Es geht wieder weiter …… obwohl wir zunächst angenommen hatten, dass die GusAnne evtl. verkauft wäre. Denn, als wir gerade ein paar Tage wieder zu Hause waren meldete sich ein Interessent, der unseren Blog kannte und die GusAnne auch schon auf der Werft gesehen hatte. Es erfolgten mehrere Telefonate, ein Besuch bei uns in Erftstadt und eine Verabredung zu einem Treff in Port-de-Bouc. Guus flog Ende Juli zum Schiff und traf sich mit dem Interessenten. Leider waren Mühe und Kosten umsonst, da der 51-jähriger es sich schließlich nicht zutraute das Projekt „Schiff“ anzugehen.
Also konnten wir weiterplanen, wohin uns die nächste Reise führen könnte.
Am 13.10.24 sind wir mit dem Zug „Eurostar“ von Köln nach Paris-Nord, von Paris Gare De Lyon mit dem „TGV“ nach Marseille und dann mit dem Regionalzug nach Port-de-Bouc. Zunächst 4 Tage im Hotel und ab Donnerstag, 17.10. konnten wir wieder auf der GusAnne wohnen, aber auf dem Trockenen. Die Werft hatte unser Schiff an einem Platz gestellt, wo wir über Wasser und Strom verfügen.
Guus hat sich mit dem Chef der Werft getroffen und die erforderlichen notwendigen Arbeiten mit ihm besprochen. U.a. soll der Antislip-Belag auf dem Laufdeck erneuert, die Bugspriet und die Badeplattform neu lackiert und Roststellen auf dem Deck bearbeitet werden. Guus kümmert sich in der Zeit um das Unterwasserschiff und um die Wartung der Heizung/Warmwasser, Einbau eines Zusatzteils am Inverter etc. etc. Es gibt somit genug zu tun, aber ein Schiff braucht halt Pflege.
Die Nähe zum Fischerhafen lohnt, hier kann man direkt beim Fischer frische Ware einkaufen, angefangen haben wir mit Dorades.
Direkt am Hafeneingang liegt das „Fort de Bouc“, eine historische Anlage und Denkmal. Seit dem Mittelalter bewacht das Fort den Durchgang zwischen dem Golf von Fos und dem Etang de Berre. Aufgrund der strategischen Lage für den Seehandel und die Kontrolle über die Region hatte das Fort eine Doppelfunktion: Verteidigung und Leuchtturm.
Direkt neben uns haben der Schreiner Eric mit seinem Vater Francois, ebenfalls Schreiner, ihren festen Arbeitsplatz. Beide sind Griechen, die schon lange in Frankreich leben. Wir haben den Beiden gefragt, ob Sie unsere Eingangstüre überholen und die Holzverkleidung unterhalb von drei Bullaugen, welches durch eindringendes Seewasser aufgequollen war erneuern wollen. Den Auftrag haben sie angenommen. Wir haben einen netten Kontakt zu Beiden.
Eine unangenehme und nicht ungefährliche Erfahrung machten wir mit zwei jeweils 12 Volt Batterien, welche die Ankerwinsche, das Bugstrahlruder und die Genua-sowie Großsegelrollanlage versorgen. Einen nicht zuordnungsbaren Geruch hatten wir wahrgenommen und als Guus eine Wasserflasche aus unserer „Vorratskammer“ = Stauraum unter unserem Bett holte merkten wir, dass es dort sehr heiß war, und stellten fest, dass die beiden vorgenannten Batterien sehr heiß uns deformiert waren. Direkt recherchierten wir, was zu machen wäre. Informationen aus dem Internet und das „Wissen“ von Leuten auf der Werft -evtl. Explosionsgefahr- verunsicherten uns, sodass wir kurzerhand die Feuerwehr angerufen und um Hilfe gebeten haben,. Diese erschienen nach kurzer Zeit und haben die Batterien aus dem Schiff geholt und draußen abgestellt. Der Service der Feuerwehr war sogar kostenlos, „Plombieres merci“.
Die Ursache lag wohl an die Überalterung der Batterien . Gut zu wissen!
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So, erleben wir immer wieder neues, auch manchmal etwas weniger schönes, aber diese Mal mit „Happy end“ !!
