Carry-le-Rouet an der Côte Bleue

Donnerstag, 07.03.2024, haben wir im Hafen von Carry-le-Rouet angelegt. Das ehemalige Fischerdorf hat aktuell 6000 Einwohnern. Nach dem 2. Weltkrieg wurde mit dem Bau der Eisenbahn begonnen, sodass man heute mit der SNCF innerhalb von 25 Minuten in Marseille ist.

Der Ort liegt in der Provence an der „Cote Bleue“, ein Teilstück der französischen Mittelmeerküste (25 Km lang). Der Küstenbereich erstreckt sich  westlich von Marseille entlang schöner Strände, Häfen und malerischen Felsbuchten, „Calangues“ genannt, bis Martigues. 

Hafeneinfahrt, Blick von der Terrasse des Hafenbüros Richtung Westen
dto.  jedoch Richtung Osten
Blick vom Boot aus zum Hafeneingang
Blick vom Steg aus (ein Schandfleck ist das mehrgeschossige Hochhaus hinter dem Casino)

Wir hatten auf unserem Steg immer wieder Besuch von Basstölpel, “ Fou de Bassan“. Der gänsegroße Meeresvogel hat sich seit einigen Jahren an der „blauen Küste“ niedergelassen. Er ernährt sich von Fischen und kann mit 100 km/h auf bis zu 7m tief tauchen. Basstölpel hatten wir zum ersten Mal gesehen, als wir in 2017 mit der GusAnne im Hafen von Helgoland angelegt hatten.

auf dem Steg ….
… und im Hafenbecken

Direkt rechts vom Hafen fängt der „Lizard Trail“ (Eidechsentrail) an, der westlich nach Sausset-le-Pins führt, ca 4,5 Km.  Der Pfad führt überwiegend direkt an der Küste entlang und bietet schöne Aussichten.

Beginn des Lezard Trails
weiteren Verlauf, in der Ferne sieht man Marseille
dto.

Eine weitere Wanderung führte östlich entlang der Küste nach „Ensuès-la-Redonne“ (Einzelstrecke 6,5 Km). Auf halber Strecke kam man an das „Viadukt des Eaux-Salées“ vorbei, ein Salzwasserviadukt. Der Weg führte in diesem Bereich tief in eine Schlucht hinunter (mittels Treppen) und an der anderen Seite wieder hoch. Dieser Küstenbereich war wesentlich hügeliger, sodass wir am Ende lt. Gesundheitsapp auf unserem Handy neben 13 Km Strecke auch 70 Stockwerke bewältigt hatten. Aber die Anstregung hatte sich sehr gelohnt!

unterwegs nach Ensuès-la-Redonne
Viadukt des Eaux-Salées, erbaut in Jahr 1914. Der Name stammt von den Quellen, die entlang dem Tal zum Meer fließen. Wird als „Erbe des 20.Jahrhunderts“ bezeichnet.

Mit dem Zug sind wir an einem Tag zu dem Ort „La Couronne-Carro“ gefahren, ca. 9Km westlich von Carry-le-Rouet. La Couronne ist ein Badeort mit dem größten Sandstrand der Côte Bleue. Auf dem in das Meer ragenden Kap „Couronne“ steht ein Leuchtturm.

der Leuchtturm, 1959 erbaut an der Stelle wo seit 1867 bereits ein Leuchtturm mit eingeschlossener Wohnung stand.                            Höhe: 33m über dem Meeresspiegel. Leuchtweite: 26 SM, entspricht 45Km

Die herrliche Steilküste bietet schöne Spazier/Wanderwege. Außerdem kann man entlang der Küste ehemalige Muschelkalksteinbrüche (zartrosa Gestein) sehen. Die Steine von La Couronne sind sehr bekannt. Alte historische Bauten in der Umgebung werden auch heute noch mit diesen Steinen restauriert.

Blick vom Leuchtturm aus auf den östlichen Küstenbereich
dto.
Teil eines ehem. Steinbruchs „Les Carrieres de Pierre“
dto.
auf halber Strecke hatten wir ein schönes Restaurant direkt am Meer entdeckt, Hier gab es leckere Verwöhnerlies. Insgesamt erneut weit mehr als die 10.000 gewünschten Schritte geschafft; also Essen verdient!!     

Am 21.03.24 hatten wir für knapp eine Woche Gäste an Bord, unsere langjährige Freunde Sonja und Wolfgang aus Pforzheim. Die beiden hatten uns schon mal auf der GusAnne in Dezember 2019 bis Beginn Januar 2020 in „La Linea de Conception“ an der Grenze zu Gibraltar, besucht.

Sie sind mit dem TGV nach Marseille gefahren und mit einem Mietwagen sind sie zu uns nach Carry-le-Rouet gekommen.

Sonja und Wolfgang in Carry-le-Rouet
auch mit Beiden haben wir nochmals den Lezard-Trail gewandert bis Sausset-le-Pins

Zusammen haben wir u.a. die „Calangues“, ein Küstenstreifen des Mittelmeeres mit einem Mittelgebirge aus Kalkstein und einer Aneinanderreihung von tiefen und engen schluchtartigen Buchten auf einer Länge von 20 Km, besucht. Die Calangues  liegt zwischen Marseille und Cassis. Der höchste Punkt ist 565m hoch. Die Calangues und die Küste von Cassis bis zu dem Ort La Ciotat wurden in April 2012 zum „Nationalpark Calangues“ erklärt. Wolfgang hatte eine mittelschwere Wanderung, beginnend bei Cassis, insgesamt ca. 10 Km ausgesucht. Hinter der Bucht von Cassis ging es den Pfad hoch ins Kalksteingebirge. Von dort hatte man eine schöne Sicht auf die Küste.

die Bucht van Cassis

 

Blick von oben
Zugang zu der Bucht Miou
dto. mit smaragdgrünem Wasser
die Calangue Port Miou

Sonntag, 24.03. bis Montag, 25.03. sind wir nördlich in die Provence gefahren. Es ging u.a. nach Lourmarin, Bonnieux und L’Isle-sur-la-Sorgue, im letzteren Ort hatte Wolfgang und Sonja ein nettes Hotel für uns Vieren gebucht. Wir waren Ihre Gäste, schönen Dank Ihr Beiden!

