Korsika III – Bonifacio

Genau 2 Wochen waren wir im Hafen von Ajaccio und am 07.05. ging es morgens um 7.30 Uhr  weiter in den Süden nach Bonifacio. 48 Seemeilen standen an und wir hatten mit ca. 9 Stunden Fahrt gerechnet.

Es wurde jedoch eine Rauschefahrt, Wind von WNW auf NW drehend bis zu 23 Knoten und die Wellen kamen immer von der richtigen Seite, sodass wir raumschots oder mit halbem Wind richtig Tempo machen konnten.

Unterwegs hatten wir wieder ein paar Mal keinen GPS-Empfang, auch auf unsere Mobiltelefone war ein schlechter oder kein Empfang. Wenn wir näher an der Küste vorbeifuhren war der GPS-Empfang wieder in Ordnung.

Wir merken auch öfters in den Häfen auf Korsika, dass die Internetverbindung teilweise schlecht ist. Da muss wohl noch von Seiten der Behörden investiert werden.

im Golf von Ajaccio fuhr eine Aida an uns vorbei
Hafen Bonifacio voraus

Bereits um 15.00 Uhr, also nach nur 7 1/2 Stunden, waren wir in der Einfahrt zum Hafen. 60m hohe Felswände und eine schmale Einfahrt schützen den Hafen von Bonifacio, ein Naturhafen, eine Calanque (Fjord). Es war ein grandioser Entrée!

Hafenzufahrt (später bei einer Wanderung aufgenommen)
Leuchtturm „La Madonetta“ an Backbord
Steuerbordseite
dto.
Backbordseite
Route von Ajaccio nach Bonifacio

Im Hafen war ziemlich viel los. An dem Mittwoch war der Beginn einer dreitägigen internationalen Regatta „The Nations League 2025- Swan Bonifacio Challenge“. Wir erhielten einen Liegeplatz an einem Kopfsteg und hatten somit einen Logenplatz, wenn die teilnehmenden Boote morgens und nachmittags an uns vorbeifuhren. Im Übrigen: die Deutsche Crew belegte den 1. Platz in den Mannschaftsbewertungen.

einen Teil der teilnehmenden Boote im Hafen
unser Liegeplatz
ein Poster an der Aussenwand des Touristenbüros zeigt eine schöne Perspektive des Hafens -von Land aus gesehen-

Bonifacio, rd. 3.300 Einwohnern, gab der Meerenge zwischen Korsika und der nur 12 km entfernten Insel Sardinien ihren Namen, die „Strasse von Bonifacio“. Der Ort hat eine Oberstadt, eine mittelalterliche Altstadt sowie die Zitadelle und eine Unterstadt, die Marina im Hafenbereich. Die Oberstadt liegt auf einer 900m langen, schmalen, parallel zur Küste verlaufenden Landzunge aus Kalk- und Sandstein.

Blick auf die Zitadelle, bereits auf halber Höhe

Die Räumlichkeiten in der  Zitadelle konnte man besichtigen. Sie wurden bis ins 18. Jh. von der genuesischen Garnison genutzt und sind heute Ausstellungsräume, die der Geschichte der Befestigungsanlagen der Stadt gewidmet sind.  Von dort oben hatte man einen tollen Blick auf den Hafen und Küste.

Blick auf den Hafen
und auf die Hafeneinfahrt

Ein 11km langer (hin und zurück), östlich von Bonifacio gelegener Wanderweg entlang der Kliffküste, der „Campus Rumanilu-Weg“, führte zu einem Semaphor und den Leuchtturm „Pertusatu“.  Einzigartige Ausblicke auf die Küste und Bonifacio.

Blick auf die Oberstadt, Häuser die ganz nah an der Rand der ausgewaschenen Klippen gebaut sind
dto.
Blick vom Küstenweg aus
die weißen Felsen von Bonifacio

der Leuchtturm Pertusatu
und ein Blick auf den Sant’Antoniu-Strand

Der ebenfalls 11km langer Wanderweg „Strada Vecia – Madonetta“ auf den Kliffs verbindet Bonifacio mit dem Strand von Paragan. Ein steiniger Weg, der sich zum Teil durch Macchia schlängelt, 240m Höhenunterschied vom Hafen aus.  Man hat die Möglichkeit an den Leuchtturm La Madonetta heranzukommen und der Paraganstrand lädt zum Ausruhen ein. Ein sehr schöner natürlicher Wanderweg.

Blick vom Wanderweg auf Bonifacio
der Weg durch die Macchia, dichte immergrüne Gebüschformationen, bestehend aus Straucharten und Stauden, wie u.a. Ginster, Myrte, Mastix

 

der Leuchtturm La Madonetta, seit 1939 nicht mehr bewohnt. Er wacht bereits seit 1854 über den Eingang zum Golf von Bonifacio
Guus auf den Weg zum Leuchtturm
Blick auf den Paraganstrand in einer traumhafter Bucht
der Strand von Paragon

An drei Tagen hatten wir einen PKW gemietet und den Südteil der Insel besichtigt, knapp 500km Fahrroute. Im Südwesten befindet sich das Kap „Roccapina“

Bucht von Roccapina, die Gesteinsform rechts auf dem Felsen in der Mitte gleicht einem Löwen, der Löwe von Roccapina, er bewacht das Gebiet, so heißt es. Vielleicht beim Einzoomen besser zu sehen
unterwegs auf der D420 Regionalwald Valle-Mala
dto.