Zum Schluss etwas entspannendes, ein Sonnenuntergang auf der Werft…
Seit unserem letzten Beitrag Anfang April d.J. waren wir dann doch noch länger in Carry-le-Rouet als gedacht. Wir haben nach einem sicheren Platz für unsere GusAnne gesucht für die Zeit, in der wir zu Hause sind. Im Hafen von Carry-le-Rouet wäre es möglich gewesen, jedoch musste unser Boot dann im Wasser verbleiben und das Ganze zu einer sehr hohen monatlichen Hochsaisongebühr.
Im Hafenhandbuch haben wir nach einem Hafen in der Nähe gesucht, wo es die Möglichkeit gab unsere 21 Tonnen schwere GusAnne aus dem Wasser zu kranen. Dies war möglich in dem 11 Sm weiter westlich gelegenen Hafen Port-de-Bouc bzw. bei der Werft Chantier Naval de Provence in Port-de-Bouc. Dort haben wir dann einen Vertrag abgeschlossen, dass die GusAnne sechs Monate (Mindeslaufzeit) an Land auf dem Werftgelände abgestellt werden kann.
Bis zu dem vereinbarten Termin 17.4. hatten wir also noch Zeit das überwiegend schöne Wetter in Carry-le-Rouet zu genießen. Aber dann kamen mehrere Tage Mistralwind und der Termin mussten 2x wegen zu starkem Wind verschoben werden. In der „Warte“-Zeit hatten wir jedoch das Vergnügen Gérard und seiner Frau Denise an Bord zu begrüßen. Gérard, mittlerweile Ende 70, war ein Geschäftsfreund von Guus. Er war der Eigentümer und Geschäftsführer von der Firma GYMNOVA, die Kunstturngeräte produziert und europa- bzw. weltweit vertrieb. Guus hatte mit seiner Firma Jägers Sport GmbH seinerzeit die Deutsche Generalvertretung. Es war eine sehr angenehme und freundschaftliche Geschäftsbeziehung sondergleichen. Gérard wohnt in der Nähe von Marseille und so ergab sich ein Wiedersehen nach mehr als 10 Jahren. Sehr schön!!
Wenn wir nach unserer Sommerpause zu Hause zurück nach Südfrankreich gehen, werden wir uns wiedersehen.
Auch ergab sich der Zufall, dass ein Neffe von uns mit seiner Lebensgefährtin in Süd-Frankreich urlaubsmäßig unterwegs waren und uns in Carry-le-Rouet besuchten. Zusammen hatten wir einen schönen Tag!
Auch für die in der Gegend ansässigen Menschen war ein Mistralwind mit einer Dauer von mehr als einer Woche am Stück sehr ungewöhnlich. Normalerweise bläst der Mistralswind um die3 Tage.
Der 3. Termin, 25.04. klappte dann endlich um das Boot aus dem Wasser zu kranen. Morgens gegen 11.30 Uhr sind wir los um zu der Werft in dem 11 Sm westlicher gelegener Ort Port-de-Bouc zu fahren. Pünktlich gegen 14.00 Uhr waren wir dort und eine 1/2 Stunde später stand die GusAnne an Land.
Wir hatten 4 Tage, somit genügend Zeit, die GusAnne für den Dauerliegeplatz vorzubereiten. Die einzelnen Arbeiten haben wir dokumentiert, um somit problemlos das Schiff im Herbst wieder „flott“ zu machen.
In der Zeit wohnten wir in einem Hotel vor Ort.
Am 29.04. ging es dann mit viel Sack und Pack (einschl. eines E-Bikes) mit dem Regionalzug morgens um 06.00 Uhr nach Marseille, von dort mit dem TGV nach Mannheim, weiter mit dem ICE nach Köln hbf und schließlich mit dem Eifelexpress nach Erftstadt-Liblar. Von dort hat ein Taxi uns nach Hause gefahren und um 18.00 Uhr, also nach 12 Stunden, endete unsere Reise! Es war eine gute, komfortabele und nicht zuletzt umweltfreundliche Reise!
Allen eine schöne Sommerzeit mit wenig Wetterkapriolen und bis zum Herbst alles Gute!
Donnerstag, 07.03.2024, haben wir im Hafen von Carry-le-Rouet angelegt. Das ehemalige Fischerdorf hat aktuell 6000 Einwohnern. Nach dem 2. Weltkrieg wurde mit dem Bau der Eisenbahn begonnen, sodass man heute mit der SNCF innerhalb von 25 Minuten in Marseille ist.
