Freitag, 8.11.19 ging die 30Sm weite Fahrt von Mazagón nach Chipiona um 09.15 Uhr los. Wir hatten sonniges Wetter, jedoch zu Beginn nur 14° „warm“ und von Anfang an guten, überwiegend achterlichen Wind. Trotzdem die Wellen relativ hoch waren, nannte Guus es eine „Rauschfahrt“. Um 14.45 Uhr waren wir schon im Hafen von Chipiona am Meldesteg. Es war tatsächlich eine Rauschfahrt gewesen, mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 6,4 Knoten und einem max. Speed von 8,6 Knoten.
Chipiona ist eine gemütliche Kleinstadt mit rd. 20.000 Einwohnern, im Sommer wird die Stadt überwiegend von spanischen Touristen besucht. Es gibt eine schöne Strandpromenade, mit einem in 1867 gebauten 69 Metern hohen Leuchtturm. Dies ist Spaniens höchster Leuchtturm und einer der höchsten Weltweit. Er gilt als Orientierungspunkt für die vielen Frachtschiffe, die in den Fluss Guadalquivir einfahren.
Drei Tage später, 11.11. (….. Kölle Alaaf……) sind wir zu der 20 Sm südöstlicher gelegenen Stadt Cádiz gefahren. Aufgrund des geringen teilweise achterlichen, zum Teil vorlicherer als querab drehenden Windes von max. 9 Knoten benötigten wir knapp 4 Stunden bei bewölktem Himmel. Der Hafen für Sportboote „Puerto América“ in Cádiz ist direkt neben dem großen Seehafen mit Werften, Anlegeplätzen für Kreuzfahrschiffe und Transportboote gelegen, also weniger romantisch. In der Bucht von Cádiz gibt es schöner gelegene Marinas, z.B. in Rota oder in Puerta de Santa Maria. Wir hatten jedoch ein Problem zu lösen. Der Akku von Annekes E-Bike hatte seinen Geist aufgegeben und musste erneuert werden. Guus hat mit Bosch Deutschland telefoniert und es wird -auf Kulanzbasis- ein neuer Akku zu einem Händler in Cádiz geschickt. Der Defekte sollte beim Händler zur Entsorgung abgegeben werden. Von daher war es praktischer direkt in Cádiz zu sein, anstatt jedesmal mit einem Bus oder einer Fähre nach Cádiz zu fahren. Von Hafen „Puerto América“ in die Innenstadt waren lediglich 20 Minuten zu Fuß oder max. 10 Minuten mit Guus Rad. Außerdem waren die Einkaufsmöglichkeiten insgesamt in Cádiz natürlich optimal.
Cádiz ist die Hauptstadt der Provinz Cádiz. Die Stadt gehört zu den ältesten Städten Europas. Sie befindet sich auf einer Landzunge und war von Anfang an somit immer strategisch günstig gelegen. Uns hat die Stadt gut gefallen und der erforderlichen längeren Aufenthalt war sehr kurzweilig. Wir haben viel von der Stadt gesehen und dies genossen.
Das Stadtbild wird durch viele kleine Plätze und sehr schöne und gepflegte Parks geprägt.
Auch haben wir das Römische Theater in Cádiz besichtigt, dem auch ein kleines Museum zugehört. Hier kann man sich einen guten Eindruck verschaffen, wie das Theater komplett ausgesehen hat und wie es genutzt wurde.
Freitag, 24.11 besuchten uns unsere Freunde Marianne und Marcel aus Utrecht. Die Beiden waren mit ihren zwei Freunden, Bertine und Bo unterwegs in Andalusien, wir haben uns mittags in Cádiz getroffen und zusammen gegessen und vieles erzählt, nachdem wir uns seit mehr als einem Jahr zuletzt gesehen hatten. Das Wiedersehen war sehr schön.
