Sardinien V – Insel di San Pietro und zurück zur Hauptinsel

Am 14.08.25 sind wir nach 6 Tagen vor Anker zum Hafen von Carloforte, „Marinatour Carloforte pontili Mamma Mahon“  im Osten der Insel di San Pietro.

die Marina „Mamma Mahon“
auf der Mole bei der Hafeneinfahrt. Im Hafen gibt es zwei Marinas
gegenüber dem Hafen waren die Salinen von Carloforte

Die kleine nur rd. 54 qmKm große Insel San Pietro liegt vor der Südwestspitze von Sardinien. Die rd. 6.000 Einwohner wohnen zu über 90 Prozent in der Inselhauptstadt Carloforte. Die Bewohner sind Ligurer, die vor Jahrhunderten aus der norditalienischen Heimat nach Nordafrika, Tunesien, ausgewandert sind. Sie wurden im 18. Jh. nach San Pietro umgesiedelt und haben ihre Sprache, Küche und Traditionen bewahrt haben.

Carloforte ist ein Fischerort und gehört zu den schönsten Orte Italiens.

ein toller schattiger Platz mit 3 alten riesigen Gummibäumen, rechts im Hintergrund die Kirche „San Carlo Borromeo“
in dieser Gasse ging es 177 Stufen hoch zu den Stadtmauern
Blick von der Treppe aus auf den Ort
ein Teil der Stadtmauer mit der Porta Leone
zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört auch die Treppe „Via Solferino“
eine der kleinen Gassen festlich geschmückt
Kriegerdenkmal auf der Piazza Pegli (1. und 2. Weltkrieg)

Vier Tagen waren wir in Carloforte und am 18.08.25 sind wir wieder vor Anker in der uns bereits bekannten Bucht „Spiaggi Guidi“ im Südosten der Insel.

Blick auf die Bucht „Spiaggia Guidi“, von Land aus genommen als wir auf den Weg zu einer Pizzeria waren

Unser neuer Freund Sebastian kam mit seinem Mitarbeiter und seinem Fischerboot in die Bucht, hatte an unserem Boot festgemacht und nach einem Schwätzchen waren die beiden fleißig und haben ihren Fang aus den Netzen geholt und die Netze anschließend gereinigt. Wir erhielten 3 Langusten geschenkt. Anneke fragte wie man diese am besten zubereitet, da kam Sebastian direkt an Bord, ab in die Kombüse und innerhalb von ca. 20 Minuten waren die Langusten zubereitet. Sie kamen komplett, grob geschnitten in einem Topf mit Olivenöl, passierten Tomaten, Pfeffer und Salz. Ab und zu wurde etwas Wasser nachgegossen. Abends haben wir Spaghetti gekocht und alles gegessen, hat gut geschmeckt ……  frischer ging nicht.

Sebastian und sein Mitarbeiter bei der Arbeit
frische Langusten

Sebastian bei der "Arbeit"

 

es wird …

Wegen Windänderungen sind wir am nächsten Morgen rüber zu der Bucht „Tonnara“ auf der Insel Sant’Antioco, wo wir auch vorher schon mal waren. Bei der Ankunft war ein weiterer neuer Freund von uns, Fabricio mit seiner Frau Tania mit ihrem Fischerboot und mehreren Touristen an Bord ebenfalls dort vor Anker. Eine Stunde später erhielten wir eine WhatsApp, dass wir zum Essen eingeladen wären. Guus sollte mit dem Dingi rüber kommen und dieses abholen. Wir hatten jedoch gerade einen Mittagssnack gegessen und bedankten uns. Als Fabricio ca. 2 Stunden später mit seinen Gästen die Bucht verließ, kam er mit seinem Boot ganz nach ans Heck der GusAnne und Tania überreichte uns einen Plastikbeutel mit Leckereien, wir revanchierten uns mit einen Weißwein, Fabricio’s Lieblingswein „Karmis“, somit Tausch um Tausch. Es gab frischen Thunfisch-Tomaten-Salat, Fregula-Nudeln mit Langusten in Tomatensosse und Schwertfischfilet mit Oliven und Tomaten. Es reichte für 2 Tagen! Fabricio ist ein „Sterne“- Koch!!