Die Hafenstadt „Porto-Vecchio“ liegt im Südosten der Insel und ist die drittgrößte Stadt Korsikas. Wir hatten eigentlich vor auch dort für 1-2 Wochen festzumachen bevor wir nach Sardinien fahren. Aber momentan wird im Hafen eine neue Reede erstellt, was natürlich mit ziemlich viel Lärm verbunden ist, sodass wir uns dagegen entschieden haben. Auch diese Stadt hat eine Zitadelle und von dort hatte man einen guten Blick auf Hafen und Umgebung.

Blick von der Zitadelle aus
Bucht im Golf von Ponto-Vecchio

Die D268, eine Straße die zum „Col de Bavella“, ein Gebirgspass, führt befindet sich im Regionalen Naturpark Korsika. Die Passstraße gilt als eine der landschaftlich schönsten Routen auf der Insel, was wir nur bestätigen können.  Passhöhe 1.218m.

eindrucksvolle Granitfelsen „Aiguilles de Favela“, auch die Dolomiten von Korsika genannt
ebenfalls auf der D268 in der Nähe des Ortes Quenza

Der Weiler L’Ospedale liegt in ca. 800m Höhe auf einem natürlichen Felsvorsprung auf der D368. Die Straße führt über ein als Erddamm angelegter 24m hoher Damm, der ein wichtiges Trinkwasserreservoir von rd. 3 Millionen Kubikmetern staut.

der Stausee L’Ospedale

Wieder tolle, sehr abwechslungsreiche Naturmomente genossen auf der Insel der Schönheit. Wir haben sie sehr gut kennen und schätzen gelernt in den gut 7 Wochen die wir hier bereits verbringen. Am Samstag, 24.05. sind wir reif für die nächste Insel, Sardinien.

Erwähnen möchten wir noch die vielen zerschossenen Orts- und Hinweisschilder, die wir immer wieder gesehen haben. Es gibt wohl mindestens zwei Gründe hierfür. Der erste ist, dass die französisch sprachigen Schilder von FNCL Anhängern (Fronte di Liberazione Nationale Corus) zerstört werden, häufig auch unkenntlich gemacht werden durch Überpinseln. Der zweite Grund ist die Übermutigkeit des einen oder anderen. In jeder Familie auf Korsika gibt es Waffen, die anscheinend nicht nur zur Jagd genutzt werden. Das Jagdrecht wird hier als auch in Frankreich lockerer gehandhabt als in Deutschland.

     

sogar T-Shirts werden entsprechend bedruckt
KORSIKA unser bisher schönster Aufenthalt Hier unsere markierte Routen Aufwiedersehen!

 

 

Korsika II – Ajaccio

Wie im letzten Beitrag erwähnt, sind wir am Mittwoch 23.04.25 weitergefahren nach Ajaccio, im Südwesten der Insel. Insgesamt 58Sm standen an. Morgens um 07.30 Uhr wurde abgelegt. Bis ca. 12.00 Uhr kamen wir wegen Gegenwind, bis zu 15 Knoten und einen ziemlich hohen Wellengang  -trotz Motorhilfe- nicht gut voran. Wie vorhergesagt drehte der Wind dann auf West, der uns mit 20 Knoten Wind einen „hart am Wind“-Kurs ermöglichte und eine Fahrt bis zu 7 Knoten realisiert wurde. Die letzten 2 Stunden im „Golf von Ajaccio“ sogar achterlicher Wind und eine ruhige See, sodass wir weiterhin Speed hatten.

vorbei an den Leuchtturm Revellata, den wir von Calvi aus auch zu Fuß besucht hatten
gegen 12.00 Uhr Küste bei Osani

 

               IMG_9472                                                                   Video, Fahrt vorbei Cargèse

 

im Golf von Ajaccio, eine der Îles Sanguinaires
Blick auf Ajaccio
Route von Calvi nach Ajaccio, insgesamt knapp 11 Stunden

Gegen 19.00 Uhr erreichten wir den Hafen „Port Charles Ornano“ in Ajaccio. Vorher hatten wir im Golf von Ajaccio,  nicht weit von der Hafeneinfahrt entfernt,  großes Glück. Wir sind links (normalerweise rechts) an dem roten Tonnenstrich, der zum Hafen führt vorbeigefahren, was man mit einem Sportboot darf. Aber dann nur knapp an einem großen Felsen vorbei, den wir wegen zu geringem Einzoomen der Karte auf dem Plotter nicht gesehen hatten. Müdigkeit?? 

Ajaccio ist die Hauptstadt von Korsika, rd. 76.000 Einwohnern. Hier wurde im Jahre 1769 Napoleon geboren und er ist in seiner Heimatstadt allgegenwärtig. Denkmäler und Statuen und sein Geburtshaus, das Maison Napoleon, heute Museum, welches viele an Napoleon erinnernde Ausstellungstücke, wie Medaillen, seine Totenmaske, Reste von Tapeten aus dem Geburtszimmer etc. zeigt. Auch das frühere, zum Teil restaurierte Möbilar des Hauses.

die vordere Fassade des Maison Bonaparte
Schild über Eingangstüre
seine Büste im Hause auf einem Kaminsims

 

und ein Gemälde von ihm in aller Pracht als Kaiser

Gut sortierte Produkte und kulinarische Köstlichkeiten gab es in der Markthalle von Ajaccio, der jeden Tag von 07.00 bis 14.00 Uhr geöffnet hat. Vor der Halle und in der Halle viele Stände mit Gemüse, Obst und Korsischen Spezialitäten und ein Gourmettempel in einem geschlossenen Teil der Halle. Hier auf dem Foto die Vielzahl der korsischen Wurstangebote.

