Wie im letzten Beitrag erwähnt, sind wir am Mittwoch 23.04.25 weitergefahren nach Ajaccio, im Südwesten der Insel. Insgesamt 58Sm standen an. Morgens um 07.30 Uhr wurde abgelegt. Bis ca. 12.00 Uhr kamen wir wegen Gegenwind, bis zu 15 Knoten und einen ziemlich hohen Wellengang -trotz Motorhilfe- nicht gut voran. Wie vorhergesagt drehte der Wind dann auf West, der uns mit 20 Knoten Wind einen „hart am Wind“-Kurs ermöglichte und eine Fahrt bis zu 7 Knoten realisiert wurde. Die letzten 2 Stunden im „Golf von Ajaccio“ sogar achterlicher Wind und eine ruhige See, sodass wir weiterhin Speed hatten.
vorbei an den Leuchtturm Revellata, den wir von Calvi aus auch zu Fuß besucht hattengegen 12.00 Uhr Küste bei Osani
im Golf von Ajaccio, eine der Îles SanguinairesBlick auf AjaccioRoute von Calvi nach Ajaccio, insgesamt knapp 11 Stunden
Gegen 19.00 Uhr erreichten wir den Hafen „Port Charles Ornano“ in Ajaccio. Vorher hatten wir im Golf von Ajaccio, nicht weit von der Hafeneinfahrt entfernt, großes Glück. Wir sind links (normalerweise rechts) an dem roten Tonnenstrich, der zum Hafen führt vorbeigefahren, was man mit einem Sportboot darf. Aber dann nur knapp an einem großen Felsen vorbei, den wir wegen zu geringem Einzoomen der Karte auf dem Plotter nicht gesehen hatten. Müdigkeit??
Ajaccio ist die Hauptstadt von Korsika, rd. 76.000 Einwohnern. Hier wurde im Jahre 1769 Napoleon geboren und er ist in seiner Heimatstadt allgegenwärtig. Denkmäler und Statuen und sein Geburtshaus, das Maison Napoleon, heute Museum, welches viele an Napoleon erinnernde Ausstellungstücke, wie Medaillen, seine Totenmaske, Reste von Tapeten aus dem Geburtszimmer etc. zeigt. Auch das frühere, zum Teil restaurierte Möbilar des Hauses.
die vordere Fassade des Maison BonaparteSchild über Eingangstüreseine Büste im Hause auf einem Kaminsims
und ein Gemälde von ihm in aller Pracht als Kaiser
Gut sortierte Produkte und kulinarische Köstlichkeiten gab es in der Markthalle von Ajaccio, der jeden Tag von 07.00 bis 14.00 Uhr geöffnet hat. Vor der Halle und in der Halle viele Stände mit Gemüse, Obst und Korsischen Spezialitäten und ein Gourmettempel in einem geschlossenen Teil der Halle. Hier auf dem Foto die Vielzahl der korsischen Wurstangebote.
Ajaccio als Stadt hat uns nicht besonderes gefallen, hatte bei weitem nicht den Reiz von Calvi.
Vom 29.04. bis einschl. 2.05. hatten wir wiederum ein PKW gemietet und sind rd. 840km im westlichen Teil nördlich und südlich von Ajaccio, im mittleren Teil von Korsika bis nach Bastia im Nordosten sowie einen Teil der Ostküste bis Algéria gefahren.
Beeindruckend waren an der Westküste die Calanques von Piana. Eine bizarre Felsenlandschaft, direkt südlich von Porto. Die aus rötlichen Granit bestehenden Felsen liegen ca. 400m über dem Meeresspiegel direkt an der Küste.
Blick von der Küstenstrasse in die Calanquesdto.dto.und nochmals
Blick vom Ort aus auf den kleinen Hafen von Cargèse, 50Km nördlich von Ajaccio. Wir sind runter zum Hafen und hatten eine kleine Pause eingelegt, bevor es wieder weiterging.
der kleine Hafen von Cargèse
Aber auch das Innenland in dem Kanton Cinarca hatte an Bergen und Tälern einiges zu bieten.
auch hier wieder „halbwild“-Schweinerei auf der StraßeBerglandschaft bei Marignanain der Nähe von Arbori
Weil wir bei unserer letzten Autotour wegen des starken Regens die Stadt Bastia an der Nordostküste nicht besichtigt hatten, sind wir an zwei Tagen durch das Innenland über eine wiederum rot/grün markierte Straße = landschaftliche schöne Strecke, in den Nordosten nach Bastia, dort übernachtet, und an der Ostküste südlich bis Algéria gefahren und durch das Innenland zurück nach Ajaccio.
Auf den Weg nach Bastia kamen wir bei Bocognano an dem Wasserfall „Cascade du voile de la mariée“ (Brautschleier) vorbei. Es ist der höchste Wasserfall Korsikas. Das Wasser des Baches „Trottu“ stürzt über eine Stufe von 150m in die Tiefe und bildet dabei eine Formation, die einem Schleier ähnelt.
Blick auf den Wasserfall von der Straße ausder Brautschleier Foto Internetherrlicher Weitblick Nahe Vivariodto.
Auf der „Route du Golo“ (letzteres ist ein Fluss) führte eine kleinere Straße vorbei den Orten Lento und Bigorno
der Ort Lento in der Ferne linksund Bigorno
Nachmittags spät kamen wir in Bastia an, wo wir ohne Mühe ein Hotel fanden, direkt in der Nähe des Hafens bzw. der Altstadt. Die Stadt mit rd. 48.000 Einwohnern ist die Hauptstadt des Départements Haute-Corse und hat den wichtigsten Hafen der Insel. Bastia bedeutet „Zitadelle“ bzw. „Bastion“.
Der alte Hafen wird heute als Marina genutzt.
Blick auf den alten Hafen mit der Barockkirche „Saint-Jean-Baptiste“
Direkt neben den Hafen liegt die mittelalterliche Zitadelle von Bastia auf einem felsigen Vorsprung. Es ist die historische Stätte der Stadt, gegründet 1380 von einem genuesischen Gouverneur.
auf den Weg unterhalb der Zitadelle fotografierte uns ein freundlicher französischer TouristPalais des Gouverneurs in der ZitadelleSeitenansicht Foto InternetBlick von der Straße auf einen Teil der Zitadelle
Bei unserem Rundgang in der Zitadelle sprach uns eine ältere korsische Dame an und fragte, ob wir uns das „Juwel“ von Bastia angesehen hätten. Es handelte sich um die Kapelle „Saint-Croix“. Das Gebäude wurde 1542 gegründet und 1931 als historisches Denkmal eingestuft.
