Wir sind noch weitere zwei Wochen im Hafen von Sète geblieben und u.a. schöne Spaziergänge in der Stadt und Umgebung gemacht. Hier einige Eindrücke:
Bevor unsere bretonischen Freunde Dali und Philippe zu Besuch kamen, hat Guus den Ankerkasten und -Geschirr gewartet und gereinigt.
Dali und Philippe, die wir in der Bretagne kennen gelernt hatten, als wir mit der GusAnne in Port-la -Forêt im Hafen waren und sie unser Boot während unseres mehrmonatigen Aufenthalts zu Hause im Auge behalten hatten, waren 4 Tage in Sète und haben uns besucht. Schönes Wiedersehen. Zusammen mit den Beiden sind wir mit dem Zug nach Montpellier und haben mit deren PKW Ausflüge gemacht.
Wir zwei sind in der darauf folgende Woche nochmal zwei Tage hin um uns weiter in der schönen imposanten Stadt umzusehen. Montpellier (rd. 305.000 Einwohnern) hat eine größere Altstadt und aufgrund der großzügigen Avenuen ist es eine typische Großstadt. Die Stadt ist u.a. bekannt für Medizintechnik, Metallverarbeitung und Weinerzeugung.
Auf dem „Place de la Comedie“ steht der „Charitenbrunnen“ mit den drei Grazien (Les Trois Grâces). Der Platz gilt als Zentrum und Treffpunkt der Einwohner.
Die „Promenade du Peyrou „wurde Ende des 17. Jahrhunderts, auf dem höchsten Punkt Montpelliers angelegt. Von dort hat man einen Ausblick auf das Aquädukt „St. Clément“. Das Auädukt ist zur gleichen Zeit entstanden. Es erstreckt sich über eine Länge von 880 m durch das Stadtviertel Les Arceaux und führte das Wasser der 14 km entfernten Quelle in die Stadt und speiste einen Wassertank, von wo aus Springbrunnen und öffentliche Wasserentnahmestellen befüllt wurden.
Sehr interessant und beeindruckend war das Stadtviertel „Antigone“. 1977 wurde mit dem Bau auf einem ehemaligen Kasernengelände, welches zwischen der Altstadt Montpelliers und dem Fluß Le Lez liegt, begonnen. Der spanische Architekt Ricardo Bofill hat die monumentalen neoklassistischen Gebäuden entworfen. Besonders ist, dass in den Häusern vor allem Sozialwohnungen untergebracht sind. Die zentrale Achse des Viertels mit Parkanlagen und Brunnen wurde mit Cafés, Restaurants und einer Markthalle belebt und ist mit 1800 m fast so lang wie die Champs-Èlysées von Paris. Es wurde ein städtischer Lebensraum geschaffen, der nicht erdrückend wirkt, sondern Raum zum Leben lässt.
Gegenüber dem Viertel Antigone mit seinen monumentalen Gebäuden steht direkt am Fluz Le Lez, als Pendant, ein sehr modernes und auffälliges Hochhaus. Ein weißer Wohnturm mit rundum Stahlbalkonen; die Architekten haben es den „Weißen Baum“ genannt.
Mit Dali’s und Philipp’s Auto sind wir zu Viert um die Lagune de Thau, an welcher auch Sète liegt, gefahren und haben die Orte Mèze, Marseillan, die sich nicht viel unterscheiden und etwas weiter weg, Pézenas besichtigt,
Die Stadt Pézenas liegt zwischen Béziers und Montpellier. Sehenswert war dort u.a. das Treppenhaus des ehemaligen Hotel Lacoste.
Bevor Dali und Philippe am 2.02. wieder nach Hause gefahren sind, haben wir noch den Mont St. Clair in Sète besucht.Der Kalksteinhügel ist 175m hoch. Auch bei der geringen Höhe ist er eine markante Landmarke für die Schifffahrt. Vom Gipfel hat man eine gute Aussicht über die Stadt Sète, den Hafen und die Lagune.
Nach genau einen Monat Aufenthalt in Sète sind wir am 13.02.24 zum nächsten Hafen. Wir hatten uns für Saintes-Maries-de-la-Mer, mitten in der Camargue, entschieden, 33 Sm weiter östlich. Bei wiederum sonnigem Wetter um die 14°C hatten wir eine angenehme Fahrt. Küstenmäßig eröffnete sich das weit ausgestreckte Rhônedelta-Camargue-Gebiet.
Kurz vor dem Hafen fuhren wir an bzw. durch den Zufluss der „Kleinen Rhône“ ins Mittelmeer. Wir wurden von der starken Strömung, die dort war, überrascht.
Nach insgesamt 6 Stunden Fahrt hatten wir den Hafen erreicht und erhielten unseren Liegeplatz. Das Anlegemanöver, Anlegen an Dalben, hatten wir zuletzt vor fast 7 Jahren in den Niederlanden durchgeführt. Der Skipper drehte im Hafen eine Extrarunde, bereitete alles entsprechend vor und mit Hilfe des Hafenboys verlief das Manöver reibungslos.
Saintes-Maries-de-la-Mer ist eine Gemeinde mit nur rd. 2.200 Einwohern. Ein weitläufiges Naturschutzgebiet gehört zu der Gemeinde, hat dadurch eine Gesamtflächengröße von 376,6 km“ und liegt im Regionalen Naturpark Camargue. Als Wallfahrtsort ist der Ort stark durch den Tourismus geprägt, was sich zu dieser Jahreszeit -zu unserem Glück- sehr in Grenzen hält. Hier im Ort werden die Schutzheiligen (Marien) „schwarze Sara“ (Schutzheilige der hauptsächlich spanischen Roma), sowie die Marien „Kleophae“ und „Salome“ verehrt. Reliquien befinden sich in der Kirche von Saintes-Maries-de-la-Mer. Dies führte zu einem speziellen „Marienkult“, zu dem auch Gläubige von weit her anreisen.
Direkt in der Nähe vom Hafen befindet sich eine kleine Stierarena, hier werden in der Saison Kämpfe gezeigt, aber unblutige Stierkämpfe. Es gilt mit einer Kralle, Bänder und Quasten vom Horn des Stiers abzuziehen. Vor der Arena schmücken zwei imposante Stierskulpturen den Eingang.
Letzten Sonntag haben wir eine Radtour durch einen Teil des Naturparks gemacht, es gab -wie in Gruisson- Flamingos, verscheidene Reiher, Schwäne, Störche, ein Nutrea, Stiere und Camargue-Pferde zu sehen, so wie man dies hier auch erwartet. In einer Landkantine gegenüber dem „Chauteau d’Avignon“ haben wir eine Art Stier-„gulasch“ (Taureau) mit Reis serviert, gegessen, was sehr lecker schmeckte. Guus ließ es sich nicht entgehen, die angepriesenen Austern als Vorspeise zu genießen.
unterwegs……
Auch hier in Saintes-Maries-de-la-Mer werden wir noch weitere 1 – 2 Wochen bleiben und mit einem Leihwagen durch die Camargue fahren. Hier im Ort gibt es keinen Autoverleih, dafür müssen wir mit dem Bus nach Arles, was wir in dieser Woche umsetzen möchten. Arles, Nimes, Les Beaux u.a. stehen auf unserem Programm. Wir werden darüber schreiben.