Die letzten Tagen bis zur Heimreise wurden u.a. für ein leckeres Pulpo-Essen (Guus Lieblingsessen) bei Eckhard und Isabel genutzt. Guus hat Eckhard bei der Zubereitung des Pulpos über die Schultern geschaut. Die 2,7 Kg schwere Krake oder Polyp, wie der Pulpo auch genannt wird, landete zunächst für ca. 2 Stunden in den Kochtopf und wurde anschließend in der Pfanne gebraten. Ergebnis: schmeckte total gut!!
Zweiter Ostertag ……. Gran Tarajal auf der kanarischen Insel Fuerteventura, blauer Himmel -trotz Calima- und im Moment schon 26° warm, soll mehr werden heute. Uns gefällt es -nach wie vor- in Gran Tarajal und wir haben vor rd. 2 Wochen beschlossen, dass wir die GusAnne hier, jedoch an Land lassen, wenn wir unseren 3-monatigen Heimurlaub verbunden mit einem medizinischen check angehen. Am 10.05. kommt die GusAnne aus dem Wasser und wir fliegen am 17.05. nach genau 1 1/2 Jahren nach Deutschland. Zunächst hatten wir vor nach Garachico (Teneriffa) zu fahren und unser Boot unter der Obhut von uns bekannten Segelfreunden zu lassen, die dort leben. Der Hafen hier in Gran Tarajal (wie Garachico auch ein Hafen der staatlichen „Puertos Canarios“) ist auch sicher, sowie kostengünstig und wir haben einen spanischen Segler „Juan“ kennen gelernt, der hier lebt und arbeitet (tätig in einer staatlichen Firma für Umweltschutz) und Acht auf die GusAnne gibt, wenn wir zu Hause sind. Außerdem gibt es hier die Gelegenheit, das Boot an Land unterzubringen, was dem Skipper auch lieber ist. Also haben wir bis Mitte September d.J. den Liege- bzw. Stellplatz gebucht.
In den 21. Törns, in der Zeit von November 2020 bis März 2022 (Ankunft in Gran Tarajal), wurden rd. 2.300 Seemeilen Alantik besegelt und befahren und haben in dieser Zeit die Inseln der Kanaren, der Azoren und Madeiras kennen gelernt.
Wie geplant haben wir am 08.03. morgens um 07.15 Uhr in Arrecife abgelegt mit Kurs 206° nach Gran Tarajal im Süden der Insel Fuerteventura. Wir hatten 11 Stunden Fahrzeit eingeplant, die bis auf 3/4 Stunde schnellere Fahrt auch zutraf. Der Wind aus NNO bis max. 12 Knoten bedeutete für unseren Kurs einen achterlichen, für die GusAnne etwas zu schwachen Wind. Guus hat um 10.30 Uhr den Spinnakerbaum oder Spibaum gesetzt. Der Spibaum wird an die Luv-Seite gesetzt um das Genuasegel gegen den Wind offen zu halten bzw. um das Einfallen des Segels zu vermeiden. Das Wetter war sonnig und die See moderat, eine angenehme Fahrt jedoch mit Motorunterstützung. Der Skipper stellte während der Fahrt fest, dass der eingebene Kartenkurs mit dem Kurs über Grund um knapp 20° differierte, sodass wir bei nächster Gelegenheit die GusAnne nochmal kalibrieren müssen.
Jetzt sind es schon 5 Wochen, die wir auf Lanzarote verweilen. Es gab immer noch neue Küstenbereiche und Orte zu erkunden, obwohl wir bereits bei dem 1. Aufenthalt auf Lanzarote (von März bis Juli 2020) vieles von der Insel gesehen hatten. Es wurde nochmals 3 Tage ein Auto gemietet. Zunächst sind wir zu dem nordöstlichen Teil der Insel zu dem kleinen Fischerort Arreita. Das auffälligste Haus im Fischereihafen ist das „Blaue Haus“ (Casa Juanita), welches längere Zeit leer stand und zeitweise ein afrikanisches Museum beherbergte, momentan ist es wieder unbenutzt.