Ajaccio als Stadt hat uns nicht besonderes gefallen, hatte bei weitem nicht den Reiz von Calvi.

Vom 29.04. bis einschl. 2.05. hatten wir wiederum ein PKW gemietet und sind rd. 840km im westlichen Teil nördlich und südlich von Ajaccio,  im mittleren Teil von Korsika bis nach Bastia im Nordosten sowie einen Teil der Ostküste bis Algéria gefahren.

Beeindruckend waren an der Westküste die Calanques von Piana. Eine bizarre Felsenlandschaft, direkt südlich von Porto. Die aus rötlichen Granit bestehenden Felsen liegen ca. 400m über dem Meeresspiegel direkt an der Küste.

Blick von der Küstenstrasse in die Calanques
dto.
dto.
und nochmals

Blick vom Ort aus auf den kleinen Hafen von Cargèse, 50Km nördlich von Ajaccio. Wir sind runter zum Hafen und hatten eine kleine Pause eingelegt, bevor es wieder weiterging.

der kleine Hafen von Cargèse

Aber auch das Innenland in dem Kanton Cinarca hatte an Bergen und Tälern einiges zu bieten.

auch hier wieder „halbwild“-Schweinerei auf der Straße
Berglandschaft bei Marignana
in der Nähe von Arbori

Weil wir bei unserer letzten Autotour wegen des starken Regens die Stadt Bastia an der Nordostküste nicht besichtigt hatten, sind wir an zwei Tagen durch das Innenland über eine wiederum rot/grün markierte Straße = landschaftliche schöne Strecke, in den Nordosten nach Bastia, dort übernachtet, und an der Ostküste südlich bis Algéria gefahren und durch das Innenland zurück nach Ajaccio.

Auf den Weg nach Bastia kamen wir bei Bocognano an dem Wasserfall „Cascade du voile de la mariée“ (Brautschleier) vorbei. Es ist der höchste Wasserfall Korsikas. Das Wasser des Baches „Trottu“ stürzt über eine Stufe von 150m in die Tiefe und bildet dabei eine Formation, die einem Schleier ähnelt.

Blick auf den Wasserfall von der Straße aus
der Brautschleier Foto Internet
herrlicher Weitblick Nahe Vivario
dto.

Auf der „Route du Golo“ (letzteres ist ein Fluss) führte eine kleinere Straße vorbei den Orten Lento und Bigorno

der Ort Lento in der Ferne links
und Bigorno

Nachmittags spät kamen wir in Bastia an, wo wir ohne Mühe ein Hotel fanden, direkt in der Nähe des Hafens bzw. der Altstadt. Die Stadt mit rd. 48.000 Einwohnern ist die Hauptstadt des Départements Haute-Corse und hat den wichtigsten Hafen der Insel. Bastia bedeutet „Zitadelle“ bzw. „Bastion“.

Der alte Hafen wird heute als Marina genutzt.

Blick auf den alten Hafen mit der Barockkirche „Saint-Jean-Baptiste“

Direkt neben den Hafen liegt die mittelalterliche Zitadelle von Bastia auf einem felsigen Vorsprung. Es ist die historische Stätte der Stadt, gegründet 1380 von einem genuesischen Gouverneur.

auf den Weg unterhalb der Zitadelle fotografierte uns ein freundlicher französischer Tourist
Palais des Gouverneurs in der Zitadelle
Seitenansicht Foto Internet
Blick von der Straße auf einen Teil der Zitadelle

Bei unserem Rundgang in der Zitadelle sprach uns eine ältere korsische Dame an und fragte, ob wir uns das „Juwel“ von Bastia angesehen hätten. Es handelte sich um die Kapelle „Saint-Croix“. Das Gebäude wurde 1542 gegründet und 1931 als historisches Denkmal eingestuft.

Bild innen vom „Juwel“
dto.
Blick auf Bastia von der Zitadelle aus

Am nächsten Tag ging es entlang der Ostküste südwärts nach Aléria. Zunächst fuhren wir direkt südlich von Bastia auf Straße 107 entlang des Naturschutzgebiet „Biguglia“.

Die grüne Lunge von Bastia ist 1.790 ha groß mit einer Wasserfläche, Lagunensee, von 1.450 ha. Der See ist die größte Wasserfläche der Insel und einer der letzten Zufluchtsorte für Brut- und Zugvögel.

Blick auf den Lagunensee von der Straße aus. Auf der anderen Seite der Straße war das Mittelmeer, auf diesem Küstengebiet säumten zahlreiche Campingplätze, Hotels und Strände
ein weiterer Blick auf die Lagunensee

Am Ende der Straße 107 kamen wir an der antiken Stadt Mariana vorbei. Mariana war neben Aléria eine der beiden aktiven römischen Kolonien auf der Insel und liegt etwa zwei Meilen vom Meer entfernt.

die antike Kirche von Mariana
Ausgrabungsstätte bzw. Ruinen der Stadt

Die Gemeinde Aléria hat knapp 2.500 Einwohner. Der Name stammt von griechischen Siedler, die um 565 v. Chr. eine Niederlassung unter dem Namen Alalia errichteten, danach war es, wie bereits erwähnt, eine römische Kolonie.