Am nächsten Tag sind wir weiter zu der Bucht „Baia di Turri“ in Südosten der Insel Sant’Antioco. Eine schöne Bucht, wo wir 2 Tage verbrachten.

unterwegs zur Bucht kam ein Segelschiff mit Guus‘ sardienischem Lieblingsbier vorbei
Ichnusa bionda, am liebsten „a la spina“ (vom Faß)
Blick auf einen Teilbereich der Bucht vom Schiff aus
dto.

Bevor wir die Insel Sant’Antioco verlassen, wollten wir uns nochmals mit unseren 6 Freunden treffen. Da der Touristenhafen ja – wie bekannt- nur nördlich durch den beprickten Kanal zu erreichen ist und man dafür ja eine Genehmigung bedarf und außerdem ein großer Umweg bedeuten würde, sind wir, nach vorheriger telefonischer Rückrage,  am Freitag, 22.08. von unserem Ankerplatz aus rd. 5 Sm nordöstlicher gefahren zu einem kleinen Hafen der Werft SA C.I.R.N. Sie liegt im Süden des Ortes Sant’Antioco. Dort einen Liegeplatz zu bekommen war nur möglich, weil wir angeben konnten, dass wir seit dem Einbau der Batterien Probleme mit der Lichtmaschine hatten. Während den Fahrten unter Motor wurden die Batterien nicht nachgeladen! Die Firma Puddu, Luciano, der die neuen Batterien geliefert und eingebaut hatte, kam nachmittags direkt zur Werft und hat sich dem Problem angenommen. Nach 2 Stunden hatte er zunächst aufgegeben und wollte am nächsten Tag nochmals kommen, er müsse überlegen.

Wir mussten jedoch den Liegeplatz freimachen, weil dieser am nächsten Tag von einem größeren Motorboot reserviert worden war. Am nächsten Morgen sind wir zunächst zu dortigen Tankstelle und dann rüber an die andere Seite der Mole in einem ehem. Industriehafen „Eliporto“. Sebastian war extra gekommen und hat uns beim Ab- und Anlegen geholfen. In dem Industriehafen lagen nur einige Fischerboote und Boote von der Küstenwache sowie der Guardia di Finanza. Man musste sich nur kurz registrieren lassen und konnte dann problem- und kostenlos dort verbleiben.

Liegelatz in dem ehem. Industriehafen
ziemlich rustikaler Liegeplatz, gut das Sebastian beim Anlegen zur Stelle war. Man musste von und an Bord „klettern“, kein Wasser, kein Strom, aber das hatten wir ja dabei

Luciano kam morgens, kurz nachdem wir angelegt hatten . Er hat sich den elektrischen Schaltplan angeschaut,  nochmal alles kontrolliert und …… eine defekte Sicherung festgestellt. Guus hatte eine  Reserve dabei, anschließend wurde der Motor gestartet und die Lichtmaschine lud wieder, Problem gelöst.

Von dem jetzigen Liegeplatz waren es nur rd. 25 Minuten zu Fuß zu dem Touristenhafen, so bestand die Möglichkeit, dass wir unsere Freunden in dem Ort Sant’Antioco treffen konnten. Sebastian hatte die Idee das gemeinsame Essen in dem „Restaurant“ seines Bruders, Michele und seiner Frau Valentina, auf deren Schiff ANNA I, stattfinden zu lassen. Die ANNA I war ja auch unser Lotsenboot gewesen beim  Verlassen des Touristenhafens, gut 2 Wochen vorher. Gute Idee, so konnten wir unseren Lotsen ein Dankeschön entgegen bringen.