Bild innen vom „Juwel“dto.Blick auf Bastia von der Zitadelle aus
Am nächsten Tag ging es entlang der Ostküste südwärts nach Aléria. Zunächst fuhren wir direkt südlich von Bastia auf Straße 107 entlang des Naturschutzgebiet „Biguglia“.
Die grüne Lunge von Bastia ist 1.790 ha groß mit einer Wasserfläche, Lagunensee, von 1.450 ha. Der See ist die größte Wasserfläche der Insel und einer der letzten Zufluchtsorte für Brut- und Zugvögel.
Blick auf den Lagunensee von der Straße aus. Auf der anderen Seite der Straße war das Mittelmeer, auf diesem Küstengebiet säumten zahlreiche Campingplätze, Hotels und Strändeein weiterer Blick auf die Lagunensee
Am Ende der Straße 107 kamen wir an der antiken Stadt Mariana vorbei. Mariana war neben Aléria eine der beiden aktiven römischen Kolonien auf der Insel und liegt etwa zwei Meilen vom Meer entfernt.
die antike Kirche von MarianaAusgrabungsstätte bzw. Ruinen der Stadt
Die Gemeinde Aléria hat knapp 2.500 Einwohner. Der Name stammt von griechischen Siedler, die um 565 v. Chr. eine Niederlassung unter dem Namen Alalia errichteten, danach war es, wie bereits erwähnt, eine römische Kolonie.
Die Ausgrabungsstätte selber war an dem Tag nicht geöffnet. Das Museum dto., jedoch das Gebäude, eine ehem. Festung, war sehenswert.
die ehem. Festung und heutiges MuseumEisenkunst vor dem Museumdie Kirche von Aléria „Saint Marcel“ aus dem 17. Jh.Luftaufnahme der Ausgrabungsstätte (Foto Internet)
Dann ging es wieder weiter Land einwärts, mit wiederum tollen Bergsichten und ………. erneut hatten die Korsen die „Sau“ rausgelassen.
im Waldgebiet Valle-Mala
Südlich von Ajaccio führte die Küstenstrasse an der Halbinsel Isolella und den Ort Pietrosella vorbei. Auch hier hat Korsika tolle und abwechslungsreiche Küstenabschnitte zu bieten, an denen man sich nicht sattsehen kann.
nahe Pietrosellanahe Coto-Chiavari
Im Inland in dem Ort Bastelica wurde insbesondere „Sampiero Corso“ geehrt, ein korsischer Adliger, Freiheitskämpfer und Volksheld, geboren in Bastelica. Er führte 1553 mit französischer und osmanischer Hilfe den Aufstand gegen Genua, das bis dahin die Herrschaft über Korsika hatte.
Sampiero Corso
Nennenswert ist auch das Gebiet um den Stausee „Lac de Tolla“. Der Damm des Stausees wurde in den 1960er Jahre errichtet. Der Stausee befindet sich östlich von Ajaccio auf einer Höhe von 553 Metern im Gemeindegebiet von Tolla.
der Stauseeund der Damm auf der anderen Seite
Ja, Korsika ist und bleibt unser Favorit, am 7.05.25 geht es weiter und wir fahren in den Süden nach Bonifacio. Darauf freuen wir uns bereits sehr.
Alles liebe und bis dann
Kapuzinerkresse „en masse“ auf den Wanderweg vom Ort zum Hafen in Cargèse
Donnerstag, 03.04.25 um 13.30 Uhr wurde zunächst der Dieseltank etwas nachgefüllt und um 14.00 Uhr wurde der Kurs 121° auf Korsika, Calvi, gesetzt. Die See war leicht bewegt und der Wind kam aus NNO, sodass „hart am Wind“ gesegelt wurde mit Unterstützung unseres „Deutz-is“. Das sonnige Wetter machte die Fahrt zusätzlich angenehm. Auch in der Nacht war die See nur leicht bewegt und der Wind sehr moderat.
bereits vor der Abfahrt hat Guus die Flagge von Korsika unter der Französiche Flagge angebracht
Interessant ist zu berichten, dass wir während der Fahrt nach Calvi stundenlang bis zum nächsten Morgen ein Phänomen auf dem Wasser beobachten konnten. Unzähliche viele quallenähnliche Bläschen auf dem Wasser. Später im Hafen nachrecherchiert, stellte sich heraus, dass es sich um „Segelquallen“ handelt , die wegen ihres Baus so genannt werden.
Segelquallen auch „Velella“ genannt, bis 4cm lang (Foto Internet)
Die Segelquallen können sich nicht aktiv fortbewegen, sondern werden vom Wind getrieben, bei Stürmen können sie in großer Zahl an die Küsten oder in die Häfen gespült werden. Dies konnten wir auch an mehreren Stellen sehen.
gestrandete Segelquallen
Für die insgesamt 101Sm benötigten wir -wie auch geplant- 21 Stunden. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang war Korsika bzw. Calvi in Sicht und gegen 10.00 Uhr erreichten wir den Hafen in Calvi „Xavier Colonna“. Es war ein sehr beeindruckender und toller Blick, den wir trotz der Müdigkeit sehr genießen konnten.
Sonnenaufgangund Korsika bzw. Calvi in Sichtetwas näher ran. Die Zitadelle, Calvis Wahrzeichen gut erkennbarGenussmomentedie Zitadelle, links ist die Hafeneinfahrt
Wir bekamen einen sehr schönen Liegeplatz am Ende des Steges, vom Heck her guckten wir auf die Zitadelle, von Backbord auf die Bucht von Calvi und die Bergen und steuerbordseits auf den Ort Calvi.
LiegeplatzBb-Blick, u.a. auf den Monte Cinto, mit 2.706m der höchste, immer mit Schnee bedeckte Berg Korsikas. Er liegt im Cinto-Massiv (nordwestliches korsisches Hochgebirge)die Ortschaft im Hafenbereichdie Zitadelle wurde vom 13. bis in das 15. Jahrhundert mit Unterstützung der Genuesen nach Hilfeersuchen aus Calvi erbaut. Das Hilfeersuchen basierte auf eine Unterdrückung der Bürgerschaft durch adlige Calvesen und wegen einer französisch-türkischen BedrohungDurchgang zu der Zitadelle
Blick von der Zitadelle auf den Hafen
Calvi mit rd. 5800 Einwohnern ist die fünftgrößte Gemeinde Korsikas und lebt heute vom Tourismus. Am Ende des Hafens, östlich gesehen, beginnt ein ca. 2km langer Sandstrand, den man entlang eines Pinienwaldes bis zu dem Küstenfluß „Fiume secco“, der im Mittelmeer mündet, begehen kann. Durch den Pinienwald geht es dann wieder zurück nach Calvi.