Die Ausgrabungsstätte selber war an dem Tag nicht geöffnet. Das Museum dto., jedoch das Gebäude, eine ehem. Festung, war sehenswert.

die ehem. Festung und heutiges Museum
Eisenkunst vor dem Museum
die Kirche von Aléria „Saint Marcel“ aus dem 17. Jh.
Luftaufnahme der Ausgrabungsstätte  (Foto Internet) 

Dann ging es wieder weiter Land einwärts, mit wiederum tollen Bergsichten und  ………. erneut hatten die Korsen die „Sau“ rausgelassen.

im Waldgebiet Valle-Mala

Südlich von Ajaccio führte die Küstenstrasse an der Halbinsel Isolella und den Ort Pietrosella vorbei.  Auch hier hat  Korsika tolle und abwechslungsreiche Küstenabschnitte zu bieten, an denen man sich nicht sattsehen kann.

nahe Pietrosella
nahe Coto-Chiavari

Im Inland in dem Ort Bastelica wurde insbesondere „Sampiero Corso“ geehrt, ein korsischer Adliger, Freiheitskämpfer und Volksheld, geboren in Bastelica.  Er führte 1553 mit französischer und osmanischer Hilfe den Aufstand gegen Genua, das bis dahin die Herrschaft über Korsika hatte.

Sampiero Corso

Nennenswert ist auch das Gebiet um den Stausee „Lac de Tolla“. Der Damm des Stausees wurde in den 1960er Jahre errichtet. Der Stausee befindet sich östlich von Ajaccio auf einer Höhe von 553 Metern im Gemeindegebiet von Tolla.

der Stausee
und der Damm auf der anderen Seite

Ja, Korsika ist und bleibt unser Favorit, am 7.05.25 geht es weiter und wir fahren in den Süden nach Bonifacio. Darauf freuen wir uns bereits sehr.

Alles liebe und bis dann

Kapuzinerkresse „en masse“ auf den Wanderweg vom Ort zum Hafen in Cargèse

Korsika I – Calvi

Donnerstag, 03.04.25 um 13.30 Uhr wurde zunächst der Dieseltank etwas nachgefüllt und um 14.00 Uhr wurde der Kurs 121° auf Korsika, Calvi, gesetzt. Die See war leicht bewegt und der Wind kam aus NNO, sodass „hart am Wind“ gesegelt wurde mit Unterstützung unseres „Deutz-is“. Das sonnige Wetter machte die Fahrt zusätzlich angenehm. Auch in der Nacht war die See nur leicht bewegt und der Wind sehr moderat.

bereits vor der Abfahrt hat Guus die Flagge von Korsika unter der Französiche Flagge angebracht

Interessant ist zu berichten, dass wir während der Fahrt nach Calvi stundenlang bis zum nächsten Morgen ein Phänomen auf dem Wasser beobachten konnten. Unzähliche viele quallenähnliche Bläschen auf dem Wasser. Später im Hafen nachrecherchiert, stellte sich heraus, dass es sich um „Segelquallen“ handelt , die wegen ihres Baus so genannt werden.

Segelquallen auch „Velella“ genannt, bis 4cm lang (Foto Internet)

Die Segelquallen können sich nicht aktiv fortbewegen, sondern werden vom Wind getrieben, bei Stürmen können sie in großer Zahl an die Küsten oder in die Häfen gespült werden. Dies konnten wir auch an mehreren Stellen sehen.

gestrandete Segelquallen

Für die insgesamt 101Sm benötigten wir -wie auch geplant- 21 Stunden. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang war Korsika bzw. Calvi in Sicht und gegen 10.00 Uhr erreichten wir den Hafen in Calvi „Xavier Colonna“. Es war ein sehr beeindruckender und toller Blick, den wir trotz der Müdigkeit sehr genießen konnten.

Sonnenaufgang
und Korsika bzw. Calvi in Sicht
etwas näher ran. Die Zitadelle, Calvis Wahrzeichen gut erkennbar
Genussmomente
die Zitadelle, links ist die Hafeneinfahrt

Wir bekamen einen sehr schönen Liegeplatz am Ende des Steges, vom Heck her guckten wir auf die Zitadelle, von Backbord auf die Bucht von Calvi und die Bergen und steuerbordseits auf den Ort Calvi.

Liegeplatz
Bb-Blick, u.a. auf den Monte Cinto, mit 2.706m der höchste, immer mit Schnee bedeckte Berg Korsikas. Er liegt im Cinto-Massiv (nordwestliches korsisches Hochgebirge)
die Ortschaft im Hafenbereich
die Zitadelle wurde vom 13. bis in das 15. Jahrhundert mit Unterstützung der Genuesen nach Hilfeersuchen aus Calvi erbaut. Das Hilfeersuchen basierte auf eine Unterdrückung der Bürgerschaft durch adlige Calvesen und wegen einer französisch-türkischen Bedrohung
Durchgang zu der Zitadelle

 

 

 

 

 

Blick von der Zitadelle auf den Hafen

Calvi mit rd. 5800 Einwohnern ist die fünftgrößte Gemeinde Korsikas und lebt heute vom Tourismus. Am Ende des Hafens, östlich gesehen, beginnt ein ca. 2km langer Sandstrand, den man entlang eines Pinienwaldes bis zu dem Küstenfluß „Fiume secco“, der im Mittelmeer mündet,  begehen kann. Durch den Pinienwald geht es dann wieder zurück nach Calvi.

