Die Hauptstadt Sardiniens Cagliari im Süden der Insel erreichten wir am 01.09. nach knapp 6 Stunden Fahrt mittags um 14.00 Uhr. Bei der Bestätigung der Reservierung des Liegeplatzes wurde angegeben, dass die Reservierung ab 15.30 Uhr galt. Die Zeitangabe hatten wir nicht Ernst genommen, da wir dies bislang noch nie hatten. Aber tatsächlich, als wir uns per Funk anmeldeten hieß es, wir müssten warten, frühestens ab 15.00 Uhr könnten wir anlegen. Also sind wir in den ziemlich großen Hafen etwas herum geschippert bis die Hafenboys uns das Anlegen „genehmigten“. Beim Anlegemanöver streikte nach kurzer Zeit das Bugstrahlruder, die Diode der Batterie zeigte leer an?? Später stellte sich heraus, dass eine Lichtmaschine (Dynamo) defekt war und den während der Fahrt erzeugten Strom nicht an die Batterien, die für das Bugstrahlruder und das Anker zuständig sind, weitergegeben wurden. Durch das dennoch Betätigen des Bugstrahlruders wurden die Batterien tiefentladen und funktionierten nicht mehr. Durch die entstandene Hitze hatten sich die Batterien verformt, sodass wir 2 Neue kaufen durften. Dass das Problem bei der Lichtmaschine lag hatte ein Segler aus Deutschland, der neben uns lag, Peter, einen Tag später festgestellt, als Guus ihn das Problem schilderten. Peter kennt sich mit elektromäßig sehr gut aus und hat Guus auch skizziert wie er die neue Lichtmaschine installieren soll, da er am nächsten Tag weg fuhr. So gesagt, so getan, die neue Lichtmaschine hatte auch die entsprechende Spannung an Volt, aber wir stellten fest, dass der erzeugte Strom ununterbrochen an die neuen Batterien weitergegeben wurde während der Fahrt, aber nicht an die Hausbatterien, die für den normalen Stromverbrauch an Bord zuständig sind. Guus vermutet, dass ein Relais, welches an der Lichtmaschine befestigt ist, defekt ist. Dies wollen wir in einen der nächsten Häfen von einem Elektriker prüfen lassen. Mit der jetzigen Situation können wir aber bis dahin klarkommen. Soweit zum technischen, aber lösbaren Problem.




Cagliari, die Hauptstadt hat rd. 150.000 Einwohner, der Ballungsraum 470.000. Die Altstadt wird „Castello“ genannt und befindet sich auf einer Hügelspitze, von dort kann man den gesamte Golf von Cagliari überblicken.



Der „Elefantenturm“ und der „Torre di San Pancrazio“ sind Teil einer Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert. Unter der spanischen Besetzung fungierten die Türme als Gefängnisse, die Freiflächen davor als Hinrichtungsplätze. Nach der Renovierung in 1999 dienen sie als Aussichtstürme.




Und schließlich der Dom von Cagliari, die Kathedrale Santa Maria di Castello, ursprünglich ab 1217 von den Pisanern errichtet, seitdem erfolgten zahlreiche Um- und Ausbauten.

Im Hafen haben wir Bine und Peter von der SY Joy und Tina und Peter von der SY Alina kennengelernt. Beide haben uns mit den Batterie- und Lichtmaschine-Problemen geholfen. Müssten jetzt alle vier in Sizilien sein.
Nach 6 Tagen Aufenthalt sind wir am Sonntag, 7.09. zu einem Ankerplatz in der Bucht „Golfo di Carbonara“ vor dem Hafen von Villasimius gefahren. Von Cagliari aus waren dies rd. 23 Sm. Auch diese Fahrt war windig, bis zu 20 Kn. und auch eine unruhige See. In der Bucht waren wir jedoch „safe“ und haben dort 2 Tage verbracht.


