Wie geplant, haben wir am 3.02. um 08.00 Uhr morgens im Hafen San Miguel abgelegt, mit dem Ziel Puerto de Garachico. Insgesamt 42 Sm, somit haben wir rd. 8 Std. Fahrtzeit eingeplant. Der Wind war nicht stark, bis max. 8Kn., aber Welle und Strömung waren günstig, sodass wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,6Kn. hatten. Es wurden das Großsegel zusammen mit Selbstwendefock oder Genua gesetzt, überwiegend mit Motorunterstützung.
Die Hafeneinfahrt in Puerto de Garachico, im Nordwesten von Teneriffa hatte es schon in sich. Man wird bis sehr kurz vor der Einfahrt zunächst von einer starken Brandung begleitet und dann geht es um die Mole herum in den Hafen, wobei man sich lt. Hafenhandbuch und Seekarte mittig der 2 gelben und 2 roten Bojen aufhalten soll. Es war jedoch nur eine gelbe Tonne vorhanden und die 2. Rote war sowohl rot als auch gelb, sodass der Skipper, soweit durch die Brandung möglich, sich langsam voran tastete um nicht in die mit Steinen und Felsen bestückten Untiefen zu gelangen. Hat alles wieder mal geklappt. An den folgenden Tagen haben wir uns die Hafeneingangssituation von Land aus nochmals angesehen und waren auch da beeindruckt.
Garachico ist eine kleine historische Stadt mit heute rd. 5000 Einwohnern und wurde direkt nach der Eroberung Teneriffas durch die Spanier in 1496 gegründet. Bis zum 18. Jh. war es der wichtigste Hafen von Teneriffa.
1645 war ein Schicksalsjahr für den Ort, eine gewaltige Sturmflut tötete Menschen und viele Schiffe wurden versenkt. In 1647 zerstörte Feuer mehr als hundert Häuser. Aufgrund eines Vulkanausbruches verschütteten Lavamassen in 1706 den Hafen von Garachico.
In 2012 wurde ein neuer, kleiner Hafen, dort wo wir jetzt liegen, errichtet, sowohl für Fischerboote als auch für Sportboote. Genau gegenüber dem Dorf erhebt sich das Symbol des Ortes, der Felsen „Roque de Garachico“.
Der Ort ist sehr authentisch und vor allem die Küste mit der starken Brandung spektakulär.
Vom 12. bis einschl. 14.02.21 hatten wir wieder ein Auto gemietet. Am ersten Tag sind wir Richtung Westen nach Buenavista del Norte und zum Punta de Teno. Das Teno-Gebirge ist von einer Vielzahl von Schluchten durchzogen, die steil zur Küste abfallen. Besonders hübsch war das Bergdorf Masca mit nur knapp 80 Einwohnern.
Weiter ging es zum Hafen von Los Gigantes, den wir schon vom Ozean aus bei der Vorbeifahrt aus der Ferne gesehen hatten. Via El Tanque und Icod de los Vinos sind wir zurück zu unserem Hafen
Am Samstag, den 13.02. sind wir nach Puerto de la Cruz gefahren und haben Ilona und Gustel besucht. Die Beiden haben eine sehr schöne Wohnung dort und verbleiben von Ende Januar bis Ende März auf der Insel. Danach fliegen Sie nach Deutschland, nach Erftstadt zurück. Vorher hatten Sie uns in Garachico besucht und da wir eh planen noch bis ca. Ende Februar hier zu bleiben, werden wir uns sicherlich nochmals treffen. Wir hatten uns sehr viel zu erzählen, war schön.
Sonntags, am Valentinstag!, sind wir wieder hoch zum El Teide via La Orotava. Wegen Schneefall dort oben einige Tage vorher, war die Straße, die in die Mitte des Nationalparks führt, geschlossen und sind dann eine Straße, die in den Nordosten führt bis La Esperanza gefolgt und danach wieder zurück zur Küste. Die Straßen selber waren zwar schneefrei, aber an den Seiten und in den Bergen lagen noch etwa 10cm Schnee. Die Spanier waren wie aus dem Häuschen und haben kleine Schneemänner gebaut und sind auf Plastiktüten kleinere Hänge herunter gerutscht.
Unser Nachbar in der Marina, backbordseitig, war Günther, der in 2015 hier in Garachico „gestrandet“ war. Zunächst hatte er eine Weltreise mit seinem SY „Tramp“ geplant, hat sich aber in den Ort hier verliebt und wird auch hier bleiben. Er gehört einer Wandergruppe an und hat uns am Freitag, den 19.02. zu einer schönen Stelle in den Bergen von Los Silos zu einem Wasserfall geführt. Entlang dem Wasserlauf führte ein Pfad. Wiederum konnten wir eine schöne Aussicht genießen.
Danach sind wir noch mit seinem PKW nach Puenta de Buenavista an der Küste gefahren. Günther, vielen Dank für den schönen Nachmittag!
Dann haben wir im Hafen noch das französische Segelpärchen Francis und Sylvie kennen gelernt, die auf ihrer SY „Baia“, eine Jeanneau Odessey 42.2, leben. Auch diese Beide sind in Garachico vernarrt und haben sich vor Kurzem Eigentum mit Blick auf die schöne, wilde Küste von Garachico, gekauft. Es wird also Zeit, dass wir hier langsam weg kommen, denn es ist wirklich sehr schön hier, nicht, dass auch wir hier noch hängen bleiben. Nächste Woche möchten wir zur Insel La Gomera segeln und uns dort im Hafen San Sebastian und vielleicht auch an Ankerplätze längere Zeit aufhalten.
Allen eine schöne Zeit bis zum nächsten Blogeintrag, bleibt gesund und genießt das allmählich kommende Frühjahrswetter.