Eine schöne, aber auch sehr anstrengende Wanderung (eingestuft als mittelschwer) führte westlich von Calvi entlang der Küste zum Leuchtturm „Revellata“. Der Küstenpfad bot tolle Blicke auf die Küste und das Meer mit türkisblauem Wasser. Es ging hoch und runter, zum Teil große Wasserpfützen auf dem Pfad, sodass man sich anstrengen musste eingermaßen trockenen Fusses weiter zu kommen. Nach 3 Stunden hatten wir den Leuchtturm erreicht, der jedoch nicht zugänglich war. Zurück führte der Wanderweg über Schotterwege. Zurück an Bord hatten wir 18km geschafft und lt. Health-App 93 „Stockwerke“ bewältigt! Da hatten wir ein Bierchen bzw. ein Glas Rosé verdient.
zu Beginn der Wanderung führten die Schilder bis zu der Felsmasse -siehe Foto- wo jedoch kein Weiterkommen möglich war. Also zurück und etwas höher im Berg fanden wir den aktuell richtigen Pfadentlang des Pfadesdto.Blick zurück, links sieht man Calvi (Zitadelle) in der Fernekurz vor dem Leuchtturm stießen wir auf eine Wilde-Blumenpracht.
Leuchtturm Revellata, 19,3m hoch. Mitte des 19. Jahrhunderts im Jahre 1844 in Betrieb genommen, heute im allgemeinen Inventar des Kulturerbes aufgeführt
Vom 09.04. bis 16.04.25 hatten wir einen PKW gemietet und den nördlichen Teil der Insel erkundet, rd. 900 km Fahrstrecke insgesamt.
Eine landschaftlich schöne Route führte von Calvi aus in den Bergen u.a. nach Sant‘ Antonino, eine kleine Gemeinde mit nur rd. 140 Einwohnern. Der Ort hat auch das Prädikat „Schönste Dörfer Frankreichs“ und kann nur zu Fuß begangen werden. Der Reiseführer empfahl den dortigen Panoramawanderweg auf keinen Fall zu verpassen. Dem sind wir auch nachgekommen. In Komoot wurde angegeben, dass die Tour rd. 8km lang wäre mit einem Höhenunterschied von 310m. Die Wanderung führte über die Ortschaften Salicastri, Corbara und Pigna wieder zurück und bot sehr schöne Weitblicke. Ohne Anstrengung war es auch dieses Mal nicht möglich das Schöne zu genießen. Es wurden dann jedoch 13km insgesamt, aber der Tip im Reiseführer war gut und ist empfehlenswert.
Sant’Antonino oben in 500m Höhe auf einem GebirgskammBlick vom Wanderpfad auf Calvi, oben linksso sahen die Wanderpfade überwiegend ausfast am Ende der Wanderung, Blick auf Pigna (mitte links)Belohnung nach Ankunft, im Hintergrund die Kirche „Eglise de l’Annonciation“ (Verkündigung)Sant’Antonino (Foto Internet)
Wunderschön war auch die Küstenstraße 81b, die wir von Calvi bis Porto gefahren sind (76km einfach). Eine spektakuläre Route, stellenweise auf sehr rauem Asphalt, insgesamt rd. 6200m Auf- und Abstieg.
auf der 81b, Blick auf den Leuchtturm la Revellata in der FerneKüste in der Nähe von dem Ort PartinelloBlick auf den „Golf de Girolata“Blick auf den kleinen Hafen von Porto
Der Rückweg führte über eine landschaftlich schöne Route nach Evisa, danach durch den Wald „Régionale de Aitone“ und „Valdu Nieullu“ bis nach Corte, ehem. Hauptstadt von Korsika.
in der Nähe von Evisaim Wald, und nicht nur da, sah man „halbwilde“ Schweine frei auf der Strasse herumlaufen. Gerichte von diesen Schweinen gehören zu den Spezialitäten hier auf der Inseleine „halb“-wilde Sau beim Suhlenauch Rinder sah man immer wieder auf den Straßensogar am Strand …
Sehenswert war auch die „Rote Insel“, L’Île-Rousse, eine kleine Hafengemeinde. Den Namen verdankt der Ort den roten Porphyfelsen (vulkanisches Gestein). Ein Wanderweg führte bis zu dem Leuchtturm „Pietra“, dessen Signalfeuer erstmals 1857 entzündet wurde.
Leuchtturm von La PietraKüste bei Îles-Rousse (mintgrüner Sand)auch hier konnte man die angespülten Vellela-Quallen sehen (blauer Fleck in der Mitte)
Natürlich gehörte auch eine Fahrt zum „Cap Corse“ zu unseren Ausflügen. Die Straße zur und auf der Halbinsel ist sehr kurvig, sodass dies Zeit braucht. Auf den Weg zur Halbinsel führte eine landschaftlich schöne Straße, vorbei an den „Désert des Agrigates“ (Agrigates-Wüste), ein Gebiet, das im Süden von einer Bergkette und auf allen anderen Seiten vom Mittelmeer begrenzt wird; es ist bis auf das Dorf Casta unbewohnt.
Blick auf Désert des Agriates
Kurz nach der „Wüste“ kamen wir in den Ort Saint-Florent an, welches man wegen seines mediterranen Flairs auch das „Saint-Tropez von Korsika“ nennt.
Blick auf Saint-Florent von der dortigen Zitadelle aus
Weiter ging es nördlich nach Nonza. Ein Schandfleck?? Der Abraum einer Asbestmine von Canari landete auf den Strand von Nonza und machte diesen schwarz. Der Abraum soll ungefährlich sein, jedoch halten sich hier kaum Menschen auf, auch wenn es schön aussieht.