Samstagabend, 23.08. trafen wir uns auf dem Boot und bekamen ein sehr leckeres 3-gängiges Fisch-Menü serviert. Es war wieder ein lustiger und gemütlicher Abend und dann hieß es Abschied nehmen von unseren Freunden.

von lks. Guus, Giancarlo Claudia, Hanna, Tania, Anneke, Fabricio und Sebastian
von der anderen Seite, im blauen T-Shirt der Bruder von Sebastian, Michele
und die Köchin Valentina mit Mitarbeiter

Mit ein wenig Wehmut haben wir Montagmorgen, 25.08. den Hafen und Sant’Antioco verlassen und uns aufgemacht zu der Bucht „Porto Pino“ im Südwesten der Hauptinsel Sardiniens. Lange weiße Strände, kristallklares Wasser und große Dünen. Die Route dorthin war nur 10 Sm lang und es war eine ruhige knapp 2,5 Stunden dauernde Fahrt bei -wie immer in den letzten Monaten- schönem Wetter.

Porto Pino
dto.

Leider änderten sich die Windverhältnisse am nächsten Tag und starker Wind aus NW wurde vorhergesagt, sodass wir uns dazu entschlossen hatten, den rd. 11 Sm östlich gelegenen Hafen „Marina di Teulada“ aufzusuchen. Platz hatten sie für uns, aber zu einem saftigen Preis, € 117,- je Nacht. In September ist die Hauptsaison vorbei und der gleiche Liegeplatz kostet dann € 54,-.  Na, ja!

Der Ort Teulada selber lag gut 12 Km im Landesinnere, mit den Rädern sind wir dorthin und es führte ein gut angelegter und schön gelegener Radweg in den Ort. Teulada selber hatte nicht viel zu bieten, aber es gab einen Conad-Supermarkt, sodass wir für die nächsten Ankertage bunkern konnten.

Bei einer Wanderung entlang der Küste mit dem Ziel, eine Trattoria aufzusuchen, wo wir zu Mittag gegessen hatten, konnten wir die nähere Umgebung des Hafens kennen lernen.

Porto Teulada
Blick auf den Hafen
auf dem Weg zur Trattoria, hin und zurück ca. 9 Km
das letzte Stück führte entlang eines Strandes, im Hafen konnte die warmen und sandigen Füssen mit wohltuendem frischem Wasser abgespült werden

Nach 3 Tagen sind wir am Freitag, 29.08. weiter gefahren zu der 6,5 Sm östlicher gelegene Bucht „Capo Malfatano“.

Blick in die Bucht Capo Malfatano
dto.

In der Bucht war jedoch eine nicht zu erklärende Dünung vorhanden, sodass wir an dem Tag und in der Nacht, obwohl so gut wie windstill, zeitweise gut geschüttelt wurden. Am nächsten Morgen sind wir noch vor dem Frühstück dort weg in einer Bucht nur 3 Meilen weiter, „Spiaggi Su Gindeu“, wo es ruhiger zuging.

auf der Fahrt zu dem Ankerplatz „Spiaggia Su Gindeu“ vorbei an den Leuchtturm „Faro Capo Spartivento“
der Leuchtturm
Blick vom Schiff auf die Bucht Spiagga Su Gindeu
dto.

Morgen, Montag, 1. September möchten wir für einige Tage zu der Hauptstadt von Sardinien, Cagliari. Es gibt dort mehrere Marinas und wir haben bei 2 nach einem Liegeplatz gefragt. Also von dort werden wir demnächst berichten.

bis dahin genießen wir die lauen Abendstunden vor Anker an Bord und lassen es uns gut gehen. Arrivederci !!

 

Sardinien lV – Insel und Hafen Sant’Antioco

So viel Pech, wie wir bei der Anfahrt zum Hafen „Porticciolo Turistico Sant’Antioco“ auch hatten, so viel Freude und schöne Erfahrungen hatten wir auch in den 2 Wochen, die wir im Hafen verbrachten, bzw.  haben sie immer noch.

