Aufenthalt in Saintes-Maries-de-la-Mer und Ausflüge

Nachdem wir Saintes-Maries-de-la-Mer und die nähere Umgebung zu Fuß oder mit dem Rad erkundet hatten und die Wettervorhersage günstig war, haben wir nochmals für eine Woche ein PKW gemietet. Das Auto erhielten wir in Arles, mit dem Bus eine knappe Stunde Fahrt entfernt. Im Übrigen, für die rd. 30km Fahrt zahlten wir nur € 1,- je Person!! Zunächst haben wir uns natürlich Arles, am Ufer der Rhone gelegen, angeschaut.

Die Stadt ist vor allem berühmt als Inspirationsquelle für die Gemälde von Vincent van Gogh. Weil Arles einst die Provinzhauptstadt des Römischen Reiches war, gibt es viele Überreste aus dieser Zeit zu sehen, wie z. B. das Amphitheater, in dem heute Theateraufführungen, Konzerte und Stierkämpfe stattfinden.

das Amphitheater von Arles
eine der Durchgänge der Arena
und die Sicht von einer der oberen „Ränge“  25.000 Zuschauer finden in der Arena  Platz.

Vincent van Gogh lebte und malte 1888/1889 in Arles. Ein bekanntes Gemälde ist die „Brücke von Langlois“, oder auch die „Brücke von Arles“, die  jetzt „Pont van Gogh“ heißt. Ein schöner Wanderweg führte aus der Stadt hinaus, entlang eines Kanals zu der Brücke.

die Brücke im Original
…… und die Brücke auf dem Gemälde

In Arles befindet sich auch ein Kulturkomplex der „Luma-Stiftung“, genannt „LUMA Arles“. In diesem Gebäude wird Künstlern die Möglichkeit geboten, in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, Kuratoren, Wissenschaftlern und Publikum zu experimentieren. Zum Zeitpunkt unseres Besuches konnte nur das Gebäude an sich besichtigt werden, aber das war spannend genug.

Mittelpunkt des Gebäudes ist der  von weitem sichtbar, 56m hohe unregelmäßige, mit Edelstahlrauten verkleidete Turm. Er soll nach den Vorstellungen des Planers Landschaft und Himmel widerspiegeln.
im Innern des Gebäudes befindet sich von der 2. Etage bis zum EG eine Edelstahlrutsche, die man benutzten durfte, wenn man wollte. Guus wollte…
Blick von unten auf die Rundtreppe

Am darauffolgenden Tag sind wir nach Avignon, ebenfalls an der Rhone gelegen,  gefahren. Von fern sieht man den der Stadt überragenden, im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichteten Papstpalast. Die Stadt war von 1309 bis 1417 Sitz der katholischen Päpste und blieb unter päpstlicher Herrschaft, bis sie 1791 zu Frankreich kam. Man konnte zum Teil das Innern des Palastes mit audiovisueller Hilfe = kleines Notebook besichtigen. Mit dieser Hilfe konnte man die frühere Nutzung der Räumlichkeiten in einer Rundumschau nachvollziehen.

der Papstpalast (wegen der Größe des Gebäudes ein Panoramafoto)
im Museum des Palastes steht ein Modell
ein Teil der rückwärtigen Fassade, vom Garten aus gesehen

Etwas außerhalb der historischen Altstadt gelangt man zu der Rhonebrücke „Pont St. Bénézet“, besser bekannt als die Brücke von Avignon, erbaut im 12. Jahrhundert.  Von den 22 Brückenbogen, hielten nur 4 Bogen der Flut von 1668 stand. Sie ist durch das Volkslied „Sur le pont d’Avignon“ bekannt.

die Brücke von Avignon, die Mitte in der Rhone endet

Der Papstpalast und die Brücke gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Nach einer Übernachtung in Avignon ging es am nächsten Morgen nach Nîmes. Auch diese Stadt hat eine historische Altstadt zu bieten mit schönen Gassen und auch hier gibt es ein römisches Amphitheater, welches zu den best erhaltenen der Welt gilt.

das Amphitheater von Nîmes
eines der Eingangstore

Ferner gibt es das „Maison Carrée“, einer der best erhaltenen Tempel des Römischen Reiches, welcher seit 2023 ebenfalls zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Tempel wurde zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet.

Maison Carrée

Die nächste Sehenswürdigkeit waren die Gärten „Jardins de la Fontaine“, die  im 18. Jahrhundert in Auftrag von König Ludwig XV angelegt wurden, eine der ersten Stadtpärke von Europa. Der Weg von der historischen Altstadt führte entlang der „Quai de Fontaine“ zu den Gärten.