Strand bei Nonza
Im Äußersten Norden des Cap Corse schaut man auf die Korsika vorgelagerte Insel „Île de la Giraglia“. Wir hatten uns dazu entschlossen in dieser Gegend zu übernachten und am nächsten Morgen bis direkt ans Meer zu fahren um diese Insel von Nahem zu sehen. Wir fanden ein Hotel in dem Ort Macinaggio. Am nächsten Morgen regnete es jedoch. Obwohl uns der Regen nicht von unserem Vorhaben abhielt, konnten wir dennoch nicht fahren, da wegen einer Autoralley die Straße, welche zu dem Kap führt, bis nachmittags gesperrt war. Sehr schade!
an den Küsten entlang sah man immer wieder Genuesertürme, alte Verteidigungsfestungen um Alarm zu schlagen, sobald feindliche Schiffe vor der Küste gesichtet wurden (die Mehrheit dieser Türme wurde auf Betreiben der Republik Genua zwischen dem Ende des 13. Jahrhunderts und 1735 errichtet)der Norden des Cap CorseBlick auf die Insel de la Giraglia
Im Verlauf des Tages wurde der Regen immer heftiger, sodass wir die Besichtigung der Stadt Bastia nicht gemacht haben, sondern stattdessen auf schnellstem Weg zurück nach Calvi gefahren sind.
Knapp 3 Wochen waren wir im Hafen von Calvi und wir beiden sind uns einig, dass dies einer der schönsten Häfen ist, die wir in unserer jetzt 8-jährigen Reisezeit gesehen haben bzw. wo wir festgemacht haben. Auch die Insel Korsika gefällt uns ausgesprochen sehr gut und sind richtig gespannt, was uns im Südwesten geboten wird. Am Mittwoch, 23.04.25 haben wir uns auf den Weg nach Ajaccio gemacht, wo wir im Hafen „Charles Ornano“ einen Liegeplatz gebucht haben.
mit dem Foto „Abendstimmung im Hafen“ sagen wir AUF WIEDERSEHEN bzw. -Schreiben ……. aus CALVI
Nach 10 Tage Aufenthalt in Saint-Mandrier-sur-Mer ging es am 03.03.25 weiter zum Hafen Le Lavandou, 28 Sm östlicher. Das Wetter war sonnig bis zu 18°C und eine frische Brise aus Ost sorgte dafür, dass wir zum Teil kreuzen mussten. Unterwegs hatten wir Probleme mit dem Plotter am Aussensteuerstand. Guus hat später im Hafen beide Plotter ausgebaut, die Steckerverbindungen überprüft und wieder eingebaut; anschließend war wieder alles in Ordnung.
unterwegs, vorbei an der Küste bei Hyères
Route von Saint-Mandrier-sur-Mer nach Le Lavandou, vorbei an der Insel Porquerolles (unten)Ansicht des Hafens (Foto Internet)
Die Gemeinde mit rd. 6500 Einwohnern liegt am Fuß des Mauresmassivs im Département VAR. Neben den Hafen hat der Ort Sandstrände zu bieten und die Nähe zu dem Mauresmassiv.
Am 19.02.25 kam das reparierte Armaturenbrett im Hafen von La Ciotat an. Guus hat dies direkt eingebaut und -es geschehen noch immer Wunder- sowohl die Heizung als auch das Warmwasser funktionieren einwandfrei!! Es herrscht wieder Normalzustand an Bord.
Am Freitag, 21.02.25 ging unsere Reise weiter. Wir hatten eine Reservierung im Hafen von Saint Mandrier-sur-Mer vorgenommen. Die 22Sm lange Fahrt dauerte knapp 5 Stunden bei leichtbewölktem Himmel und Windstärke bis zu 17 Knoten.
unterwegs, vorbei an dem südwestlichen Teil der „Presqu’ile „= Halbinsel „de Cépet“
Der Ort Saint Mandrier mit gut 6.000 Einwohnern, liegt auf der Halbinsel „Presqu’ile de Cépet“, die über eine schmale Sandbank mit dem Festland verbunden ist, direkt südlich gegenüber der Stadt Toulon. Saint Mandrier ist ein Badeort mit einem Fischereihafen. Die französische Armee hat auf dem östlichen Teil der Halbinsel einen Stützpunkt der Marineflieger mit einem Ausbildungszentrum für Mechanikerlehrlinge der Flotte. Bei der Anfahrt war die Militärpräsens nicht zu übersehen. Der teilweise Wegfall des Kartenplotters haben wir darauf zurück geführt. Eine Bewohnerin des Ortes, teilte uns später mit, dass der Ort auch des Öfteren keinen oder einen schlechten Internet-Empfang hätte wegen der Militärbasis.
Karte der HalbinselBlick auf HafeneinfahrtLiegeplatz
Das Thema „Heizung/Warmwasser“ beschäftigt uns noch immer. Das benötigte Ersatzteil wurde nach Marseille geschickt, jedoch stellte sich heraus, dass es das falsche war. Also haben wir dies umgehend zurückgeschickt und das richtige Ersatzteil direkt zum nächsten Hafen in La Ciotat schicken lassen.
Am 29.01.25 haben wir nach fast 6 Wochen, Marseille verlassen und sind bei sonnigem Wetter zu dem 22 Sm weiter östlich gelegenen Hafen „Nouveau Port La Ciotat“ gefahren. Das sehr windige Wetter an den beiden Tagen zuvor hatte dazu geführt, dass der Seegang noch mäßig bis grob war (Wellen bis zu 2m Höhe) und Anneke musste kämpfen um nicht seekrank zu werden
Es war eine gute Entscheidung um die Weihnachtszeit und um den Jahreswechsel in Marseille zu verbleiben. Die Multi-Kulti-Stadt war hübsch geschmückt, es herrschte eine schöne Atmosphäre und dennoch keinen Rummel trotz der vielen Einwohner und Besucher. Wettermäßig war überwiegend die Sonne an einem blauen Himmel zu sehen und Temperaturen um die 18 – 20°C -in der Sonne- verführten zu manchen Spaziergängen.
Vonwegen 4 Wochen Aufenthalt auf der Werft, es sind bereits 2 Monate geworden. Aber wir haben auch mehr Arbeiten ausführen lassen bzw. hat Guus auch selber vieles mehr erledigt, als ursprünglich geplant.
Das Unterwasserschiff ist jetzt in Ordnung, der Antirutschbelag auf dem Laufdeck erneuert, die Roststellen auf dem Oberdeck beseitigt und neu lackiert sowie eine weitere größere Roststelle unter einer Teak-Sitzbank im Cockpit behandelt. Das komplette Teak wurde von dem Schreiner Eric abgeschliffen und sieht wieder aus wie neu. Ferner wurde wegen Blasenbildung die Badeplattform neu lackiert und das Bugspriet ebenso.