Der Ort liegt in der Provence an der „Cote Bleue“, ein Teilstück der französischen Mittelmeerküste (25 Km lang). Der Küstenbereich erstreckt sich westlich von Marseille entlang schöner Strände, Häfen und malerischen Felsbuchten, „Calangues“ genannt, bis Martigues.
Wir hatten auf unserem Steg immer wieder Besuch von Basstölpel, “ Fou de Bassan“. Der gänsegroße Meeresvogel hat sich seit einigen Jahren an der „blauen Küste“ niedergelassen. Er ernährt sich von Fischen und kann mit 100 km/h auf bis zu 7m tief tauchen. Basstölpel hatten wir zum ersten Mal gesehen, als wir in 2017 mit der GusAnne im Hafen von Helgoland angelegt hatten.
Direkt rechts vom Hafen fängt der „Lizard Trail“ (Eidechsentrail) an, der westlich nach Sausset-le-Pins führt, ca 4,5 Km. Der Pfad führt überwiegend direkt an der Küste entlang und bietet schöne Aussichten.
Eine weitere Wanderung führte östlich entlang der Küste nach „Ensuès-la-Redonne“ (Einzelstrecke 6,5 Km). Auf halber Strecke kam man an das „Viadukt des Eaux-Salées“ vorbei, ein Salzwasserviadukt. Der Weg führte in diesem Bereich tief in eine Schlucht hinunter (mittels Treppen) und an der anderen Seite wieder hoch. Dieser Küstenbereich war wesentlich hügeliger, sodass wir am Ende lt. Gesundheitsapp auf unserem Handy neben 13 Km Strecke auch 70 Stockwerke bewältigt hatten. Aber die Anstregung hatte sich sehr gelohnt!
Mit dem Zug sind wir an einem Tag zu dem Ort „La Couronne-Carro“ gefahren, ca. 9Km westlich von Carry-le-Rouet. La Couronne ist ein Badeort mit dem größten Sandstrand der Côte Bleue. Auf dem in das Meer ragenden Kap „Couronne“ steht ein Leuchtturm.
Die herrliche Steilküste bietet schöne Spazier/Wanderwege. Außerdem kann man entlang der Küste ehemalige Muschelkalksteinbrüche (zartrosa Gestein) sehen. Die Steine von La Couronne sind sehr bekannt. Alte historische Bauten in der Umgebung werden auch heute noch mit diesen Steinen restauriert.
Am 21.03.24 hatten wir für knapp eine Woche Gäste an Bord, unsere langjährige Freunde Sonja und Wolfgang aus Pforzheim. Die beiden hatten uns schon mal auf der GusAnne in Dezember 2019 bis Beginn Januar 2020 in „La Linea de Conception“ an der Grenze zu Gibraltar, besucht.
Sie sind mit dem TGV nach Marseille gefahren und mit einem Mietwagen sind sie zu uns nach Carry-le-Rouet gekommen.
Zusammen haben wir u.a. die „Calangues“, ein Küstenstreifen des Mittelmeeres mit einem Mittelgebirge aus Kalkstein und einer Aneinanderreihung von tiefen und engen schluchtartigen Buchten auf einer Länge von 20 Km, besucht. Die Calangues liegt zwischen Marseille und Cassis. Der höchste Punkt ist 565m hoch. Die Calangues und die Küste von Cassis bis zu dem Ort La Ciotat wurden in April 2012 zum „Nationalpark Calangues“ erklärt. Wolfgang hatte eine mittelschwere Wanderung, beginnend bei Cassis, insgesamt ca. 10 Km ausgesucht. Hinter der Bucht von Cassis ging es den Pfad hoch ins Kalksteingebirge. Von dort hatte man eine schöne Sicht auf die Küste.
Sonntag, 24.03. bis Montag, 25.03. sind wir nördlich in die Provence gefahren. Es ging u.a. nach Lourmarin, Bonnieux und L’Isle-sur-la-Sorgue, im letzteren Ort hatte Wolfgang und Sonja ein nettes Hotel für uns Vieren gebucht. Wir waren Ihre Gäste, schönen Dank Ihr Beiden!
Lourmarin gehört zu einem der schönsten Dörfern Frankreichs. Eine der besonderen Sehenswürdigkeiten ist das Chateau Lourmarin aus dem 15. Jahrhundert; es soll das älteste Renaissanceschloss in der Provence sein.
