Am Montag, 16.09. ging unsere Reise weiter, Ziel war Porto bzw. der Hafen Douro Marina, direkt gegenüber von Porto an der anderen Seite der Ria de Porto. Porto selber hat keine Marina. Von Póvoa de Varzim nach Porto waren es lediglich 16,5 Sm, sodass die Fahrt nur 3 Std. dauerte. Der Ozean war ruhig und das Wetter bewölkt mit etwas Regen, aber warm.
Die nächsten zwei Tage blieb das Wetter schlecht, starker Nebel. Also haben wir das Schiff „tippietoppie“ gemacht. Guus von aussen und Anneke von innen. Wir hatten von Donnerstag, 19.09. bis Montag, 23.09. unsere lieben Freunde aus den Niederlanden, Jos und Maria zu Besuch. Die beiden sind von Amsterdam nach Madrid geflogen und haben mit einem Leihwagen eine Reise durch Spanien gemacht und die Gelegenheit genutzt uns in Porto zu treffen.. Zusammen haben wir Porto besichtigt. Porto hat eine schöne Altstadt; das historische Zentrum gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Tolle Brücken, u.a. „Ponte Dom Luis I“.
Porto ist sicherlich jedem bekannt wegen seines Portweines. Die Weinregion „Alto Douro“ ist die älteste Weinbauregion der Welt und gehört seit 2001 zum Unesco-Welterbe. Diese Region hatten wir beiden bereits zusammen mit unseren bretonischen Freunde besucht, als wir mit der GusAnne noch in Póvoa de Arzim lagen. Aus dieser Weinbauregion wird der Portwein nach Porto transportiert, im angrenzenden „Vila Nova de Gaia“ gelagert und von Porto aus in die Welt exportiert. Natürlich haben wir uns eine Portweinverköstigung nicht entgehen lassen. Die Rezeption unserer Marina hatte für uns Vieren eine Verköstigung bei der Firma „Churchill’s“ organisiert mit anschließender Besichtigung des Weinkellers.
In der Nähe vom Hafen befand sich eine historische Sehenswürdigkeit, eine öffentliche Waschanstalt „Lavadouro Pubico de Afurada“, die wahrscheinlich aus touristischen Gründen heute noch benutzt wird. In einem Waschhaus befanden sich mehrere große Becken mit ständig fließendem Wasser. Die Art wie die Wäsche anschließend zum Trocknen aufgehängt wurde, ist besonders.
Im Übrigen…., in Portugal sieht man sehr häufig ein Hahnsymbol, als Aufdruck auf Tücher, als Figur, Schlüsselanhänger etc. Für die, die es noch nicht wissen; der Hahn ist ein Symbol des Glaubens und der Gerechtigkeit, ein wichtiger Teil der portugiesischen Kultur aufgrund der genannten moralischen Werte.
Wir hatten geplant, dass wir den nächsten Hafen „Aveiro“ zusammen mit Jos und Maria anfahren. Für den Sonntag wurde jedoch Regenwetter und Nebel vorhergesagt, sodass wir diesen Plan zunächst ad acta legten. Sonntagmorgen war Maria schon früh aufgestanden und rief, es gibt tolles Wetter. Also, raus aus den Federn und zusammen beschlossen wir, die knapp 8-stündige Fahrt nach Aveiro anzugehen. Um 09.30 Uhr wurde abgelegt bei 20° warmem und sonnigem Wetter. Der Übergang von der Ria de Porto in den Atlantik zeigte schon einen starken Wellengang und während der Fahrt wurde dies nicht anders. Der Atlantik war grob und die Wellen bis zu 3,5m hoch.
Uns so kam es, wie es kommen musste, zunächst wurde Jos seekrank, kurze Zeit später hing auch Anneke über die Reling -im Übrigen das erste Mal auf der GusAnne- und auch Maria blieb die Seekrankheit nicht erspart, als sie sich für einen kurze Weile unter Deck aufhielt. Nur der Skipper blieb stabil und führte uns sicher in den Hafen von Aveiro. Um in den Hafen zu gelangen fährt man 5,5 Sm in die „Ria de Aveiro“. Dort gibt es keine Wellen mehr, sodass die drei Kranken sich schnell erholten und wieder fitt wurden.
Aveiro liegt an der Lagune bzw. Ria de Aveiro. Die Stadt wird das „Venedig von Portugal“ genannt. Charakteristisch sind daher die Kanäle mit den farbenfrohen Booten „Barcos Moliceiros„. Früher wurden diese Boote zur Seetangernte genutzt.
Salz wird auch heute noch gewonnen in Aveiro, jedoch hat der einst historisch bedeutender Wirtschaftszweig an Bedeutung verloren.
Montag, der 23.09. sind Jos uns Maria mit dem Zug zurück nach Porto um den Leihwagen, den sie dort am Hafen abgestellt hatten, abzuholen und ihre Reise zunächst durch Portugal und dann durch Spanien, fortzusetzen. Wir hatten vier schöne, gemütliche und lustige Tage zusammen erlebt. Jos und Maria, hoffentlich bis bald!
Wir beiden sind noch weitere zwei Tage in Aveiro geblieben, haben uns das Städtchen näher angesehen und das städtische Museum besucht. Die vielen Häuser in Jugendstilarchitektur lassen an eine glanzvolle Vergangenheit erinnern.
Am 26.09. stand der Hafen „Figueira Da Foz“ an, 39 Sm südlicher. Die See war mäßig bewegt und bei sonnigem Wetter, jedoch nur 7 Knoten Wind, haben wir 7 Stunden später im Hafen angelegt, eine sehr entspannte Fahrt.
Figueira Da Foz bedeutet „Feigenbaum an der Mündung“. Die Stadt gilt als mondänes Seebad und ist für seine Strände und für verschiedene Musik- und Sportveranstaltungen bekannt. Sie liegt an der Mündung des Flusses Mondego, der längste Fluß Portugals. Es ist eher eine moderne Stadt. Eine Radtour entlang der Küste führte zu dem Aussichtspunkt „Cabo Mondego“. Oben auf dem Berg hatte man eine schöne Aussicht auf die Küste.
Montag, 30.09. geht es weiter nach Nazaré, eine ca. 35 Sm Fahrt. Mal schauen, was uns dort erwartet. Bis dahin, liebe Grüße!!