Obwohl die Marina „Portosole“ in Sanremo direkt nahe dem Stadtzentrum lag, war es abends und in der Nacht angenehm ruhig. Es ist ein großer Jachthafen, wo viele große, zum Teil protzige Motorjachten liegen.



Der italienische Kurort Sanremo hat ca. 54.000 Einwohner und ist nur 20km von der französischen Grenze entfernt. Bekannt ist die Stadt für das seit 1951 jährlich in Februar oder März ausgetragene Sanremo-Musikfestival. Auch die Spielbank ist weithin bekannt.

Elegante Häuser, viele in Jugendstil gebaut und prächtige Villen mit großen, zum Teil öffentlich zugänglichen Gärten gibt es in dieser Stadt zu bestaunen.


Nach verschiedenen Besitzerwechseln wurde die Villa Nobel in 1891 von dem schwedischen industriellen Alfred Nobel erworben. Er ließ die Villa umgestalten, u.a. entstand im Untergeschoss ein Laboratorium für seine Forschungen und er gab ihr seinen Namen. Die Villa war auch sein Sterbeort im Jahre 1896.
Heute ist die Villa ein Museum, das das Leben und den Erfindungen von Alfred Nobel zum Thema hat. Zu Nobels Zeiten reichte der Garten bzw. Park der Villa bis ans Meeresufer und wurde lediglich von einer Eisenbahnstrecke unterbrochen. Der Park wird jetzt in den Sommermonaten für Theatervorstellungen und Konzerte genutzt.
In Sanremo befindet sich im Stadtzentrum eine Russisch Orthodoxe Kirche. Ende des 19. Jh. lebten in Sanremo viele Russen und die russische Aristokratie verbrachte die kalten Jahreszeiten in Sanremo. Die Frau des Zaren Alexander II war von der Landschaft und das angenehme Klima begeistert und stiftete in 1913 die Kirche. Für € 2,- kann man einen Innenraum mit vielen Ikonen und Statuen besichtigen.



Das alte historische Viertel von Sanremo “ La Pigna“, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht, ist auf einen Hügel gelegen, etwa 100m über den Meeresspiegel. Die für das Mittelalter typische städtebauliche Kultur wurde aus Verteidigungsgründen angelegt um sich besser vor Überfällen von Piraten zu schützen.



In der Altstadt befindet sich auch die Kirche „Chiesa di san Giuseppe“, Grundsteinlegung Ende des 17. Jh. Fertigstellung jedoch erst im 19. Jh.




Schön war auch der 26 Km lange Radweg von Sanremo nach Imperia, ein perfekt ausgebauter Weg, welcher auf der ehem. Bahntrasse von Imperia nach Sanremo und Ventimiglia verläuft. Schöne Aussichten auf das Meer und Fahrten durch Tunneln wurden geboten.


Sanremo hat uns sehr gut gefallen und wir haben uns eine ganze Woche Zeit gelassen, die Stadt kennen zu lernen.
Samstag, den 8.11.25 heiß es dann doch wieder „Leinen los“ und wir sind zu dem 23 Sm westlicher gelegen Nice, Nizza gefahren. Die 5 stündige Fahrt bei sonnigem Wetter, ruhiger See und einer leichten Brise führte u.a. an den italienischen Ort Bordighera vorbei in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Frankreich.

Knapp 2 Std. später hatten wir Monaco im Visier. Das Fürstentum besteht fast nur aus Hochhäusern, wenn man das vom Weiten betrachtet, dennoch imponierend.



Gegen 15.00 Uhr hatten wir im Hafen von Nice, Bassin Lympia, festgemacht. Auch dieser Hafen liegt im Herzen der Stadt und ist von schönen renovierten Häusern umringt.





Am nächsten Tag sind wir zu der Strandpromenade „Beau Rivage“, es heißt die Promenade hat zwei Atmosphären, entspannt und trendig. Trotz November noch immer gut besucht. Zahlreiche Café’s, Bars und Restaurants säumen die Promenade. Für eine Kugel Eis und eine Tasse Milchkaffee durfte man dort € 12,- bezahlen.


Die Altstadt von Nizza, die „Vieux Nice“ ist ein schönes Viertel mit schmalen Gassen, kleinen Boutiquen und natürlich Bars und Restaurants.



Eine unserer Wanderungen führte entlang der Küste, Bucht von Villefranche, hoch auf einen Hügel zu dem „Fort du Mont Alban“, eine ehem. militärische Festung aus dem 16. Jh. Von dort hatte man eine schöne Aussicht auf die Bucht.