Die Gemeinde Bonnieux liegt ca. 425m über den Meeresspiegel. Leider hatten viele Geschäfte geschlossen (Sonntag!!), trotz starkem Wind machten wir einen Rundgang durch den Ort und fanden eine gemütliche Creperie, wo wir uns für die herzhaftere Galettes (mit Buchweizenmehl) entschieden hatten.
Weiter ging es dann nach L’Isle-sur-la-Sorgue. Im Mittelalter lag der Ort praktisch auf einer Insel in der Mitte eines Sumpfgebietes, welches durch geschaffene Kanäle nach und nach trockengelegt wurde. Die zahlreichen Kanäle verschafften den Ort den Titel „Venedig des Comtat“, eine historische Region um Avignon. Das ergiebige und regulierte Wasser der Sorgue versorgte zahlreiche Wasserräder (Mühlen), welche ab dem 12. Jahrhundert die Energie lieferten für die Korn-, Öl- und Papiermühlen, später auch für Gerbereien für Wolle und Seide.
Am nächsten Morgen stand zunächst „Fontäne-de-Vaucluse“ auf unserem Programm. Die Hauptsehenswürdigkeit des netten Ortes ist die Quelle des Flusses Sorgue am Fuße einer ca. 230m hohen Felswand. Während der Schneeschmelze wird der Fluss mit bis zu 22m³ Wasser pro Sekunde gespeist. Im Jahr 1985 wurde mittels einem Tauchrobotor geklärt, dass der tiefste Punkt des Siphons (ein unter Wasser stehender Höhlenteil) sich in 308m Tiefe befindet. Es soll sich um die tiefste Quellhöhle der Erde handeln. Das Wasser des Mont Ventoux, der Monts de Vaucluse und des Montagne de Lure wird hier aufgenommen.
Sonja, Wolfgang und Guus sind noch an einer Wand entlang höher geklettert bis zur Quelle.
Unten im Ort stand ein besonders alten, dicken und sehenswerten Baum, eine Platane, diese musste fotografiert werden.
Anschließend haben wir noch die Orte Gordes und Roussillon besucht. Gordes gehört ebenfalls zu den schönsten Dörfer Frankreichs. Die Gemeinde liegt auf 635m Höhe.
In Roussillon bieten die Ockerfelsen ein besonderes Farbenspiel. Wo einst die Ockerindustrie florierte findet man heute eine Landschaft in den unterschiedlichsten Ockertönen, imposantes Naturereignis!
Dienstag, 26.03. war ein sehr verregneter Tag. Unser Plan war um den „Étang de Berre“ (ein natürliches Gewässer, Weiherähnlich) zu fahren. Wolfgang hatte die Idee zunächst nach Port de Bouc, ca. 20 Km westlich von Carry-le-Rouet zu fahren. Wir haben die Möglichkeit unsere GusAnne dort auf dem Gelände einer Werft abstellen zu können, wenn wir Ende April bis Ende August nach Hause fahren. Guus hat vor Ort die Einzelheiten besprochen und voraussichtlich am 17.4. kommt die GusAnne aus dem Wasser.
Danach fuhren wir nach Martigues (über diesen Ort haben wir im letzten Beitrag bereits geschrieben) danach via Istres, Saint-Chamas (wo wir pitschnass wurden, als wir den Ort kurz erkundeten) und schließlich nach Salon-de-Provence, Alterswohnsitz und Sterbeort von Nostradamus (1566), Apotheker, Arzt, Astrologe, bekannt für seine Prophezeiungen.
Last but not least ……. Marseille! Wir beiden waren bereits 1x mit dem Zug nach Marseille und hatten dort einen Tag verbracht, zusammen mit Sonja und Wolfgang sind wir nochmals hin und haben uns zusammen den alten Stadtteil, das Viertel „Le Panier“ angesehen.
Links der Hafeneinfahrt befindet sich das „Fort Saint-Jean“, welches 1660 unter Ludwig XIV am Eingang zum Alten Hafen gebaut wurde. Seit 2013 ist es mittels zwei Fußgängerbrücken mit dem historischen Viertel Le Panier und dem Museum der „Zivilisationen Europas und des Mittelmeers“ verbunden.
Vom Fort aus hatte man eine gute Sicht auf die Kathedrale von Marseille „Cathédrale Sainte-Marie-Majeure“. Die Bischofskirche im monumentalen neoromanisch-byzantinischen Stil ab 1852 erbaut, erhielt bei seiner Vollendung im Jahre 1896 den vom Pabst verliehenen Ehrentitel „Basilica minor“.