Nachdem wir uns von unseren Freunden verabschiedet hatten, haben wir noch das Museum von Cádiz an dem „Plaza der Mina“ mit einer archäologischen Sammlung, besucht. Zu den herausragenden Exponaten gehören zwei sehr gut erhaltenen phönizischen Marmorsarkophage aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., die einen Mann und eine Frau liegend darstellen.
Natürlich fehlte auch ein Flamenco-Abend nicht! Wenn man schon in Andalusien ist, darf dies nicht fehlen. Seit 2010 gehört der Flamenco zum „Immateriellen Kulturerbe“ der Unesco.
Die Zeit, in welcher wir auf den Akku von Annekes E-Bike warteten, haben wir gut genutzt. Mit dem Bus sind wir zu dem rd. 20 Km an der anderen Seite der Bucht von Cádiz gelegenen Städtchen „La Puerta de Santa Maria“ gefahren. In der Stadt befinden sich viele Sherry-Bodegas und sie war Ausgangspunkt der zweiten Amerikaexpedition von Kolumbus. Mittels einer 17km langen Wanderung haben wir den Ort sowie die dazu gehörende Marina „Puerto Sherry“ erkundet.
Einen weiteren Tagesausflug haben wir nach „Rota“ gemacht, der Ort liegt direkt zu Beginn der Bucht von Cádiz. Mit einem Katamaran-Taxi dauerte die Überfahrt „Cádiz-Rota“ rd. 30 Minuten. Kilometerlange Strände entlang des Ortes und ein kleine aber nette Altstadt haben wir gesehen.
Dann waren wir noch zwei Tage in Sevilla. Die Zugfahrt dorthin dauerte für die rd. 125 Km Eineinhalbstunde. Sevilla hatte uns vom Anfang an in den Bann gezogen. Man weiß gar nicht, wo man hinschauen soll. Sevilla ist die Hauptstadt von Adalusien und die viertgrößte Stadt Spaniens. Die Altstadt ist neben Venedig und Genua eine der größten Altstädte Europas. Das „Juden“-Viertel „Santa Cruz“ ist besonders, mit seinen vielen kleinen Gassen und kleinen Parks bzw. Plätzen.
In dem Stadtteil „San Bartolome“ konnten wir tolle Innenhöfen bewundern, u.a.
Unweit von der Kathedrale hatten wir, nach mehreren vergeblichen Nachfragen bei größeren Hotels (alle ausgebucht), eine Unterkunft gefunden, mit der wir sehr zufrieden waren. Insgesamt sind wir an dem Samstag und Sonntag rd. 30 Km durch Sevilla gewandert, schon eine besondere Stadt.
Dann gab es noch das Pilatushaus bzw. „Casa de Pilatos„, stammend in der jetzigen Form aus dem 16. Jahrhundert, ein andalusischer Adelspalast in italienischem Renaissance- und spanischem Mudéjar-Stil.
Am allermeisten beeindruckt waren wir vom „Plaza de Espagna„, einer der bekanntesten Plätze Sevillas, errichtet anläßlich der Ibereoamerikanischen Ausstellung in 1929. Die Fläche des Platzes, einschl. der Bebauungen beträgt 50.000 m².
Guus war in der „Akkuwartezeit“ auch noch aktiv auf der GusAnne und hat eine neue Pumpe in dem Heizungs- und Warmwasserkessel eingebaut. Das wäre dann auch wieder erledigt!
Freitag, 29.11. haben wir den neuen Akku für Annekes Rad erhalten, sodass unsere Reise weitergehen kann. Dienstag, 3.12. wollen wir weiter fahren nach Barbate. Samstag, 30.11. hatten wir uns noch mit der polnischen Familie, die wir in Lagos als Nachbarn hatten, in La Puerta de Santa Maria getroffen. Sie wollten sich dort ein gebrauchtes Schiff anschauen, welches sie evtl. erwerben wollen. Das Wiedersehen mit Lidia, ihrem Mann Darius und die drei Söhne Bartek, Miloz und Miquel war sehr schön, wir haben zusammen den Tag verbracht und vielleicht gibt es nochmal ein Wiedersehen.