Abstecher zum Ostfriesischen Festland und Helgoland

Unser Reiseplan wurde geändert, weil wir im Törnführer „Nordseeküste“ von Jan Werner eine Anregung erhielten den Museumshafen Carolinensiel auf dem Festland zu besuchen. Daraufhin steuerten wir den Hafen Harlesiel (5 Seemeilen südlich von Wangerooge) an, der nur 1,5 km von Carolinensiel entfernt war. Im Tidehafen von Harlesiel konnten wir nicht anlegen, weil dieser überwiegend trocken fällt, also durch die Schleuse in den Binnenhafen.

Tidehafen bei Ebbe
Ansteuerung Schleuse (aus Sicht Schleuse)

 

 

 

 

 

 

Im kleinen Hafen von Harlesiel lagen wir sehr ruhig bei nur 1.60m tiefem Wasser. Von Harlesiel aus haben wir schöne Radtouren Richtung Westen nach  Neuharlingersiel, Bensersiel u.a. gemacht und in östlicher Richtung nach Hooksiel und Jever (Guus Lieblingsstadt wegen dem leckeren herben Jever Pils).

Jever Pils und Pilschen
Schlachtmühle in Jever mit Museum

 

 

 

 

 

 

Carolinensiel, ein Museumshafen, wo nur eigene Traditionsschiffe liegen, haben wir mit unserem Dinghi besucht, dieses durfte vorübergehend festgemacht werden. Bei schönem Wetter haben wir den Siel besichtigt und natürlich Terrassen mit Leckerem genossen.

Hafen Carolinensiel

Am 26.08.2017 ging es wieder zurück nach Wangerooge um von dort zwei Tage später zur Insel Helgoland = 26 Seemeilen zu fahren. Trotz sehr gut vorbereiteter Törnplanung auf aktueller Seekarte und mit Angaben von Waypoints (Wegepunkte) auf unserem Plotter, sind wir fast auf einem Flach gefahren. Ein rechtzeitiger Alarm kündigte die Untiefe an, sodass Guus direkt abstoppen konnte. Wegen starker Strömung und immer weniger Wasser kamen wir jedoch nicht mehr von der Stelle. Das Schiff hatte starke Krängung. Es stellte sich heraus, dass zwei Tonnen vor Kurzem wegen Versandung des Flachs verlegt wurden. Guus hat dann, weil ein Rückwärtsfahren nicht möglich war, mit Vollgas voraus das Schiff rutschend über die versandeten Stellen wieder flott bekommen. Durchatmen ………

Danach haben wir Helgoland sicher erreicht, aber im Hafen  durch einen Tauchgang wurde von Guus festgestellt, dass der Kiel nicht hochgezogen wurde und innen im Kielkasten konnte man dann sehen, dass die Bleiplombe des Stahlkabels, an welchem der schwenkbare Kiel aufgehängt ist, heraus gerissen war und der Kiel deshalb nicht mehr hochgezogen werden konnte, somit ständiger Tiefgang von 2,45m. Dies war dann natürlich die Ursache, dass ein Rückwärtsfahren beim Flach nicht funktionierte.

Rücksprache mit der niederländischen Werft erfolgten und diese werden einen Monteur nach Cuxhaven schicken, wo eine Reparatur erfolgen soll. Die Plombe hätte nicht reißen dürfen!  Aber zunächst haben wir Helgoland eine Woche lang bei schönem Wetter kennen lernen und genießen dürfen. Im Hafen lag auch die „Heimkehr“ und somit ergab sich ein Wiedersehen mit Marlene und Bert Frisch, ebenfalls Mitglieder der Transocean e.V. Wir haben gemütliche Abende miteinander verbracht.

„Lange Anna“

Am 4.09.2017 ging es dann nach Cuxhaven = 37 Seemeilen, direkt in die City Marina an einem Steg  gegenüber der Werft.

Fahrt frühmorgens von Helgoland nach Cuxhaven

Am nächsten Tag wurde mittels einem Kran der Kiel mit einem Hebeband in den Kielkasten gehoben und innen an Bord neu fixiert -jetzt mit drei Edelstahl-Klemmen!-. Das Ganze war nach einer guten Stunde erledigt.

Neue Fixierung

 

Am Kran in Cuxhaven

Unser ursprünglicher Reiseplan, von Helgoland nach Sylt, musste somit geändert werden. Jetzt wird erstmal Cuxhaven besichtigt und auf Anregung von Marlene und Bert Frisch werden wir die Elbe noch weiter runterfahren nach Glückstadt, längere Zeit Hauptstadt des Königreichs Dänemark -1617 bis 1657 -, und dann wahrscheinlich von dort wieder Richtung Nordsee fahren.