Lourmarin gehört zu einem der schönsten Dörfern Frankreichs. Eine der  besonderen Sehenswürdigkeiten ist das Chateau Lourmarin aus dem 15. Jahrhundert; es soll das älteste Renaissanceschloss in der Provence sein.

Zugang zum Chateau Lourmarin, Treppe mit sehr stark abgenutzten Stufen
das Chateau Lourmarin
der Schlosspark mit Olivenhainen

Die Gemeinde Bonnieux liegt ca. 425m über den Meeresspiegel. Leider hatten viele Geschäfte geschlossen (Sonntag!!), trotz starkem Wind machten wir  einen Rundgang durch den Ort und fanden eine gemütliche Creperie, wo wir uns für die herzhaftere Galettes (mit Buchweizenmehl) entschieden hatten.

die Umgebung von Bonnieux
Blick auf die untere Stadt
Blick von oben auf die Umgebung, der Mont Ventoux im Hintergrund

Weiter ging es dann nach L’Isle-sur-la-Sorgue. Im Mittelalter lag der Ort praktisch auf einer Insel in der Mitte eines Sumpfgebietes, welches durch geschaffene Kanäle nach und nach trockengelegt wurde. Die zahlreichen Kanäle verschafften den Ort den Titel „Venedig des Comtat“, eine historische Region um Avignon. Das ergiebige und regulierte Wasser der Sorgue versorgte zahlreiche Wasserräder (Mühlen), welche ab dem 12. Jahrhundert die Energie lieferten für  die Korn-, Öl- und Papiermühlen, später auch für Gerbereien für Wolle und Seide.

der Fluss „Sorgue“, im Hintergrund unser Hotel (mittleres Gebäude)
dto. weiter ins Zentrum
eines der ehem. Wasserräder

Am nächsten Morgen stand zunächst „Fontäne-de-Vaucluse“ auf unserem Programm. Die Hauptsehenswürdigkeit des netten Ortes ist die Quelle des Flusses Sorgue am Fuße einer ca. 230m hohen Felswand. Während der Schneeschmelze wird der Fluss mit bis zu 22m³ Wasser pro Sekunde gespeist. Im Jahr 1985 wurde mittels einem Tauchrobotor geklärt, dass der tiefste Punkt des  Siphons (ein unter Wasser stehender Höhlenteil) sich in 308m Tiefe befindet. Es soll sich um die tiefste Quellhöhle der Erde handeln. Das Wasser des Mont Ventoux, der Monts de Vaucluse und des Montagne de Lure wird hier aufgenommen.

die Sorgue
eine etwas höher gelegene Stelle
der oberste Teil, wo man fußläufig hinkam

Sonja, Wolfgang und Guus sind noch an einer Wand entlang höher geklettert bis zur Quelle.

die Quelle der Sorgue
türkisfarbiges Wasser fließt ins Tal

Unten im Ort stand ein besonders alten, dicken und sehenswerten Baum, eine Platane, diese musste fotografiert werden.

Anschließend haben wir noch die Orte Gordes und Roussillon besucht. Gordes gehört ebenfalls zu den schönsten Dörfer Frankreichs. Die Gemeinde liegt auf 635m Höhe.

eine Gassenszenerie in Gordes
Blick von oben in die nähere Umgebung, schlechtes Wetter naht

In Roussillon bieten die Ockerfelsen ein besonderes Farbenspiel. Wo einst die Ockerindustrie florierte findet man heute eine Landschaft in den unterschiedlichsten Ockertönen, imposantes Naturereignis!

Dienstag, 26.03. war ein sehr verregneter Tag. Unser Plan war um den „Étang de Berre“ (ein natürliches Gewässer, Weiherähnlich) zu fahren. Wolfgang hatte die Idee zunächst nach Port de Bouc, ca. 20 Km westlich von Carry-le-Rouet zu fahren. Wir haben die Möglichkeit unsere GusAnne dort auf dem Gelände einer Werft abstellen zu können, wenn wir Ende April bis Ende August nach Hause fahren. Guus hat vor Ort die Einzelheiten besprochen und voraussichtlich am 17.4. kommt die GusAnne aus dem Wasser.

Danach fuhren wir nach Martigues (über diesen Ort haben wir im letzten Beitrag bereits geschrieben) danach via Istres, Saint-Chamas (wo wir pitschnass wurden, als wir den Ort kurz erkundeten) und schließlich nach Salon-de-Provence, Alterswohnsitz und Sterbeort von Nostradamus (1566), Apotheker, Arzt, Astrologe, bekannt für seine Prophezeiungen.

Glockenturm auf dem Marktplatz in Saint-Chamas
im Ort im Regen auf verzweifelter Suche nach einem Restaurant oder Brasserie, alles ab 14.00 Uhr geschlossen, nur nass geworden.
der Uhrturm von Salon-de-Provence
Zugangstor zum historischen Kern, im Übrigen hatte hier eine Brasserie geöffnet, wo wir einen verspäteten Lunch zu uns nehmen konnten

Last but not least ……. Marseille! Wir beiden waren bereits 1x mit dem Zug nach Marseille und hatten dort einen Tag verbracht, zusammen mit Sonja und Wolfgang sind wir nochmals hin und haben uns zusammen den alten Stadtteil, das Viertel „Le Panier“ angesehen.

