Arenys de Mar – Palamós – Roses

Montag, 20.11.23 waren wir 7 Stunden unterwegs von Port Ginesta zum Hafen „Club Nautic D’Arenys de Mar„, insgesamt 37,5 Sm. Es war eine sehr entspannte Fahrt entlang der Küste, vorbei an Barcelona, bei angenehmen Wetter, aber leider zu wenig Wind.

vorbei an Barcelona
farbenfrächtiger Sonnenuntergang in Arenys de Mar

Am gleichen Tag hatten wir Kontakt zu einem Deutschen Paar Kitty und Knut, die mit ihrem Motorboot „Moya“, eine ältere Grand Banks, unterwegs waren. Wir haben sowohl auf der GusAnne als auch auf der Moya -genannt nach den beiden Bordkatzen „Monti“ und „Yama“- gemütliche Stunden verbracht. Wieder mal nette Menschen kennen gelernt.

Kitty und Knut
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Arenys de Mar ist eine kleine katalanische Ortschaft mit einem schönen Strand, der zum Nachbarort Canet de Mar führt.

Guus hatte festgestellt, dass das Unterwasserschiff wieder ziemlich durch Pocken, Muscheln etc. verunreinigt war. Wir hatten das Glück über die Mitarbeiter des Hafenbüros Kontakt zu Taucher zu bekommen, die zu Zweit knapp 2 1/2  Stunden das Unterwasserschiff gesäubert haben.

die beiden Taucher

Bei unserer Weiterfahrt am 27.11.23 nach Palamós war dies zu merken, die GusAnne glitt nur so durch das Wasser. Bei ca. 15 Grad Celsius und etwas bewölkter Himmel hatten wir die Fahrtstrecke von 32 Sm nach 6,5 Std. geschafft. 

vor der Abfahrt aus Arenys de Mar wurde nochmal Diesel getankt
unterwegs nach Palamós wurde wir eine ziemlich lange Strecke von einem Kajakfahrer begleitet, der trainierte. Wir hatten gute 5 Knoten Fahrt, was für den Sportler keine große Anstrengung bedeutete. Im Gegenteil, er war uns anschließend voraus
während der Fahrt nach Palamós, vorbei an  Tossa de Mar
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Marina Palamós
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Palamós hat, je nach Saison, eine Bevölkerung von 14.000 bis 90.000 Personen und liegt an einer Ebene am Fuße des Küstengebirges „Massís de les Gavarres“. Neben den schönen Stränden ist eine der Sehenswürdigkeiten, der „Kreuzgang von Mas del Vent“. Der Kreuzgang ist ein rekonstruiertes Kreuzgangensemble in einer privaten Parkanlage. Der Kreuzgang war zunächst in Madrid aufgstellt und wurde nach dem Spanischen Bürgerkrieg in 1958 verkauft, nach Palamós verlegt und zum Teil wieder zusammengesetzt.

Kreuzgang, im Hintergrund unser Hafen
größeres Detail (Foto Internet)
Strand von Palamós

Eine schöne Wanderung, nördlich von Palamós, entlang der Küste, führte zu dem Strand „Platja de la Fosca“.

entlang des Küstenpfades
Blick auf den Strand „Platja de la Fosca“
und natürlich haben wir eine Terasse mit  mediterraner Küche, gefunden ……

Wir hatten zwei Tage einen PKW gemietet und sind einmal südlich von Palamós gefahren, nach Sant Feliu de Guixols. Auf dem Weg dorthin hatten wir einen Zwischenstopp in Platja d’Aro gemacht und dort eine Stunde entlang der Küste gewandert.

einen Eindruck
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Sant Feliu de Guixols, auch an der Costa Brava, liegt in der Provinz Girona in einer Bucht, 115 km nordöstlich von Barcelona.

Blick auf die Bucht von Sant Feliu de Guixols

   

und das Casino von Sant Feliu

Auf dem Rückweg sind wir zum Zeil durch das Naturschutzgebiet „Les Gavarres“ hoch zu  Romanyà de la Selva, ein kleiner Weiler mit einer Kirche und einigen alten hübschen mittelalterlichen Gebäuden.

der kleine Weiler Romanyà de la Selva
vom Weiler aus Blick auf das Tal „Vall d’Aro“

Am nächsten Tag sind wir zunächst nach Cruilles, eine Zusammenlegung der Gemeinden Cruilles, Monells und Sant Sadurni de l’Heura.

der milttelalterlichen Turm „Torre de Cruilles“
eine der kleinen Gassen in Sant Sadurni de l’Heura
rechts das Gemeindehaus von Sant Sadurni de l’Heura

Danach ging es weiter nach Girona, bekannt für die aus dem Mittelalter stammenden Bauwerke und die Altstadt, die von einer Mauer umgeben ist.

die begehbare historische Stadtmauer aus dem 9. Jh. mit Türmen und Aussichtspunkten auf die Stadt und die Region
und weiter ging es …….
die Stadtmauer führt um die komplette Altstadt von Fluss zum Fluss Onyar
Fast am Ende der Stadtmauer, neben der Nordmauer, liegt die Kathedrale „Santa Maria“ von Girona. Hier die Westfassade mit der barocken Treppe. Baubeginn 1417
Häuser am Fluss Onyar
und die Rote Brücke von Girona, lokaler Name: Pont de les Peixateries Velles. Die markante Brücke über den Fluss Onyar wurde in der 2. Hälfte des 19. Jh, erbaut und ist für den Fußgängerverkehr bestimmt. Der französische Ingenieur Gustave Eiffel war für das Design verantwortlich.

Auf dem Rückweg nach Palamós sind wir noch zu dem Ort Pals gefahren. Das mittelalterlichen „Museumsstädtchen“ im Hinterland der Costa Brava is auch  von dicken Stadtmauern umgeben.

ein Torbogen führt in den Ort
Uhrturm und Häuser, erbaut in gelblich leuchtendem Sandstein
die Kirche Sant Pere

Am 27.11.23 ging es dann mit der GusAnne weiter zum Hafen „Port Roses“. Insgesamt war die Strecke 27 Sm und wir hatten 5 – 6 Stunden Fahrt eingeplant. Der starke -zunächst NO-Wind, später W-Wind- bis zu 30 Knoten, der von Achtern kam, machte es zu einer schnellen Fahrt. Die hohen Wellen ließen unser Schiff ordentlich schaukeln. Die letzte Stunde hatte der Wind nachgelassen, aber nach bereits 4 1/2 Std. Fahrt waren wir schon im Hafen von Roses. Den tollen Liegeplatz werden wir genießen. Auch hier möchten wir die nähere Umgebung erkunden. Es ist der letzte Liegeplatz in Spanien, bevor es danach nach Frankreich geht.

unterwegs nach Roses
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Route von Palamós nach Roses
Liegeplatz in Roses
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Sonnenuntergang in Roses 

Kommenden Sonntag ist bereits der 2. Advent, Zeit für weihnachtliche Gefühle. Den heutigen Blog beenden wir mit derartigen Gefühlen  und zeigen euch ein Foto eines sehr hübschen Weihnachtsengels, den wir in Girona fotografieren durften.

in diesem Sinne eine schöne vorweihnachtliche Zeit ……

 

Port Ginesta / Barcelona

Der Liegeplatz im Hafen von Port Ginesta gefällt uns sehr gut und wir können von hier aus vieles unternehmen.

