Am 26.10 fuhren wir von Lagos nach Albufeira, lediglich 24 Sm weiter. Bei sonnigem Wetter und mildem Ozean konnten wir wiederum die schöne Algarveküste genießen. Nach knappen 5 Stunden legten wir um 16.15 Uhr -nach vorheriger Anmeldung an dem sehr wackligen Rezeptionssteg- im Hafe, Steg G, an.
Albufeira ist ein Ort, wo sich bereits die Römer aufgehalten haben. Die Kleinstadt wurde im Jahre 1986 zur Stadt erhoben. Obwohl die Stadt nur noch wenig geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, ist sie doch sehenswert aufgrund der netten Gässchen und der hübschen Küste. Albufeira ist aber sehr touristisch. Nach drei Tagen ging es dann auch wieder weiter.
Dienstag, 29.10. um 09.00 Uhr wurde der Kurs auf Olhao (Nahe Faro) gesetzt. Faro selber kann man nicht anlaufen, weil der Hafen nur für Motorboote geeiget ist. Um in den Hafen zu gelangen muss man unter eine Eisenbahnbrücke, die nur 2 m hoch ist. Alternativ bietet sich die Möglichkeit kurz vor dem Hafen zu ankern und mit dem Dinghi an Land zu fahren. Wir haben uns dann aber für den in umittelbarer Nähe gelegenen Hafen von Olhao entschieden. Das Wetter war zunächst wieder toll, jedoch gegen 11.00 Uhr kam Nebel auf, der immer dichter wurde. Dieser blieb leider auch, sodass wir nur zu Beginn der Fahrt die schöne Küste bewundern konnte.
Gegen 12.30 Uhr waren wir in der Nähe der „Ria Formosa“. Vom Atlantik aus gelangt man in der Ria und ein „Kanal“ oder „Arm“ führt nach Olhao, Gesamtstrecke von Eingang bis zum Hafen 5,5 Sm. Der Nebel war so stark, dass die riesigen rote Backbord-Einfahrtstonne auf der Mole ganz plötzlich auftauchte. Guus fuhr den in der Seekarte angegebenen Kurs, jedoch erschreckte man aufgrund des plötzlichen Erscheinens der Tonne. Normalerweise sollten die rote und grüne Tonne bei Nebelwetter beleuchtet sein, dies war aber an dem Tag leider nicht der Fall. Die Einfahrt zu der Ria war nicht breit, lediglich eine Kabellänge (rd. 185m) und die Strömung in diesem Bereich sehr stark. Unser Schiff wurde quasi hineingeschoben. Wir hatten eine Geschwindigkeit von 6 Knoten, die aber durch die starke Strömung auf 12 Knoten erhöht wurde. Auch die in den Kanal platzierten Tonnen waren nicht beleuchtet und somit spät zu erkennen. Unser Kartenplotter war uns bei diesen Situationen eine große Hilfe! Als wir ca. eine Viertelstunde in der Ria bzw. in den Kanal nach Olhao waren, lichtete sich glücklicherweise der Nebel. Wir atmeten richtig auf!
Olhao hat rd. 15.000 Einwohner und liegt an der sog.“Sand-Algarve“. Der Ort lebt überwiegend von der Fischereiwirtschaft.
Am 31.10. sind wir mit dem Zug von Olhao nach dem nur 10 Minuten entfernten Faro gefahren. Die Altstadt hat viele verwinkelte Gässchen. Die Bausubstand lässt aber zu Wünschen übrig, in vielen Häusern werden nur die Erdgeschoßräumlichkeiten noch genutzt, überwiegend befinden sich dort Geschäfte. Dennoch hat uns Faro sehr gefallen.
Allerheiligen fuhren wir weiter zum nächsten Hafen „Ayamonte“ in Spanien und somit „adeus a Portugal“. Die berechnete Strecke betrug rd. 34 Sm. Morgens um 09.25 Uhr konnten wir schon 20°C messen und wir fuhren los mit einem azurblauen Himmel. Der Wind war bis zu angenehmen 14 Knoten und der Ozean mäßig, also ideale Voraussetzungen. Wir hatten schon bei der Hinfahrt nach Olhao durch regelmäßige Funkmeldungen vernommen , dass ein portugiesisches Kriegsschiff in der Nähe von Olhao Unterwassermanöver an verschiedenen Tagen durchführt und das Schiff durfte nicht näher als eine Seemeile entfernt passiert werden. Wir waren gerade 2 Sm von der Hafenausfahrt entfernt, da konnten wir das Kriegsschiff mittels Fernglas und auf dem AIS-System erkennen. Guus wollte dicht an der Küste entlang das Kriegsschiff passieren, jedoch war der Abstand weniger als eine Seemeile. Prompt wurde die GusAnne über Funk angerufen und wir wurden gebeten, das Kriegsschiff mit entsprechender Distanz an der Bugseite zu passieren, weil im Heckbereich die Manöver stattfanden. Also zurück und einen großen Bogen um das Schiff „Joao Roby“ gemacht. Die Unterwassermanöver konnten wir bei der Entfernung immer noch gewahr werden, mann spürte Druckwellen und hörte auch dumpfe Geräusche von Explosionen.
Während der Fahrt wurden wir wieder ca. 10 Minuten von einem Dutzend Delfinen begleitet. Kurz vor Erreichen der Spanischen Seite des Flusses „Rio Guadiana“, der die Grenze zwischen Portugal und Spanien bildet, hießte Guus die spanische Flagge. Um 16.00 Uhr portugiesische und 17.00 Uhr spanische Zeit legten wir im Hafen von Ayamonte an dem ausnahmsweise vorher reservierten Platz bzw. Steg I 12, an. Wir haben uns drei Tage bzw. 4 Nächte Zeit gelassen, den hübschen Ort zu besichtigen und mit einer Fähre einen Tag den gegenüberliegenden portugiesischen Hafen „Vila Real de Santo António“ anzuschauen. Bemerkenswert seine Geschichte: der Ort war im 17. Jahrhundert durch ein Seebeben vollständig zerstört. In 1774 ließ der s.Zt. Premierminister des Königs in nur fünf Monaten !!, Vila Real -die königliche Stadt- im schachbrettähnlichem Muster erbauen. Die kurze Zeit hatte vor allem strategische Zwecke. Weil auch die spanische Seite durch das Seebeben stark zerstört wurde, wollte der porugiesische Premierminister gegenüber dem Erzfeind „Stärke“ zeigen.
Dienstag, 5.11. ging es dann weiter nach Mazagón, rd. 34 Sm Fahrt. Es gab bis zu 16 Knt. meist achterlichen Wind und aufgrund des sonnigen Wetters war auch dies eine sehr angenehme Fahrt. Wir benötigten knapp 6 Stunden bis zum Hafen.
Mazagón hatte kaum etwas zu bieten, bis auf schöne Sandstrände, die wir aber zur Zeit nicht mehr nutzen möchten. Auch wenn tagsüber 20 – 22° C erreicht werden, die Wassertemperatur lädt nicht mehr zum Schwimmen ein. Wir haben lediglich einen Erkundungsspaziergang gemacht, uns den Leuchtturm angeschaut, eingekauft und die Zeit für den jetzigen Beitrag in unserem Blog genutzt. Morgen, 8.11. fahren wir nach „Chipiona“, 30 Sm östlicher. Bis dahin allen eine gute Zeit!
……… diesmal liebe Kaktusgrüße!!