Für den Dienstag, 09.09. war nachmittags Unwetter angesagt, sodass wir zu dem 25 Sm nördlich gelegenen Hafen in Villaputzu „Porto Corallo“ gefahren sind. Um 15.00 Uhr hatten wir angelegt und abends und in der Nacht kam ein Gewitter mit starkem Regen, was wir seit Monaten nicht mehr erlebt hatten. Unsere GusAnne wurde sauber geregnet.
Auf den Weg nach Porto Corallo vorbei an der Insel „del Càvoli“ mit seinem Leuchtturm.



Es bestand die Möglichkeit im Hafen einen Fiat Panda zu mieten. An drei Tagen haben wir den südöstlichen Teil der Insel bis ins Landesinnere besichtigt, insgesamt 500 km Wegstrecke mit einer Übernachtung in Tonara.
Zunächst sind wir in südlicher Richtung landeinwärts gefahren und haben u.a. den Ort Burcei besucht. Die Gemeinde liegt etwa 25 km nordöstlich von Cagliari.


Zurück nach Porto Corallo entlang eines Küstenweges, vorbei an der Bucht, wo wir vorher 2 Tage vor Anker lagen.


Am nächsten Tag sind wir nordwestlich gefahren in die Region „Barbagia“. Eine historische Region im Herzen von Sardinien mit wilder Natur, alten Wäldern und Weinbergen. Folgend verschiedene Eindrücke der Region.
Übernachtet in einem kleinen Bergdorf in einem kleinen Hotel, wo man sich richtig wohl fühlen konnte und wir die einzigen Gästen waren.


Zurück nach Porto Corallo sind wir die Landesstrasse SS 128 gefahren, die wiederum schöne Natur zu bieten hatte. Nahe dem Ort Isili fuhren wir an einem künstlichen See vorbei, in dessen Mitte die Ruine der Landkirche von San Sebastiano stand. Die kleine Kirche wurde auf einem hohen Kalkfelsen gebaut und überblickte ein weites Tal, das heute vom Wasser des künstlichen Sees bedeckt ist. Die Kirche ist nur noch mit einem Boot erreichbar, sie ist aber seit etwa zwei Jahrhunderten kein Gotteshaus mehr. Lt. einer mündlichen Überlieferung kam es vor langer Zeit während einer Hochzeitsmesse zu einem Streit, der damit endete, dass das Brautpaar und ein abgewiesener Bewerber (Nebenbuhler) von der Klippe stürzten. Tja, Geschichten gibts ……..
Montag, den 15.09. ging es mit unserer Reise weiter. Zunächst war geplant zum Hafen von Arbatax zu fahren, Ostküste, ca. mittig der Insel. Da jedoch sehr schönes und ruhiges Wetter vorhergesagt wurde, haben wir den Hafen informiert, dass wir zunächst 2 Tage vor Anker gehen. Wir fuhren in die Bucht „Porto Frailis“ nur 2,5 Sm vor der Marina Arbatrax entfernt. Insgesamt benötigten wir knapp 6 Stunden für die 30Sm lange Strecke. Es war eine schöne, ruhige Fahrt mit nur 5 knoten Wind und blauem Himmel, ca. 27°C.


Mittwoch, 17.09. waren wir dann bereits um 10.00 Uhr in der Marina von Arbatax. Dort erwartete uns eine Überraschung. Scarlet und Arndt mit ihrem Katamaran Kibo waren ebenfalls im Hafen. Wir hatten die beiden zuletzt in Santa Cruz auf Teneriffa gesehen in 2023 während der Karnevalszeit. Ein schönes Wiedersehen, was leider nur von kurzer Dauer war, weil die beiden just an diesem Tag geplant hatten nach Sizilien zu fahren.



Arbatax hatten wir schon in Juni d.J. besucht, als wir mit der GusAnne an der Westküste lagen und ein Auto gemietet hatten. Von daher werden wir nicht lange hier verbleiben. Guus versucht auf alle Fälle das Elektro-Problem auf die Reihe zu bringen, bevor es weiter nördlich der Insel geht.
