Von Vigo, letzte Station in Spanien, via Viana do Castelo, erste Station in Portugal nach Póvoa de Varzim,

Nach 5 Tagen Muros wurde am 27.08. Kurs genommen auf Vigo, knapp 43 Sm Entfernung und letzte Station in Spanien. Zu Beginn sonniges Wetter mit einem leichten Wind von max. 8 Knoten, der jedoch im Laufe der knapp 8-stündigen Fahrt aus verschiedenen Richtungen kam. Leider kam nach 3 Stunden Fahrt Nebel auf, der sich hartnäckig bis kurz vor der Einfahrt in der „Rio de Viga“ hielt. Also wurde der Radar zur Hilfe eingeschaltet.

Fahrt von Muros nach Vigo
Liegeplatz in Vigo
Blick auf Vigo vom Hafen aus     

Die Hafenstadt Vigo, mit knapp 300.000 Einwohnern, ist die größte Stadt Galiziens und lebt vom Meer und von der Industrie. Es gibt dort u.a. eine hübsche kleine Altstadt und ein Fischerviertel.

eine der tollen Fassaden in der Altstadt
Guus hilft -wie immer- gerne

 

Im tollen Einkaufsgeschäft „El Corte Ingles“, eine Wahnsinnsfischtheke
Denkmal „El Monumento a los Caballos“

Damir und Renate (bekannt seit La Coruna) kamen am nächsten Tag ebenfalls von Muros nach Vigo. Am 31.08. haben wir zusammen ein Auto gemietet und sind entlang der Ria von Vigo nach Pontevedra, Sanxenxo, O Grove und Cambados gefahren und entlang der „Rue de Vino“ wieder zurück. Ein sehr schöner Tag! Die Stadt Pontevedra liegt tief in der Ria de Pontevedra.

„Capela Virxe Peregrina“ in Pontevedra

   Am 3.09. sind wir zu viert mit dem Bus nach Baiona. Eigentlich wollten wir mit unserer GusAnne dorthin, nur knapp 10 SM weiter, aber weil wir ein Päckchen aus Erftstadt und aus den Niederlanden erwarteten und uns somit länger in Vigo aufhielten, wollten wir die Zeit nutzen und sind mit dem Bus dorthin. Baiona ist eine Tourismusstadt, aber echt sehenswert.

Blick auf den Hafen
Blick vom „Castelo de Monte Real“ auf den Atlantik
Nachbau des Lieblingsschiffes von Columbus, die „Pinta“
Warten auf dem Bus, der uns wieder nach Vigo bringt

In Vigo lag auch einige Tage die Segelyacht „Ashia“, eine 50ft große „Amel“, neben uns im Hafen mit der Crew Armin und Nicole. Die Beiden sind auf dem Weg zum Mittelmeer und wollen dort einige Zeit verbleiben. Zusammen haben wir einige schöne Abende verbracht.   

Armin, Nicole, Renate, Anneke und Guus …..
…… und Damir

Freitag, den 6.09. sind wir weitergefahren nach Viana do Costela der 1. Hafen in Portugal. Um 09.10 Uhr wurde abgelegt und nach einer 7 1/2-stündiger Fahrt (41,5 Sm) haben wir um 16.50 Uhr angelegt. Der Wind kam zunächst aus Ost und drehte später nach NO und NNO und es gab bis zu 16 Knoten Wind.  Genau um 13.55 Uhr passierten wir die Grenze Spanien-Portugal, Koordinaten: 041°51’N und 08°52’W. Guus hievte ordnungsgemäß rechtzeitig die portugiesische Fahne.

Fahnenwechsel
Grenze aus Sicht des Ozeans, zwischen den beiden Stränden mündet der Rio Mino, dessen Mitte bildet die Grenze
Anneke hat alles mitgekriegt

Der Hafen von Viano do Castelo liegt in der „Rio Limo„, direkt vor der Brücke „Ponto Eiffel“. Um in den Hafen zu gelangen, muss eine Fußgängerbrücke vom Hafenmeister geöffnet werden. Dies geschieht prompt, wenn man sich vorher über VHF anmeldet. Der Hafen war ziemlich klein und eng, aber mit Hilfe des freundlichen Hafenmeisters wurde dieses Problem gemeistert.

Fahrt von Vigo nach Viana do Castelo
Öffnung der Fußgängerbrücke
Liegeplatz im Hafen, direkt vor der Brücke „Ponto Eiffel“, wie der Namen verrät, wurde die Brücke vom Ingenieur Eiffel, der auch den Eiffelturm in Paris erschaffen hat, konstruiert (1878). Oben fliesst der normale Verkehr, unten fahren Züge

Damir und Renate waren schon zwei Tage vorher dort angekommen.  Abends haben Renate und Anneke an Bord der GusAnne einen großen Topf Bami Goreng gekocht, hmmmm. Am nächsten Tag sind die beiden weiter nach Aveiro. Wir beiden haben an zwei Tagen den Ort Viana erkundet. Eine schöne Altstadt mit u.a. den Platz „Praha da República“ mit gotischem Rathaus und Renaissancebrunnen.

der dreischalige Renaissancebrunnen von Joao Lopez-o-Velho (1559), welcher vielfach kopiert wurde
die „Regenschirmstrasse“ in Viana
Moderne Stahlskulptur „Monument des 25. April“ am Platz der Freiheit

Auch haben wir einen Ausflug zu der Wallfahrtskirche auf dem „Monte Santa Luzia“ gemacht. Hoch sind wir mit einer alten Bahnseilbahn und zurück zum Ort mittels einer über 600 Stufen lange Steintreppe. Oben hatten wir eine tolle Aussicht auf die Bucht.