Blick auf den alten Hafen „Port Vieux“ im Hintergrund oben die Kirche „Notre-Dame-de-la-Garde

Links der Hafeneinfahrt befindet sich das „Fort Saint-Jean“, welches 1660 unter Ludwig XIV am Eingang zum Alten Hafen gebaut wurde. Seit 2013 ist es mittels zwei Fußgängerbrücken mit dem historischen Viertel Le Panier und dem Museum der „Zivilisationen Europas und des Mittelmeers“ verbunden.

Blick von der anderen Seite des Hafens auf das Fort Saint-Jean
der zum Fort gehörenden Turm von König René, einer der größten Mäzene des Mittelalters (1434-1480)
die Fußgängerbrücke, die in das Viertel Le Panier führt
hinten die Fußgängerbrücke die zum Museum führt
das Museum der „Zivilisationen Europas und des Mittelmeers“ wurde am 7.06.2013 anlässlich der Ernennung Marseilles als Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2013 eröffnet. Das Foto zeigt ein Teil der interessanten Gebäudehülle (skurrile Betonkonstruktion)
und von Nahem

Vom Fort aus hatte man eine gute Sicht auf die Kathedrale von Marseille „Cathédrale Sainte-Marie-Majeure“. Die Bischofskirche im monumentalen neoromanisch-byzantinischen Stil ab 1852 erbaut, erhielt bei seiner Vollendung im Jahre 1896 den vom Pabst verliehenen Ehrentitel „Basilica minor“.

Bevor die Wanderung durch das Stadtviertel Le Panier weiterging, wurde erstmal auf einen Marktplatz gerastet um uns zu stärken.

Wolfgang und Guus

 

 

 

und Sonja mit Anneke

Besichtigt haben wir auch das „Vieille Charité“. Es ist ein ehemaliges Armenhospiz und dient heute als Museums- und Kulturzentrum. Das Armenhaus entstand zwischen 1671 und 1749 und war vorgesehen für die Unterbringung von Kranken, Armen und Obdachlosen.

Fassade des Gebäude, auf beiden Seiten wiederholt sich diese Fassade
Laubengang auf der oberen Etage. Die durch einen Arkadenbogen zu sehende Kapelle gehört auch zu dem Komplex

Auf dem Weg zu der Vieille Charité passierten wir den „Place du Refuge“ mit sehr viel Grafitti-„Kunst“. Leider werden in Frankreich zuviel Wände, Brücken, Zügen etc. etc., sogar Steilwände von Bergen mit Grafitti  u.E. verunstaltet ….. oder wir haben keinen Draht zu der Grafittikunst.

der Place du Refuge

Die Kirche Notre-Dame de la Garde ist eine Marienwallfahrtskirche. Auch diese Kirche ist wie die Kathedrale im neuromanisch-byzantinischen Baustil errichtet worden. Sie steht auf eine 161m hohe Anhöhe und ist weithin ein sichtbares Kennzeichen der Stadt Marseille. Gebaut wurde ab 1853, sie erhielt bei der Einweihung im Jahre 1879 ebenfalls den Rang einer Basilica minor. Wir beiden hatten bei unserem ersten Besuch eine Vielzahl von Treppen und Stufen erklommen um auf die Anhöhe zu gelangen. Von dort hatte man als Belohnung einen tollen Ausblick auf die Stadt und Umgebung.

die Kirche Notre-Dame de la Garde
dto. 
Sicht von oben auf die Marseille vorgelagerte Inselgruppe „Archipel de Frioul“

Dann hat eine Stadt wie Marseille natürlich auch einen Triumpfbogen zu bieten. Es ist der „Porte d’Aix“, auch Porte Royale, d.h. Königstor. Der Grundstein wurde 1825 gelegt, Fertigstellung aufgrund einiger politischer Verzögerungen erst in 1839.

Am späten Mittwochnachmittag, 27.04. begleiteten Sonja und Wolfgang uns zum Bahnhof, wor wir uns verabschiedeten und uns über die gemeinsam verbrachte schöne Zeit bedankten. Die Beiden sind noch bis Freitagfrüh in Marseille geblieben.

Heute, 07.04.24 sind wir schon einen Monat in Carry-le-Rouet. Wir warten auf einen Liegeplatz im Hafen Port-le-Bouc, wo sich auch die Werft befindet, die unsere GusAnne wahrscheinlich am 17.04. aus dem Wasser holt und wo sie bis Ende August / Anfang September auf unsere Rückkehr wartet.

Die Provence und die Côte Bleue sind schöne Reisezeile mit vielen Sehenswürdigkeiten und abwechselnden Naturgegebenheiten. Die für die Region bekannten Lavendelfelder haben wir zwar sehr oft gesehen, aber leider noch nicht blühend. Man kann eben nicht immer alles haben.

eines der vielen Lavendelfelder
dto.
und eine Schirmpinie, die auch typisch für diese Gegend ist

Wir wünschen allen einen schönen Frühling und bis bald!

 

 

 

Aufenthalt in Saintes-Maries-de-la-Mer und Ausflüge

Nachdem wir Saintes-Maries-de-la-Mer und die nähere Umgebung zu Fuß oder mit dem Rad erkundet hatten und die Wettervorhersage günstig war, haben wir nochmals für eine Woche ein PKW gemietet. Das Auto erhielten wir in Arles, mit dem Bus eine knappe Stunde Fahrt entfernt. Im Übrigen, für die rd. 30km Fahrt zahlten wir nur € 1,- je Person!! Zunächst haben wir uns natürlich Arles, am Ufer der Rhone gelegen, angeschaut.