Es geht wieder weiter …… obwohl wir zunächst angenommen hatten, dass die GusAnne evtl. verkauft wäre. Denn, als wir gerade ein paar Tage wieder zu Hause waren meldete sich ein Interessent, der unseren Blog kannte und die GusAnne auch schon auf der Werft gesehen hatte. Es erfolgten mehrere Telefonate, ein Besuch bei uns in Erftstadt und eine Verabredung zu einem Treff in Port-de-Bouc. Guus flog Ende Juli zum Schiff und traf sich mit dem Interessenten. Leider waren Mühe und Kosten umsonst, da der 51-jähriger es sich schließlich nicht zutraute das Projekt „Schiff“ anzugehen.
Also konnten wir weiterplanen, wohin uns die nächste Reise führen könnte.
…….. dies sind unsere Ziele
Am 13.10.24 sind wir mit dem Zug „Eurostar“ von Köln nach Paris-Nord, von Paris Gare De Lyon mit dem „TGV“ nach Marseille und dann mit dem Regionalzug nach Port-de-Bouc. Zunächst 4 Tage im Hotel und ab Donnerstag, 17.10. konnten wir wieder auf der GusAnne wohnen, aber auf dem Trockenen. Die Werft hatte unser Schiff an einem Platz gestellt, wo wir über Wasser und Strom verfügen.
unser Platz für die nächsten 4 Wochen
wir schauen auf den Eingang zum Hafen ……
… und rechts auf den Fischerhafen …Panoramafoto, links ein Industriegebiet mit einer Raffinerie (weniger schön)
Guus hat sich mit dem Chef der Werft getroffen und die erforderlichen notwendigen Arbeiten mit ihm besprochen. U.a. soll der Antislip-Belag auf dem Laufdeck erneuert, die Bugspriet und die Badeplattform neu lackiert und Roststellen auf dem Deck bearbeitet werden. Guus kümmert sich in der Zeit um das Unterwasserschiff und um die Wartung der Heizung/Warmwasser, Einbau eines Zusatzteils am Inverter etc. etc. Es gibt somit genug zu tun, aber ein Schiff braucht halt Pflege.
Die Nähe zum Fischerhafen lohnt, hier kann man direkt beim Fischer frische Ware einkaufen, angefangen haben wir mit Dorades.
frisch und lecker …… meine den Fisch!
Direkt am Hafeneingang liegt das „Fort de Bouc“, eine historische Anlage und Denkmal. Seit dem Mittelalter bewacht das Fort den Durchgang zwischen dem Golf von Fos und dem Etang de Berre. Aufgrund der strategischen Lage für den Seehandel und die Kontrolle über die Region hatte das Fort eine Doppelfunktion: Verteidigung und Leuchtturm.
Fort de Boucdto.
Direkt neben uns haben der Schreiner Eric mit seinem Vater Francois, ebenfalls Schreiner, ihren festen Arbeitsplatz. Beide sind Griechen, die schon lange in Frankreich leben. Wir haben den Beiden gefragt, ob Sie unsere Eingangstüre überholen und die Holzverkleidung unterhalb von drei Bullaugen, welches durch eindringendes Seewasser aufgequollen war erneuern wollen. Den Auftrag haben sie angenommen. Wir haben einen netten Kontakt zu Beiden.
Eric und Vater Francois beschäftigt mit unserer Eingangstüre
Eine unangenehme und nicht ungefährliche Erfahrung machten wir mit zwei jeweils 12 Volt Batterien, welche die Ankerwinsche, das Bugstrahlruder und die Genua-sowie Großsegelrollanlage versorgen. Einen nicht zuordnungsbaren Geruch hatten wir wahrgenommen und als Guus eine Wasserflasche aus unserer „Vorratskammer“ = Stauraum unter unserem Bett holte merkten wir, dass es dort sehr heiß war, und stellten fest, dass die beiden vorgenannten Batterien sehr heiß uns deformiert waren. Direkt recherchierten wir, was zu machen wäre. Informationen aus dem Internet und das „Wissen“ von Leuten auf der Werft -evtl. Explosionsgefahr- verunsicherten uns, sodass wir kurzerhand die Feuerwehr angerufen und um Hilfe gebeten haben,. Diese erschienen nach kurzer Zeit und haben die Batterien aus dem Schiff geholt und draußen abgestellt. Der Service der Feuerwehr war sogar kostenlos, „Plombieres merci“.
Die Ursache lag wohl an die Überalterung der Batterien . Gut zu wissen!
die beiden deformiererten Batterienzwei Feuerwehrleute mussten die jeweils ca. 50 kg schwere Batterien tragen
r
,,,, und runter vom Schiff
So, erleben wir immer wieder neues, auch manchmal etwas weniger schönes, aber diese Mal mit „Happy end“ !!
Zum Schluss etwas entspannendes, ein Sonnenuntergang auf der Werft…
wenn wir uns das nächste Mal melden, hoffen wir wieder im Wasser zu sein
Seit unserem letzten Beitrag Anfang April d.J. waren wir dann doch noch länger in Carry-le-Rouet als gedacht. Wir haben nach einem sicheren Platz für unsere GusAnne gesucht für die Zeit, in der wir zu Hause sind. Im Hafen von Carry-le-Rouet wäre es möglich gewesen, jedoch musste unser Boot dann im Wasser verbleiben und das Ganze zu einer sehr hohen monatlichen Hochsaisongebühr.
Im Hafenhandbuch haben wir nach einem Hafen in der Nähe gesucht, wo es die Möglichkeit gab unsere 21 Tonnen schwere GusAnne aus dem Wasser zu kranen. Dies war möglich in dem 11 Sm weiter westlich gelegenen Hafen Port-de-Bouc bzw. bei der Werft Chantier Naval de Provence in Port-de-Bouc. Dort haben wir dann einen Vertrag abgeschlossen, dass die GusAnne sechs Monate (Mindeslaufzeit) an Land auf dem Werftgelände abgestellt werden kann.