Fotoaufnahme vom Hafen (hängt im Büro des Hafenmeisters)
Einfahrt Port Ginesta
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Mit dem Fahrrad sind es 7 km zum Bahnhof im Nachbarort Castelldefels und von dort mit der Bahn gute 20 Minuten bis ins Zentrum von Barcelona. Castelldefels ist ein Küstenort, gehört zur Metropolregion Barcelona und hat rd. 67.000 Einwonhner. Die Burg von Castelldefels geht auf das Jahr 996 n. Chr. zurück und war anfangs nur ein Wehrturm, der die Kirche schützen sollte.

die Burg Castelldefels

An drei Tagen haben wir nochmals ein Auto gemietet und sind zunächst zu dem historischen Ort Tarragona, ca. 60km westlich von Port Ginesta. In Tarragona gibt es viele römische Monumente. Im Jahre 2000 wurde das archäologische Ensemble von Tarraco (wie die Katalonier die Stadt nennen) zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Blick vom „Balkon des Mittelmeeres“ auf die Küste von Tarragona
das Amphitheater in Tarragona, direkt in Meeresnähe, stammt aus dem 2. Jahrhundert.
die „Muralles“. Die römische Mauer von Tarragona“. Die Stadtmauer gehört zu den ältesten Bauwerken römischer Zeit, die außerhalb Italien erhalten sind.
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Das „Aquaduct de les Ferreres“ oder auch Teufelsbrücke genannt, ist ein römisches Aquaduct, welches die Senke des „Barranc de les Arcs“ bei Tarragona überspannt und Wasser vom Fluss „Francoli“ ins antike Tarragona leitete. Der Zeitpunkt der Errichtung wird im 1. Jahrhundert vermutet. Gesamtlänge 217m, Höhe 27m.
das Aquaduct von oben

Die Kathedrale von Tarragona, errichtet im frühgotischen Stil wurde im Jahr 1331 vollendet. Sie wurde zusammen mit einem Kloster an der Stelle eines römischen Tempels erbaut.

Kathedrale „Metropolitankathedralbasilika St. Marien“
Innenraum
Klostergang

Dann war auf der Hauptstrasse „Rambla Nova“, wo auch unser Hotel lag, das Monument „Castell“ zu sehen. Eine Bronzeskulptur eines traditionellen katalanischen Menschenturms aus hunderten Personen vom Künstler Francesc Anglès. Bei katalanischen Festen errichten mutige junge Männer Menschentürme, deren Ebenen aus fünf oder mehr bestehen. Unten stehen natürlich die kräftigen Castellers, die Kuppel wird von den Jüngsten gebildet. Die „Sportart“ oder der Akrobatikakt wurde in 2010 den Status des Immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes verliehen.

die Bronzeskulptur in Tarragona. Guus hat natürlich fleißig mitgeholfen

Am nächsten Tag ging es weiter nach Siurana, ein Tipp des Touristeninformationsbüros. Der Ort, welcher nur 36 Einwohner zählt, liegt ca. 30 km nordwestlich von Tarragona auf einem Kalksteinfelsen in 737m Höhe. Im 2. Jahrhundert haben sich dort die Mauren aus strategischen Gründen zurückgezogen. Die Gegend wurde jedoch von den Christen zurück erobert.

Die Felslandschaft macht Siurana zu einem Anziehungspunkt für Sportkletterer, die wir auch an vielen Stellen in Aktion sehen konnren.

auf dem Weg nach Siurana
Siurana in Sicht
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eine der wenigen Gassen
Blick von oben auf die Felswände

Dann hatte Barcelona noch Einiges zu bieten. An mehreren Tagen sind wir viele Kilometer durch die Stadt gewandert und haben folgende nachstehende Sehenswürdigkeiten besichtigt.

 

Plaza Espanya, hinten Les Arenes„, die ehem. Stierkampfarena von Barcelona. Der letzte Stierkampf fand am 19.6.1977 statt. Jetzt befinden sich im Innern auf sechs Etagen verteilt, 115 Geschäfte, ein Kino, ein Fitnesscenter und mehrere Bars und Restaurants. Das Besondere ist die erhaltene und sehr gelungene restautierte, statisch imposante,  Fassade der ehem. Stierkampfarena. So wurde ein Stück Bau- und Kulturgeschichte erhalten.
nähere Ansicht der Arena
im jetzigen Innern der Arena
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In direkter Umgebung befindet sich das Caixaforum,  ein Kulturzentrum mit Museum und Auditorium, untergebracht in der ehemaligen Textilfabrik Casaramona. Wir konnten dort zwei Ausstellungen besuchen.

das heuige Caixaform bzw. ehem. Textilfabrik (Baubeginn 1909), ein Bau aus Backstein mit gusseisernen Ornamenten in katalanischen Jugendstil.
ein Turm trägt noch der Namen der Fabrik

Ebenfalls im katalanischen Jugendstil erbaut ist die prächtige Anlage des ehemaligen Hospital de la Santa Creu i Sant Pau. Die in der Zeit von 1902 bis 1930 errichtete Anlage war seinerzeit bahnbrechend auf dem Gebiet der Krankenhausarchitektur; ein öffenticher Bereich mit wunderschönen, inmitten von Gartenanlagen stehenden Einzelgebäuden, die durch ein Tunnelsystem miteinander verbunden sind.

Nach mehr als 80 Jahren Nutzung ist die Anlage heute ein Wissens- und Kulturzentrum, wo führende internationale Einrichtungen ansässig sind.

In 1977 wurde der Krankenhauskomplex zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

das Hauptgebäude des Komplexes
eine der insgesamt 8 Pavillons die seitlich der Gartenanlage stehen
eine Durchgangshalle
ein Teil des unterirdischen Tunnelsystems
Oben auf dem 512m hohen Berg Tibidabo, im nördlichen Teil von Barcelona,  steht die katholische Kirche „Sagrat Cor“, in verschiedenen Bauabschnitten zwischen 1902 und 1961 errichtet. Vor der Kirche befindet sich eine Krypta, die zur Basilika gehört. Von dort oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt.

Etwas östlicher gelegen, befindet sich der Parc del Laberint d’Horta, im 18. Jahrhundert vom Markgrafen Desvall angelegt. Der Park ist die älteste noch erhaltene Parkanlage Barcelonas.

der Labyrint-Garten
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Betritt man die Parkanlage, sieht man halb hinter einer Mauer verborgen, ein romantisches Lustschlösschen, welcher einer maurischen Burg mit achteckigem Grundriss nachempfunden wurde. Es gehört der Familie Desvalls, der Erbauer des Parks. Das Schlösschen wurde zum Zeitpunkt unserer Besichtigung aufwendig renoviert.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Barcelona ist der „Arc de Triomf„. Er war das Haupteingangstor für die Weltausstellung von 1888 in Barcelona. Errichtet in Neo-Mudéjarstil, Höhe etwa 30m.