Weiter ging es nach Orzola, der nördichste Ort der Insel. Von hier fahren täglich mehrere Fähren zu der nordwestlich gelegene Insel La Graciosa.
Vier Wochen haben wir nichts mehr von uns hören lassen, zuviel unterwegs und zu wenig an Bord um Zeit für den Blog zu haben. Aber das holen wir jetzt nach!
An einem der letzten Tage in Funchal (insgesamt 3 Monate Madeira) sind wir zum botanischen Garten, der sich vom Hafen aus gesehen gute 250m hoch im Hang befindet. Auf dem rund 8ha großen Gelände blüht immer irgendwas. Es gedeihen dort tropische, subtropische und einheimische Pflanzen. Auf der Terrasse hat man einen schöne Aussicht auf Funchal, dort haben wir mit einem Gläschen Weisswein auf Guus 71. Geburtstag angestossen.
Funchal ……. Hauptstadt von Madeira, rd. 112.000 Einwohner, mehr als 40% der gesamten Einwohner von Madeira. Funchal wurde früher „Klein-Lissabon“ genannt wegen der historischen Bauwerke und den typischen weißen Häusern entlang der steilen Berghänge. Vom Hafen bzw. vom Wasser aus gleicht die Stadt einem Amphitheater.
Direkt in der Nähe der Marina befindet sich das „Forte de Sao Tiago“ eine historische Festung von 1614 und das „Palácio de Sao Laurenco“, ebenfalls aus dem 16. Jh.
Während des letzten zwei Wochen Aufenthalts in Calheta haben wir ein weiteres Mal ein Auto gemietet und einige Fleckchen im Norden und im Südwesten der Insel besucht, die wir noch nicht kannten. Im Norden war die Brandung im Küstenbereich des Städtchens Seixal ungestüm und imposant. Der an dem Tag bewölkte und dunkele Himmel trug zu der ein wenig unheimlichen Stimmung bei.
Die beiden im Südwesten etwas abgelegenen Fischerdörfer Paul do Mar und Jardim do Mar zählen zu den ältesten Orten der Insel. Im Hafen von Paul do Mar erinnern eine Statue und die bunten Fischerboote daran, daß die Menschen vom Fischfang lebten, manche bis heute.
Schon mehr als 6 Wochen auf Madeira. Die Zeit geht Ruck Zuck vorbei. Noch immer im Hafen von Calheta; wir haben bis zum 8.12. den Liegeplatz gebucht. Wohl haben wir vor 14 Tagen einen anderen Platz bekommen, direkt im Hafeneingang, aber geschützter als vorher. Hier sind die Strömungs- und Tideneinflüsse geringer und die GusAnne liegt ruhiger.
Der Zufall wollte es, dass eine Nichte von Guus, Adele mit ihrem Freund, Freddy, in Calheta 12 Tage einen Kurzurlaub verbrachten. Sie hatten ein Hotel direkt in der Nähe der Marina gebucht. Wir hatten uns mehrere Jahre nicht gesehen, sodass es viel zu erzählen gab. Zusammen haben wir 3 Tage mit einem PKW verschiedene Orte und Sehenswürdigkeiten auf der Insel besucht.
Bis auf 4 Tagen haben wir insgesamt 4 Monate auf dem Azorenarchipel; die blühenden und immer grünen Inseln, verbracht und genossen. Montag, den 4.10. haben wir in Ponta Delgada, nachdem wir die GusAnne betankt hatten, abgelegt und die insgesamt 525 sm lange Fahrt zu der Insel Madeira gestartet. Vier 1/2 Tage waren eingeplant, somit ca. 120 sm pro Etmal.