Bevor die Wanderung durch das Stadtviertel Le Panier weiterging, wurde erstmal auf einen Marktplatz gerastet um uns zu stärken.
Besichtigt haben wir auch das „Vieille Charité“. Es ist ein ehemaliges Armenhospiz und dient heute als Museums- und Kulturzentrum. Das Armenhaus entstand zwischen 1671 und 1749 und war vorgesehen für die Unterbringung von Kranken, Armen und Obdachlosen.
Auf dem Weg zu der Vieille Charité passierten wir den „Place du Refuge“ mit sehr viel Grafitti-„Kunst“. Leider werden in Frankreich zuviel Wände, Brücken, Zügen etc. etc., sogar Steilwände von Bergen mit Grafitti u.E. verunstaltet ….. oder wir haben keinen Draht zu der Grafittikunst.
Die Kirche Notre-Dame de la Garde ist eine Marienwallfahrtskirche. Auch diese Kirche ist wie die Kathedrale im neuromanisch-byzantinischen Baustil errichtet worden. Sie steht auf eine 161m hohe Anhöhe und ist weithin ein sichtbares Kennzeichen der Stadt Marseille. Gebaut wurde ab 1853, sie erhielt bei der Einweihung im Jahre 1879 ebenfalls den Rang einer Basilica minor. Wir beiden hatten bei unserem ersten Besuch eine Vielzahl von Treppen und Stufen erklommen um auf die Anhöhe zu gelangen. Von dort hatte man als Belohnung einen tollen Ausblick auf die Stadt und Umgebung.
Dann hat eine Stadt wie Marseille natürlich auch einen Triumpfbogen zu bieten. Es ist der „Porte d’Aix“, auch Porte Royale, d.h. Königstor. Der Grundstein wurde 1825 gelegt, Fertigstellung aufgrund einiger politischer Verzögerungen erst in 1839.
Am späten Mittwochnachmittag, 27.04. begleiteten Sonja und Wolfgang uns zum Bahnhof, wor wir uns verabschiedeten und uns über die gemeinsam verbrachte schöne Zeit bedankten. Die Beiden sind noch bis Freitagfrüh in Marseille geblieben.
Heute, 07.04.24 sind wir schon einen Monat in Carry-le-Rouet. Wir warten auf einen Liegeplatz im Hafen Port-le-Bouc, wo sich auch die Werft befindet, die unsere GusAnne wahrscheinlich am 17.04. aus dem Wasser holt und wo sie bis Ende August / Anfang September auf unsere Rückkehr wartet.
Die Provence und die Côte Bleue sind schöne Reisezeile mit vielen Sehenswürdigkeiten und abwechselnden Naturgegebenheiten. Die für die Region bekannten Lavendelfelder haben wir zwar sehr oft gesehen, aber leider noch nicht blühend. Man kann eben nicht immer alles haben.
Wir wünschen allen einen schönen Frühling und bis bald!
Nachdem wir Saintes-Maries-de-la-Mer und die nähere Umgebung zu Fuß oder mit dem Rad erkundet hatten und die Wettervorhersage günstig war, haben wir nochmals für eine Woche ein PKW gemietet. Das Auto erhielten wir in Arles, mit dem Bus eine knappe Stunde Fahrt entfernt. Im Übrigen, für die rd. 30km Fahrt zahlten wir nur € 1,- je Person!! Zunächst haben wir uns natürlich Arles, am Ufer der Rhone gelegen, angeschaut.
Die Stadt ist vor allem berühmt als Inspirationsquelle für die Gemälde von Vincent van Gogh. Weil Arles einst die Provinzhauptstadt des Römischen Reiches war, gibt es viele Überreste aus dieser Zeit zu sehen, wie z. B. das Amphitheater, in dem heute Theateraufführungen, Konzerte und Stierkämpfe stattfinden.
Vincent van Gogh lebte und malte 1888/1889 in Arles. Ein bekanntes Gemälde ist die „Brücke von Langlois“, oder auch die „Brücke von Arles“, die jetzt „Pont van Gogh“ heißt. Ein schöner Wanderweg führte aus der Stadt hinaus, entlang eines Kanals zu der Brücke.
