Knapp 5 Monate waren wir nach 1 1/2 Jahr Fahrt nochmal zu Hause in Erftstadt und haben den tollen Sommer genossen. Familie, Freunde, Bekannten, Nachbarn und ehem. Kollegen getroffen und Schönes mit denen erlebt. Natürlich haben wir uns auch medizinisch durchschecken lassen und wiederum einen grünen Haken bekommen. Das Wetter wurde langsam herbstlich, sodass wir uns wieder nach der Sonne sehnten. Am Montag, 10.10.22 hatten wir einen Flug nach Fuerteventura gebucht. Unser Schwager Huub hat uns freundlicherweise zum Düsseldorfer Flughafen gebracht.
Die ersten 3 Nächte hatten wir ein Apartment gemietet, sodass wir in Ruhe klar Schiff machen konnten. Alles klappte gut und somit konnten wir plangemäß wieder an Bord. In der Zeit wo wir zu Hause waren, hatten die Marineros unser Schiff an einem anderen Steg verlegt und dabei die Leinen nicht richtig fixiert. Das Ergebnis war, dass das Heck einige Schrammen aufwies, weil es an den Steg kam. Da wir jedoch den Rumpf im nächsten Frühjahr neu lackieren wollen, war das nicht weiter tragisch. Der Hafenmeister zeigte sich sehr entgegenkommend, in dem er uns seit dem 15.09. die Hafengebühr schenkte. Wenn wir also in Dezemer nach Gran Canaria segeln, wurden uns über 2 Monaten die Hafengebühr erlassen. Not bad.
Das Wetter war -wie immer- warm und sonnig. An zwei Tagen in der ersten Aufenthaltswoche gab es jedoch ein Gewitter und es regnete für hiesige Verhältnisse heftig. Nach einigen Tagen „färbten“ die Berge, die sonst sehr trocken wirken, sich grün, was einen neuen Blick auf die Landschaft in Fuerteventura brachte.
Die erste Woche hatten wir ein PKW gemietet und uns Orte und Gegende angesehen, die wir noch nicht näher kannten. So waren wir u.a. in Nordwesten der Insel in dem Ort El Cotillo. Ein kleineres Fischerdorf mit einem kleinen Hafen, der in einer malerischen Kulisse liegt.
In der „Region“ Betancuria fuhren wir durch den „Parque Rural de Betancuria“, ein karger, felsiger Wildnispark, ein Lebensraum für Greifvögel und Streifenhörnchen.
Südlich von El Cotilla liegt der kleine Ort bzw. kleiner Hafen Puertito de Los Molinos mit weniger als 20 Einwohnern. Der Ort hat ein schöner Strand mit zum Teil starker Brandung, somit ein Surferparadies. Der Strand wurde überwiegend von leicht ausgeflippten Touristen besucht. Auf einer Terrasse, die nicht gerade sehr zugänglich war, konnte man gut entspannen.
Hübsch war auch der kleine Ort Vega de Rio Palmas (Aue am Palmenfluss) mit seinem Kirchplatz und einer orginellen Bodega, welche über einen schönen grünen und vor allem kühlen Innenhof verfügte.
Nicht weit von Gran Tarajal entfernt, auf dem Weg zu Pozo Negro befindet sich ein Landwirtschaftsbetrieb, d.h. hier stehen große Hallen, in welchen an bestimmten Tagen Vieh zum Verkauf angeboten wird. Als wir den Betrieb „Granjo Agricola Experimental“ besuchten, wurden in zwei Hallen Hähne, Hühner und Kanarienvögel angeboten. Es gab einzigartige Exemplare.
Klicke auf den Link um einige der vielen Kanarienvögel zu sehen… IMG_6533
Am 19.10. kam die SY „Kehhrwieder“ mit Eckhard und Isabel aus Hamburg in den Hafen. Die Beiden waren seit einigen Wochen schon auf den Kanaren unterwegs. Schönes Wiedersehen!! Sie fliegen in November für 2 – 3 Monate nach Hause und lassen ihr Schiff hier in Gran Tarajal liegen.
Zusammen haben wir wieder einiges unternommen. War gut! Natürlich haben wir Isabel und Eckhard mit einem Leihwagen zum Flughafen in Puerto del Rosario gebracht.
