Im Reiseführer entdeckten wir eine Sehenswürdigkeit auf der Insel Teneriffa, die wir noch nicht kannten, die Pyramiden von Guimar. Mit dem Bus sind wir zu dem Ort Guimar gefahren, 29 km von Santa Cruz entfernt. In dem „Parque Etnograficó Pirámides de Guimar“ stehen insgesamt 6 rechteckige langgestreckte pyramidenförmige Terrassenbauten aus aufgeschichteten Lavasteinen. Es gab/gibt viele Theorien bezüglich der Bedeutung der Pyramiden, religiöse Bauwerke? astronomische Deutungen? oder einfach nur geordnet gestapelte Lavasteine, die die Bauern aus der Gegend auf den Feldern gefunden haben? Wahrscheinlich ist wohl letzteres der Fall, Forschungen durch Archäologen der Uni La Laguna ergaben, dass die Pyramiden nicht älter als aus dem 19. Jahrhundert sein können.
Der inzwischen verstorbene Forscher und Abenteurer Thor Heyerdahl wurde in 1990 auf die Steinbauten aufmerksam; er war der Meinung, dass die Pyramiden eine Zwischenstation der ägyptischen Sonnenanbeter auf dem Weg zu den Maya Mittelamerikas war. Trotz Widerlegungen blieb Heyerdahl bei seiner Hypothese. Er hat aber dazu beigetragen, dass das Areal touristisch vermarktet wurde.
Als Dankeschön wurde ein Informationszentrum über die Forschungsreisen Heyerdahls erstellt. Zwei Pavillons zeigen Bilder und Modelle seiner Reisen und „Boote“.
Auch möchten wir Einige Gebäudehighlights aus Santa Cruz unserem Blog nicht vorenthalten:
Die SY „Grace“ mit Skipper Peter lag nur wenige Schiffe weiter an unserem Steg. Peter hatte sein Freundin „Gema“ zu Besuch. Zusammen haben wir einige schöne Abende verbracht.
Am 10.04. hatten wir einen Termin bei der Werft „Varaderos Anaga“ vereinbart. 9.00 Uhr morgens lagen wir mit der GusAnne vor dem Kranhebebecken, wurden auf den Trockenen gekrant und erhielten unseren Platz für die nächsten 10 Tage.
Das Unterwasserschiff wurde gesäubert und die vor 2 1/2 Jahr angebrachte Copper-Coat-Beschichtung überprüft und stellenweise nachgebessert. Notwendige Lackierungsarbeiten, die üblicherweise an einem Stahlschiff erforderlich werden, wurden von einem sehr kompetenten Mitarbeiter, Marcello, ausgeführt. Nach 10 Tagen konnten wir wieder ins Wasser und waren mit dem Preis-Leistungsverhältnis sehr zufrieden. Über die Werft wurde auch organisiert, dass unsere Rettungsinsel und die Feuerlöscher gewartet wurden.
Zurück in die Marina Santa Cruz trafen wir Isabell und Eckhard, die vor Kurzem von Las Palmas, Gran Canaria, mit ihrer „Kehhrwieder“ in den Hafen gekommen waren. Sie hatten uns auch schon auf der Werft besucht. Bevor wir uns Samstag, den 22.04. auf den Weg zur Insel La Palma machten, hatten die beiden uns noch zu einem Tapas-Abendessen eingeladen.
Samtag, 22.04., 12.30 Uhr wurde in Santa Cruz, Teneriffa, abgelegt. Isabell, Eckhard und Peter sagten uns Adieu. Wir hatten 22 Stunden Fahrzeit für die knapp 110 SM Fahrt angesetzt. Das Wetter war sonnig, der Wind zunächst jedoch zurückhaltend, sodass mit Motor gefahren und das Großsegel zur Stablisierung gesetzt wurde. Gegen Abend wurde auch die Genua gesetzt und nachts war der Wind stark genug und die GusAnne brauchte keinen Motorantrieb mehr. Mehrere Stunden konnten wir so segeln.
