Corona beeinträchtigt -noch- unsere weitere Planungen. Seit Beginn der „Phase 3“ am 8.06.20, darf man sich frei auf der Insel bewegen und auch andere Häfen, jedoch nur die auf der Insel, anfahren. Ab dem 19.06. sind die Museen und Naturparks etc. wieder geöffnet und ab Juli darf man mit seinem Schiff wieder dorthin fahren, wohin man möchte. Also können wir langsam wieder weiter planen.
Letzte Woche hatten wir zusammen mit Marie und William, unsere französische Segelnachbarn, ein Auto gemietet und einen Teil der Insel erkundet. Wir sind zunächst in nördlicher Richtung nach Orzola. Von dort geht normalerweise eine Fähre nach La Graciosa, die kleinste (29 Km²) bewohnte Insel der Kanaren. Aufgrund des Lockdowns war der Fährbetrieb noch eingestellt. Wir sind mit dem PKW weiter gefahren zum Aussichtspunkt „Mirador del Rio“, welcher Anfang der 70ger Jahre von dem Künstler und Umweltaktivist César Manrique entworfen wurde. Dieses Mirador war leider auch noch geschlossen, aber von der Straße aus hatte man auch einen tollen Blick auf die Insel La Graciosa. Türkisfarbiges Wasser lädt zum Verweilen ein. Es gibt einen kleinen Hafen auf La Graciosa und schöne Sandstrände, aber -wie gesagt- noch nicht zugänglich.
Weiter ging es landeinwärts Richtung Nationalpark Timanfaya, rd. 51 km² groß. Hier entstanden in der Zeit von September 1730 bis April 1736 32 Vulkankegel. Die Insel Lanzarote wurde damals zu drei Vierteln mit Lava bedeckt, ausgespien aus mindestens 300 Kratern von rd. 100 Vulkanen. Da der Nationalpark Timanfaya auch noch nicht geöffnet war, haben wir einen in der Nähe liegenden Vulkan im Geopark besichtigt. Man konnte bis in den Krater gehen. Sehr beeindruckend.
Danach sind wir wieder westlich zur Küste zum Ort El Golfo. Dort konnten wir einen versunkenen Vulkankrater bewundern, in dem sich eine Lagune gebildet hat. Der Kratersee „Charco Verde“ = grüner See oder Teich, hat seinen Namen aufgrund der Algen, die dort wachsen. Wunderschön….
El Golfo ist für seine Fischrestaurants bekannt. Viele hatten noch geschlossen, aber wir wurden fündig und hatten einen Tisch mit einem tollen Blick auf den Ozean.
In unmittelbarer Nähe waren „Los Hervideros“, übersetzt Kochen, eine zerklüftete vulkanische Küste. Die Wellen branden in Meeres höhlen. Ein schönes Schauspiel.
Auf dem Rückweg nach Arrecife sind wir durch die Weinanbaugebiete gefahren. Kaum zu glauben, dass auf den Lavaböden und den sehr geringen Regenniederschläge, Weinreben gedeihen können. Die Rebstöcke wachsen jeder für sich in kleinen, mit Mauern gegen den Nordostpassat geschützten Einzelkratern. Die Vulkanasche heizt sich tagsüber auf und die nächtliche Feuchtigkeit sorgt für entsprechende Kondens und wird vom Boden aufgesaugt. Vor allem der Weißwein ist sehr gut.
Auch haben wir noch das Städtchen Teguise, frühere Hauptstadt von Lanzarote (jetzt Arrecife) besucht. Teguise ist bis heute eine kleine wohlhabende Stadt geblieben, wo außerhalb Coronazeiten traditionell sonntags Markttag und aufgrund dessen eine der meistbesuchten Städte der Insel ist.
Von einem österreichischen Segler, Roland, haben wir einen guten Tipp bezüglich einer Werft auf der Insel Gran Canaria bekommen. Diese Adresse wurde uns von einem Stützpunktleiter des Vereins Transocean, hier auf den Kanaren bestätigt. Guus nimmt Kontakt mit der Werft auf. Die Werft, welche wir Anfang März in Puerto Calero, hier auf Lanzarote, besucht hatten, reagierte bislang erst, indem der Inhaber fast zwei Monate später bei uns an Bord erschien, ohne die von uns ihm mitgeteilten Infos und sich danach wiederum seit vier Wochen nicht mehr meldete. Anscheinend hat er -trotz Corona- genug zu tun. Auf alle Fälle erscheint er nicht gerade zuverlässig. Sollte es mit der Werft in der Marina Pasito Blanco im Süden von Gran Canaria klappen, werden wir ca. Mitte Juli dorthin segeln.
Die Zeit bis dahin nutzen wir um die Insel Lanzarote weiter zu erkunden, vor allem, wo jetzt die Museen und Nationalparks etc. öffnen.
Allen weiterhin einen schönen Sommer und bleibt Gesund!
Kaktusbaum- und Blütengrüße von uns Beiden!