Ende Oktober war in Gran Tarajal ein internationales Clownfestival, eines der größten Clowntreffen Europas. Ein Wochenende lang konnte man auf 8 Tribünen die Shows bzw. Auftritte von Artisten, Gauklern, Clowns genießen. Samstags gab es einen Umzug, der uns sehr begeisterte. Zusammen mit Isabel und Eckhard, sowie Skarlet und Arnd, die mit ihrem Katamaran auch nochmal in Gran Tarajal waren, haben wir uns den Umzug angesehen.
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Tran Tran – 29. März – 29. Okt. 2022
Am Wochenende vom 11. und 12.11. fand das Musikfestival „Arena Negra“ auf dem schwarzen Strand von Gran Tarajal statt. Es wurde eine große Bühne montiert und an zwei Tagen und Nächten wurde ein bunt gemixtes Programm geboten. Das Festival war sehr gut besucht, es wurde von 20.000 Besucher geredet. Uns gefiel die Musik, oft Rap, nicht ganz so. Man brauchte gar nicht erst zu dem Strand, denn die Musik war so laut, dass wir die auf unserer GusAnne bis tief in die Nacht hinein hören konnten.
Aber es gab nicht nur Spaß, leckeres Essen und Treffen mit Freunden, sondern auch Arbeit, vor allem für Guus. Er hat u.a. den neuen Radar, den wir von zu Hause mitgebracht hatten, sowie den reparierten Scheinwerfer im Mast montiert, beide funktionieren jetzt wieder prima! Im Hafen wurden wir auf einen Segelmacher aufmerksam und ihn gebeten, unser Genuasegel auszubessern. Mitte November war auch dies sehr zufriedenstellend erledigt.
An unserem Steg liegen mehrere polnische Segelboote. Mit unseren direkten Nachbarn, Martin mit Freundin Magdalena und deren Töchterchen Maja und Schwester von Magdalena, Kate, haben wir uns zum Essen getroffen, bei uns an Bord gab es selbstgemachte Tapas und Magdalena hatte auf deren Schiff „Wassily“ Pierogi, eine Art Maultaschen, zubereitet. Es gab welche mit Kartoffel-, Spinat- und Champignonsfüllung. Sehr lecker.
Martin ist ein begeisteter Spearfischer, Harpunfischer. Jeden 3. Tag fährt er, manchmal mit seinem Segelfreund Jurek, mit seinem Dinghy raus und holt sich seine Fischnahrung. Wie wir feststellen können, meistens mit großem Erfolg. Er erzählte uns, dass man für das Spearfischen eine Lizenz benötigt. Diese kostet etwa € 27,- für 3 Jahre und man darf dann im Küstenbereich, auch von Bord aus mit der Harpune Fische fangen. Zusätzlich braucht man eine ärztliche Gesundheidsbescheinigung. Martin hat uns eine Tigermuräne geschenkt. Der Fisch war etwas über einen Meter lang und sah toll aus. Guus hat ihn auf Anraten von Martin in etwa 3-4cm dicke Scheiben geschnitten, was wegen der zähen Haut gar nicht so einfach war. Den Fisch haben wir in Olivenöl mit etwas Salz und Pfeffer gebraten, gute 15 Minuten und anschließend mit Zitronensaft beträufelt, gekostet. Schmeckte sehr gut, ein wenig erinnerte uns die Konsistenz des Fisches an Jakobsmuscheln.
Guus war immer schon neugierig was das Spearfisching angeht und fragte Martin, ob er mal mit fahren könne. Das war natürlich möglich und zusammen mit Martin und Jurek wurde das umgesetzt. Die Beute war an diesem Tag mager, weil das Wasser trübe war. Nun ja, das nächste Mal besser
Schön war auch, dass ein ehemaliger Kölner Arbeitskollege (und Freund) von Anneke, Hans-Peter mit seiner Frau Ulrike uns in Gran Tarajal besuchten. Die Beiden verbrachten eine Woche Kurzurlaub in Jandia, etwas südlicher von Gran Tarajal. Hatten zusammen einen schönen Tag.
Wir haben schon Kontakt mit dem Hafen Pasito Blanco auf Gran Canaria aufgenommen und nach einem Liegelplatz bis etwa Mitte Januar 2023 nachgefragt. In Dezember möchten wir gerne dorthin.
Wünschen allen am heutigen Tag einen gemütlichen 1. Advent und weiterhin eine gute Zeit!