Zunächst jedoch, das „Unerfreuliche“. Da der Hafenmeister sind am Montag, 28.5. der dritte Tag nach unserer Ankunft, immer noch nicht hatte blicken lassen, ist Guus zur Guardia Costiera (Coastgard) gefahren. Dort erfuhr er, dass wir ein Bußgeld in Höhe von € 321,- zu entrichten hätten, weil wir ohne Genehmigung durch den Zufahrtskanal zum Hafen gefahren sind. Dass der Hafenmeister uns mit keinem Wort darauf hingewiesen hatte, interessierte die Behörde nicht. Wir hätten uns selber zu informieren! Die Zahlung musste innerhalb 5 Tagen mittels einem besonderen Formular, die wir im Internet suchen sollten, erfolgen. Gefunden ja, und auf Empfehlung der Carabinerie sollten wir damit zum Postamt. Diese konnte nichts damit anfangen und schickte Guus wieder zur Coastgard. Dort Schulterzucken, ein wenig Auskunft, zurück zum Postamt und wieder neue Fragen, z.B. die Steuernummer der Coastgard. Guus erneut zur Coastgard, wieder Schulterzucken und letztendlich bekam er eine IBAN-Nummer, sodass wir eine normale Überweisung tätigen konnten. Das Geld war jedoch 2 Tage später wieder auf unserem Konto, weil das uns genannte Konto aufgelöst war. Guus zum Xten Mal zur Coastgard, ein erneutes Schulterzucken und 2 Tage später erhielten wir eine neue Bankverbindung, die dann endlich richtig war! Ufff ! Letztendlich musste noch eine schriftliche Erklärung abgegeben werden, dass wir bei der Abfahrt von einem Lotsen begleitet werden, in eigener Verantwortung den Hafen verlassen und dass unser Schiff fahrtüchtig wäre.

Der Hafenmeister kam am 3. Tag nachmittags vorbei, ein richtiger Schlumpi. Erst entschuldigte er sich und er würde uns einen guten Preis machen, davon wollte er dann die nächsten Tage nichts mehr wissen. Er machte auch einen verwirrten Eindruck. Wir haben unsere Enttäuschung zur Äußerung gebracht, dass er als verantwortlicher Hafenmeister uns wenigstens auf die Situation vor Ort hätte hinweisen sollen. Zum Schluß, mit ein paar deutlichen Worten von Guus, war die erste Woche gratis und die 2. Woche zu einem etwas reduzierteren Preis.

Jetzt zum Erfreulichen: Die 3 „Retter“ entpuppten sich als sehr nette, freundliche und lustige Männer. Als Dankeschön hatten wir Sonntags zu einem Abendessen mit Frauen eingeladen in einem Hafenrestaurant. Da alle nur italienisch sprachen, war neben Gestik und Mimik der Google-Übersetzer hoch im Kurs. Das Wort „Traddutore“ = Übersetzer wurde uns schnell zu einem Begriff.  Es war ein sehr lustiger Abend.

erst ein Aperitif an Bord v.lks. Fabricio, hier ohne Frau, Hanna, Frau von Sebastian, Giancarlo und seine Frau Claudia und Sebastian
und danach im Restaurant

Fabricio und Giancarlo sind in der überwiegende Zeit des Jahres Fischer, aber in den Sommermonaten verdienen Sie dazu, indem Sie Touristen Rundfahrten um die Insel anbieten, zum Teil kombiniert mit Angeln und natürlich mit Essen und Trinken. Sebastian ist „nur“ Fischer.

Internetseite von Fabricio
und das Boot von Giancarlo, die Poseidon

Die 3 Familien haben uns beide reichlich beschenkt mit frischen Tomaten, Trauben und Bohnen aus eigenen Gärten, Gebäck, selbstgemachte Bottarga sowie Sekt, sardinischer Myrtenlikör und natürlich frischen Fisch.

