Es geht bzw. wir fahren weiter ………..

Der Aufenthalt in Pasito Blanco dauerte doch länger als wir gedacht hatten. Guus durfte noch einige -nicht alle geplant- Arbeiten erledigen. Von zu Hause hatten wir neue Treppenkantenprofile mitgebracht. Anstatt der zu schwachen und zum Teil schon gebrochenen Kunststoffprofile, welche die Werft angebracht hatte,  hat Guus Aluminiumprofile angebracht, die auch besser zum Schiffsinnere passen.

Dann haben wir festgestellt, dass der Windsensor, der ganz oben im Mast angebracht ist und der auf dem Plotter angibt, welche Windstärke es zum jeweiligen Zeitpunkt gibt, nicht funktioniert. Guus ist den Mast hoch, den er eh wegen des starken Kalimawindes auf Lanzarote und den damit verbundenen Sand, sauber machen wollte. Und ja, der Windimpeller an den Windsensor fehlte, irgendwie, irgendwann runtergefallen. Und …… wie unsere Wegwerfgesellschaft heute nun mal so ist, kann man nur einen komplett neuen Windsensor kaufen. 

Wir hatten, was sowieso geplant war, zwei Tage einen PKW gemietet und sind nach Las Palmas gefahren und uns dort einen neuen Windsensor besorgt. Nach Montage funktioniert auch dies alles wieder.

der defekte Windsensor, rechts ist normalerweise ein Impeller, welches sich im Wind dreht und so die Windstärke misst
Guus ganz oben in den 19m hohen Mast in einem Bootsstuhl, der über Leinen mit der Winsch verbunden ist, die Anneke bedient hat. Alles gut geklappt!

In den zwei Tagen, an welchen wir ein PKW gemietet hatten, haben wir die nordwestliche Küste gesehen und am zweiten Tag sind wir ins Landesinnere bzw. in das zentrale Bergland. Letztere Tour war wesentlich interessanter. Von Maspalomas aus ging es zunächst in das Freilichtmuseum „Mundo Aborigen“, einen Wiederaufbau eines alten kanarischen Dorfes, welches sich ausschließlich mit den Ureinwohner der Kanaren befasst. Sehr interessant und umgeben von der Schönheit der Aussicht auf die Schlucht von Fagata, die größte und spektakulärste Schlucht der Insel.

Beispiel einer der früheren Behausungen, hier wurde insbesondere die Dachkonstruktion gezeigt
Blick von dem ehem. Dorf auf einen Teil der Schlucht

 

Die Route GN-60 ist insgesamt 60 Km lang und einfach nur toll. Vorbei an das nette Städtchen Fagata und San Bartolomé de Tirajana auf ca. 900m Höhe am Talausgang. Weiter ging es zu dem Roque Nublo auf 1813m Höhe. Die markante Felsnadel, gleicht einer geballten Faust, liegt genau im Zentrum der Insel und ist ein besonderes Wahrzeichen Gran Canarias.

der Roque Nublo
und die schöne Aussicht von dort oben

Weiter ging es zu dem Pico de las Nieves, dem höchsten Berg der Insel (1949m). Die Aussicht dort war ebenso atemberaubend.

Blick auf den Roque Nublo und im Hintergrund Teneriffa

Insgesamt zwei schöne Tage und da hatte Guus auch wieder die Muße um als vorerst letzten Akt, das noch fehlende Leesegel anzubringen. Im Hafen hatten wir ein schwedischer Seglerpärchen kennengelernt, Sanna und Svante auf Ihrer „Black Pearl“. Svante ist u.a. Seglermacher und hat das Leesegel für uns gefertigt. Ein Leesegel ist ein Segeltuch, welches verhindert, dass man bei einer starken Krängung aus einer Koje fällt. Dies benötigen wir für Nachtfahrten, in welchen wir nicht in unserem Bett in der Eignerkabine übernachten, sondern abwechselnd in der Deckskajüte. Das Tuch wurde an einer Seite unter der Sitzbank fixiert und kann mittels Karabiner an den am Tisch befestigten Ösen angebracht werden. So kann man auch bei starker Krängung im Schlaf nicht von der Bank herunter rutschen oder fallen. Danke Svante!

Svante und sein Hund Cocos
wenn das Leesegel nicht benötigt wird, können wir dies zusammenrollen und in einem Hohlraum unter der Sitzbank verstauen.

Am 1. Weihnachtstag hatte der Hafen Puerto de Mogán, rd. 10 Seemeilen südwestlich, Platz für unsere GusAnne. Nach insgesamt 6-monatigen Aufenthalt, zumindest für unser Schiff, sind wir gegen 11.30 Uhr los aus Pasito Blanco und die Strecke bei schönem Sonnenwetter und rd. 24°C bei mäßigen Wellen nach Mogán gesegelt. Eine herrliche entspannte Segelfahrt.

Ausfahrt Hafen Pasito Blanco
Kurz vor der Hafeneinfahrt in Puerto de Mogán
gesegelte Strecke von Pasito Blanco nach Puerto de Mogán
Liegeplatz ins Puerto de Mogán
Blick von der Kaimauer auf die Hafeneinfahrt
dito

Puerto de Mogán ist ein ehem. Fischerdorf, jetzt Hafen- und Ferienort. Die Stadt Mogán liegt 12 Km landeinwärts. Wir planen 2 – 3 Wochen hierzubleiben um feststellen zu können, was der südwestlichen Bereich der Insel zu bieten hat.

Allen nochmals schöne Feiertage und kommt gut in das Neue Jahr, was in Bezug auf die Bekämpfung von Covid-19 aufgrund der Vakzine hoffen lässt.

Bis zum nächsten Mal!!