Am 1. Tag erreichte die Windstärke max. 6 Knoten und wir segelten einen Am Wind-Kurs. Mit gesetzter Genua und Großsegel erreichten wir mit Motorunterstützung im 1. Etmal nur 112 sm. In der Nacht zum Dienstag frischte der Wind auf, sodass bis zum Morgen der Motor ruhen konnte. Danach ging es mit Motor und Genua weiter. Wir hielten beide abwechselnd 3 – 4 Stunden Wache. Wegen Probleme mit dem Radar, welcher keine Rückmeldungen mehr brachte und keine Signale bzw. Konturen auf dem Plotter anzeigte, sondern nur noch sendete, galt somit besondere Obacht. Wir konnten nur auf AIS-Signale zurückgreifen.
Das 2. Etmal schafften wir 127 sm. Der Wind blieb auch weiterhin flau (nicht wie vorhergesagt). Da wir jedoch rd. 1.100 Liter Diesel in den Tanks hatten, konnten wir ruhig mit Motorunterstützung fahren, um die angestrebte Zeitvorgabe einhalten zu können. Der geringe Wind hat natürlich den Vorteil, dass der Ozean sich sehr moderat bzw. schwach bewegt. Dies änderte sich jedoch ca. 10 sm vor Erreichen der Südwestspitze der Insel Madeira. Es kam zu einer starken Windzunahme, bis zu 25 Knoten, das Phänomen des „Kapeffektes“ machte sich sehr bemerkbar und es ging nochmal richtig zur Sache. Der Skipper bekam am Ruderstand desöferen eine Salzdusche ab.
Gegen 18.00 Uhr, hiesige (Madeira)-Zeit 19.00 Uhr, haben wir am Donnerstag, dem 07.10. im Hafen Calheta angelegt. Unsere geplante Ankunftzeit (ETA) passte somit. Kurze Zeit später kam ein Hafenangestellter und teilte mit, dass wir vorerst nicht von Bord durften, sondern die Bootspapiere, unsere Personalausweise und die Corona-Zertifikate der EU, der Polizei zumailen sollten. Erst nach Prüfung und entsprechendem Bescheid durften wir am nächsten Morgen von Bord. Da erhielt Guus im Hafenbüro die Mitteilung, dass kein Platz mehr frei wäre und wir max. 1 weitere Nacht dort bleiben könnten. Das war erst mal enttäuschend. Aber Guus hat wohl seinen ganzen Charme im Hafenbüro bei einer Dame spielen lassen und tatsächlich erhielten wir dann doch einen Liegeplatz und haben zunächst für einen Monat gebucht. Verlängerung war dann auf einmal auch noch möglich. Sieh an, sieh an!
Wie geplant haben wir Donnerstag, den 9.09. um rd. 12.00 Uhr mittags im Hafen von Praia da Vitória (Insel Terceira) abgelegt und die 90 Sm lange Fahrt zur Insel Sao Miguel begonnen. Wir rechneten mit 18 – 20 Stunden Fahrzeit. Der 13 – 15 Knoten starke Wind kam aus SSW, was für unseren Kurs raumschots-Wind und zum Teil halber-Wind bedeutete. Nur mit der Genua hatten wir eine Geschwindkeit von rd. 6 Knoten und kamen zügig voran. Nahezu die komplette Fahrt konnten wir segeln. In der Nacht gegen 5.00 Uhr ließ der Wind nach, aber da hatten wir unser Ziel, Hafen von Ponta Delgada, schon fast erreicht. Wir waren sogar zu früh, es war noch sehr dunkel und wollten warten bis kurz vor Sonnenaufgang um bei entsprechender Sicht in den Hafen hinein zu fahren. Da wir Zeit hatten wurden die letzten Meilen somit in Motor-Standby-Betrieb gefahren. Um 07.30 Uhr hatten wir im Hafen angelegt und die Strecke in nur. 17,5 Std. geschafft. Guten Job gemacht GusAnne!
Im Hafen der Hauptstadt Ponta Delgada war viel Platz und wir konnten uns ein schönes Plätzchen längs an einem Steg aussuchen, direkt gegenüber der Promenade.
In der Hauptstadt sind eine Vielzahl von Herrenhäusern und Kirchen erhalten geblieben. Die drei Bögen der „Porta da Cidade“ sind wohl ihre bekannteste Sehenswürdigkeit.