Deutsche Nordseeinseln

Am 7.08.2017 (=14. Seetag und 48. Reisetag) ging die Fahrt von Lauwersoog weiter zur westlichsten deutschen Nordseeinsel, Borkum = 43,9 Seemeilen, bekannt als frühere Wallfanginsel, bei Windstärke 4, leider lange Zeit Wind von Achtern (Rollen….). Ziel war der Bundesschutzhafen in Borkum – nichts romantisches, sondern einfach nur sicher und nützlich-. Auch hier lagen wir zunächst 2 Nächte im „Päckchen“. Die Tage und Nächte waren stürmisch., sodass wir unseren Nachbar, der am Steg lag, unser Fenderbrett leihen mussten, weil seine Fender immer wieder hochrutschten und sein Boot somit an die Kade scheuerte. In der 3. Nacht lag unsere GusAnne an dem Steg und wir haben das Brett dann selber benutzt.

Das Fenderbrett kam damit zum 1. Mal zum Einsatz. Guus hat dieses selber entworfen und von einem Kölner Schreiner (Turnerfreund Schreinermeister Rainer Welter) herstellen lassen, es kann sowohl als Fenderbrett, aber auch als Leiter, Gangway und Werkbank benutzt werden. Während der Fahrt wird das Brett auf dem Vordeck festgemacht.

Fenderbrett auf Vorschiff (Brett, aufgeklappt 2,40m)
Fenderbrett zwischen Fender und Kade

Auch auf Borkum haben wir alle Radewege und -Touren , die die Insel zu bieten hat, abgefahren, sehr schön!! Der Strand war immer gut besucht.

Nach 6 Tagen Aufenthalt in Borkum ging es am 13.08.17  28,6 Seemeilen weiter zu der Insel Norderney. Die Insel Juist konnten wir nicht anfahren, da der Hafen dort fast trockenfällt und dies mit unserer GusAnne wegen ihres Tiefgangs nicht möglich ist.

Auf der Fahrt nach Norderney hatten wir Probleme mit dem Großsegel, welches elektrisch aus- und eingerollt wird. Die untere Schlaufe am Vorliek war aus der Führung geraten, sodass das Segel nicht mehr einrollbar war. Guus hat dann während der Fahrt versucht das Segel in dem Bereich manuell zu führen, was schließlich klappte. Im Hafen wurde das Segel nochmal ausgerollt und die Schlaufe konnte wieder in der  Rollführung im Mast eingehakt werden. Wieso das Problem erst auftreten konnte, wird mit dem Segelmacher geklärt.

Norderney, ein altes Seebad, ist eine tolle Insel und wir wurden mit einem „Kaiserwetter“ belohnt, somit waren schöne Radtouren, Wanderungen im Naturschutzgebieten und entsprechende schöne Pausen angesagt.

Leuchtturm Norderney
Naturschutzgebiet östlicher Teil der Insel

 

 

 

 

 

 

Die Häfen der Inseln Baltrum, Langeoog und Spiekeroog konnten wir leider ebenfalls nicht anfahren, da auch diese zum größten Teil beim Niedrigwasser trocken fallen. Auch haben wir festgestellt, dass kaum Fähren zu den Nachbarinseln fahren, sondern immer nur zum Festland und zurück. In Borkum z.B. bestand lediglich die Möglichkeit nach Juist zu fahren, jedoch mit einer Fahrzeit von jeweils 1  1/4 Std. hin und zurück und nur 3 Stunden Aufenthalt auf Juist. Die Räder durften nicht mit, sodass wir auf die Fahrt mit der Fähre verzichtet haben. Schade!

Die nächste Insel Wangerooge war jedoch zum Glück wieder möglich. Von Norderney nach Wangerooge waren es 28,5 Seemeilen, die durch den SSO -Wind größtenteils unter Segeln am 17.08.2017 gefahren werden konnte. Das Wetter änderte bzw. verschlechterte sich jedoch nachmittags. Regen, starker Wind und diesige Sicht standen an. Wir mussten feststellen, dass die am Vortag sorgfältig geplante Route zumindest die letzten 3 – 4 Seemeilen bis zum Hafeneinfahrt nicht gefahren werden konnte, weil die Tonnen, wegen Versandung der Fahrrinnen, vor Kurzem verlegt wurden. Dies bestätigte uns dann später der Hafenmeister von Wangerooge. So waren wir -wie auf der Seekarte vermerkt- erst die engezeichneten Tonnen gefolgt, um kurz vor der Hafeneinfahrt festzustellen, dass wir dann über ein Flach gefahren wären. Dank des Instruments „Forwardscan“ konnte Guus dies rechtzeitig erkennen und engreifen. Wir sind dann ca. 1 Seemeile zurückgefahren und der nicht eingezeichneten roten Tonnenstrich sicher bis in den Hafen gefolgt.

Auch Wangerooge ist ein schönes altes Seebad, nicht so mondän wie Norderney. Vom Hafen aus fährt ein Inselbähnchen zum Dorf.

Die stark strömende Dove Harle „nagt“ unentwegt an die Westspitze der Insel. Extrem lange angebrachten Buhnen bringen Stabilität. Auch momentan werden die Deckwerke dort saniert.

Die Gezeitendifferenz (Wasserstand bei Ebbe oder Flut) im Hafen Wangerooge beträgt derzeit ca . 2,5 m!

Stegtreppe Hafen Wangerooge bei Ebbe

Wahrscheinlich -je nach Fensterwetter- bleiben wir bis Montag auf Wangerooge und dann geht es nach Helgoland! Wir werden berichten.