„Arc de Triomf“
dann waren wir natürlich im Hafen von Barcelona, Port Vell. Dort lagen mehrere Mega-Jachten, nicht schön aber groß und protzig (muss man nicht unbedingt haben)

 

 

 

 

die Promenade von Port Vell
zufällig sind wir auf die archäologische Fundstätte El Born, unter der früheren gleichnamigen Markthalle, gestossen. Dort sieht man ein teil eines zerstörten alten Stadtviertels, welches freigelegt wurde. Zerstört aufgrund einer Belagerung und Einnahme von Barcelona durch bourbonische Truppen 1714, in Zusammenhand der Erbfolgekriege. Die Fundstelle ist nun eine Gedenkstätte, welche in 2013 der Öffentichkeit zugänglich gemacht wurde.

Nach 34 Tagen Port Ginesta, bzw. Barcelona, haben wir uns am Montag, 20.11.23 zum nächsten Hafen aufgemacht. Es ging nach Arenys de Mar.

Im Hafen Ginesta hatten wir an einem der letzten Tage einen „Gast“ an Bord ausfindig gemacht, eine ca. 8cm große Heuschrecke. Sie fühlte sich anscheinend wohl und hat die Fahrt nach Arenys de Mar als „blinder Passagier“ mit gemacht. Heute, Dienstag, 21.11. ist sie auf einmal nicht mehr zu sehen,

im Hafen Port Ginesta
heute, Dienstag, 21.11. zuletzt gesehen, an einer Fensterscheibe des Decksalons

   Alles Liebe und bleibt Wohlauf !!!!

 

Letzte Tage in Valencia, Überfahrt nach Ginesta (Barcelona) und, und

Anneke’s Schwester Annet und unser Schwager Huub hatten sich zu einem 4-tägigen Besuch in Valencia angekündigt. Bis zu ihrer Ankunft am 08.10. haben wir beide uns u.a. noch das Stadtviertel Ruzafa angesehen. Ruzafa ist ein trendiges Viertel und kommt sehr lebhaft rüber. Es bietet zahlreiche Terrassencafés, in denen marrokanische und türkische Spezialitäten serviert werden. In der Markthalle Mercat de Ruzafa, im Stil des Brutalismus erbaut, werden Obst und Gemüse verkauft.

Mercat de Ruzafa

Bis 1877 war Ruzafa eine eigenständige Gemeinde, von der einige historische Bauten erhalten sind.

schöne Beispiele …….. ganze Straßenzüge sind toll restauriert
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Zwei Tage bevor Annet und Huub kamen, meldete sich Kim, die Tochter von unseren holländischen Freunden Mia und Jan bei uns. Sie war mit drei Freundinnen 4 Tage in Valencia und wusste von unserer Anwesenheit.  Sie haben uns auf dem Weg zu einem Restaurant in der Nähe des Hafens besucht und an Bord einen Aperitif zu sich genommen, war sehr gesellig!

Kim, rechts oben, mit ihren Freundinnen

Am 09.10. wird in Valencia der „Tag der Liebe“ gefeiert, am Fest des Heiligen San Dionisio. An diesem Tag erhalten Verliebte von ihrem Partner ein Stück Marzipan, das in ein Halstuch eingewickelt ist. Heutzutage ist dies alles etwas kommerzialisiert. Anneke hatte auch die Freude eine entsprechendes Geschenk von Guus zu bekommen.

….. hübsch eingepackt
Marzipan“Obst“Teilchen, zum Genießen

Die Fledermaus ist ein Wahrzeichen von Valencia. Sie hat einen heroischen Hintergrund und ziert viele Gebäude, u.a. das Fußballstadion. Woher kommt dieses Motiv?     Zitat eines Stadtführers:

„Jaume I, katholischer König von Aragon, wollte die damals muslimische Stadt zurückerobern. Dabei soll ihm eine Fledermaus geholfen haben. Eines Nachts im Jahr 1238 schliefen die christlichen Soldaten und ihr König in Zelten vor den Mauern der Stadt. Sie hatten ihr Lager aufgeschlagen, um Valencia in den nächsten Tage zu erobern. Plötzlich wurden sie von einem Trommelgeräusch geweckt und konnte so einen Überraschungsangriff der Maurer frühzeitig erkennen und abwehren. Als man nach dem Ursprung des Alarms suchte, fand man eine Fledermaus, die ihr Nest auf dem Zeltdach des Königs gebaut hatte und mehrfach gegen den Stoff geflogen war. Aus Dankbarkeit wurde die Fledermaus zum Wappentier Valencias“.     Ob dies alles stimmt???

eines der Motive

Am 08.10. haben wir Annet und Huub am Flughafen abgeholt, die beiden hatten ein Zimmer in einem Hotel gebucht, welches ca. 10km vom Hafen entfernt lag. Da wir für eine Woche ein PKW gemietet hatten, stellte die Entfernung kein Problem dar. Zusammen haben wir an drei Tagen die Highlights von Valencia und Umgebung besucht und hatten zusammen eine schöne Zeit!

Annet und Huub
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Der Zufall wollte, dass eine langjährige Freundin von Annet (in 2023 sind die beiden 60 Jahre befreundet) Wilma und ihre Ehemann Theo auch fünf Tage in Valencia einen Kurzurlaub verbrachten. Montag, der 09.10. waren dann alle vier an Bord und wir hatten einen schönen, lustigen Tag, begleitet von Tapas, Kuchen, Aqua de Valencia, Wein, Bier und andere leckere Sachen. Schön, Familie und Bekannten aus der Heimat wieder gesehen zu haben, nachdem wir jetzt schon mehr als einem Jahr non-stop unterwegs sind.

Huub, Annet und Wilma
Theo am Ruder
die langjährigen Freundinnen

Nach 12  sehr schönen und abwechlungsreichen Wochen in Valencia sind wir am Sonntag, 15.10. weiter gefahren nach Port Ginesta, ca. 20 km südlich von Barcelona.

noch ein letztes Mal Abendstimmung in Valencia

Die kurze Entfernung zur Stadt Barcelona, die wir per Bus und Bahn mühelos und kostengünstig erreichen können, haben wir gerne in Kauf genommen. Die Hafengebühren im Hafen „Port Vell“ in Barcelona betrugen € 160,- je Nacht und in dem Hafen „Olympic“ € 70,-. Hier in Port Ginesta, ein großer und moderner Hafen beträgt die Liegegebühr € 22,- !! Da ist viel Geld übrig für Gaumenschmaus, Cervezas, Vinos etc.