Die Stadt ist vor allem berühmt als Inspirationsquelle für die Gemälde von Vincent van Gogh. Weil Arles einst die Provinzhauptstadt des Römischen Reiches war, gibt es viele Überreste aus dieser Zeit zu sehen, wie z. B. das Amphitheater, in dem heute Theateraufführungen, Konzerte und Stierkämpfe stattfinden.

das Amphitheater von Arles
eine der Durchgänge der Arena
und die Sicht von einer der oberen „Ränge“  25.000 Zuschauer finden in der Arena  Platz.

Vincent van Gogh lebte und malte 1888/1889 in Arles. Ein bekanntes Gemälde ist die „Brücke von Langlois“, oder auch die „Brücke von Arles“, die  jetzt „Pont van Gogh“ heißt. Ein schöner Wanderweg führte aus der Stadt hinaus, entlang eines Kanals zu der Brücke.

die Brücke im Original
…… und die Brücke auf dem Gemälde

In Arles befindet sich auch ein Kulturkomplex der „Luma-Stiftung“, genannt „LUMA Arles“. In diesem Gebäude wird Künstlern die Möglichkeit geboten, in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, Kuratoren, Wissenschaftlern und Publikum zu experimentieren. Zum Zeitpunkt unseres Besuches konnte nur das Gebäude an sich besichtigt werden, aber das war spannend genug.

Mittelpunkt des Gebäudes ist der  von weitem sichtbar, 56m hohe unregelmäßige, mit Edelstahlrauten verkleidete Turm. Er soll nach den Vorstellungen des Planers Landschaft und Himmel widerspiegeln.
im Innern des Gebäudes befindet sich von der 2. Etage bis zum EG eine Edelstahlrutsche, die man benutzten durfte, wenn man wollte. Guus wollte…
Blick von unten auf die Rundtreppe

Am darauffolgenden Tag sind wir nach Avignon, ebenfalls an der Rhone gelegen,  gefahren. Von fern sieht man den der Stadt überragenden, im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichteten Papstpalast. Die Stadt war von 1309 bis 1417 Sitz der katholischen Päpste und blieb unter päpstlicher Herrschaft, bis sie 1791 zu Frankreich kam. Man konnte zum Teil das Innern des Palastes mit audiovisueller Hilfe = kleines Notebook besichtigen. Mit dieser Hilfe konnte man die frühere Nutzung der Räumlichkeiten in einer Rundumschau nachvollziehen.

der Papstpalast (wegen der Größe des Gebäudes ein Panoramafoto)
im Museum des Palastes steht ein Modell
ein Teil der rückwärtigen Fassade, vom Garten aus gesehen

Etwas außerhalb der historischen Altstadt gelangt man zu der Rhonebrücke „Pont St. Bénézet“, besser bekannt als die Brücke von Avignon, erbaut im 12. Jahrhundert.  Von den 22 Brückenbogen, hielten nur 4 Bogen der Flut von 1668 stand. Sie ist durch das Volkslied „Sur le pont d’Avignon“ bekannt.

die Brücke von Avignon, die Mitte in der Rhone endet

Der Papstpalast und die Brücke gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Nach einer Übernachtung in Avignon ging es am nächsten Morgen nach Nîmes. Auch diese Stadt hat eine historische Altstadt zu bieten mit schönen Gassen und auch hier gibt es ein römisches Amphitheater, welches zu den best erhaltenen der Welt gilt.

das Amphitheater von Nîmes
eines der Eingangstore

Ferner gibt es das „Maison Carrée“, einer der best erhaltenen Tempel des Römischen Reiches, welcher seit 2023 ebenfalls zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Tempel wurde zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet.

Maison Carrée

Die nächste Sehenswürdigkeit waren die Gärten „Jardins de la Fontaine“, die  im 18. Jahrhundert in Auftrag von König Ludwig XV angelegt wurden, eine der ersten Stadtpärke von Europa. Der Weg von der historischen Altstadt führte entlang der „Quai de Fontaine“ zu den Gärten.

Quai de la Fontaine
der Quai de la Fontäne
das Eingangstor zm Garten
die Eingangspforte zum Park   

 

seitlich des Stadtgartens sieht man die Reste des Tempels von Diana

Dann gab es u.a. noch den 31 m hohen Uhrturm „Tour de l’horloge“ im historischen Zentrum der Stadt. Nîmes, eine besonders sehenswürdige Stadt!

Ferner haben wir noch eine Tour Richtung Osten, Richtung Marseille nach Martigues gemacht. Da Saintes-Maries-de-la Mer im südwestlichsten Teil des Nationalparks der Camargue liegt, gibt es keine Straßen Richtung Osten, sondern man muss zunächst immer nach Arles bzw. kurz vor Arles. Um nach Martigues zu gelangen ging es weiter Richtung Südosten entlang der Rhone bis zur Mündung, wo wir mit einer Fähre „Bac Barcarin“ die Rhone überquerten; eine ca. 10minütige Fahrt.