Wallfahrtskirche „: der Tempel des Hl. Herzens Jesu“
Blick von oben auf die Rio Lima (kurz vor der Brücke liegt der Hafen) …..
… und rechts Blick auf den Atlantik und Mündung des Rios Limo

 Nicht weit von der Kirche entfernt ist die „Citânia de Sata Luzia“, eine eisenzeitlich-römische Höhensiedlung der sog. „Castrokultur“. Die Siedlung liegt geographisch und strategisch so, dass es eine Kontrolle der Mündung des Rio Lima in den Atlantik und der umliegenden Ländereien ermöglicht; schon damals schlau bedacht.

ergrabene Siedlung (Zeitraum vom 1.Jhd. v. Chr. bis ins 3. nachchristliche Jhd.)

Nachdem wir alles soweit gesehen und besichtigt hatten, ging es drei Tage später, am 09.09. weiter nach Póvoa de Varzim, nur 21 Sm weiter südlich.


Liegeplatz in Póvoa

Eigenlich wollten wir direkt nach Porto, aber wir erfuhren, dass Philippe und Dalila, die im letzten Winter in Port-La-Forêt auf unsere GusAnne „aufgepasst“ hatten, als wir 2 Monate pausierten und zu Hause waren, nach Póvoa unterwegs waren. Die Beiden hatten mit ihrem Segelboot „Arlene Ann“ Ende August in Concarneau abgelegt und vorige Woche das Pech, dass in der Nähe von Kap Finisterre (Spanien) bei starkem Wind die stählerne Verbindung zum Fuß des Mastes gebrochen ist, wahrscheinlich Materialermüdung. Das Boot mit komplett demontiertem Mast wurde mit einem LKW von Muxia nach Póvoa gebracht und die Beiden sind mit dem Bus gereist. Wir haben uns zwar über das Wiedersehen sehr gefreut, jedoch den Anlass bedauert. Für sie ist die Reise vorerst beendet und sie müssen jetzt sehen, wie das Ganze repariert oder erneuert werden kann. Das Boot bleibt in Póvoa. Ein Freund der Beiden, Sylvain, holte sie mit seinem PKW ab, immerhin 1.600 Km einfache Fahrt, sie müssen zurück in die Bretagne. Zusammen haben wir vier schöne Tage verbracht und sind mit dem PKW von Sylvain nach Braga, Guimaräes und dem Weingebiet Porto gefahren, sodass wir einiges von der Umgebung gesehen haben.

ein Clown grüßte von oben ….
einer der zahlreichen Kirchen bzw. Kapellen
Laden mit einem Angebot von Sardinenkonserven
unsere Jahrgänge waren auch dabei

Ca. 5 Km nordöstlich von Braga haben wir die Wallfahrtskirche „Bom Jesus do Monte“, besichtigt, ein römisch-katholisches Heiligtum. Die Kirche gilt als eine der schönsten Wallfahrtskirchen Portugals. Das Markanteste sind die barocken Monumentaltreppen mit einem Höhenunterscheid von 116 Metern. In Juli diesen Jahres wurde die Wallfahrtsstätte  von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.

Als Alternative zu den Zickzack geführten Treppen mit 581 Stufen konnte man die älteste Drahtseilbahn bzw. älteste funktionsfähige Wasserballastbahn der Welt nutzen, die mit Hilfe von Wasserkraft die Höhendifferenz von 116 Metern innerhalb von nur 3 Minuten überwindet.

   

Auch die Altstadt von Guimaräes war wunderschön, sie gehört zum Welterbe der Unesco und war in 2012 Kulturhauptstadt Europas; es ist schwierig zu entscheiden, welche Bilder in den Blog sollen. Im Übrigen soll in dieser Stadt der erste König Portugals geboren sein, Alfonso Henriques, Alfons I (1109-1185), weswegen die Stadt die erste Hauptstadt des Landes war und als „Wiege der Nation“ gilt.

ehm. Rathaus

               

Auf einem der Marktplätze gab es moderne Kunst zu bestaunen, die Skulptur wurde aus Rollstühlen kreiert.

Wieder viele neue Eindrücke gewonnen, neue Erkenntnisse und Landschaften genossen. Samstagsabend haben wir uns von Philippe, Dalila und Sylvain verabschiedet, Sonntag, 15.09. fahren sie zurück nach Frankreich.

Wir werden am Montag unsere Fahrt fortsetzen und fahren nach Porto.  Tschüss und bis bald!