Die Überfahrt von Valencia nach Port Ginesta dauerte 33 Stunden (147 Sm), Ankunft Montag 17.30 Uhr. Das Wetter und der Wind am Sonntag waren optimal, montags gab es mittags Regenschauer und nur Gegenwind. Der Skipper versuchte mittels Kreuzen schneller voran zu komen, aber das  machte auch den Bock nicht fett, sodass wir dann fast den ganzen Tag mit Motor und Segel gegen den Wind anfahren mussten. War somit doch ein anstrengender Törn geworden und 3 Stunden länger als geplant.

Liegeplatz in Port Ginesta
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Der Yachthafen Port Ginesta liegt im Herzen des Naturparks Garraf und ist mit 1189 Liegeplätzen und 75 Unternehmen der größte Yachthafen Spaniens für Liegeplatzvermietung und Wassersportdienstleistungen. Wir planen, hier einen Monat zu bleiben um Barcelona und die Umgebung von Katalonien zu erkunden.

Einen Tag nach Ankunft trafen unsere holländische Freunde Maria und Jos ein. Sie werden eine Woche zu Gast auf der GusAnne sein. Die beiden hatten einen PKW gemietet und zusammen sind wir u.a. nach Montserrat gefahren. Auf Montserrat befinden sich das Heiligtum der Heiligen Jungfrau von Montserrat, ein Benediktinerkloster auf 720m Höhe (etwa 80 Mönche umfasst die Klostergemeinschaft) und eine Basilika.  Die in 1930 eingeweihte Seilbahn von Montserrat ist das schnellste Verkehrsmittel, um auf den Montserrat zu gelangen.

Seilbahn von Montserrat (kleiner gelben Punkt) von oben fotografiert
und nochmals

Das Bergmassiv Montserrat wurde in 1987 zum Naturpark erklärt, dies um das Gebirgsmassiv zu schützen, weil es wegen seiner Beschaffenheit und Größe weltweit einzigartig ist. Seit 2015 gehört es zum UNESCO-Weltgeopark. Allein schon das Bergmassiv war die Fahrt nach Montserrat wert. Enttäuscht waren wir, dass man oben nichts besichtigen konnte ohne lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen und für alles sehr hohe Eintrittspreisen zahlen sollten …. und das für ein Heiligtum!  Dazu waren wir nicht bereit.

das 1236m hohe Bergmassiv
oben auf dem Portal, rechts Eingang zum Kloster
Maria und Anneke

Anschließend sind wir in den Ort Monistrol de Montserrat unten im Tal und haben uns dort umgeschaut.

alte Brücke
Maria, Guus und Jos
Blick von unten auf das Bergmassiv

Dann waren wir zu viert 3 x einen Tag in Barcelona. Maria und Jos waren zuletzt vor ungefähr 20 Jahren dort. Am ersten Tag ging es mit dem Bus vom Hafen Port Ginesta zum Bahnhof in  Castelldefels und von dort nach Barcelona (und abends zurück) für sage und schreibe € 10,- für uns alle 4 zusammen. Wir bekamen eine Familienkarte. Da kann man in Deutschland neidisch werden auf diese günstige Fahrmöglichkeiten.

die Familienkarte

In Barcelona haben wir uns dazu entschlossen eine „Hop on, Hop off“-Bustour zu machen um zunächst einen Gesamteindruck der Stadt Barcelona zu bekommen. Wir haben den kompletten Nachmittag mit dieser Tour verbracht und sind 2x ausgestiegen um uns zunächst einige Bauwerke von Gaudi anzuschauen und danach den Park Güell. Letztere war wegen Überfüllung nicht zugänglich, sodass wir zu Fuss zurück in die Stadt und anschließend unsere Bustour komplettiert haben.

Ja, Gaudi hat Barcelona noch mehr bekannt gemacht und architektonisch geprägt. Er war ein Vertreter der katalanischen Bewegung des Modernisme. Bei unserem ersten Zwischenstopp haben wir uns das Casa Batiló und Casa Milà von aussen angeschaut. Der für Gaudi eigenwilligen Stil von welligen wirkenden Formen kann man sehr gut erkennen.

Casa Battló
Casa Milà
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Am nächsten Tag war u.a. die gotische Kathedrale „la Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia“  unser Ziel. Erbaut vom 13. bis ins 15. Jahrhundert und  bereits die dritte Kirche am gleichen Ort. Das Bauwerk ist seit dem 2.11.1929 als kunstgeschichtliches Denkmal von nationaler Bedeutung eingestuft.

Kathedrale von Barcelona
eine Deckenansicht von innen
die Kathedrale besitzt einen gotischen Kreuzgang, in dem 13 weiße Gänse leben. Die Legende besagt, dass Eulalia bei ihrem Martyrium um das Jahr 290 dreizehn Jahre alt war und auf dem Anwesen ihrer Eltern in Sarrià Gänse hütete ….
ebenfalls im Innenhof der Kathedrale

Am 3. Barcelonatag haben wir uns Gaudis „Sagrada Familia“ = Heilige Familie, welche wir schon bei der Bustour bestaunen konnten, genauer von aussen angesehen. Um die römisch-katholischeBasilika vom innen besichtigen zu können bedarf es eine Terminabstimmung und natürlich hohe Eintrittspreise.  Die Basilika ist noch immer in Bau, obwohl Gaudi bereits -zwar sehr jung- in 1926 durch einen Straßenbahnunfall auf dem Weg zu der damaligen Baustelle, sein Hauptwerk, verunglückt und einige Tage später verstorben ist.

die Passionsfassade
rechts der Passionsfassade
die Szene Christi Geburt in der Geburtsfassade

Das Bauwerk hoffte man zum 100. Todestag Gaudis in 2026 fertig gestellt zu haben, aber das wird kaum möglich sein. Im vollendeten Zustand soll die Sagrada Familia insgesamt 18 Türme besitzen. Finanziert werden die Bauarbeiten noch immer mit Spenden von Stiftungen und Eintrittsgeldern;  für die Fertigstellung werden nach Schätzung der Baugesellschaft insgesamt rd.  400 Millionen Euro benötigt. Das, insbesondere für eine Basilika, spezielle aber auch eigentümliche Bauwerk muss einem gefallen, zugeben muss man aber, dass es sehr besonders und sicherlich einmalig ist.

Dann stand das Olympiagelände noch auf unserem gemeinsamen Programm.  Das Olympiastadion „Estadi Olímpic“ ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage. Es war Austragungsort der Olympischen Spiele 1992 und befindet sich auf dem Montjuic. Es wurde ursprünglich für die Weltausstellung in 1929 gebaut.

Aussenansicht des Stadions
Gelände mit Blick auf das Stadion

 

 

 

 

 

 

Blick auf Olympiagelände
die Olympiafackel von 1992

Mit dem PKW sind wir an einem Tag nach Sitges gefahren, nur 17 Km westlich von Port Ginesta. Ein netter Ort, der zum Bummeln durch die kleinen Gassen einlädt und zum Verweilen an der Küste bzw. Strand.