Martigues, eine Gemeinde mit knapp 50.000 Einwohnern liegt etwa 30km westlich von Marseille zwischen dem „Golfe du Fos“ und dem Meer „de Berre“. Der Kanal „de Caronte“ ist die Verbindung zum Mittelmeer.

ein Teil des alten Hafens
dto.  Im Hintergrund die Kirche „Sainte Marie-Madeleine“
Canal de Caronte, die Verbindung zum Mittelmeer

Auch haben wir noch einen Abstecher nach Saint Gilles gemacht. Bekannt ist der Ort, weil er bereits im 11. Jahrhundert eine bedeutende Sammelstation auf dem Weg nach Santiago de Compostella wurde. Die Kirche, frühere Abteikirche, St. Äegidius (in den Jahren 1125 bis 1150 erbaut) ist seit 1998 Bestandteil der „Wege der Jakobspilger in Frankreich“, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.

die Kirche St. Äegidius

Dann stand Les Baux-de-Provence noch auf unserem Programm. Dort waren wir beide vor mehr als 40 Jahren und hatten den Ort in toller Erinnerung. Damals waren wir mit unserem Renault 4 unterwegs zur Côte d’Azur und sind dann irgendwie in Les Baux „versackt“. Bei warmen Wetter sassen wir auf einer Terasse und hatten einen tollen Blick auf Les Baux und Umgebung, dabei tranken wir Rotwein und haben dazu einen tollen Käse genossen. Mit dieser Erinnerung suchten wir die Terrasse, die nicht mehr da war. Der Ort war mittlerweile natürlich sehr touristisch geworden. Die Terrassen waren zu großem Restaurants umgewandelt worden. In einem dieser Restaurants hatten wir immerhin einen netten Blick auf das Tal (durch ein geschlossenes Fenster!) und wir haben uns dort verwöhnen lassen. Tja, 40 Jahre sind eine lange Zeit! Dass es jetzt zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs gehört konnten wir nicht (mehr) so richtig nachvollziehen.

Auf halber Strecke von Arles nach Saintes-Maries-de-la-Mer liegt das „Camargue-Museum“. Das Museum ist in einem ehem. Schafstall untergebracht. Die Aufgabe des Museums besteht darin, dem Besucher ein Grundwissen für seinen Aufenthalt im Regionalen Naturpark -ein besonderes empfindliches Gebiet- zu vermitteln. Das Leitwort „Kennen um besser mitteilen zu können, um so, besser Schützen zu können“ spricht für sich.

Zurück in Saintes-Maries-de-la-Mer haben wir noch am vorletzten Tag unserer Abfahrt den ornithologischen Park „Pont de Gau“, nur 6 km Radfahrt entfernt, besichtigt. Der Park ist ein Konzentrat der Camargue. Im Herzen der Sümpfe bieten Wanderwege eine Nähe zu den Vogelarten.

vor allem Flamingos gab es „en massse“ zu sehen   

Aber nicht nur im ornithologischen Park……  wir hatten Besuch direkt am Schiff von einer

Möwe

und einem ….

Kormoran

Am Donnerstag, 7.03.24 ging unsere Reise/Fahrt weiter und zwar nach Carry-le-Rouet, 36 sm weiter östlich und nur 9 sm von Marseille entfernt. Mal schauen, was es dort und in der Region zu sehen bzw. zu erleben ist.

Wir sagen Tschüüüüs mit Frühlingsboten ……

Mimosa-Strauch
und Kirschblüten

 

Weiterer Aufenthalt in Sète und Saintes-Maries-de-la-Mer (Camargue)

Wir sind noch weitere zwei Wochen im Hafen von Sète geblieben und u.a. schöne Spaziergänge in der Stadt und Umgebung gemacht. Hier einige Eindrücke:

Blick von unserem Boot aus
unser Steg mit Blick auf den Leuchtturm „Phare Saint Louis“
so sieht es im Canal Royal aus, wenn die großen Fischerboote und Crews Feierabend haben
Blick auf die Touristenboote
Einkauf von Jaobsmuscheln in Les Halles. Die freundliche Bedienung hat sie für uns sauber und zurecht gemacht. Gebraten wurde an Bord, gutes Rezept gefunden, alles aufgegessen, aber total begeistert waren wir nicht. Wir probieren es nochmals.

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Gruissan und Sète (Südfrankreich)

Am Samstag, 30.12.23,  morgens 08.30 Uhr, „Leinen los“ in Banyuls-sur-Mer. Bei sonnigem Wetter, aber nur 10° warm und relativ wenig Wind, 7 Knoten, führte die Fahrt nach Gruissan, insgesamt eine Strecke von rd. 40 Seemeilen. Um 16.45 Uhr haben wir an dem Rezeptionssteg, vor dem Hafenbüro, festgemacht und wir erhielten einen Liegeplatz im Basin 3.

Gruissan-Port ist der neueste Teil Gruissans. Der moderne Jachthafen entstand in den 1970er Jahre und bietet in verschiedenen Becken 1650 Boote einen Platz.

Plan des gesamten Hafens
Liegeplatz

Die Häuser des alten Ortskerns von Gruissan, Gruissan-Village, winden sich um die alte Burganlage aus dem 14.Jahrhundert. Von der Burg ist nur noch die Ruine des Tour Barberousse übrig.

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Letzte Tage in Valencia, Überfahrt nach Ginesta (Barcelona) und, und

Anneke’s Schwester Annet und unser Schwager Huub hatten sich zu einem 4-tägigen Besuch in Valencia angekündigt. Bis zu ihrer Ankunft am 08.10. haben wir beide uns u.a. noch das Stadtviertel Ruzafa angesehen. Ruzafa ist ein trendiges Viertel und kommt sehr lebhaft rüber. Es bietet zahlreiche Terrassencafés, in denen marrokanische und türkische Spezialitäten serviert werden. In der Markthalle Mercat de Ruzafa, im Stil des Brutalismus erbaut, werden Obst und Gemüse verkauft.

Mercat de Ruzafa

Bis 1877 war Ruzafa eine eigenständige Gemeinde, von der einige historische Bauten erhalten sind.

schöne Beispiele …….. ganze Straßenzüge sind toll restauriert
dto.
dto.

