Sardinien II – Fertilia (nördliche Westküste)

Am 15.06.25 sind wir im Hafen vom Fertilia, ein Ortsteil der Gemeinde Alghero angekommen und den Liegeplatz vorerst für eine Woche angemietet.

Abgesehen vom  Hafen bietet der Ort Badestrände und eine schöne Bucht. Fertilia liegt fast in der Mitte der Bucht „Rada di Alghero“, in der wir nach der einen Woche 3 Tage vor Anker verbrachten, dazu später.

Direkt am Ortseingang von Fertilia befindet sich ein großer Teich, der Calich-Teich, der im Westen in den „Rio Barca“ endet. Hier befindet sich auch der Regionaler Naturpark „Porto Conte“. In dem „Teich“ steht eine alte römische Brücke. Diese wurde im Mittelalter restauriert, aber die Fundamente der römischen Pfähle sind noch im Orginalzustand.

die Brücke von der Straße aus gesehen
und auf der alten Brücke mit Blick auf den Naturpark

Zu Fuß sind wir zu dem Ort Alghero, ca.7 km entfernt. Alghero hat rd. 43.000 Einwohner und verfügt über eine hübsche Altstadt.

ein kleiner Plaza mit Blick auf den Turm der Kathedrale „Santa Maria“
die bunte Kuppel der Kirche „San Michele“
„Torre di San Giovanni“, im 16. Jht. aus Sandstein erbaut. Durchmesser innen 10m und ein Umfang von fast 60m wegen der bis zu 4.30m dicke Mauern
Blick auf einen Teil der historischen Stadtmauer, welche die Altstadt umgibt

Vom 22.06. bis einschl. 24.06. lagen wir vor Anker, d.h. das Anker werfen konnten wir uns sparen, weil in der eingangs erwähnten Bucht Festmacher (Moorings) genutzt werden konnten, praktisch !!! Am Sonntag war die Bucht gut besucht, aber nur tagsüber. Nachts und in den nächsten Wochentagen waren max. 3 – 4 Boote dort. Wir haben die Tage mit Faulenzen „chillen“, lesen und schwimmen verbracht, sehr entspannend und ruhig.

der Festmacher

Aber ein wenig „Arbeiten“ musste Guus dennoch. Während den letzten Fahrten gab der Windmesser weder den „wahren“ noch den „scheinbaren“ Wind an. Guus ist in den Mast und hat den Windmesser demontiert. Im Gehäuse hatte er einen Riß festgestellt. Eine Reinigung und das Anbringen von Tape um den Riß zu schließen halfen leider nicht. Der Windmesser haben wir später zwecks Reparatur zu einer niederländischen Firma für Elektronavigation geschickt.

Foto von oben aus dem Mast
der defekte Windmesser

Anschließend sind wir nochmals für eine Woche zurück nach Fertilia und hatten für 4 Tage ein PKW gemietet. Insgesamt sind wir in den 4 Tagen 1.030km mit einer Übernachtung in Nuoro, im Osten, über die Insel gefahren und sowohl einige historischen Stätten besucht als auch landschaftlich schöne Gebiete und Küstenbereiche gesehen.

Direkt in der Nähe von Fertilia befindet sich der Großnuraghenkomplex „Palmavera“. Die Nuraghenkultur auf Sardinien entwickelte sich etwa um 1600 v. Chr. während der Bronzezeit. Sie wurde nach den typischen Türmen, den Nuraghen, benannt. Es gibt sie in großer baulichen Vielfalt. Der Zweck wird diskutiert, Nutzung als Kulturelle Stätte, als Grabanlage oder Wohn- und Befestigungskomplexe, es ist noch immer umstritten. Auf alle Fälle haben die Nuraghen deutliche Spuren auf Sardinien hinterlassen und eine Vielzahl dieser historischen Stätten können besichtigt werden.

Zentralbau, „Tholos“ genannt
Reste eines Hüttendorfes
in einem der Türme

Auch haben wir den Nuraghenkomplex „Tamuli“ bei Macomer besucht. Hier konnte man Reste von Gigantengräbern, ein ehem. Dorf und insbesondere sechs Hinkelsteine aus Basalt, Bätyle genannt, besichtigen. Die Basaltsteine standen bei einem Gigantengrab und stellen Schutzgottheiten der Verstorbenen dar. Drei waren durch konische Erhöhungen gezeichnet, brustförmige Bossen, die als weibliche Gottheiten gedeutet werden. Die anderen drei glatte Bätyle scheinen an eine männliche Gottheit zu erinnern !!??