Kirche des Hl. Bartholomäus und der  Hl. Thekla in Sitges
links Cau Ferrat, Museum Rusinöl und rechts das Maricel Museum

Unsere letzte Fahrt mit Maria und Jos führte zum Nachbarort Garraf und zum Strand de Adarro zur Stadt Vilanova I La Geltrü gehörend. Garraf ist ein kleines Küstendorf mit einem kleinen Hafen,

Am Strand de Adarro befand sich eine Stier- oder Kuhsculptur im Wasser, deren Bedeutung wir leider nicht feststellen konnten, dennoch war dies eine schöne Wanderung dorthin und interessant anzuschauen.

Die Stier-(aufgrund der Hörner), oder Kuhsculptur (aufgrund des Euters) am Strand de Adarro
von Nahem erkennt man eine Frauenbüste (im Bauch) ???

Am Dienstag, 24.10. sind Maria und Jos wieder nach Hause geflogen und wir beide sind wieder alleine auf der GusAnne. Werden uns Barcelona noch an mindestens 2 weitere Tage anschauen und mit einem PKW eine Fahrt nach Tarragona und ins Innenland unternehmen.  Darüber erzählen wir beim nächsten Mal.

Zwei auf einer Bank ……. es geht wieder zu Zweit weiter…….                                  Auf Wiedersehen liebe Freunde !!

 

Valencia III

Zunächst kurz zum Guus Gesundheitszustand:  die weiteren Untersuchungen in einer Privatklinik in Valencia führten zu der Diagnose des Traumatologen, dass die Schmerzen im Hand-, Schulter- und Nackenbereich durch ein Karpaltunnelsyndrom (der Medianusnerv im Handgelenk wird durch eine Verengung des Karpaltunnels eingeklemmt) verursacht werden. Der Traumatologe empfahl einer ambulanten invasiven OP, was kurzfristig geregelt und am Freitag, 15.09. durchgeführt wurde. Guus soll einige Wochen seine -leider rechten- Hand schonen. Er hat  -jetzt schon zwei Wochen nach der OP- ein gutes Gefühl, keine Schmerzen mehr, obwohl er noch Medikation nehmen soll, also noch abwarten. Wir planen jetzt Mitte Oktober unsere Fahrt Richtung  Barcelona weiter anzugehen.

Also bleibt uns noch Zeit Valencia weiter zu entdecken, wie zum Beispiel das Viertel „El Cabanyal“, ein ursprünglich von Fischern bewohnter Stadtteil.  Die überwiegend zweistöckigen im Stil des Modernismo errichteten Häuser sind mit farbenfrohen Kacheln verziert. Außerdem gibt es in dem Viertel gute Bodegas.

Beispiel der vielen ehem. Fischerhäuser
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….. und noch ein Beispiel

Eine Fahrradtour führte uns nach Port Saplaya, ca. 7Km nördlich von Valencia. Der Yachthafen und gleichnamigen Strand befindet sich in der Gemeinde Alboraya, man nennt es auch das Venedig von Valencia. Der Yachthafen hat verschiedene Armen und es liegen dort überwiegend kleinere Boote  an Stegen direkt vor den Häusern.

       

Auf dem Heimweg kamen wir an einem großen Einkaufscentrum vorbei „El Campo“, wo wir über die enorme Frischfischtheken staunten.

Eine weitere Radtour südlich von Valencia, Richtung Nationalpark Albufera, führte teilweise über die“Mediterranean Route 8″. Diese insgesamt 7.560km lange Mittelmeerroute, Eurovelo-Fernradtour, beginnt bei Cadiz (Spanien), weiter nach Athen, Izmir, bis zur Insel Zypern.

Guus übt schon mal

Die Radtour ging teilweise entlang eines Nebenarms des Flusses Turia und danach am Rande des Nationalparks Albufera vorbei, wo wir an verschiedenen Stellen bei der Reisernte zusehen konnten.

der Fluss Turia, der bis in den 50ger Jahren quer durch Valencia floss
ein Nebenarm des Flusses Turia. Die kleinen Boote konnten mittels eines Seils, welches quer über das Gewässer befestigt war, an Land gezogen werden. Hatten wir auch noch nicht gesehen.
nach Entwässerung der Reisfelder konnte in dem sumpfigen Gelände geernet werden

Die  App „Tripadvisor“ wies auf eines der weiteren Highlights der Stadt hin, welches wir noch nicht entdeckt hatten; das „Palacio del Marques de Dos Aguas“. Der Palast ist ein Rokoko-Adelspalast und befindet sich in einer der zentralsten Lagen der Stadt. Ein stattliches Herrenhaus, welches sich derzeit im Besitz des spanischen Staates befindet. Die Fassaden (erinnert an Produkte einer Zuckerbäckerei) und auch das Interieur waren sehr üppig und geschmacksbedürftig, aber doch imposant.

Der Marquis war im 18. Jahrhundert ein Adelsmann, ein Geschäftsmann, der u.a. mit Wein und Häusern handelte und politisch aktiv war, sowie Mitglied des spanischen Parlaments. Er war auch ein Kunstsammler, viele der gesammelten Gemälde, Skulpturen und Möbelstücke sind in dem Palacio ausgestellt. Seine Kunstsammlung und sein Palast sind bis heute ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes Spaniens.

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üppiger geht nicht ….
das Treppenhaus
Spiegel in einer der Salons
und die Küche (nicht original)

In dem Palast ist  im 3. Geschoss das Nationale Keramikmuseum untergebracht.

Im  Untergeschoss stehen zwei opulente Kutschen und ferner befindet sich dort ein kleinere Ausstellung von Werken von Pablo Picasso.   Letztere wahrscheinlich aufgrund des 50. Todesjahr von Picasso, der Künstler wird in diesem Jahr in vielen Städten Spaniens  besonders geehrt.

die Sonntagskutsche
der Maestro am Werke
eines seiner Werke. Wenn man in den rechten Teil des Fächers schaut, siehe mann die Motive von Don Quijote de la Mancha und seinen Diener bzw. Knappe Sancho Pansa. Don Quijote, ein historischer Ritterroman

Am Wochenende vom 23. und 24.09.23 fanden im Hafengelände die „Valencia European Skate open – VESO“ statt.  Große Skatebühnen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad wurden aufgebaut und man konnte Kinder, Jugendlichen und junge Erwachsene bewundern, als diese Ihre Künste und Fähigkeiten demonstrierten. Spannend zu zusehen. Neben Skatebühnen waren auch Areale für Parcoursport, Bouldern und Streetbasketball erstellt worden. Wir beiden haben dort einen schönen Nachmittag verbracht und den jungen Menschen gerne zugeschaut.

die Skateboardpiste
Hindernis- oder Parcourbahn
die Boulderwand

Im Hafen hatten wir noch eine weitere nette Bekanntschaft gemacht. Claudia und Wolfgang mit Ihrer Contest-Segelyacht 50ft. Die Beiden möchten das Schiff auch verkaufen und sich dann eine kleinere Yacht zulegen. Zusammen haben wir zwei nette Abende verbracht.