Pardulas, sardisches Gebäck. Knuspriger Teig gefüllt mit mildem Schafsricotta und Safran

Fabricio hat uns alle zu seinem Boot eingeladen zum Abendessen, es gab nur Fischgerichte. Zunächst das sardische Hirtenbrot bestreut mit Olivenöl und geriebenem „Bottarga“ (Fischrogen von Meeräsche oder Thunfisch, die gesalzen, gepresst und getrocknet werden). Danach eingelegte rohe rote Garnelen und einen Pulposalat. Als weitere „Platti“ gab es Linguinen in Soße von gebratenen roten Scampis (Gamba Carabiniera), die wir danach serviert bekamen. Alles total lecker und frisch. Als krönenden Abschluss gab es ein Stück Mandorle-Kuchen und ein oder zwei Gläschen Limoncellomilchcrème als Digestif. Während des Essens wurde Prosecco oder sardinischen Weißwein „Karmis“ serviert. Wenn das kein Verwöhnerlie war!!!

zu Gast bei Fabricio und seiner Frau Tania, rechts
dto.

Sebastian und Giancarlo haben Guus geholfen Diesel für unser Boot zu besorgen und nachgetankt per Kanister, weil keine Tankstelle in dem Hafen war. Wir brauchten nur Peep zu sagen und Hilfe war da.

Auch neue Hausbankbatterien haben wir im Hafen einbauen lassen. Die Firma wurde uns von Sebastian empfohlen und der Chef Luciano hat kurzfristig 4 Batterien (AMG) besorgen können und mit Hilfe eines Angestellten die alten über 60Kg schwere Batterien ausgebaut und entsorgt und die neuen, genau so schwer, eingebaut. Es gab bei dem Einbau zunächst ein Problem (logisch, warum sollte etwas auf Anhieb klappen!), denn die neuen Batterien waren insgesamt knapp 2 cm zu groß, obwohl Guus die genauen Dimensionen vorher genannt hatte. Aber Guus hatte die rettende Idee, indem er vorschlug bei 2 Batterien jeweils an einer Seite die Kunststoff-Handgriffe abzusägen. So gesagt, so getan und alles gut!

die neuen Batterien an ihrem Platz

Viel unternommen „urlaubsmäßig“ haben wir beide in den 2 Wochen nicht viel, weil wir nur mit der Lösung der Probleme, die wir hatten, zu Gange waren. Aber natürlich haben wir uns den Ort Sant’Antioco angesehen.

Sant’Antioco vom Wasser aus
die Brücke „Ponte Romano“ am anderen Ende unseres Hafens mit Blick auf den Industriehafen. Die Brücke ist für unseren Mast leider nicht hoch genug, sodass für die GusAnne  der Touristenhafen nur über die „verbotene“ Zufahrt vom Norden aus erreichbar war
Blick von der Brücke auf den Touristenhafen von Sant’Antioco

Am 2. Wochenende war ein Fest zu Ehren des Schutzpatron „Antiochus von Sulci“, der im 2. Jahrhundert auf der Insel Sardinien lebte. Er gilt als der älteste Heilige Sardiniens und wird in der Stadt Sant’Antioco besonders verehrt. Ostern und in August eines jeden Jahres  findet eine Prozession statt, ein wichtiges Ereignis für die Stadt und die gesamte Insel, bei dem zahlreichen Folkloregruppen aus ganz Sardinien in traditionellen Kostümen teilnehmen.

der Kirchenvorplatz war für das Fest geschmückt worden
an der Prozession wurde auch zu Pferd wurde teilgenommen
man erzählte uns, dass jeder Ort auf Sardinien seine eigene Tracht hat
und die Haupt“Person“ zum Schluß, Heiligenfigur des Hl. Antiochus von Sulci

Am Tag vorher war eine Prozession zu Wasser, an welcher viele Boote und Bötchen teilnahmen.

viele Teilnehmer
das Boot mit der Heiligenfigur
dto.