Bis zu dem vereinbarten Termin 17.4. hatten wir also noch Zeit das überwiegend schöne Wetter in Carry-le-Rouet zu genießen. Aber dann kamen mehrere Tage Mistralwind und der Termin mussten 2x wegen zu starkem Wind verschoben werden. In der „Warte“-Zeit hatten wir jedoch das Vergnügen Gérard und seiner Frau Denise an Bord zu begrüßen. Gérard, mittlerweile Ende 70, war ein Geschäftsfreund von Guus. Er war der Eigentümer und Geschäftsführer von der Firma GYMNOVA, die Kunstturngeräte produziert und europa- bzw. weltweit vertrieb. Guus hatte mit seiner Firma Jägers Sport GmbH seinerzeit die Deutsche Generalvertretung. Es war eine sehr angenehme und freundschaftliche Geschäftsbeziehung sondergleichen. Gérard wohnt in der Nähe von Marseille und so ergab sich ein Wiedersehen nach mehr als 10 Jahren. Sehr schön!!
Gérard und Denise
Wenn wir nach unserer Sommerpause zu Hause zurück nach Südfrankreich gehen, werden wir uns wiedersehen.
Auch ergab sich der Zufall, dass ein Neffe von uns mit seiner Lebensgefährtin in Süd-Frankreich urlaubsmäßig unterwegs waren und uns in Carry-le-Rouet besuchten. Zusammen hatten wir einen schönen Tag!
Auch für die in der Gegend ansässigen Menschen war ein Mistralwind mit einer Dauer von mehr als einer Woche am Stück sehr ungewöhnlich. Normalerweise bläst der Mistralswind um die3 Tage.
Der 3. Termin, 25.04. klappte dann endlich um das Boot aus dem Wasser zu kranen. Morgens gegen 11.30 Uhr sind wir los um zu der Werft in dem 11 Sm westlicher gelegener Ort Port-de-Bouc zu fahren. Pünktlich gegen 14.00 Uhr waren wir dort und eine 1/2 Stunde später stand die GusAnne an Land.
die GusAnne beim Kranenund steht nun auf dem vorläufigen Platz
Wir hatten 4 Tage, somit genügend Zeit, die GusAnne für den Dauerliegeplatz vorzubereiten. Die einzelnen Arbeiten haben wir dokumentiert, um somit problemlos das Schiff im Herbst wieder „flott“ zu machen.
In der Zeit wohnten wir in einem Hotel vor Ort.
Blick auf dem Hafen vom Hotelfenster ausBlick auf die Hafen- und den Kanalzufahrt (Canal de Caronte) in Port-de-Boucdie Brücke auf der Kanalzufahrt erinnerte sehr an die „Van-Gogh-Brücke“ in Arles
Am 29.04. ging es dann mit viel Sack und Pack (einschl. eines E-Bikes) mit dem Regionalzug morgens um 06.00 Uhr nach Marseille, von dort mit dem TGV nach Mannheim, weiter mit dem ICE nach Köln hbf und schließlich mit dem Eifelexpress nach Erftstadt-Liblar. Von dort hat ein Taxi uns nach Hause gefahren und um 18.00 Uhr, also nach 12 Stunden, endete unsere Reise! Es war eine gute, komfortabele und nicht zuletzt umweltfreundliche Reise!
Allen eine schöne Sommerzeit mit wenig Wetterkapriolen und bis zum Herbst alles Gute!
Donnerstag, 07.03.2024, haben wir im Hafen von Carry-le-Rouet angelegt. Das ehemalige Fischerdorf hat aktuell 6000 Einwohnern. Nach dem 2. Weltkrieg wurde mit dem Bau der Eisenbahn begonnen, sodass man heute mit der SNCF innerhalb von 25 Minuten in Marseille ist.
Der Ort liegt in der Provence an der „Cote Bleue“, ein Teilstück der französischen Mittelmeerküste (25 Km lang). Der Küstenbereich erstreckt sich westlich von Marseille entlang schöner Strände, Häfen und malerischen Felsbuchten, „Calangues“ genannt, bis Martigues.
Hafeneinfahrt, Blick von der Terrasse des Hafenbüros Richtung Westendto. jedoch Richtung OstenBlick vom Boot aus zum HafeneingangBlick vom Steg aus (ein Schandfleck ist das mehrgeschossige Hochhaus hinter dem Casino)
Wir hatten auf unserem Steg immer wieder Besuch von Basstölpel, “ Fou de Bassan“. Der gänsegroße Meeresvogel hat sich seit einigen Jahren an der „blauen Küste“ niedergelassen. Er ernährt sich von Fischen und kann mit 100 km/h auf bis zu 7m tief tauchen. Basstölpel hatten wir zum ersten Mal gesehen, als wir in 2017 mit der GusAnne im Hafen von Helgoland angelegt hatten.
auf dem Steg ….… und im Hafenbecken
Direkt rechts vom Hafen fängt der „Lizard Trail“ (Eidechsentrail) an, der westlich nach Sausset-le-Pins führt, ca 4,5 Km. Der Pfad führt überwiegend direkt an der Küste entlang und bietet schöne Aussichten.
Beginn des Lezard Trailsweiteren Verlauf, in der Ferne sieht man Marseilledto.
Eine weitere Wanderung führte östlich entlang der Küste nach „Ensuès-la-Redonne“ (Einzelstrecke 6,5 Km). Auf halber Strecke kam man an das „Viadukt des Eaux-Salées“ vorbei, ein Salzwasserviadukt. Der Weg führte in diesem Bereich tief in eine Schlucht hinunter (mittels Treppen) und an der anderen Seite wieder hoch. Dieser Küstenbereich war wesentlich hügeliger, sodass wir am Ende lt. Gesundheitsapp auf unserem Handy neben 13 Km Strecke auch 70 Stockwerke bewältigt hatten. Aber die Anstregung hatte sich sehr gelohnt!
unterwegs nach Ensuès-la-RedonneViadukt des Eaux-Salées, erbaut in Jahr 1914. Der Name stammt von den Quellen, die entlang dem Tal zum Meer fließen. Wird als „Erbe des 20.Jahrhunderts“ bezeichnet.
Mit dem Zug sind wir an einem Tag zu dem Ort „La Couronne-Carro“ gefahren, ca. 9Km westlich von Carry-le-Rouet. La Couronne ist ein Badeort mit dem größten Sandstrand der Côte Bleue. Auf dem in das Meer ragenden Kap „Couronne“ steht ein Leuchtturm.
der Leuchtturm, 1959 erbaut an der Stelle wo seit 1867 bereits ein Leuchtturm mit eingeschlossener Wohnung stand. Höhe: 33m über dem Meeresspiegel. Leuchtweite: 26 SM, entspricht 45Km
Die herrliche Steilküste bietet schöne Spazier/Wanderwege. Außerdem kann man entlang der Küste ehemalige Muschelkalksteinbrüche (zartrosa Gestein) sehen. Die Steine von La Couronne sind sehr bekannt. Alte historische Bauten in der Umgebung werden auch heute noch mit diesen Steinen restauriert.