Wolfgang und Claudia beim Abendessen, am nächsten Tag ging es für beide wieder nach Hause
Beenden diesen Beitrag diesmal mit einem schönen handgemalten und -besprayten Kunstwerk (bis auf die Figur in der Mitte, diese wurden hineingesetzt). Der Künstler hat dies im Rahmen der vorerwähnten VESO-Sportveranstaltung erstellt. Auf dem Gelände waren mehrere größere Wände aufgestellt, wo sich Sprayer austoben konnten.            Bis bald!

Valencia II

Wir sind schon in der 7. Woche …….. in Valencia!

Das wir immer noch hier sind, hat verschiedene Gründen. Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, haben wir einige Ersatzteile für die GusAnne in den Niederlanden bestellt, die uns Freunde zustellen ließen. Der Filter des Getriebes musste  ausgetauscht werden und eine Spindel einer Schiffsdeckentlüftung war defekt. Letztere konnte in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft nicht einzeln geliefert werden, sondern nur die komplette Entlüftung. Vieles umsonst bzw. unnötige Ersatzteile.

das Umkreiselte ist die Spindel ……

Guus hat nach Ankunft der Teile u.a. das Getriebeöl erneuert und den neuen Getriebeölfilter eingebaut.

„Valencia II“ weiterlesen

Valencia 👍😊

VALENCIA, eine tolle, vielseitige und spannende Stadt. Unbedingt eine Reise wert!

Hatten bei Ankunft am 22.07. vo,r ca. 2 Wochen zu bleiben und sind jetzt, wo wir den Blog schreiben, 14.08. immer noch hier und haben uns noch nicht satt gesehen an der schönen Stadt bzw. alle Attraktionen etc. gesehen oder erlebt. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, dass wir noch hier sind. Wir benötigten noch Sachen aus Deutschland, die uns unser Freund Martin zugeschickt hat, was auf dem Festland wesentlich schneller geht, als wenn man sich auf einer Insel befindet. Unser Plan war, von Valencia aus nach Menorca zu fahren/segeln.  

Bei unserer Ankunft in Valencia hörten wir schon von unseren Nachbarn Gorgia und Bernhard, dass es sehr voll war auf den Balearen (die beiden waren auf Mallorca und Ibiza). Bei Nachfragen bei den 5 vorhandenen Häfen in Menorca wurde uns dies bestätigt. Entweder war gar kein Platz vorhanden, oder man konnte nur für 1 max. 2 Nächte bleiben oder man durfte bis zu € 165,- je Nacht bezahlen. Es gibt zwar sehr viele, sehr schöne Ankerplätze, aber man muss doch nach einigen Tagen z.B. frisches Wasser tanken. In Laufe der 3 Wochen, die wir jetzt schon hier in Valencia sind und wir noch u.a. auf eine Simkarte aus Deutschland warten, weil Anneke den Provider gewechselt hat, haben wir uns dazu entschlossen, die spanische Küste noch etwas weiter nördicher zu fahren bis Barcelona?? In September sind die Ferien in Spanien vorbei und wir hoffen, dass sich die Situation in den Häfen dann wieder etwas normalisiert.

Im Übrigen, unsere Nachbarn Gorgia und Bernhard. Die Beiden waren so nett und haben uns Ihren Kärcher geliehen, sodass die GusAnne wieder strahlt.

Gorgia und Bernhard zu Besuch auf der GusAnne. Die Beiden fahren eine Sun Odyssey 42 ft.

Jetzt zu Valencia… nach Madrid und Barcelona die drittgrößte Stadt Spaniens (rd. 800.000 Einwohner), liegt an der Mündung des Flusses Turia. Der Fluss wurde nach einer Überschwemmung in den 1950er Jahre, zuletzt in 1957, bei dem 81 Menschen ertranken, umgeleitet und das trockengelegte Flussbett in einem Park umgewandelt „Jardin del Turia“. Zunächst sollte nach Plänen des Diktators Franko anstelle des Flusses eine Stadtautobahn errichtet werden. Nach dem Ende der Diktatur wurden diese Pläne vor alem aufgrund der Protestbewegungen der Bürger zum Glück nicht weiter verfolgt. In dem Jardin del Turia entstanden Grün- und Freizeitanlagen. Tolle Radwegen und Wanderwege führen durch den 9 Km langen großzügigen Garten u.a entlang der Altstadt und der im Südosten gelegene „Ciudad de las Artes y las Ciencias“ (futuristischer Gebäudekomplex und Wahrzeichen von Valencia).

Karte, auf der man den ehem. Verlauf des Flusses und jetzten Jardin (Grünanlage) sehen kann. Der grüne Streifen führt nördlich der Altstadt zu dem im Südosten gelegen Kunst- und Wissenschaftsgelände

Der Jardin del Turia-Park wird von 18 Brücken aus verschiedenen Epochen und Baustilen gekrönt.

Brücke „Puente del Mar“, jetzt inmitten eines Teichs, eine der 5 mittelalterlichen Brücken aus dem 14. Jahrhundert
auch eine mittalalterliche Brücke „Pont del Real“

Fährt man in den Jardin in den Südosten kommt man zu dem Phänomen „Ciutat de las Arts i les Ciènces“, die Stadt der Kunst und der Wissenschaft. Zu Beginn das „Palau de les Arts Reina Sofia“, das Opern- und Kulturhaus, eröffnet in 2005.

das Opern- und Kulturhaus

Danach kommt das „L’Hemisfèric“ (halbkugelförmig), in der Form eines Auges. In dem Gebäude befindet sich eine ovale Hülle, die über 100 Meter lang ist, ein Projektionsraum. Der größte Raum in Spanien, der 3 Projektionssysteme auf einer konkaven Leinwand von 900 m² hat, ein Rechteck von 16 x 8m. Wir haben uns den 45 Minuten dauernden Film „Oceans“ angesehen. Sehr beeindruckende Szenen, es war, als ob man mitten in dem Geschehen war.

das L’Hemisfèric

Das Gebäude des Wissenschaftsmuseum ist das nächste Gebäude. Ein aktives Naturkundemuseum mit Ausstellungen über Technologie, lokale Ökosysteme bishin zur Marsforschungen. Das Gebäude wurde in März 2000 durch Felipe IV eröffnet.

das Museu de la Ciencies

In dem vorletzten Gebäude,  das L’Àgora, repräsentiert sich die Caixa Bank (Sparkasse) als CaixaForum. Das Gebäude ist multifunktionell und wird als Austragungsort verschiedener sportlicher und kultureller Veranstaltungen genutzt. Zu dem Zeitpunkt unseres Besuches waren die beiden Ausstellungen „Tattoo, Kunst unter der Haut“ und „Comics, Träume und Geschichten“ zu sehen.

das L’Àgora oder Caixaforum (Foto aus dem Internet)
Tattoobeispiele
Comic Austellung

Schlusslicht ist das Oceanogràfic, ein Ozeaneum. Auf einer Gesamtfläche von 110.000 m² und einem Fassungsvermögen von ca. 42 Mill. Liter Wasser ist es der größte Aquariumskomplex in Europa. Neben Wassertiere kann man auch Vögel und Reptilien beobachten. Es gibt verschiedene Themenbereiche, die alle wichtigen Klimazonen der Erde abdecken.

das Oceanigràfic in der Form einer Blume (Foto Internet)
dto.
Grüße aus dem Aquarium von Nemo

Wenn man auf einer der mehreren Terrassen in dem Gelände sitzt und die modernen, futuristischen Gebäuden sieht meint man, man ist in einer anderen, späteren Welt. Einfach großartig!