Mit dem Fahrrad sind wir zu dem 12Km nördlich gelegenen Ort Calasetta, eine kleine Gemeinde mit einem Hafen. Hauptbeschäftigung der Menschen in Calasetta ist vorwiegend der Dienstleistungssektor und im Sommer der Tourismus.

eine der Buchten in Calasetta, im Hintergrund die Insel di San Pietro.
eines der Gässchen von Calasetta

Zwei Tage vor unserer Abfahrt aus dem Hafen, waren unsere Freunde nochmals an Bord und Anneke hatte einige Tapas vorbereitet, die unseren Besuch gemundet haben.

leider fehlte Sebastian, weil er arbeiten musste

Da die Coastgard vorgegeben hatte, dass wir den Hafen nur mit einem Lotsen verlassen durften, hat Sebastian organisiert, dass wir das Boot (ein Touristenboot) seines Bruders, der eine Lizenz hat und den Kanal somit befahren darf, folgen konnten. Freitag, 08.08. morgens um 9.15 Uhr trafen wir uns im Vorhafen und zusammen passierten wir problemlos im Rauschefahrt (7 Knoten) den Kanal. Den Kanal mit den Pricken zu folgen war eigentlich kein Problem, auf der Hinfahrt hatte Guus dies ja ohne Lotsen prima geschafft, nur die Betonnung im Hafen selber war ja die Misere. Aber, wat mutt, dat mutt!

warten auf die „ANNA I“ im Vorhafen
unser Lotsenboot

Am Ende des Kanals fuhren wir dann Richtung Calasetta, wo wir zufällig an Sebastian mit seinem Fischerboot vorbeifuhren.

die „Melissa“ von Sebastian. Die Tochter von Sebastian ist die Namensgeberin des Bootes

Danach fuhren wir zur Westküste der Insel zu der Bucht Tonnara, wo wir zwei Nächte vor Anker blieben. Eine Bucht mit einer alten Thunfischfabrik aus dem 13. Jahrhundert. Heute befindet sich dort ein Museum, was jedoch leider nicht geöffnet hatte. Am Wochenende war die Bucht sehr gut besucht, was wegen dem tollen Strand und herrlich klarem Wasser nicht weiter verwunderlich war. Mit dem Dingi sind wir rüber zum Strand und haben eine kleine Wanderung entlang des Strandes und Buchtes gemacht.

Blick auf die gut besuchte Bucht
dto. von einer Terrasse aus
der Ziegelturm der Thunfischfabrik

 

Gebiet in der Nähe der Thunfischfabrik

Bei einer seiner Schnorchelgänge ist Guus auf ein ihn bislang unbekanntes Wesen gestossen, eine „Spiegeleiqualle“, die hier im Mittelmeer zu Hause ist. Sie kann einen Durchmesser von ca. 35cm erreichen. Für den Mensch ist sie ungefährlich.

Foto aus dem Internet
Foto aus dem Internet

Die Wettervorhersage gab an, dass in der Nacht von Sonntag auf Montag (10,08, auf den 11.08.) der Wind  von SO auf NW drehen sollte und dass dies auch die nächsten Tage so bleiben würde. Auf der Hinfahrt nach Tonnara hatten wir einen kleinen Abstecher zu der gegenüber liegenden Insel „Di San Pietro“ gemacht und dort eine Bucht gesehen, die uns geht gegen NW-Winde schützt. Der Skipper schlug nach dem Abendessen am Sonntag vor dorthin zu fahren, was kurzerhand in die Tat umgesetzt wurde. Eine halbe Stunde Fahrt, knapp 3 Sm, und wir lagen in der Bucht im Südosten der Insel di San Pietro vor dem Strand „Spiaggia Guidi“ schon wieder vor Anker. Gute Idee! Hier bleiben wir auch 2 -3 Nächte und wollen dann für ein paar Tage in den Hafen von Carloforte. Eine Anfrage haben wir schon gestartet.

die Insel Di San Pietro bildet zusammen mit Sant’Antioco und einigen kleineren Inseln das „Sulcis-Archipel“
Bis zum nächsten Beitrag! Abschlußfoto von dem klaren, blauem Meereswasser