Eine schöne, aber auch sehr anstrengende Wanderung (eingestuft als mittelschwer) führte westlich von Calvi entlang der Küste zum Leuchtturm „Revellata“. Der Küstenpfad bot tolle Blicke auf die Küste und das Meer mit türkisblauem Wasser. Es ging hoch und runter, zum Teil große Wasserpfützen auf dem Pfad, sodass man sich anstrengen musste eingermaßen trockenen Fusses weiter zu kommen. Nach 3 Stunden hatten wir den Leuchtturm erreicht, der jedoch nicht zugänglich war.  Zurück führte der Wanderweg über Schotterwege. Zurück an Bord hatten wir 18km geschafft und lt. Health-App 93 „Stockwerke“ bewältigt! Da hatten wir ein Bierchen bzw. ein Glas Rosé verdient.

zu Beginn der Wanderung führten die Schilder bis zu der Felsmasse -siehe Foto- wo jedoch kein Weiterkommen möglich war. Also zurück und etwas höher im Berg fanden wir den aktuell richtigen Pfad
entlang des Pfades
dto.
Blick zurück, links sieht man Calvi (Zitadelle) in der Ferne
kurz vor dem Leuchtturm stießen wir auf eine Wilde-Blumenpracht.

 

 

Leuchtturm Revellata, 19,3m hoch. Mitte des 19. Jahrhunderts im Jahre 1844 in Betrieb genommen,  heute im allgemeinen Inventar des Kulturerbes aufgeführt

Vom 09.04. bis 16.04.25 hatten wir einen PKW gemietet und den nördlichen Teil der Insel erkundet, rd. 900 km Fahrstrecke insgesamt.

Eine landschaftlich schöne Route führte von Calvi aus in den Bergen u.a. nach Sant‘ Antonino, eine kleine Gemeinde mit nur rd. 140 Einwohnern. Der Ort hat auch das Prädikat „Schönste Dörfer Frankreichs“ und kann nur zu Fuß begangen werden. Der Reiseführer empfahl den dortigen Panoramawanderweg auf keinen Fall zu verpassen. Dem sind wir auch nachgekommen. In Komoot wurde angegeben, dass die Tour rd. 8km lang wäre mit einem Höhenunterschied von 310m. Die Wanderung führte über die Ortschaften Salicastri, Corbara und Pigna wieder zurück und bot sehr schöne Weitblicke. Ohne Anstrengung war es auch dieses Mal nicht möglich das Schöne zu genießen. Es wurden dann jedoch 13km insgesamt, aber der Tip im Reiseführer war gut und ist empfehlenswert.

Sant’Antonino oben in 500m Höhe auf einem Gebirgskamm
Blick vom Wanderpfad auf Calvi, oben links
so sahen die Wanderpfade überwiegend aus
fast am Ende der Wanderung, Blick auf Pigna (mitte links)
Belohnung nach Ankunft, im Hintergrund die Kirche „Eglise de l’Annonciation“ (Verkündigung)
Sant’Antonino (Foto Internet)

Wunderschön war auch die Küstenstraße 81b, die wir von Calvi bis Porto gefahren sind (76km einfach). Eine spektakuläre Route, stellenweise auf sehr rauem Asphalt, insgesamt rd. 6200m Auf- und Abstieg.

auf der 81b, Blick auf den Leuchtturm la Revellata in der Ferne
Küste in der Nähe von dem Ort Partinello
Blick auf den „Golf de Girolata“
Blick auf den kleinen Hafen von Porto

Der Rückweg führte über eine landschaftlich schöne Route nach Evisa, danach durch den Wald „Régionale de Aitone“ und „Valdu Nieullu“ bis nach Corte, ehem. Hauptstadt von Korsika.

in der Nähe von Evisa
im Wald, und nicht nur da, sah man „halbwilde“ Schweine frei auf der Strasse herumlaufen. Gerichte von diesen Schweinen gehören zu den Spezialitäten hier auf der Insel
eine „halb“-wilde Sau beim Suhlen
auch Rinder sah man immer wieder auf den Straßen
sogar am Strand …

Sehenswert war auch die „Rote Insel“,  L’Île-Rousse, eine kleine Hafengemeinde.  Den Namen verdankt der Ort den roten Porphyfelsen (vulkanisches Gestein). Ein Wanderweg führte bis zu dem Leuchtturm „Pietra“, dessen Signalfeuer erstmals 1857 entzündet wurde.

Leuchtturm von La Pietra
Küste bei Îles-Rousse (mintgrüner Sand)
auch hier konnte man die angespülten Vellela-Quallen sehen (blauer Fleck in der Mitte)

Natürlich gehörte auch eine Fahrt zum „Cap Corse“ zu unseren Ausflügen. Die Straße zur und auf der Halbinsel ist sehr kurvig, sodass dies Zeit braucht. Auf den Weg zur Halbinsel führte eine landschaftlich schöne Straße, vorbei an den „Désert des Agrigates“ (Agrigates-Wüste), ein Gebiet, das im Süden von einer Bergkette und auf allen anderen Seiten vom Mittelmeer begrenzt wird; es ist bis auf das Dorf Casta unbewohnt.

Blick auf Désert des Agriates

Kurz nach der „Wüste“ kamen wir in den Ort Saint-Florent an, welches man wegen seines mediterranen Flairs auch das „Saint-Tropez von Korsika“ nennt.

Blick auf Saint-Florent von der dortigen Zitadelle aus

Weiter ging es nördlich nach Nonza. Ein Schandfleck?? Der Abraum einer Asbestmine von Canari landete auf den Strand von Nonza und machte diesen schwarz. Der Abraum soll ungefährlich sein, jedoch halten sich hier kaum Menschen auf, auch wenn es schön aussieht.