Wir sind schon viele Kilometer durch den schattigen und kühlen Jardin geradelt, was bei den hohe Temperaturen sehr angenehm ist. Die Stadt ist überhaupt sehr fahrradfreundlich. Fast alle Straßen haben an einer Seite einen Radweg. Viele Touristen leihen sich Räder um können so die Stadt erkunden.

In der Altstadt kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Von den Gebäuden her prasselte Geschichtliches und Kulturelles auf uns und man weiß nicht wohin man als erstes schauen soll. Als Beispiele:

der Bahnhof „Estaciá del Norte“, der Hauptbahnhof von Valencia, 1917 eröffnet.

 

die Eingangs- und Schalterhalle des Bahnhofs
die Bahnhofsuhr
….  und die Wartehalle

Direkt neben dem Bahnhof befindet sich die Stierkampfarena „Plaza de Toros„, zwischen 1850 und 1859, im neoklassizistischen Stil erbaut.

Plaza de Toros
Fotos über Stierkampfszenen zieren innen die Wände
„Palau de la Generalitat“ Regierungssitz, eines der wenigen mittelalterlichen Gebäude. Der Palast dient auch heute noch als Sitz einer Regierung

 

der Mercado Central. Europas größter Markt für frische Nahrungsmittel, die auf einer Fläche von mehr als 8000 m² von über 1200 Marktständen angeboten werden.
Ansicht der Innendecke des Mercados
die Kathedrale von Valencia. An der Stelle, wo sich die Kathedrale befindet befand sich einst ein römischer Tempel, der zur Kirche wurde und nach der muslimischen Eroberung in eine Moschee umgewandelt wurde. Nach der Rückeroberung 1237 wurde es dann wieder zur Kirche. Es heißt, der Heilige Gral soll sich in der Kathedrale befinden.
der Eingang zur Kathedrale
auch zur Kathedrale gehörend
das Stadttor „Torres de Serranos“, zwischen 1392 und 1396 errichtet, direkt an dem damaligen Fluss Túria gelegen.
die Rückseite des Stadttores
……. und das eigentliche Tor
eines der vielen Häuser mit toller Fassade
dto.
das mit 107 cm schmalste Haus Europas. Wird momentan innen umgebaut und mit dem rechten Haus verbunden.
Porte de la Valldigna Reste der Stadtmauer arabischer Zeit, errichtet zwecks Kommunikation zwischen der katholischen und arabischen Bevölkerung
Porta de la Mar eines der Wahrzeichen von Valencia, 1582 erbaut, 26m hoch. Gilt seit Jahrhunderten als Symbol für die Stärke und Macht Valencias
Basilika der Jungfrau Maria, zwischen 1642 und 1667 errichtet, ursprünglich im Stil der Renaissance

Und so weiter, und so weiter …….

Nett war auch, dass wir zufällig mitbekamen, dass eine Art Blumenfest in Valencia stattfand, „Batalla de Flores“ (Blumenschlacht). Sonntag, 30.07. fand dieses Fest statt und wie wir feststellten, ist dies schon seit 1891 Tradition. Viele mit Blumen und hübschen Senoritas geschmückten Wagen, jeder mit einem bestimmten Thema, fuhren mehrmals an Juroren vorbei und wurden dann prämiert. Nach ca. einer Stunde gab ein lauter Knall der Beginn der „Blumenschlacht“ an und die auf den Wägen sitzenden Senoritas wurden von den Zugzuschauern mit Blumen beworfen. Wir sind nicht dahinter gekommen, was der Ursprung dieser Tradition war bzw. ist. 

einer der vielen Wagen
dto.

Drei Tage hatten wir ein Auto gemietet und uns die nähere Umgebung von Valencia angesehen. Zunächst ging es nach Navajas in der Provinz Castellón, ca. 60 km nordwestlich von Valencia. Dort befindet sich der Wasserfall „Salto de la Novia“. Eine Legende besagt, dass es vor vielen Jahren eine Zeremonie gab, der sich jedes Brautpaar unterziehen musste um zu zeigen, dass sie sich wirklich lieben. Die Braut musste zum gegenüberliegenden Ufer springen. Schaffte sie dies nicht, würde die Ehe scheitern. Lt. der Legende gab es einen Fall, in dem die Braut sprang, aber ihr Fuß rutschte aus und sie fiel in den Fluss. Der Bräutigam sprang hinein, um zu versuchen, seine Verlobte zu retten. Schließlich starben sie beide. Seitdem wird gesagt, dass der Wasserfall der Schleier der Braut sei. Schnief, schnief!

der Wasserfal bzw. „Schleier“
das dazugehörende Gebiet

In den Ort selber fanden wir eine Terrasse, direkt unter einen fast 400 Jahr alte Ulme gelegen, in dessen Schatten wir gut gespeist haben.

die Ulme, die in 13 Jahren 100 wird
alter Brunnen unter altem Baum

Danach sind wir noch durch den Ort Jerica und Segorbe gefahren zurück zur Küste und via Sagunt zurück nach Valencia. Navajas war am dem Tag das Highlight.

Jerica. Der Turm im Mudejar-Stil ist das Wahrzeichen des Ortes
Segorbe. im Vordergrund ein Teil des heutigen Rathauses, früher Palast der Herzöge von Medinaceli. Im Hintergrund der Turm der Kathedrale von Segorbe.
Oben das antike Castillo von Sagunt. Mit dem Auto konnte wir nicht bis oben hin, Wege dorthin waren abgesperrt. Wegen der Hitze, um die 35 Grad,  hatten wir nicht das Animo zu Fuß nach oben zu laufen.

Am 2. Tag sind wir zu dem 21.120 Hektar großen Nationalpark von Albufera, nur rd. 20 km südlich von Valencia. Dort befindet sich eine Strandsee, eine ausgesüßte Lagune.

der Strandsee (Foto Internet)

Rund um den See erstreckt sich eine Landschaft aus Sümpfen und Reisfeldern. Der Reisanbau stammt bereits aus der arabischen Zeit und wurde Ende des Mittelalters immer wichtiger für alle Familien in dieser Region.