Gegen 9.30 Uhr am Sonntag (nach 21 1/2 Std.) erreichten wir Santa Cruz de la Palma. Bevor man in den Hafen hineinfahren darf, muss man Funkverbindung mit dem „Traffic Control“ (Kanal 6) aufnehmen. Falls diese das OK gibt, darf man in den kommerziellen Hafen (Berufs- und Fährbetrieb) hinein und dann Funkkontakt mit der Marina La Palma (Kanal 9) aufnehmen. Die Marina ist mittels einer Barre (Tor) zum kommerziellen Hafen geschlossen um die Wasserbewegungen (Schwell) in der Marina zu reduzieren. Die Marina lässt nach Kontaktaufnahme das Tor absinken und zeigt anschließend grünes Licht, sodass man dann zum Rezeptionssteg fahren kann, sich anmeldet und seinen Liegeplatz bekommt.
Man erzählte uns dass die Barre nicht tief genug ausgegraben bzw. gebaut wurde, sodass trotzdem immer noch etwas Schwell in der Marina ist.
Die Marina befindet sich nur wenige Gehminuten von der historischen Haupstadt der Insel enfernt. Wir kannten den Ort, weil wir diesen bereits vor 2 Jahren besucht hatten, als wir mit der GusAnne in der Marina in Tazacorte lagen. Nachdem wir eine Runde geschlafen hatten, sind wir in den Ort und haben ein schönes Restaurant gefunden „el Casino“. In dem Haus befand sich früher das Rathaus. Dort haben wir es uns gut gehen lassen.
Besucht haben wir auch das Museum „Insular“. In dem ehem. Kloster San Fransisco sind u.a. Kunst-, Kunsthandwerks- imd Textilsammlungen ausgestellt.
Der Hauptgrund, der Insel La Palma erneut einen Besuch abzustatten, war der Vulkanausbruch in September 2021. Die Lava des fast viermonaten aktiven Vulkans, welcher in 2022 den Namen „Tajogaite“ erhielt, floss nach Westen über die dicht besiedelte Ebene „Adridane“. An die 2000 Häuser wurden zerstört sowie größere landwirtschaftlich genutzte Flächen. Zum Glück wurden die Menschen selber verschont.
Ein Großteil des Areals war Sperrgebiet (rote Bereiche auf der Karte), wegen den noch immer auftretenden Gase. Quer durch das Lavagebiet wurde bereits eine provisorische Straße errichtet.
In der Marina lag auch die „Walkabout“. Frauke, die wir bereits in Santa Cruz, Teneriffa, getroffen hatten, war an Bord. Ihr Mann, Thomas, kommt Anfang Mai zurück aus der Schweiz, wo er einige Monate gearbeitet hat.
Dann haben wir Frederico nochmals wiedergesehen. Frederico war Stützpunktleiter des Trans-Ocean-Vereins in Tazacorte, wo wir uns in Mai 2021 kennen gelernt hatten. Er war uns bei der damaligen Überfahrt zu den Azoren wettervorhersagemäßig sehr behilflich. Leider hat Frederico bei dem Vulkanausbruch sein komlettes Hab und Gut verloren. Zwei Lavaströme haben Haus, Garten und Funkanlagen unter sich begraben. Er wohnt jetzt mit seiner Frau in der Nähe von Santa Cruz und hat uns im Hafen besucht. Er ist nun Stützpunktleider hier in Santa Cruz. Alles verloren, aber er schaut hoffnungsvoll in die Zukunft, sicherlich nicht einfach.
Nach einer Woche Aufenthalt, werden wir morgen, Sonnag, 30.04.23 die Insel La Palma verlassen und machen Kurs auf Madeira. Für die 247 SM benötigen wir gut 2 Etmale. Wir melden uns dann wieder von dort.