Quai de la Fontaine
der Quai de la Fontäne
das Eingangstor zm Garten
die Eingangspforte zum Park   

 

seitlich des Stadtgartens sieht man die Reste des Tempels von Diana

Dann gab es u.a. noch den 31 m hohen Uhrturm „Tour de l’horloge“ im historischen Zentrum der Stadt. Nîmes, eine besonders sehenswürdige Stadt!

Ferner haben wir noch eine Tour Richtung Osten, Richtung Marseille nach Martigues gemacht. Da Saintes-Maries-de-la Mer im südwestlichsten Teil des Nationalparks der Camargue liegt, gibt es keine Straßen Richtung Osten, sondern man muss zunächst immer nach Arles bzw. kurz vor Arles. Um nach Martigues zu gelangen ging es weiter Richtung Südosten entlang der Rhone bis zur Mündung, wo wir mit einer Fähre „Bac Barcarin“ die Rhone überquerten; eine ca. 10minütige Fahrt.

Martigues, eine Gemeinde mit knapp 50.000 Einwohnern liegt etwa 30km westlich von Marseille zwischen dem „Golfe du Fos“ und dem Meer „de Berre“. Der Kanal „de Caronte“ ist die Verbindung zum Mittelmeer.

ein Teil des alten Hafens
dto.  Im Hintergrund die Kirche „Sainte Marie-Madeleine“
Canal de Caronte, die Verbindung zum Mittelmeer

Auch haben wir noch einen Abstecher nach Saint Gilles gemacht. Bekannt ist der Ort, weil er bereits im 11. Jahrhundert eine bedeutende Sammelstation auf dem Weg nach Santiago de Compostella wurde. Die Kirche, frühere Abteikirche, St. Äegidius (in den Jahren 1125 bis 1150 erbaut) ist seit 1998 Bestandteil der „Wege der Jakobspilger in Frankreich“, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.

die Kirche St. Äegidius

Dann stand Les Baux-de-Provence noch auf unserem Programm. Dort waren wir beide vor mehr als 40 Jahren und hatten den Ort in toller Erinnerung. Damals waren wir mit unserem Renault 4 unterwegs zur Côte d’Azur und sind dann irgendwie in Les Baux „versackt“. Bei warmen Wetter sassen wir auf einer Terasse und hatten einen tollen Blick auf Les Baux und Umgebung, dabei tranken wir Rotwein und haben dazu einen tollen Käse genossen. Mit dieser Erinnerung suchten wir die Terrasse, die nicht mehr da war. Der Ort war mittlerweile natürlich sehr touristisch geworden. Die Terrassen waren zu großem Restaurants umgewandelt worden. In einem dieser Restaurants hatten wir immerhin einen netten Blick auf das Tal (durch ein geschlossenes Fenster!) und wir haben uns dort verwöhnen lassen. Tja, 40 Jahre sind eine lange Zeit! Dass es jetzt zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs gehört konnten wir nicht (mehr) so richtig nachvollziehen.

Auf halber Strecke von Arles nach Saintes-Maries-de-la-Mer liegt das „Camargue-Museum“. Das Museum ist in einem ehem. Schafstall untergebracht. Die Aufgabe des Museums besteht darin, dem Besucher ein Grundwissen für seinen Aufenthalt im Regionalen Naturpark -ein besonderes empfindliches Gebiet- zu vermitteln. Das Leitwort „Kennen um besser mitteilen zu können, um so, besser Schützen zu können“ spricht für sich.

Zurück in Saintes-Maries-de-la-Mer haben wir noch am vorletzten Tag unserer Abfahrt den ornithologischen Park „Pont de Gau“, nur 6 km Radfahrt entfernt, besichtigt. Der Park ist ein Konzentrat der Camargue. Im Herzen der Sümpfe bieten Wanderwege eine Nähe zu den Vogelarten.

vor allem Flamingos gab es „en massse“ zu sehen   

Aber nicht nur im ornithologischen Park……  wir hatten Besuch direkt am Schiff von einer

Möwe

und einem ….

Kormoran

Am Donnerstag, 7.03.24 ging unsere Reise/Fahrt weiter und zwar nach Carry-le-Rouet, 36 sm weiter östlich und nur 9 sm von Marseille entfernt. Mal schauen, was es dort und in der Region zu sehen bzw. zu erleben ist.

Wir sagen Tschüüüüs mit Frühlingsboten ……

Mimosa-Strauch
und Kirschblüten