Bewässerung für die Reisfelder
die Menschen bei der Arbeit

Weiter ging es südwestlich zu dem Ort Alzira. Die im Internet angegebene Altstadt des Örtchens war enttäuschend, sodass wir den Ort schnell verliessen und nach Xàtiva fuhren. Berühmt ist die Stadt, weil hier im Jahre 1150 das erste Papier auf europäischem Boden durch die Mauren hergestellt wurde.

das Gerichtsgebäude in Xàtiva im früheren Palast Alarcón an dem Plaza de la Trinidad, wurde in 1981 zum Kulturgut erklärt. Somit ein Gebäude, das gepflegt und unterhalten werden muss, damit es auch in Zukunft noch viele Generationen besichtigen können
Basilica von Xátiva
… und von der anderen Seite. Die dreischiffige Kirche dominiert die Stadt. Der Bau begann 1596 auf den Grundmauern einer Moschee

Der 3. Tag führte in die Weinregion der Provinz Valencia, 70 km westlich der Stadt Valencia. Die Strecke führte u.a. durch den Nationalpark Chera – Sot de Chera.

Blick in das Landschaftsschutzgebiet von Chera
Blick auf den Ort Chililla
unterwegs kam man immer wieder an Apfelsinenanbauten vorbei

Die Gemeinde bzw. Weinort Requena ist ein landwirtschaftliches Marktzentrum und bekannt für seinen Rotwein.

Eingang der „Templo de Santa Maria“ in Requena, eine römisch-katolische Kirche im gotischen und barocken Stil
eine der vielen kleinen Gassen in Requena
und eine obligatorische Weinprobe in Requena. Wir waren in der Bodega Murviedro.

Die sehr schmalen Gassen in dem Ort führten dazu (oder war es doch aufgrund der vorherigen Weinprobe ??), dass Guus das Auto bei einer Kurve an einer Kirchenmauer schrammte. Pech! Schaden musste bei Abgabe des Autos bezahlt werden.

shame on us!!

Wie eingangs geschrieben, sind wir noch ein Weilchen da und werden sehr wahrscheinlich noch aus Valencia zu berichten haben.  Bis dahin weiterhin schöne Sommertage!

ein Bromeliengewächs, auch Ananasgewächs genannt, zum Abschluß

 

Costa Blanca – ab „Cabo de Gata“ (kurz nach Almería) bis Valenciá

Wie geplant, sind wir nach 5 Tagen Aufenhalt in Almería, am Mittwoch, 12.07. morgens um 07.00 Uhr zu unserem gedachten Ziel Garrucha. Das Wetter, der Wind, die Wellen und die Strömung waren uns so gut gesonnen, dass wir schnell vorankamen und der Skipper kurzerhand beschloss, dass wir die guten Voraussetzungen nutzen und weiter fahren sollten. Neues Ziel Áquilas.

Der Küstenbereich der Costa Blanca war sehr bergig, steil  und rauh, aber schön zum Anschauen. Wir sind ziemlich nah, aber in sicherem Abstand an der Küste entlang gefahren, sodass wir uns satt gucken konnten. Kein Vergeich zu den Hochhaus-„Beton“-Küsten der Costa del Sol.

Nach einer schönen Fahrt, insgesamt 68 Sm, erreichten wir Áquilas kurz nach 19.00 Uhr. Über VHF nahmen wir Kontakt mit der kleinen Marina auf, mit dem Ergebnis, dass ein Marinero mitteilte, dass kein Platz vorhanden sei. Im Hafen waren neben der Marina ein größerer Fischerhafen und ein Vorhafenbecken, wo auch bereits einige andere Segler- fallen zu lassen. Die Wetterbedingungen bescherten uns eien ruhige Nacht,

Route von Almería nach Áquilas
unterwegs nach Áquilas, vorbei am Cabo de Gata
Blick vom Ankerplatz in Águilas

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Costa del Sol – Marbella bis Almería

Fünf Tage waren wir in der Marina „La Bajadilla“ in Marbella. Wenn man an der Küste „Costa del Sol“ entlang fährt,  sieht man -fast- nur Hochhäuser, Hotels…. auf alle Fälle viel Beton. So nicht anders wenn man auf Marbella zufährt. Auch von der Marina aus, sah man auf mehrstöckige Häuser.

Blick vom Boot aus
und Blick zum Boot

An der mondänen Stadt Marbella hatten wir nicht so hohe Erwartungen gestellt. Als wir uns am nächsten Tag beimTouristeninformationsbüro „eingedeckt“ hatten und als Erstes die historische Altstadt besuchten, wurden wir jedoch mit einem „Oha-Erlebnis“ angenehm überrascht. 

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Route von Lagos (PT) bis Marbella (E)

Nach knapp 3 Wochen Lagos haben wir am 10.Juni um 07.00 Uhr dort abgelegt und sind rd. 57 Sm östlicher nach Tavira gefaren. Die kleine Küstenstadt liegt am Fluss Gilao, welcher über Mündungen und Lagunen im Naturpark Ria Formosa ins Meer fließt. Dort wollten wir eine Nacht ankern. Um 18.00 Uhr erreichten wir die Ankermöglichkeit. Wegen der starken Strömung im Fluss drehte sich das Boot über den Anker. Auch die Untiefe (nur 2.20m und noch 3 weitere Stunden bis zum Niedrigwasser) machte den Skipper Sorge, sodass er kurzerhand entschloß weiter zu einem der nächsten Häfen zu fahren. Ein Bootstaxifahrer, der Gäste von der Insel Tavira zum Festland fuhr, bot uns an, an eine Mooring festzumachen -Wassertiefe 4m-  für eine Pauschale von € 10,-. Das Angebot haben wir gerne angenommen.

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Überfahrt von Madeira nach Lagos (PT) und Verbleib in Lagos

Die Wettervorhersage änderte sich nicht mehr, sodass wir am Dienstag, 23.05. gegen 11.00 Uhr in Funchal abgelegt haben, um unser gut 500 Sm entferntes Ziel, Marina Lagos in Portugal zu erreichen. Vorher wurde noch im Hafen Diesel getankt. Die Sonne schien und der Ozean war ruhig bis wir den östlichsten Teil der Insel passierten. Der NNO Wind in den letzten Tagen vor Abreise hatte die Wellen aufgewühlt, sodass wir ziemlich durchgerüttelt wurden, bis wir die Insel ein gutes Stück hinter uns hatten. Dies führte leider dazu, dass zunächst unser Mitsegler, Guus Neffe Eric und später auch Anneke seekrank wurden. Auch Guus hatte in der 1. Nacht ein wenig zu kämpfen.

Am nächsten Tag ging es uns allen wieder besser. Der NNO-Wind blieb und brachte 12 – 15 Knoten, sodass wir größere Strecken segeln konnten. Vier Tage und Nächte sind ziemlich lang, wenn man nur Wasser um sich hat. Insbesondere für Guus war es angenehm, dass Eric mit an Bord war, da er jetzt längere Nachtphasen ausruhen bzw. schlafen konnte, wenn Eric Wache hielt. Ab und zu sahen wir Frachtschiffe oder Passagierschiffe, aber eher selten.

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