Obwohl wir bereits am Dienstag, 09.12.25 nach 14 Monaten Verbleib auf unserer GusAnne mit dem Zug zwecks einer ca. 4 monatigen Pause nach Hause gefahren sind, möchten wir doch noch über die letzten 2 Wochen an Bord berichten.
Samstag, 22.11. hatten wir den Hafen von Le Levandou verlassen und sind zu der uns bis dahin unbekannten Insel des Embiez, im Hafen „Saint Pierre des Embiez“ gefahren. Die Fahrt, 32 Sm, dauerte 7,5 Stunden. Trotz gleicher Wettervorhersagen bei 3 verschiedenen Portalen war der NW-Wind wesentlich stärker und vor allem die Wellen höher, überwiegend gute 2 Meter. Es war somit eine ziemlich anstrengende Fahrt und wir waren froh den Hafen erreicht zu haben.


Die Insel des Embiez ist die größte Insel im Archipel des Embiez und liegt vor dem Hafen Le Brusc auf dem Festland Frankreichs. Auf der Westseite ist die Insel hügelig und die dem Festland zugewandte flachere Seite wurde früher zur Meersalzgewinnung genutzt. In 1958 wurde die Insel vom industriellen Paul Ricard, Gründer des Unternehmens Ricard (Markenname eines Pastis) gekauft und er hat die Insel für möglichst viele Menschen zugänglich gemacht. Die Insel sollte auf seinen Wunsch hin auch seine letzte Ruhestätte sein.
Die knapp 100 Ha grosse Insel ist eine reine Urlaubsinsel, mit Hotels, Ferienhäusern und -Wohnungen, Restaurants und kleineren Geschäften und natürlich dem Hafen mit zwei Hafenbecken, der immerhin 750 Hafenplätze bietet. Eine Insel ohne Autos, sie bietet ursprüngliche Natur. Die Küste hat kleine Buchten, zum Teil mit kleinen Stränden.

Wir haben die Insel bei per pedes umrundet und die Natur und die Stille außerhalb der Saison genossen.








Mit einer Fähre (10 Minuten-Fahrt) sind wir an einem Tag rüber zum Festland, zum Ort bzw. Weiler Le Brusc. Ein kleines Saint-Tropez mit weniger Glitzer und mehr Fischern.


Nach 6 Tagen Aufenthalt auf der Insel des Embiez ging es am 28.11.25 weiter zur nächsten Insel bzw. zur Inselgruppe Frioul-Inseln, die zum Arrondissement von Marseille gehören. Der Hafen Port Frioul liegt auf der Insel île Ratonneau. Eigentlich wollten wir wieder in den alten Hafen von Marseille, aber wegen einer Regatta, die am Wochenende statt fand, war der Hafen komplett belegt, aber im Nachhinein waren wir froh etwas Neues entdeckt zu haben.
Die 4 1/2 stündige Fahrt entlang eines sehr schönen und abwechslungsreichen Küstenabschnitts und diesmal wieder bei sonnigem Wetter und ruhigere See, war sehr entspannend.




Im linken Teil des relativ großen Hafenbeckens war noch viel Platz, sodass wir längs entlang des Steges anlegen durften und nicht an einer Mooring brauchten.




Mit einer Fähre konnte man von der Insel nach Marseille, Anlegestelle im Alten Hafen, fahren. Diese Dienstleistung haben wir 2x genutzt, u.a. um einen Geschäftsfreund von Guus mit seiner Frau zu treffen, die in Marseille wohnen. Ein schönes Wiedersehen.
Dann kam für unsere diesjährige Reise die letzte Fahrt. Am 01.12.25 ging es zum Hafen von Port-de-Bouc, 20 Sm, wo die GusAnne am 4.12. von der dortigen Werft aus dem Wasser gekrant wurde. Es gab einen herzlichen Empfang von der Mannschaft der Werft. Die GusAnne bleibt jetzt bis ca. Mitte April 2026 hier stehen, wenn wir in dieser Zeit zu Hause sind.

Insgesamt waren wir 14 Monate unterwegs, haben in/an 44 Häfen/Ankerplätzen angelegt bzw. Anker fallen lassen und sind 1.250 Seemeilen gefahren.
In April 2026 fahren wir mit dem Zug zurück nach Port-de-Bouc und planen ab Mai die GusAnne zurück nach den Niederlanden zu fahren. Wir lassen uns dabei Zeit und werden voraussichtlich im Herbst dort ankommen. Dann sind wir insgesamt 10 Jahren mit dem Schiff unterwegs gewesen und möchten es dann veräußern um andere Reisepläne zu verwirklichen. Aber bis dahin dauert es noch eine Zeit und wir werden ab Mai nächsten Jahres wieder regelmäßig unsere Beitrage in diesem Blog schreiben.
Allen eine schöne Adventszeit!!