Strand bei Nonza

Im Äußersten Norden des Cap Corse schaut man auf die Korsika vorgelagerte Insel „Île de la Giraglia“. Wir hatten uns dazu entschlossen in dieser Gegend zu übernachten und am nächsten Morgen bis direkt ans Meer zu fahren um diese Insel von Nahem zu sehen. Wir fanden ein Hotel in dem Ort Macinaggio. Am nächsten Morgen regnete es jedoch. Obwohl uns der Regen nicht von unserem Vorhaben abhielt, konnten wir dennoch nicht fahren, da wegen einer Autoralley die Straße, welche zu dem Kap führt,  bis nachmittags gesperrt war. Sehr schade!

an den Küsten entlang sah man immer wieder Genuesertürme, alte Verteidigungsfestungen um Alarm zu schlagen, sobald feindliche Schiffe vor der Küste gesichtet wurden (die Mehrheit dieser Türme wurde auf Betreiben der Republik Genua zwischen dem Ende des 13. Jahrhunderts und 1735 errichtet)
der Norden des Cap Corse
Blick auf die Insel de la Giraglia

Im Verlauf des Tages wurde der Regen immer heftiger, sodass wir die Besichtigung der Stadt Bastia nicht gemacht haben, sondern stattdessen auf schnellstem Weg zurück nach Calvi gefahren sind.

Knapp 3 Wochen waren wir im Hafen von Calvi und wir beiden sind uns einig, dass dies einer der schönsten Häfen ist, die wir in unserer jetzt 8-jährigen Reisezeit gesehen haben bzw. wo wir festgemacht haben. Auch die Insel Korsika gefällt uns ausgesprochen sehr gut und sind richtig gespannt, was uns im Südwesten geboten wird. Am Mittwoch, 23.04.25 haben wir uns auf den Weg nach Ajaccio gemacht, wo wir im Hafen „Charles Ornano“ einen Liegeplatz gebucht haben.

mit dem Foto „Abendstimmung im Hafen“ sagen wir AUF WIEDERSEHEN bzw. -Schreiben …….   aus CALVI

Le Lavandou und Saint-Raphaël

Nach 10 Tage Aufenthalt in Saint-Mandrier-sur-Mer ging es am 03.03.25 weiter zum Hafen Le Lavandou, 28 Sm östlicher. Das Wetter war sonnig bis zu 18°C und eine frische Brise aus Ost sorgte dafür, dass wir zum Teil kreuzen mussten. Unterwegs hatten wir Probleme mit dem Plotter am Aussensteuerstand. Guus hat später im Hafen beide Plotter ausgebaut, die Steckerverbindungen überprüft und wieder eingebaut; anschließend war wieder alles in Ordnung.

unterwegs, vorbei an der Küste bei Hyères

Route von Saint-Mandrier-sur-Mer nach Le Lavandou, vorbei an der Insel Porquerolles (unten)
Ansicht des Hafens (Foto Internet)

Die Gemeinde mit rd. 6500 Einwohnern liegt am Fuß des Mauresmassivs im Département VAR. Neben den Hafen hat der Ort Sandstrände zu bieten und die Nähe zu dem Mauresmassiv.

„Le Lavandou und Saint-Raphaël“ weiterlesen

Saint Mandrier-sur-Mer und Toulon

Am 19.02.25 kam das reparierte Armaturenbrett im Hafen von La Ciotat an. Guus hat dies direkt eingebaut und -es geschehen noch immer Wunder- sowohl die Heizung als auch das Warmwasser funktionieren einwandfrei!! Es herrscht wieder Normalzustand an Bord.

Am Freitag, 21.02.25 ging unsere Reise weiter. Wir hatten eine Reservierung im Hafen von Saint Mandrier-sur-Mer vorgenommen. Die 22Sm lange Fahrt dauerte knapp 5 Stunden bei leichtbewölktem Himmel und Windstärke bis zu 17 Knoten.

unterwegs, vorbei an dem südwestlichen Teil der „Presqu’ile „= Halbinsel „de Cépet“

Der Ort Saint Mandrier mit gut 6.000 Einwohnern, liegt auf der Halbinsel „Presqu’ile de Cépet“, die über eine schmale Sandbank mit dem Festland verbunden ist, direkt südlich gegenüber der Stadt Toulon. Saint Mandrier ist ein Badeort mit einem Fischereihafen. Die französische Armee hat auf dem östlichen Teil der Halbinsel einen Stützpunkt der Marineflieger mit einem Ausbildungszentrum für Mechanikerlehrlinge der Flotte. Bei der Anfahrt war die Militärpräsens nicht zu übersehen. Der teilweise Wegfall des Kartenplotters haben wir darauf zurück geführt.  Eine Bewohnerin des Ortes, teilte uns später mit, dass der Ort auch des Öfteren keinen oder einen schlechten Internet-Empfang hätte wegen der Militärbasis.

Karte der Halbinsel
Blick auf Hafeneinfahrt
Liegeplatz

„Saint Mandrier-sur-Mer und Toulon“ weiterlesen

La Ciotat

Das Thema „Heizung/Warmwasser“ beschäftigt uns noch immer. Das benötigte Ersatzteil wurde nach Marseille geschickt, jedoch stellte sich heraus, dass es das falsche war. Also haben wir dies umgehend zurückgeschickt und das richtige Ersatzteil direkt zum nächsten Hafen in La Ciotat schicken lassen.