Eine kleine Anekdote: wir hörten am 2. Tag mittags um 12.00 Uhr auf unserem Boot einen lauten Kanonenschuss und hatten uns ein wenig erschreckt. Da jedoch keine Sirenen zu hören oder aufgeschreckte Menschen zu sehen waren, haben wir uns nichts weiter dabei gedacht. Am nächsten Tag genau das Gleiche. Dann haben wir im Internet recherchiert und erhielten den Hinweis, dass seit 1860 jeden Tag eine Kanone abgefeuert wird, um die Einheimischen auf das Mittagessen hinzuweisen. Eine Tradition, die ein gewisser Sir Thomas Coventry einführte und seitdem liebevoll beibehalten wird. Der Legende nach vergaß seine junge Frau sein Mittagessen. Um sie herbeizurufen ließ er eine kleine Kanone aufstellen und diese mittags abfeuern.
Vier schöne Tage haben wir in Nizza verbracht. Am 12.11. haben wir uns dann zu dem Hafen von Antibes, Port Vauban, aufgemacht, nur 9 Sm weiter westlich.

Die kurze Fahrt, bei erneut schönem Wetter, brachte eine kleine Überraschung, ein Boot der Gendarmerie National kam auf uns zu und die beiden Gendarmen wollten nicht nur wissen wo wir her kamen und zu welchem Hafen wir wollten, sondern interessierten sich sehr für unser Schiff. Sie hatten das Schild „à vendre“ gesehen. Als wir den Preis nannten, meinte einer von beiden, dass er um das Schiff kaufen zu können, sich wohl einen anderen Job suchen müßte.

Die Fahrt führte danach an der Gemeinde Villeneuve-Loubet vorbei, kurz vor Antibes. Sehr auffällig war die imposante Architektur des „Marina Brie des Anges“, ein Wohnkomplex mit 1300 Wohneinheiten und eine Marina, heutiges Wahrzeichen der Gegend.
Antibes, eine französische Gemeinde an der Côte d’Azur mit rund 77.000 Einwohnern ist zusammen mit dem Nachbarseebad Juan-les-Pins ein Urlaubsziel an der französischen Riviera.
Der See- und Yachthafen Port Vauban wurde nach dem Stadtplaner und Baumeister Vauban benannt. Der Jachthafen, mit ca. 1.700 Liegeplätzen ist einer der größten Europas und wird auch „Milliardärhafen“ genannt. Direkt am Hafen liegt auf einem kleinen Hügel das „Fort Carré“, 1553 erbaut um die Stadt und den Hafen zu verteidigen.


Von der Bastion Saint-Jaume am Hafen schaut ein 8m hohe Skulptur „Nomade“ genannt, eine hockende Figur mit angewinkelten Beinen und mit einer Körperhülle aus Schriftzeichen, hinaus auf das Mittelmeer.


Weiterhin haben wir dem Schloss Grimaldi noch einen Besuch abgestattet. Das Schloss ist eine zum Palast umgebaute Burg. Die Burg wurde um 1300 im Auftrag des französischen Admirals Rainer Grimaldi erbaut, ein Vorfahr der heutigen Fürstenfamilie in Monaco. In dem Gebäude ist heute eine Museum, das Picasso-Museum. Auf 2 Etagen waren Gemälde und Skulpturen des Künstlers ausgestellt.

Werke von Picasso, ist natürlich Geschmacksache !
Am Samstag, 15.11.25 ging unsere Fahrt weiter nach Les Issambres, zum Hafen Port San Peïre. Ein kleineres Dorf an der Küste der Bucht von Saint Tropez. Beim Ablegen war der Himmel bewölkt und kurze Zeit später regnete es kurz. Gegen 12.00 Uhr mittags schien die Sonne wieder. Aufgrund stürmisches Wetter an den beiden Tagen vorher war noch eine alte Dünung vorhanden und somit teilweise Wellen von ca. 1,7m. höher als vorhergesagt.





Drei Tage später, 18.11. setzten wir unsere Reise fort und fuhren zu der Stadt Le Lavandou, 25 Sm westlicher. In dem Hafen waren wir bereits in März d.J. auf unsere Hinfahrt nach Korsika. Wir sind dorthin, weil wir wussten, dass wir da eine unserer Propangas-Flaschen auffüllen lassen konnten. Dies hatten wir in März auch gemacht. So haben wir wieder für ca. ein Jahr Gas zum Kochen!
Wir werden uns nicht lange aufhalten, weil wir den Ort und die Umgebung im Frühjahr erkundet hatten als wir 14 Tage dort verbrachten. In dem Beitrag von März d.J. haben wir auch darüber berichtet.
Samstag, 22.11. fahren wir zu einem neuen Liegeplatz auf der Insel des Embiez, zu dem Hafen „Saint-Pierre-des -Embiez“, eine Fahrt von rd. 35 Sm = 7Std. Wir werden berichten!