Blick vom Leuchtturm aus auf den östlichen Küstenbereichdto.Teil eines ehem. Steinbruchs „Les Carrieres de Pierre“dto.auf halber Strecke hatten wir ein schönes Restaurant direkt am Meer entdeckt, Hier gab es leckere Verwöhnerlies. Insgesamt erneut weit mehr als die 10.000 gewünschten Schritte geschafft; also Essen verdient!!
Am 21.03.24 hatten wir für knapp eine Woche Gäste an Bord, unsere langjährige Freunde Sonja und Wolfgang aus Pforzheim. Die beiden hatten uns schon mal auf der GusAnne in Dezember 2019 bis Beginn Januar 2020 in „La Linea de Conception“ an der Grenze zu Gibraltar, besucht.
Sie sind mit dem TGV nach Marseille gefahren und mit einem Mietwagen sind sie zu uns nach Carry-le-Rouet gekommen.
Sonja und Wolfgang in Carry-le-Rouetauch mit Beiden haben wir nochmals den Lezard-Trail gewandert bis Sausset-le-Pins
Zusammen haben wir u.a. die „Calangues“, ein Küstenstreifen des Mittelmeeres mit einem Mittelgebirge aus Kalkstein und einer Aneinanderreihung von tiefen und engen schluchtartigen Buchten auf einer Länge von 20 Km, besucht. Die Calangues liegt zwischen Marseille und Cassis. Der höchste Punkt ist 565m hoch. Die Calangues und die Küste von Cassis bis zu dem Ort La Ciotat wurden in April 2012 zum „Nationalpark Calangues“ erklärt. Wolfgang hatte eine mittelschwere Wanderung, beginnend bei Cassis, insgesamt ca. 10 Km ausgesucht. Hinter der Bucht von Cassis ging es den Pfad hoch ins Kalksteingebirge. Von dort hatte man eine schöne Sicht auf die Küste.
die Bucht van Cassis
Blick von obenZugang zu der Bucht Mioudto. mit smaragdgrünem Wasserdie Calangue Port Miou
Sonntag, 24.03. bis Montag, 25.03. sind wir nördlich in die Provence gefahren. Es ging u.a. nach Lourmarin, Bonnieux und L’Isle-sur-la-Sorgue, im letzteren Ort hatte Wolfgang und Sonja ein nettes Hotel für uns Vieren gebucht. Wir waren Ihre Gäste, schönen Dank Ihr Beiden!
Lourmarin gehört zu einem der schönsten Dörfern Frankreichs. Eine der besonderen Sehenswürdigkeiten ist das Chateau Lourmarin aus dem 15. Jahrhundert; es soll das älteste Renaissanceschloss in der Provence sein.
Zugang zum Chateau Lourmarin, Treppe mit sehr stark abgenutzten Stufendas Chateau Lourmarinder Schlosspark mit Olivenhainen
Die Gemeinde Bonnieux liegt ca. 425m über den Meeresspiegel. Leider hatten viele Geschäfte geschlossen (Sonntag!!), trotz starkem Wind machten wir einen Rundgang durch den Ort und fanden eine gemütliche Creperie, wo wir uns für die herzhaftere Galettes (mit Buchweizenmehl) entschieden hatten.
die Umgebung von BonnieuxBlick auf die untere StadtBlick von oben auf die Umgebung, der Mont Ventoux im Hintergrund
Weiter ging es dann nach L’Isle-sur-la-Sorgue. Im Mittelalter lag der Ort praktisch auf einer Insel in der Mitte eines Sumpfgebietes, welches durch geschaffene Kanäle nach und nach trockengelegt wurde. Die zahlreichen Kanäle verschafften den Ort den Titel „Venedig des Comtat“, eine historische Region um Avignon. Das ergiebige und regulierte Wasser der Sorgue versorgte zahlreiche Wasserräder (Mühlen), welche ab dem 12. Jahrhundert die Energie lieferten für die Korn-, Öl- und Papiermühlen, später auch für Gerbereien für Wolle und Seide.
der Fluss „Sorgue“, im Hintergrund unser Hotel (mittleres Gebäude)dto. weiter ins Zentrumeines der ehem. Wasserräder
Am nächsten Morgen stand zunächst „Fontäne-de-Vaucluse“ auf unserem Programm. Die Hauptsehenswürdigkeit des netten Ortes ist die Quelle des Flusses Sorgue am Fuße einer ca. 230m hohen Felswand. Während der Schneeschmelze wird der Fluss mit bis zu 22m³ Wasser pro Sekunde gespeist. Im Jahr 1985 wurde mittels einem Tauchrobotor geklärt, dass der tiefste Punkt des Siphons (ein unter Wasser stehender Höhlenteil) sich in 308m Tiefe befindet. Es soll sich um die tiefste Quellhöhle der Erde handeln. Das Wasser des Mont Ventoux, der Monts de Vaucluse und des Montagne de Lure wird hier aufgenommen.
die Sorgueeine etwas höher gelegene Stelleder oberste Teil, wo man fußläufig hinkam
Sonja, Wolfgang und Guus sind noch an einer Wand entlang höher geklettert bis zur Quelle.
die Quelle der Sorguetürkisfarbiges Wasser fließt ins Tal
Unten im Ort stand ein besonders alten, dicken und sehenswerten Baum, eine Platane, diese musste fotografiert werden.
Anschließend haben wir noch die Orte Gordes und Roussillon besucht. Gordes gehört ebenfalls zu den schönsten Dörfer Frankreichs. Die Gemeinde liegt auf 635m Höhe.
eine Gassenszenerie in GordesBlick von oben in die nähere Umgebung, schlechtes Wetter naht
In Roussillon bieten die Ockerfelsen ein besonderes Farbenspiel. Wo einst die Ockerindustrie florierte findet man heute eine Landschaft in den unterschiedlichsten Ockertönen, imposantes Naturereignis!