In Arles befindet sich auch ein Kulturkomplex der „Luma-Stiftung“, genannt „LUMA Arles“. In diesem Gebäude wird Künstlern die Möglichkeit geboten, in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, Kuratoren, Wissenschaftlern und Publikum zu experimentieren. Zum Zeitpunkt unseres Besuches konnte nur das Gebäude an sich besichtigt werden, aber das war spannend genug.
Am darauffolgenden Tag sind wir nach Avignon, ebenfalls an der Rhone gelegen, gefahren. Von fern sieht man den der Stadt überragenden, im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichteten Papstpalast. Die Stadt war von 1309 bis 1417 Sitz der katholischen Päpste und blieb unter päpstlicher Herrschaft, bis sie 1791 zu Frankreich kam. Man konnte zum Teil das Innern des Palastes mit audiovisueller Hilfe = kleines Notebook besichtigen. Mit dieser Hilfe konnte man die frühere Nutzung der Räumlichkeiten in einer Rundumschau nachvollziehen.
Etwas außerhalb der historischen Altstadt gelangt man zu der Rhonebrücke „Pont St. Bénézet“, besser bekannt als die Brücke von Avignon, erbaut im 12. Jahrhundert. Von den 22 Brückenbogen, hielten nur 4 Bogen der Flut von 1668 stand. Sie ist durch das Volkslied „Sur le pont d’Avignon“ bekannt.
Der Papstpalast und die Brücke gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Nach einer Übernachtung in Avignon ging es am nächsten Morgen nach Nîmes. Auch diese Stadt hat eine historische Altstadt zu bieten mit schönen Gassen und auch hier gibt es ein römisches Amphitheater, welches zu den best erhaltenen der Welt gilt.
Ferner gibt es das „Maison Carrée“, einer der best erhaltenen Tempel des Römischen Reiches, welcher seit 2023 ebenfalls zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Tempel wurde zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet.
Die nächste Sehenswürdigkeit waren die Gärten „Jardins de la Fontaine“, die im 18. Jahrhundert in Auftrag von König Ludwig XV angelegt wurden, eine der ersten Stadtpärke von Europa. Der Weg von der historischen Altstadt führte entlang der „Quai de Fontaine“ zu den Gärten.
Dann gab es u.a. noch den 31 m hohen Uhrturm „Tour de l’horloge“ im historischen Zentrum der Stadt. Nîmes, eine besonders sehenswürdige Stadt!
Ferner haben wir noch eine Tour Richtung Osten, Richtung Marseille nach Martigues gemacht. Da Saintes-Maries-de-la Mer im südwestlichsten Teil des Nationalparks der Camargue liegt, gibt es keine Straßen Richtung Osten, sondern man muss zunächst immer nach Arles bzw. kurz vor Arles. Um nach Martigues zu gelangen ging es weiter Richtung Südosten entlang der Rhone bis zur Mündung, wo wir mit einer Fähre „Bac Barcarin“ die Rhone überquerten; eine ca. 10minütige Fahrt.
Martigues, eine Gemeinde mit knapp 50.000 Einwohnern liegt etwa 30km westlich von Marseille zwischen dem „Golfe du Fos“ und dem Meer „de Berre“. Der Kanal „de Caronte“ ist die Verbindung zum Mittelmeer.
Auch haben wir noch einen Abstecher nach Saint Gilles gemacht. Bekannt ist der Ort, weil er bereits im 11. Jahrhundert eine bedeutende Sammelstation auf dem Weg nach Santiago de Compostella wurde. Die Kirche, frühere Abteikirche, St. Äegidius (in den Jahren 1125 bis 1150 erbaut) ist seit 1998 Bestandteil der „Wege der Jakobspilger in Frankreich“, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Dann stand Les Baux-de-Provence noch auf unserem Programm. Dort waren wir beide vor mehr als 40 Jahren und hatten den Ort in toller Erinnerung. Damals waren wir mit unserem Renault 4 unterwegs zur Côte d’Azur und sind dann irgendwie in Les Baux „versackt“. Bei warmen Wetter sassen wir auf einer Terasse und hatten einen tollen Blick auf Les Baux und Umgebung, dabei tranken wir Rotwein und haben dazu einen tollen Käse genossen. Mit dieser Erinnerung suchten wir die Terrasse, die nicht mehr da war. Der Ort war mittlerweile natürlich sehr touristisch geworden. Die Terrassen waren zu großem Restaurants umgewandelt worden. In einem dieser Restaurants hatten wir immerhin einen netten Blick auf das Tal (durch ein geschlossenes Fenster!) und wir haben uns dort verwöhnen lassen. Tja, 40 Jahre sind eine lange Zeit! Dass es jetzt zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs gehört konnten wir nicht (mehr) so richtig nachvollziehen.