Reste eines Gigantengrabes
die sechs Granitsteine

 

Guus interessierte sich für die weibliche Gottheiten
auch hier Reste eines Zentralbautes
und Reste einer Hütte

Dies zum Thema Historik!

Bunt und schön war der Ort Bosa im Westen von Sardinien. Bosa liegt ca. 2km vom Meer entfernt in einem Tal am Fluss Temo und gehört zu den schönsten Orte Italiens.

Bosa aus der Ferne. Die bunten Häuser „klettern“ den Hang hoch. Oben das alte genuesische Kastell „Castello del Malaspina“
in der Altstadt, altes Kieselpflaster und bunte Häuser
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der Fluß Temo

Nicht weit von Bosa liegt das Örtchen Tinnura, bekannt für die Wandmalereien „murales“ genannt. Themen der Wandmalereien sind hier Dorfszenen.

Beispiel
dto.
dto.
natürlich fehlte auch Garibaldi nicht

An den letzten beiden Tagen sind wir zur Ostküste gefahren und haben in Nuoro übernachtet. Der „Monte Ortobene“, 955m hoch, ist der Hausberg von Nuoro. Oben steht eine Bronzestatue des Erlösers. Das Streichen des großen Zehs des Erlösers bringt Glück, er wurde durch die vielen Berührungen goldfarben.

der Erlöser
und der Blick von oben auf Nuoro und Umgebung

 

Kurz vor der Ostküste bei dem Ort Dorgali liegt der „Lago del Cedrino“ und bietet von der Straße aus ein traumhaftes Panorama.

Lago del Cedrino

Etwas südlich von Dorgali beginnt der Nationalpark „del Golfo di Orosei“. In diesem Park befindet sich u.a. eine der tiefsten Schluchten von Europa“Gola Gorropu“mit bis zu 400m hohen Steilwänden.

Blick auf den Canyon

Panaramafoto
und blühende Berge

Der kurvige Küstenweg entlang der Ostküste führt mittels einem Abstecher bei dem Ort Baunei zu der Felsnadel „Sa Pedra Longa“. Der Felsturm ragt über 80m in den Himmel, eine Kalksteinpyramide. Die Nadel wurde in 1993 zum Naturdenkmal erklärt.

Sa Pedra Longa

Links von dem Felsturm führt eine Steintreppe ans herrliche azurblaue Wasser.

Steintreppe zum Wasser
und danach etwas Verschnaufen, was bei 38°C auch nötig war

Etwas südlicher konnte man bei dem Hafenstädtchen Arbatax, das auf einer Halbinsel liegt, eines der Naturwunder Sardiniens bewundern, rote Klippen aus Porphyr, vulkanisches Gestein.

der „Rocce Rosse“, ein roter Felsen von Arbatax
und ein weiterer ……
ein Künstler hatte auf Felssteine mannshohe Gesteinstürme gebaut

Zurück nach Fertilia sind wir das letzte Stück auf einem Küstenweg im Westen von Bosa nach Alghero gefahren mit links Sicht auf das Meer und rechts auf die Felsformationen.

Felsformation, ein Foto wert
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Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes in Fertilia, am 1.07.25 hatten wir das Glück ein gutes gebrauchtes Dingi zu erwerben. Guus hatte beim Aufblasen unseres 8 Jahre alten Dingis festgestellt, dass die Verklebungen sich lösten. Er hat es einem Marinero geschenkt, der sich die Mühe machen möchte es zu reparieren.

unser „neuer“ Begleiter

Am 2.07.25 sind wir weitergefahren zu einem rd.21 Sm weiter gelegener Bucht beim Strand „Compulito“, ca. 4 km nördlich von Bosa. Dort blieben wir 2 Tage/Nächte vor Anker bevor wir zum Hafen „Torregrande“, nahe der Stadt Ortisano weiterfuhren.

unterwegs zum Ankerplatz
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dto.
vor Anker
dto. Bei 35Grad war das klare Wasser eine Verlockung und Erfrischung

Am Freitag, 4.07. sind wir morgens um 10.00 Uhr los zum 35 Sm weiter gelegenen Hafen Torregrande, wo wir um 16.15 Uhr von freundlichen Hafenmitarbeiter wegen der Untiefe in den Hafen gelotst und beim Anlegen geholfen wurden. Wir haben auch hier zunächst für eine Woche festgemacht.

unterwegs nach Torregrande
dto.
Blick vom Schiff aus auf den Strand und Ort Torregrande am Golf von Oristano ……..  bis demnächst !!