Dienstag, 26.03. war ein sehr verregneter Tag. Unser Plan war um den „Étang de Berre“ (ein natürliches Gewässer, Weiherähnlich) zu fahren. Wolfgang hatte die Idee zunächst nach Port de Bouc, ca. 20 Km westlich von Carry-le-Rouet zu fahren. Wir haben die Möglichkeit unsere GusAnne dort auf dem Gelände einer Werft abstellen zu können, wenn wir Ende April bis Ende August nach Hause fahren. Guus hat vor Ort die Einzelheiten besprochen und voraussichtlich am 17.4. kommt die GusAnne aus dem Wasser.
Danach fuhren wir nach Martigues (über diesen Ort haben wir im letzten Beitrag bereits geschrieben) danach via Istres, Saint-Chamas (wo wir pitschnass wurden, als wir den Ort kurz erkundeten) und schließlich nach Salon-de-Provence, Alterswohnsitz und Sterbeort von Nostradamus (1566), Apotheker, Arzt, Astrologe, bekannt für seine Prophezeiungen.
Glockenturm auf dem Marktplatz in Saint-Chamasim Ort im Regen auf verzweifelter Suche nach einem Restaurant oder Brasserie, alles ab 14.00 Uhr geschlossen, nur nass geworden.der Uhrturm von Salon-de-ProvenceZugangstor zum historischen Kern, im Übrigen hatte hier eine Brasserie geöffnet, wo wir einen verspäteten Lunch zu uns nehmen konnten
Last but not least ……. Marseille! Wir beiden waren bereits 1x mit dem Zug nach Marseille und hatten dort einen Tag verbracht, zusammen mit Sonja und Wolfgang sind wir nochmals hin und haben uns zusammen den alten Stadtteil, das Viertel „Le Panier“ angesehen.
Blick auf den alten Hafen „Port Vieux“ im Hintergrund oben die Kirche „Notre-Dame-de-la-Garde
Links der Hafeneinfahrt befindet sich das „Fort Saint-Jean“, welches 1660 unter Ludwig XIV am Eingang zum Alten Hafen gebaut wurde. Seit 2013 ist es mittels zwei Fußgängerbrücken mit dem historischen Viertel Le Panier und dem Museum der „Zivilisationen Europas und des Mittelmeers“ verbunden.
Blick von der anderen Seite des Hafens auf das Fort Saint-Jeander zum Fort gehörenden Turm von König René, einer der größten Mäzene des Mittelalters (1434-1480)die Fußgängerbrücke, die in das Viertel Le Panier führthinten die Fußgängerbrücke die zum Museum führtdas Museum der „Zivilisationen Europas und des Mittelmeers“ wurde am 7.06.2013 anlässlich der Ernennung Marseilles als Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2013 eröffnet. Das Foto zeigt ein Teil der interessanten Gebäudehülle (skurrile Betonkonstruktion)und von Nahem
Vom Fort aus hatte man eine gute Sicht auf die Kathedrale von Marseille „Cathédrale Sainte-Marie-Majeure“. Die Bischofskirche im monumentalen neoromanisch-byzantinischen Stil ab 1852 erbaut, erhielt bei seiner Vollendung im Jahre 1896 den vom Pabst verliehenen Ehrentitel „Basilica minor“.
Bevor die Wanderung durch das Stadtviertel Le Panier weiterging, wurde erstmal auf einen Marktplatz gerastet um uns zu stärken.
Wolfgang und Guus
und Sonja mit Anneke
Besichtigt haben wir auch das „Vieille Charité“. Es ist ein ehemaliges Armenhospiz und dient heute als Museums- und Kulturzentrum. Das Armenhaus entstand zwischen 1671 und 1749 und war vorgesehen für die Unterbringung von Kranken, Armen und Obdachlosen.
Fassade des Gebäude, auf beiden Seiten wiederholt sich diese FassadeLaubengang auf der oberen Etage. Die durch einen Arkadenbogen zu sehende Kapelle gehört auch zu dem Komplex
Auf dem Weg zu der Vieille Charité passierten wir den „Place du Refuge“ mit sehr viel Grafitti-„Kunst“. Leider werden in Frankreich zuviel Wände, Brücken, Zügen etc. etc., sogar Steilwände von Bergen mit Grafitti u.E. verunstaltet ….. oder wir haben keinen Draht zu der Grafittikunst.
der Place du Refuge
Die Kirche Notre-Dame de la Garde ist eine Marienwallfahrtskirche. Auch diese Kirche ist wie die Kathedrale im neuromanisch-byzantinischen Baustil errichtet worden. Sie steht auf eine 161m hohe Anhöhe und ist weithin ein sichtbares Kennzeichen der Stadt Marseille. Gebaut wurde ab 1853, sie erhielt bei der Einweihung im Jahre 1879 ebenfalls den Rang einer Basilica minor. Wir beiden hatten bei unserem ersten Besuch eine Vielzahl von Treppen und Stufen erklommen um auf die Anhöhe zu gelangen. Von dort hatte man als Belohnung einen tollen Ausblick auf die Stadt und Umgebung.
die Kirche Notre-Dame de la Gardedto.Sicht von oben auf die Marseille vorgelagerte Inselgruppe „Archipel de Frioul“
Dann hat eine Stadt wie Marseille natürlich auch einen Triumpfbogen zu bieten. Es ist der „Porte d’Aix“, auch Porte Royale, d.h. Königstor. Der Grundstein wurde 1825 gelegt, Fertigstellung aufgrund einiger politischer Verzögerungen erst in 1839.
Am späten Mittwochnachmittag, 27.04. begleiteten Sonja und Wolfgang uns zum Bahnhof, wor wir uns verabschiedeten und uns über die gemeinsam verbrachte schöne Zeit bedankten. Die Beiden sind noch bis Freitagfrüh in Marseille geblieben.
Heute, 07.04.24 sind wir schon einen Monat in Carry-le-Rouet. Wir warten auf einen Liegeplatz im Hafen Port-le-Bouc, wo sich auch die Werft befindet, die unsere GusAnne wahrscheinlich am 17.04. aus dem Wasser holt und wo sie bis Ende August / Anfang September auf unsere Rückkehr wartet.
Die Provence und die Côte Bleue sind schöne Reisezeile mit vielen Sehenswürdigkeiten und abwechselnden Naturgegebenheiten. Die für die Region bekannten Lavendelfelder haben wir zwar sehr oft gesehen, aber leider noch nicht blühend. Man kann eben nicht immer alles haben.
eines der vielen Lavendelfelderdto.und eine Schirmpinie, die auch typisch für diese Gegend ist
Wir wünschen allen einen schönen Frühling und bis bald!