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Valencia III

Zunächst kurz zum Guus Gesundheitszustand:  die weiteren Untersuchungen in einer Privatklinik in Valencia führten zu der Diagnose des Traumatologen, dass die Schmerzen im Hand-, Schulter- und Nackenbereich durch ein Karpaltunnelsyndrom (der Medianusnerv im Handgelenk wird durch eine Verengung des Karpaltunnels eingeklemmt) verursacht werden. Der Traumatologe empfahl einer ambulanten invasiven OP, was kurzfristig geregelt und am Freitag, 15.09. durchgeführt wurde. Guus soll einige Wochen seine -leider rechten- Hand schonen. Er hat  -jetzt schon zwei Wochen nach der OP- ein gutes Gefühl, keine Schmerzen mehr, obwohl er noch Medikation nehmen soll, also noch abwarten. Wir planen jetzt Mitte Oktober unsere Fahrt Richtung  Barcelona weiter anzugehen.

Also bleibt uns noch Zeit Valencia weiter zu entdecken, wie zum Beispiel das Viertel „El Cabanyal“, ein ursprünglich von Fischern bewohnter Stadtteil.  Die überwiegend zweistöckigen im Stil des Modernismo errichteten Häuser sind mit farbenfrohen Kacheln verziert. Außerdem gibt es in dem Viertel gute Bodegas.

Beispiel der vielen ehem. Fischerhäuser
dto.
….. und noch ein Beispiel

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Valencia II

Wir sind schon in der 7. Woche …….. in Valencia!

Das wir immer noch hier sind, hat verschiedene Gründen. Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, haben wir einige Ersatzteile für die GusAnne in den Niederlanden bestellt, die uns Freunde zustellen ließen. Der Filter des Getriebes musste  ausgetauscht werden und eine Spindel einer Schiffsdeckentlüftung war defekt. Letztere konnte in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft nicht einzeln geliefert werden, sondern nur die komplette Entlüftung. Vieles umsonst bzw. unnötige Ersatzteile.

das Umkreiselte ist die Spindel ……

Guus hat nach Ankunft der Teile u.a. das Getriebeöl erneuert und den neuen Getriebeölfilter eingebaut.

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Valencia 👍😊

VALENCIA, eine tolle, vielseitige und spannende Stadt. Unbedingt eine Reise wert!

Hatten bei Ankunft am 22.07. vo,r ca. 2 Wochen zu bleiben und sind jetzt, wo wir den Blog schreiben, 14.08. immer noch hier und haben uns noch nicht satt gesehen an der schönen Stadt bzw. alle Attraktionen etc. gesehen oder erlebt. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, dass wir noch hier sind. Wir benötigten noch Sachen aus Deutschland, die uns unser Freund Martin zugeschickt hat, was auf dem Festland wesentlich schneller geht, als wenn man sich auf einer Insel befindet. Unser Plan war, von Valencia aus nach Menorca zu fahren/segeln.  

Bei unserer Ankunft in Valencia hörten wir schon von unseren Nachbarn Gorgia und Bernhard, dass es sehr voll war auf den Balearen (die beiden waren auf Mallorca und Ibiza). Bei Nachfragen bei den 5 vorhandenen Häfen in Menorca wurde uns dies bestätigt. Entweder war gar kein Platz vorhanden, oder man konnte nur für 1 max. 2 Nächte bleiben oder man durfte bis zu € 165,- je Nacht bezahlen. Es gibt zwar sehr viele, sehr schöne Ankerplätze, aber man muss doch nach einigen Tagen z.B. frisches Wasser tanken. In Laufe der 3 Wochen, die wir jetzt schon hier in Valencia sind und wir noch u.a. auf eine Simkarte aus Deutschland warten, weil Anneke den Provider gewechselt hat, haben wir uns dazu entschlossen, die spanische Küste noch etwas weiter nördicher zu fahren bis Barcelona?? In September sind die Ferien in Spanien vorbei und wir hoffen, dass sich die Situation in den Häfen dann wieder etwas normalisiert.

Im Übrigen, unsere Nachbarn Gorgia und Bernhard. Die Beiden waren so nett und haben uns Ihren Kärcher geliehen, sodass die GusAnne wieder strahlt.

Gorgia und Bernhard zu Besuch auf der GusAnne. Die Beiden fahren eine Sun Odyssey 42 ft.

Jetzt zu Valencia… nach Madrid und Barcelona die drittgrößte Stadt Spaniens (rd. 800.000 Einwohner), liegt an der Mündung des Flusses Turia. Der Fluss wurde nach einer Überschwemmung in den 1950er Jahre, zuletzt in 1957, bei dem 81 Menschen ertranken, umgeleitet und das trockengelegte Flussbett in einem Park umgewandelt „Jardin del Turia“. Zunächst sollte nach Plänen des Diktators Franko anstelle des Flusses eine Stadtautobahn errichtet werden. Nach dem Ende der Diktatur wurden diese Pläne vor alem aufgrund der Protestbewegungen der Bürger zum Glück nicht weiter verfolgt. In dem Jardin del Turia entstanden Grün- und Freizeitanlagen. Tolle Radwegen und Wanderwege führen durch den 9 Km langen großzügigen Garten u.a entlang der Altstadt und der im Südosten gelegene „Ciudad de las Artes y las Ciencias“ (futuristischer Gebäudekomplex und Wahrzeichen von Valencia).

Karte, auf der man den ehem. Verlauf des Flusses und jetzten Jardin (Grünanlage) sehen kann. Der grüne Streifen führt nördlich der Altstadt zu dem im Südosten gelegen Kunst- und Wissenschaftsgelände

Der Jardin del Turia-Park wird von 18 Brücken aus verschiedenen Epochen und Baustilen gekrönt.

