Donnerstag, 03.04.25 um 13.30 Uhr wurde zunächst der Dieseltank etwas nachgefüllt und um 14.00 Uhr wurde der Kurs 121° auf Korsika, Calvi, gesetzt. Die See war leicht bewegt und der Wind kam aus NNO, sodass „hart am Wind“ gesegelt wurde mit Unterstützung unseres „Deutz-is“. Das sonnige Wetter machte die Fahrt zusätzlich angenehm. Auch in der Nacht war die See nur leicht bewegt und der Wind sehr moderat.

Interessant ist zu berichten, dass wir während der Fahrt nach Calvi stundenlang bis zum nächsten Morgen ein Phänomen auf dem Wasser beobachten konnten. Unzählich viele quallenähnliche Bläschen auf dem Wasser. Später im Hafen nachrecherchiert, handelt es sich um „Segelquallen“, die wegen ihres Baus so genannt werden.

Die Segelquallen können sich nicht aktiv fortbewegen, sondern werden vom Wind getrieben, bei Stürmen können sie in großer Zahl an die Küsten oder in die Häfen gespült werden. Dies konnten wir auch an mehreren Stellen sehen.

Für die insgesamt 101Sm benötigten wir -wie auch geplant- 21 Stunden. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang war Korsika bzw. Calvi in Sicht und gegen 10.00 Uhr erreichten wir den Hafen in Calvi „Xavier Colonna“. Es war ein sehr beeindruckender und toller Blick, den wir trotz der Müdigkeit sehr genießen konnten.





Wir bekamen einen sehr schönen Liegeplatz am Ende des Steges, vom Heck her guckten wir auf die Zitadelle, von Backbord auf die Bucht von Calvi und die Bergen und steuerbordseits auf den Ort Calvi.






Calvi mit rd. 5800 Einwohnern ist die fünftgrößte Gemeinde Korsikas und lebt heute vom Tourismus. Am Ende des Hafens, östlich gesehen, beginnt ein ca. 2km langer Sandstrand, den man entlang eines Pinienwaldes bis zu dem Küstenfluß „Fiume secco“, der im Mittelmeer mündet, begehen kann. Durch den Pinienwald geht es dann wieder zurück nach Calvi.
Eine schöne, aber auch sehr anstrengende Wanderung (eingestuft als mittelschwer) führte westlich von Calvi entlang der Küste zum Leuchtturm „Revellata“. Der Küstenpfad bot tolle Blicke auf die Küste und das Meer mit türkisblauem Wasser. Es ging hoch und runter, zum Teil große Wasserpfützen auf dem Pfad, sodass man sich anstrengen musste eingermaßen trockenen Fusses weiter zu kommen. Nach 3 Stunden hatten wir den Leuchtturm erreicht, der jedoch nicht zugänglich war. Zurück führte der Wanderweg über Schotterweg. Bei Ankunft auf der GusAnne hatten wir 18km geschafft und lt. Health-App 93 „Stockwerke“ bewältigt! Da hatten wir ein Bierchen bzw. ein Glas Rosé verdient.






Vom 09.04. bis 16.04.25 hatten wir einen PKW gemietet und den nördlichen Teil der Insel erkundet, rd. 900 km Fahrstrecke.
Eine landschaftlich schöne Route führte von Calvi aus in den Bergen u.a. ach Sant‘ Antonino, eine kleine Gemeinde mit nur rd. 140 Einwohnern. Der Ort hat auch das Prädikat „Schönste Dörfer Frankreichs“ und kann nur zu Fuß begangen werden. Der Reiseführer empfahl den dortigen Panoramawanderungweg auf keinen Fall zu verpassen. Dem sind wir auch nachgekommen. In Komoot wurde angegeben, dass die Tour rd. 8km lang wäre mit einem Höhenunterschied von 310m. Die Wanderung führte über die Ortschaften Salicastri, Corbara und Pigna wieder zurück und bot sehr schöne Weitblicke. Ohne Anstrengung war es auch dieses Mal nicht möglich das Schöne zu genießen. Es wurden dann aber 13km insgesamt, aber der Tip im Reiseführer war aber gut und ist empfehlswert.






Wunderschön war auch die Küstenstraße 81b, die wir von Calvi bis Porto gefahren sind (76km einfach). Eine spektakuläre Route, stellenweise auf sehr rauem Asphalt, insgesamt rd. 6200m Auf- und Abstieg.




Der Rückweg führte über eine landschaftlich schöne Route über Evisa, danach durch den Wald „Régionale de Aitone“ und „Valdu Nieullu“ bis nach Corte, ehem. Hauptstadt von Korsika.





Sehenswert war auch die „Rote Insel“, L’Île-Rousse, eine kleine Hafengemeinde. Den Namen verdankt der Ort den roten Porphyfelsen (vulkanisches Gestein). Ein Wanderweg führte bis zu dem Leuchtturm „Pietra“, dessen Signalfeuer erstmals 1857 entzündet wurde.



Natürlich gehörte auch eine Fahrt zum „Cap Corse“ zu unseren Ausflügen. Die Straße zur und auf der Halbinsel ist sehr kurvig, sodass dies Zeit braucht. Auf den Weg zur Halbinsel führte eine landschaftlich schöne Straße, vorbei an den „Désert des Agrigates“ (Agrigates-Wüste), ein Gebiet, das im Süden von einer Bergkette und auf allen anderen Seiten vom Mittelmeer begrenzt wird; es ist bis auf das Dorf Casta unbewohnt.

Kurz nach der „Wüste“ kamen wir in den Ort Saint-Florent an, welches man wegen seines mediterranen Flairs auch das „Saint-Tropez von Korsika“ nennt.

Weiter ging es nördlich nach Nonza. Ein Schandfleck?? Der Abraum einer Asbestmine von Canari landete auf den Strand von Nonza und machte diesen schwarz. Der Abraum soll ungefährlich sein, jedoch halten sich hier kaum Menschen auf, auch wenn es schön aussieht.

Im Äußersten Norden des Cap Corse schaut man auf die Korsika vorgelagerte Insel „Île de la Giraglia“. Wir hatten uns dazu entschlossen in dieser Gegend zu übernachten und am nächsten Morgen bis direkt ans Meer zu fahren um diese Insel von Nahem zu sehen. Wir fanden ein Hotel in dem Ort Macinaggio. Am nächsten Morgen regnete es jedoch. Obwohl uns der Regen nicht von unserem Vorhaben abhielt, konnten wir dennoch nicht fahren, da wegen einer Autoralley die Straße, welche zu dem Kap führt, gesperrt war bis nachmittags. Sehr schade!



Im Verlauf des Tages wurde der Regen immer heftiger, sodass wir die Besichtigung der Stadt Bastia nicht gemacht haben, sondern stattdessen auf schnellstem Weg zurück nach Calvi gefahren sind.
Knapp 3 Wochen waren wir im Hafen von Calvi und wir beiden sind uns einig, dass dies einer der schönsten Häfen ist, die wir in unserer jetzigen 8-jährigen Reisezeit gesehen haben bzw. wo wir festgemacht haben. Auch die Insel Korsika gefällt uns ausgesprochen sehr gut und sind richtig gespannt, was uns im Südwesten geboten wird. Am Donnerstag, 03.04.25 haben wir uns auf den Weg nach Ajaccio gemacht, wo wir im Hafen „Charles Ornano“ einen Liegeplatz gebucht haben.