Am 29.01.25 haben wir nach fast 6 Wochen, Marseille verlassen und sind bei sonnigem Wetter zu dem 22 Sm weiter östlich gelegenen Hafen „Nouveau Port La Ciotat“ gefahren. Das sehr windige Wetter an den beiden Tagen zuvor hatte dazu geführt, dass der Seegang noch mäßig bis grob war (Wellen bis zu 2m Höhe) und Anneke musste kämpfen um nicht seekrank zu werden

Abreise aus Marseille (noch im Hintergrund)

„La Ciotat“ weiterlesen

Marseille

 

Es war eine gute Entscheidung um die Weihnachtszeit und um den Jahreswechsel in Marseille zu verbleiben. Die Multi-Kulti-Stadt war hübsch geschmückt, es herrschte eine schöne Atmosphäre und dennoch keinen Rummel trotz der vielen Einwohner und Besucher. Wettermäßig war überwiegend die Sonne an einem blauen Himmel zu sehen und Temperaturen um die 18 – 20°C  -in der Sonne- verführten zu manchen Spaziergängen.

„Marseille“ weiterlesen

die Fahrt/Reise beginnt ……..

Vonwegen 4 Wochen Aufenthalt auf der Werft, es sind bereits 2 Monate geworden. Aber wir haben auch mehr Arbeiten ausführen lassen bzw. hat Guus auch selber vieles mehr erledigt, als ursprünglich geplant.

Das Unterwasserschiff ist jetzt in Ordnung, der Antirutschbelag auf dem Laufdeck erneuert, die Roststellen auf dem  Oberdeck beseitigt und neu lackiert sowie eine weitere größere Roststelle unter einer Teak-Sitzbank im Cockpit behandelt. Das komplette Teak wurde von dem Schreiner Eric abgeschliffen und sieht wieder aus wie neu. Ferner wurde wegen Blasenbildung die Badeplattform neu lackiert und das Bugspriet ebenso.

„die Fahrt/Reise beginnt ……..“ weiterlesen

Zurück an Bord (Werft Port-du-Bouc)

Es geht wieder weiter …… obwohl wir zunächst angenommen hatten, dass die GusAnne evtl. verkauft wäre. Denn, als wir gerade ein paar Tage wieder zu Hause waren meldete sich ein Interessent, der unseren Blog kannte und die GusAnne auch schon auf der Werft gesehen hatte. Es erfolgten mehrere Telefonate, ein Besuch bei uns in Erftstadt und eine Verabredung zu einem Treff in Port-de-Bouc. Guus flog Ende Juli zum Schiff und traf sich mit dem Interessenten. Leider waren Mühe und Kosten umsonst, da der 51-jähriger es sich schließlich nicht zutraute das Projekt „Schiff“ anzugehen.

Also konnten wir weiterplanen, wohin uns die nächste Reise führen könnte.

…….. dies sind unsere Ziele

Am 13.10.24 sind wir mit dem Zug „Eurostar“ von Köln nach Paris-Nord, von Paris Gare De Lyon mit dem „TGV“ nach Marseille und dann mit dem Regionalzug nach Port-de-Bouc. Zunächst 4 Tage im Hotel und ab Donnerstag, 17.10. konnten wir wieder auf der GusAnne wohnen, aber auf dem Trockenen. Die Werft hatte unser Schiff an einem Platz gestellt, wo wir über Wasser und Strom verfügen.

unser Platz für die nächsten 4 Wochen

 

wir schauen auf den Eingang zum Hafen ……

 

… und rechts auf den Fischerhafen …
Panoramafoto, links ein Industriegebiet mit einer Raffinerie (weniger schön)

Guus hat sich mit dem Chef der Werft getroffen und die erforderlichen notwendigen Arbeiten mit ihm besprochen. U.a. soll der Antislip-Belag auf dem Laufdeck erneuert, die Bugspriet und die Badeplattform neu lackiert und Roststellen auf dem Deck bearbeitet werden. Guus kümmert sich in der Zeit um das Unterwasserschiff und um die Wartung der Heizung/Warmwasser, Einbau eines Zusatzteils am Inverter etc. etc. Es gibt somit genug zu tun, aber ein Schiff braucht halt Pflege.

Die Nähe zum Fischerhafen lohnt,  hier kann man direkt beim Fischer frische Ware einkaufen, angefangen haben wir mit Dorades.

frisch und lecker ……  meine den Fisch!

Direkt am Hafeneingang liegt das „Fort de Bouc“, eine historische Anlage und Denkmal. Seit dem Mittelalter bewacht das Fort den Durchgang zwischen dem Golf von Fos und dem Etang de Berre. Aufgrund der strategischen Lage für den Seehandel und die Kontrolle über die Region hatte das Fort eine Doppelfunktion: Verteidigung und Leuchtturm.

Fort de Bouc
dto.

Direkt neben uns haben der Schreiner Eric mit seinem Vater Francois, ebenfalls Schreiner,  ihren festen Arbeitsplatz. Beide sind Griechen, die schon lange in Frankreich leben. Wir haben den Beiden gefragt, ob Sie unsere Eingangstüre überholen und die Holzverkleidung unterhalb von drei Bullaugen, welches durch eindringendes Seewasser aufgequollen war erneuern wollen.  Den Auftrag haben sie angenommen. Wir haben einen  netten Kontakt zu Beiden.

Eric und Vater Francois beschäftigt mit unserer Eingangstüre

Eine unangenehme und nicht ungefährliche Erfahrung machten  wir mit zwei jeweils 12 Volt Batterien, welche die Ankerwinsche,  das Bugstrahlruder und die Genua-sowie Großsegelrollanlage  versorgen.  Einen nicht zuordnungsbaren Geruch hatten wir wahrgenommen und als Guus eine Wasserflasche aus unserer „Vorratskammer“ = Stauraum unter unserem Bett holte merkten wir, dass es dort sehr heiß war, und stellten fest, dass die beiden vorgenannten Batterien sehr heiß uns deformiert waren. Direkt recherchierten wir, was zu machen wäre. Informationen aus dem Internet und das „Wissen“ von Leuten auf der Werft -evtl. Explosionsgefahr- verunsicherten uns, sodass wir kurzerhand die Feuerwehr angerufen und um Hilfe gebeten haben,. Diese erschienen nach kurzer Zeit und haben die Batterien aus dem Schiff geholt und draußen abgestellt.  Der Service der Feuerwehr war sogar kostenlos, „Plombieres merci“.

