Genau 2 Wochen waren wir im Hafen von Ajaccio und am 07.05. ging es morgens um 7.30 Uhr weiter in den Süden nach Bonifacio. 48 Seemeilen standen an und wir hatten mit ca. 9 Stunden Fahrt gerechnet.
Es wurde jedoch eine Rauschefahrt, Wind von WNW auf NW drehend bis zu 23 Knoten und die Wellen kamen immer von der richtigen Seite, sodass wir raumschots oder mit halbem Wind richtig Tempo machen konnten.
Unterwegs hatten wir wieder ein paar Mal keinen GPS-Empfang, auch auf unsere Mobiltelefone war ein schlechter oder kein Empfang. Wenn wir näher an der Küste vorbeifuhren war der GPS-Empfang wieder in Ordnung.
Wir merken auch öfters in den Häfen auf Korsika, dass die Internetverbindung teilweise schlecht ist. Da muss wohl noch von Seiten der Behörden investiert werden.


Bereits um 15.00 Uhr, also nach nur 7 1/2 Stunden, waren wir in der Einfahrt zum Hafen. 60m hohe Felswände und eine schmale Einfahrt schützen den Hafen von Bonifacio, ein Naturhafen, eine Calanque (Fjord). Es war ein grandioser Entrée!






Im Hafen war ziemlich viel los. An dem Mittwoch war der Beginn einer dreitägigen internationalen Regatta „The Nations League 2025- Swan Bonifacio Challenge“. Wir erhielten einen Liegeplatz an einem Kopfsteg und hatten somit einen Logenplatz, wenn die teilnehmenden Boote morgens und nachmittags an uns vorbeifuhren. Im Übrigen: die Deutsche Crew belegte den 1. Platz in den Mannschaftsbewertungen.



Bonifacio, rd. 3.300 Einwohnern, gab der Meerenge zwischen Korsika und der nur 12 km entfernten Insel Sardinien ihren Namen, die „Strasse von Bonifacio“. Der Ort hat eine Oberstadt, eine mittelalterliche Altstadt sowie die Zitadelle und eine Unterstadt, die Marina im Hafenbereich. Die Oberstadt liegt auf einer 900m langen, schmalen, parallel zur Küste verlaufenden Landzunge aus Kalk- und Sandstein.

Die Räumlichkeiten in der Zitadelle konnte man besichtigen. Sie wurden bis ins 18. Jh. von der genuesischen Garnison genutzt und sind heute Ausstellungsräume, die der Geschichte der Befestigungsanlagen der Stadt gewidmet sind. Von dort oben hatte man einen tollen Blick auf den Hafen und Küste.


Ein 11km langer (hin und zurück), östlich von Bonifacio gelegener Wanderweg entlang der Kliffküste, der „Campus Rumanilu-Weg“, führte zu einem Semaphor und den Leuchtturm „Pertusatu“. Einzigartige Ausblicke auf die Küste und Bonifacio.






Der ebenfalls 11km langer Wanderweg „Strada Vecia – Madonetta“ auf den Kliffs verbindet Bonifacio mit dem Strand von Paragan. Ein steiniger Weg, der sich zum Teil durch Macchia schlängelt, 240m Höhenunterschied vom Hafen aus. Man hat die Möglichkeit an den Leuchtturm La Madonetta heranzukommen und der Paraganstrand lädt zum Ausruhen ein. Ein sehr schöner natürlicher Wanderweg.






An drei Tagen hatten wir einen PKW gemietet und den Südteil der Insel besichtigt, knapp 500km Fahrroute. Im Südwesten befindet sich das Kap „Roccapina“



Die Hafenstadt „Porto-Vecchio“ liegt im Südosten der Insel und ist die drittgrößte Stadt Korsikas. Wir hatten eigentlich vor auch dort für 1-2 Wochen festzumachen bevor wir nach Sardinien fahren. Aber momentan wird im Hafen eine neue Reede erstellt, was natürlich mit ziemlich viel Lärm verbunden ist, sodass wir uns dagegen entschieden haben. Auch diese Stadt hat eine Zitadelle und von dort hatte man einen guten Blick auf Hafen und Umgebung.


Die D268, eine Straße die zum „Col de Bavella“, ein Gebirgspass, führt befindet sich im Regionalen Naturpark Korsika. Die Passstraße gilt als eine der landschaftlich schönsten Routen auf der Insel, was wir nur bestätigen können. Passhöhe 1.218m.


Der Weiler L’Ospedale liegt in ca. 800m Höhe auf einem natürlichen Felsvorsprung auf der D368. Die Straße führt über ein als Erddamm angelegter 24m hoher Damm, der ein wichtiges Trinkwasserreservoir von rd. 3 Millionen Kubikmetern staut.

Wieder tolle, sehr abwechslungsreiche Naturmomente genossen auf der Insel der Schönheit. Wir haben sie sehr gut kennen und schätzen gelernt in den gut 7 Wochen die wir hier bereits verbringen. Am Samstag, 24.05. sind wir reif für die nächste Insel, Sardinien.
Erwähnen möchten wir noch die vielen zerschossenen Orts- und Hinweisschilder, die wir immer wieder gesehen haben. Es gibt wohl mindestens zwei Gründe hierfür. Der erste ist, dass die französisch sprachigen Schilder von FNCL Anhängern (Fronte di Liberazione Nationale Corus) zerstört werden, häufig auch unkenntlich gemacht werden durch Überpinseln. Der zweite Grund ist die Übermutigkeit des einen oder anderen. In jeder Familie auf Korsika gibt es Waffen, die anscheinend nicht nur zur Jagd genutzt werden. Das Jagdrecht wird hier als auch in Frankreich lockerer gehandhabt als in Deutschland.