Brücke „Puente del Mar“, jetzt inmitten eines Teichs, eine der 5 mittelalterlichen Brücken aus dem 14. Jahrhundert
auch eine mittalalterliche Brücke „Pont del Real“

Fährt man in den Jardin in den Südosten kommt man zu dem Phänomen „Ciutat de las Arts i les Ciènces“, die Stadt der Kunst und der Wissenschaft. Zu Beginn das „Palau de les Arts Reina Sofia“, das Opern- und Kulturhaus, eröffnet in 2005.

das Opern- und Kulturhaus

Danach kommt das „L’Hemisfèric“ (halbkugelförmig), in der Form eines Auges. In dem Gebäude befindet sich eine ovale Hülle, die über 100 Meter lang ist, ein Projektionsraum. Der größte Raum in Spanien, der 3 Projektionssysteme auf einer konkaven Leinwand von 900 m² hat, ein Rechteck von 16 x 8m. Wir haben uns den 45 Minuten dauernden Film „Oceans“ angesehen. Sehr beeindruckende Szenen, es war, als ob man mitten in dem Geschehen war.

das L’Hemisfèric

Das Gebäude des Wissenschaftsmuseum ist das nächste Gebäude. Ein aktives Naturkundemuseum mit Ausstellungen über Technologie, lokale Ökosysteme bishin zur Marsforschungen. Das Gebäude wurde in März 2000 durch Felipe IV eröffnet.

das Museu de la Ciencies

In dem vorletzten Gebäude,  das L’Àgora, repräsentiert sich die Caixa Bank (Sparkasse) als CaixaForum. Das Gebäude ist multifunktionell und wird als Austragungsort verschiedener sportlicher und kultureller Veranstaltungen genutzt. Zu dem Zeitpunkt unseres Besuches waren die beiden Ausstellungen „Tattoo, Kunst unter der Haut“ und „Comics, Träume und Geschichten“ zu sehen.

das L’Àgora oder Caixaforum (Foto aus dem Internet)
Tattoobeispiele
Comic Austellung

Schlusslicht ist das Oceanogràfic, ein Ozeaneum. Auf einer Gesamtfläche von 110.000 m² und einem Fassungsvermögen von ca. 42 Mill. Liter Wasser ist es der größte Aquariumskomplex in Europa. Neben Wassertiere kann man auch Vögel und Reptilien beobachten. Es gibt verschiedene Themenbereiche, die alle wichtigen Klimazonen der Erde abdecken.

das Oceanigràfic in der Form einer Blume (Foto Internet)
dto.
Grüße aus dem Aquarium von Nemo

Wenn man auf einer der mehreren Terrassen in dem Gelände sitzt und die modernen, futuristischen Gebäuden sieht meint man, man ist in einer anderen, späteren Welt. Einfach großartig!

Wir sind schon viele Kilometer durch den schattigen und kühlen Jardin geradelt, was bei den hohe Temperaturen sehr angenehm ist. Die Stadt ist überhaupt sehr fahrradfreundlich. Fast alle Straßen haben an einer Seite einen Radweg. Viele Touristen leihen sich Räder um können so die Stadt erkunden.

In der Altstadt kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Von den Gebäuden her prasselte Geschichtliches und Kulturelles auf uns und man weiß nicht wohin man als erstes schauen soll. Als Beispiele:

der Bahnhof „Estaciá del Norte“, der Hauptbahnhof von Valencia, 1917 eröffnet.

 

die Eingangs- und Schalterhalle des Bahnhofs
die Bahnhofsuhr
….  und die Wartehalle

Direkt neben dem Bahnhof befindet sich die Stierkampfarena „Plaza de Toros„, zwischen 1850 und 1859, im neoklassizistischen Stil erbaut.

Plaza de Toros
Fotos über Stierkampfszenen zieren innen die Wände
„Palau de la Generalitat“ Regierungssitz, eines der wenigen mittelalterlichen Gebäude. Der Palast dient auch heute noch als Sitz einer Regierung

 

der Mercado Central. Europas größter Markt für frische Nahrungsmittel, die auf einer Fläche von mehr als 8000 m² von über 1200 Marktständen angeboten werden.
Ansicht der Innendecke des Mercados
die Kathedrale von Valencia. An der Stelle, wo sich die Kathedrale befindet befand sich einst ein römischer Tempel, der zur Kirche wurde und nach der muslimischen Eroberung in eine Moschee umgewandelt wurde. Nach der Rückeroberung 1237 wurde es dann wieder zur Kirche. Es heißt, der Heilige Gral soll sich in der Kathedrale befinden.
der Eingang zur Kathedrale
auch zur Kathedrale gehörend
das Stadttor „Torres de Serranos“, zwischen 1392 und 1396 errichtet, direkt an dem damaligen Fluss Túria gelegen.
die Rückseite des Stadttores
……. und das eigentliche Tor
eines der vielen Häuser mit toller Fassade
dto.
das mit 107 cm schmalste Haus Europas. Wird momentan innen umgebaut und mit dem rechten Haus verbunden.
Porte de la Valldigna Reste der Stadtmauer arabischer Zeit, errichtet zwecks Kommunikation zwischen der katholischen und arabischen Bevölkerung
Porta de la Mar eines der Wahrzeichen von Valencia, 1582 erbaut, 26m hoch. Gilt seit Jahrhunderten als Symbol für die Stärke und Macht Valencias
Basilika der Jungfrau Maria, zwischen 1642 und 1667 errichtet, ursprünglich im Stil der Renaissance

Und so weiter, und so weiter …….