Die Ursache lag wohl an  die Überalterung der Batterien . Gut zu wissen!

die beiden deformiererten Batterien
zwei Feuerwehrleute mussten die jeweils ca. 50 kg schwere Batterien tragen

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,,,, und runter vom Schiff

So, erleben wir immer wieder neues, auch manchmal etwas weniger schönes, aber diese Mal mit „Happy end“ !!

Zum Schluss etwas entspannendes, ein Sonnenuntergang auf der Werft…

 

wenn wir uns das nächste Mal melden, hoffen wir wieder im Wasser zu sein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

letzte Tage in Carry-le-Rouet vor der Sommerpause / Werft in Port-de-Bouc

Seit unserem letzten Beitrag Anfang April d.J. waren wir dann doch noch länger in Carry-le-Rouet als gedacht. Wir haben nach einem sicheren Platz für unsere GusAnne gesucht für die Zeit, in der wir zu Hause sind. Im Hafen von Carry-le-Rouet wäre es möglich gewesen, jedoch musste unser Boot dann im Wasser verbleiben und das Ganze zu einer sehr hohen monatlichen Hochsaisongebühr.

Im Hafenhandbuch haben wir nach einem Hafen in der Nähe gesucht, wo es die Möglichkeit gab unsere 21 Tonnen schwere GusAnne aus dem Wasser zu kranen. Dies war möglich in dem 11 Sm weiter westlich gelegenen Hafen Port-de-Bouc bzw. bei der Werft Chantier Naval de Provence in Port-de-Bouc. Dort haben wir dann einen Vertrag abgeschlossen, dass die GusAnne sechs Monate (Mindeslaufzeit) an Land auf dem Werftgelände  abgestellt werden kann.

Bis zu dem vereinbarten Termin 17.4. hatten wir also noch Zeit das überwiegend schöne Wetter in Carry-le-Rouet zu genießen. Aber dann kamen mehrere Tage Mistralwind und der Termin mussten 2x wegen zu starkem Wind verschoben werden. In der „Warte“-Zeit hatten wir jedoch das Vergnügen Gérard und seiner Frau Denise an Bord zu begrüßen. Gérard, mittlerweile Ende 70, war ein Geschäftsfreund von Guus. Er war der Eigentümer und Geschäftsführer von der Firma GYMNOVA, die Kunstturngeräte produziert und europa- bzw. weltweit vertrieb. Guus hatte mit seiner Firma Jägers Sport GmbH seinerzeit die Deutsche Generalvertretung. Es war eine sehr angenehme und freundschaftliche Geschäftsbeziehung sondergleichen. Gérard wohnt in der Nähe von Marseille und so ergab sich ein Wiedersehen nach mehr als 10 Jahren. Sehr schön!!

Gérard und Denise

Wenn wir nach unserer Sommerpause zu Hause zurück nach Südfrankreich gehen, werden wir uns wiedersehen.

Auch ergab sich der Zufall, dass ein Neffe von uns mit seiner Lebensgefährtin in Süd-Frankreich urlaubsmäßig unterwegs waren und uns in Carry-le-Rouet besuchten. Zusammen hatten wir einen schönen Tag!

Auch für die in der Gegend ansässigen Menschen war ein Mistralwind mit einer Dauer von mehr als einer Woche am Stück sehr ungewöhnlich. Normalerweise bläst der Mistralswind um die3 Tage.

Der 3. Termin, 25.04. klappte dann endlich um das Boot aus dem Wasser zu kranen. Morgens gegen 11.30 Uhr sind wir los um zu der Werft in dem 11 Sm westlicher gelegener Ort Port-de-Bouc zu fahren. Pünktlich gegen 14.00 Uhr waren wir dort und eine 1/2 Stunde später stand die GusAnne an Land.

die GusAnne beim Kranen
und steht nun auf dem vorläufigen Platz

Wir hatten 4 Tage, somit genügend Zeit, die GusAnne für den Dauerliegeplatz vorzubereiten. Die einzelnen Arbeiten haben wir dokumentiert, um somit problemlos das Schiff im Herbst wieder „flott“ zu machen.

In der Zeit wohnten wir in einem Hotel vor Ort.

Blick auf dem Hafen vom Hotelfenster aus
Blick auf die Hafen- und den Kanalzufahrt (Canal de Caronte) in Port-de-Bouc   
die Brücke auf der Kanalzufahrt erinnerte sehr an die „Van-Gogh-Brücke“ in Arles

Am 29.04. ging es dann mit viel  Sack und Pack (einschl. eines E-Bikes) mit dem Regionalzug morgens um 06.00 Uhr nach Marseille, von dort mit dem TGV nach Mannheim, weiter mit dem ICE nach Köln hbf und schließlich mit dem Eifelexpress nach Erftstadt-Liblar. Von dort hat ein Taxi uns nach Hause gefahren und um 18.00 Uhr, also nach 12 Stunden, endete unsere Reise!  Es war eine gute, komfortabele und nicht zuletzt umweltfreundliche Reise!

Allen eine schöne Sommerzeit mit wenig Wetterkapriolen und bis zum Herbst alles Gute!