Auf halber Strecke von Arles nach Saintes-Maries-de-la-Mer liegt das „Camargue-Museum“. Das Museum ist in einem ehem. Schafstall untergebracht. Die Aufgabe des Museums besteht darin, dem Besucher ein Grundwissen für seinen Aufenthalt im Regionalen Naturpark -ein besonderes empfindliches Gebiet- zu vermitteln. Das Leitwort „Kennen um besser mitteilen zu können, um so, besser Schützen zu können“ spricht für sich.
Zurück in Saintes-Maries-de-la-Mer haben wir noch am vorletzten Tag unserer Abfahrt den ornithologischen Park „Pont de Gau“, nur 6 km Radfahrt entfernt, besichtigt. Der Park ist ein Konzentrat der Camargue. Im Herzen der Sümpfe bieten Wanderwege eine Nähe zu den Vogelarten.
Aber nicht nur im ornithologischen Park…… wir hatten Besuch direkt am Schiff von einer
und einem ….
Am Donnerstag, 7.03.24 ging unsere Reise/Fahrt weiter und zwar nach Carry-le-Rouet, 36 sm weiter östlich und nur 9 sm von Marseille entfernt. Mal schauen, was es dort und in der Region zu sehen bzw. zu erleben ist.
Am Samstag, 30.12.23, morgens 08.30 Uhr, „Leinen los“ in Banyuls-sur-Mer. Bei sonnigem Wetter, aber nur 10° warm und relativ wenig Wind, 7 Knoten, führte die Fahrt nach Gruissan, insgesamt eine Strecke von rd. 40 Seemeilen. Um 16.45 Uhr haben wir an dem Rezeptionssteg, vor dem Hafenbüro, festgemacht und wir erhielten einen Liegeplatz im Basin 3.
Gruissan-Port ist der neueste Teil Gruissans. Der moderne Jachthafen entstand in den 1970er Jahre und bietet in verschiedenen Becken 1650 Boote einen Platz.
Die Häuser des alten Ortskerns von Gruissan, Gruissan-Village, winden sich um die alte Burganlage aus dem 14.Jahrhundert. Von der Burg ist nur noch die Ruine des Tour Barberousse übrig.
Zunächst wünschen wir allen die uns „verfolgen“ ein Gutes, Gesundes und vor allem Friedvolles Neues Jahr ……..
Knapp 3 Wochen haben wir in Roses verbracht. Roses liegt in Katalonien am Nordrand des Golfes von Roses. Durch die Nähe zu den Pyrenäen ist Roses häufig im Einflussbereich des starken Nordwindes, der „Tramontana“. Das haben wir verschiedene Male, sogar im Hafen, erlebt. Zum Teil bis zu 54 Knoten Wind, da könnte man auf dem Schiff im Hafen seekrank werden. Der Skipper hatte die GusAnne natürlich gut vertaut, sodass nichts passiert ist.
Ein Nachbarschiff, welches bei dem starken Wind legerwall lag, hatte sehr zu kämpfen. Mehrere Männer waren stundenlang beschäftigt das Schiff im Zaun zu halten um Beschädigungen zu vermeiden. Sie Video ….
Montag, 20.11.23 waren wir 7 Stunden unterwegs von Port Ginesta zum Hafen „Club Nautic D’Arenys de Mar„, insgesamt 37,5 Sm. Es war eine sehr entspannte Fahrt entlang der Küste, vorbei an Barcelona, bei angenehmen Wetter, aber leider zu wenig Wind.
Anneke’s Schwester Annet und unser Schwager Huub hatten sich zu einem 4-tägigen Besuch in Valencia angekündigt. Bis zu ihrer Ankunft am 08.10. haben wir beide uns u.a. noch das Stadtviertel Ruzafa angesehen. Ruzafa ist ein trendiges Viertel und kommt sehr lebhaft rüber. Es bietet zahlreiche Terrassencafés, in denen marrokanische und türkische Spezialitäten serviert werden. In der Markthalle Mercat de Ruzafa, im Stil des Brutalismus erbaut, werden Obst und Gemüse verkauft.
Bis 1877 war Ruzafa eine eigenständige Gemeinde, von der einige historische Bauten erhalten sind.