Nett war auch, dass wir zufällig mitbekamen, dass eine Art Blumenfest in Valencia stattfand, „Batalla de Flores“ (Blumenschlacht). Sonntag, 30.07. fand dieses Fest statt und wie wir feststellten, ist dies schon seit 1891 Tradition. Viele mit Blumen und hübschen Senoritas geschmückten Wagen, jeder mit einem bestimmten Thema, fuhren mehrmals an Juroren vorbei und wurden dann prämiert. Nach ca. einer Stunde gab ein lauter Knall der Beginn der „Blumenschlacht“ an und die auf den Wägen sitzenden Senoritas wurden von den Zugzuschauern mit Blumen beworfen. Wir sind nicht dahinter gekommen, was der Ursprung dieser Tradition war bzw. ist. 

einer der vielen Wagen
dto.

Drei Tage hatten wir ein Auto gemietet und uns die nähere Umgebung von Valencia angesehen. Zunächst ging es nach Navajas in der Provinz Castellón, ca. 60 km nordwestlich von Valencia. Dort befindet sich der Wasserfall „Salto de la Novia“. Eine Legende besagt, dass es vor vielen Jahren eine Zeremonie gab, der sich jedes Brautpaar unterziehen musste um zu zeigen, dass sie sich wirklich lieben. Die Braut musste zum gegenüberliegenden Ufer springen. Schaffte sie dies nicht, würde die Ehe scheitern. Lt. der Legende gab es einen Fall, in dem die Braut sprang, aber ihr Fuß rutschte aus und sie fiel in den Fluss. Der Bräutigam sprang hinein, um zu versuchen, seine Verlobte zu retten. Schließlich starben sie beide. Seitdem wird gesagt, dass der Wasserfall der Schleier der Braut sei. Schnief, schnief!

der Wasserfal bzw. „Schleier“
das dazugehörende Gebiet

In den Ort selber fanden wir eine Terrasse, direkt unter einen fast 400 Jahr alte Ulme gelegen, in dessen Schatten wir gut gespeist haben.

die Ulme, die in 13 Jahren 100 wird
alter Brunnen unter altem Baum

Danach sind wir noch durch den Ort Jerica und Segorbe gefahren zurück zur Küste und via Sagunt zurück nach Valencia. Navajas war am dem Tag das Highlight.

Jerica. Der Turm im Mudejar-Stil ist das Wahrzeichen des Ortes
Segorbe. im Vordergrund ein Teil des heutigen Rathauses, früher Palast der Herzöge von Medinaceli. Im Hintergrund der Turm der Kathedrale von Segorbe.
Oben das antike Castillo von Sagunt. Mit dem Auto konnte wir nicht bis oben hin, Wege dorthin waren abgesperrt. Wegen der Hitze, um die 35 Grad,  hatten wir nicht das Animo zu Fuß nach oben zu laufen.

Am 2. Tag sind wir zu dem 21.120 Hektar großen Nationalpark von Albufera, nur rd. 20 km südlich von Valencia. Dort befindet sich eine Strandsee, eine ausgesüßte Lagune.

der Strandsee (Foto Internet)

Rund um den See erstreckt sich eine Landschaft aus Sümpfen und Reisfeldern. Der Reisanbau stammt bereits aus der arabischen Zeit und wurde Ende des Mittelalters immer wichtiger für alle Familien in dieser Region.

Bewässerung für die Reisfelder
die Menschen bei der Arbeit

Weiter ging es südwestlich zu dem Ort Alzira. Die im Internet angegebene Altstadt des Örtchens war enttäuschend, sodass wir den Ort schnell verliessen und nach Xàtiva fuhren. Berühmt ist die Stadt, weil hier im Jahre 1150 das erste Papier auf europäischem Boden durch die Mauren hergestellt wurde.

das Gerichtsgebäude in Xàtiva im früheren Palast Alarcón an dem Plaza de la Trinidad, wurde in 1981 zum Kulturgut erklärt. Somit ein Gebäude, das gepflegt und unterhalten werden muss, damit es auch in Zukunft noch viele Generationen besichtigen können
Basilica von Xátiva
… und von der anderen Seite. Die dreischiffige Kirche dominiert die Stadt. Der Bau begann 1596 auf den Grundmauern einer Moschee

Der 3. Tag führte in die Weinregion der Provinz Valencia, 70 km westlich der Stadt Valencia. Die Strecke führte u.a. durch den Nationalpark Chera – Sot de Chera.

Blick in das Landschaftsschutzgebiet von Chera
Blick auf den Ort Chililla
unterwegs kam man immer wieder an Apfelsinenanbauten vorbei

Die Gemeinde bzw. Weinort Requena ist ein landwirtschaftliches Marktzentrum und bekannt für seinen Rotwein.

Eingang der „Templo de Santa Maria“ in Requena, eine römisch-katolische Kirche im gotischen und barocken Stil
eine der vielen kleinen Gassen in Requena
und eine obligatorische Weinprobe in Requena. Wir waren in der Bodega Murviedro.

Die sehr schmalen Gassen in dem Ort führten dazu (oder war es doch aufgrund der vorherigen Weinprobe ??), dass Guus das Auto bei einer Kurve an einer Kirchenmauer schrammte. Pech! Schaden musste bei Abgabe des Autos bezahlt werden.

shame on us!!

Wie eingangs geschrieben, sind wir noch ein Weilchen da und werden sehr wahrscheinlich noch aus Valencia zu berichten haben.  Bis dahin weiterhin schöne Sommertage!

ein Bromeliengewächs, auch Ananasgewächs genannt, zum Abschluß