Wie geplant haben wir am 08.03. morgens um 07.15 Uhr in Arrecife abgelegt mit Kurs 206° nach Gran Tarajal im Süden der Insel Fuerteventura. Wir hatten 11 Stunden Fahrzeit eingeplant, die bis auf 3/4 Stunde schnellere Fahrt auch zutraf. Der Wind aus NNO bis max. 12 Knoten bedeutete für unseren Kurs einen achterlichen, für die GusAnne etwas zu schwachen Wind. Guus hat um 10.30 Uhr den Spinnakerbaum oder Spibaum gesetzt. Der Spibaum wird an die Luv-Seite gesetzt um das Genuasegel gegen den Wind offen zu halten bzw. um das Einfallen des Segels zu vermeiden. Das Wetter war sonnig und die See moderat, eine angenehme Fahrt jedoch mit Motorunterstützung. Der Skipper stellte während der Fahrt fest, dass der eingebene Kartenkurs mit dem Kurs über Grund um knapp 20° differierte, sodass wir bei nächster Gelegenheit die GusAnne nochmal kalibrieren müssen.
Um 18.00 Uhr haben wir in Gran Tarajal angelegt und am nächsten Tag den Küstenort erkundet. Er ist mit rd. 7.500 Einwohnern der drittgrößte Ort der Insel. Es gibt hier keinen Massentourismus wie in Morre Jable im Südwesten oder in Corralejo im Norden der Insel, jedoch eine Strandpromenade und einen Strand mit dunklem Sand. Uns gefiel es hier. Der Fischerhafen bietet neben der Marina auch Platz für Fähren oder Frachtschiffe, jedoch ist der Hafen heute was Letzere angeht nicht mehr von Bedeutung.
Unser Segelfreund Harald, den wir zuletzt in Funchal (Madeira) gesehen haben, hat uns während seines Urlaubes auf der Insel Teneriffa hier in Gran Tarajal besucht, ist übernacht geblieben und am nächsten Tag wieder zurück nach Teneriffa geflogen. War ein schöner Tag und Abend.
Im Hafen haben wir Skarlet und Arnd mit ihrem Katamaran „Lagoon 42“, die „Kibo“ kennen gelernt. Haben uns desöfteren zum Essen getroffen und an dem Tag vor deren Abfahrt nach Arrecife sind wir gemeinsam an der Westküste der Insel, in der Nähe von Ajuy gewandert. Die Beiden wollen im nächsten Jahr auch ins Mittelmeer, dann gibt es vielleicht ein Wiedersehen.
In einer Woche haben wir mit einem Mietwagen die Insel (die zweitgrößte der Kanaren) von Nord bis Süd und von West bis Ost besichtigt. Knapp 800 km sind wir auf der 100km lange und im Durchschnitt 25km breite Insel gefahren.
An der Nordküste befindet sich die Stadt „Corralejo“, heute aufgrund der pulverfeinen hellen Sandstrände eine Ferienstadt. Die Playas de Corralejo gelten für Surffreaks als die besten Starkwindreviere Europas. Südöstlich der Stadt steht die Dünenlandschaft mit kilometerlangen Stränden als Naturpark unter Schutz.
Die heutige Hauptstadt „Puerto del Rosario“ im Osten der Insel ist im Vergleich zu der früheren Hauptstadt „Betancuria“ eher nüchtern und hat architektonisch für unseren Geschmack wenig zu bieten.
Die alte Hauptstadt Betancuria (1405 gegründet) wirkt alsob die Zeit stehen geblieben ist. Die Kirche „Santa Maria de Betancuria“ bildet den Mittelpunkt.
In Nordosten der Insel haben wir das Museumsdorf „Ecomuseo La Alcogida“, ein Freilichtmuseum in Tefia besichtigt. Früher lebten die Menschen dort von der Landwirtschaft, heute direkt oder indirekt vom Tourismus. In den 1990er Jahren wurden 8 verlassene Bauernhöfe mit finanzieller Unterstützung der EU originalgetreu restauriert.
Fuerteventura, die Älteste der Kanarischen Inseln, ist im Vergleich zu den übrigen Inseln der Kanaren eher spröde und karg. Man liebt diese Insel wegen der vielen Bade- und Surfmöglichkeiten und die vielen tollen Sandstrände. Wenn man jedoch herumfährt und die Sonne auf die Landschaft und Lavahügel und -Berge scheint, sind die unterschiedlichen Okerfarben wunderschön zum anschauen. Die Insel hat ihren eigenen Reiz.
Im südwestlichsten Teil von Fuerteventura haben wir nach einer 17km langen aber holprigen Staubpiste-Autofahrt von Morro Jable zum Weiler Cofete, in dem letzteren Ort eine Wanderung gemacht mit Blick auf den traumhaften Strand Playa de Cofete. Keine Hotels verunzieren die Küste. Es gibt dort nur ein uriges einfaches Restaurant „Bar Cofete“, wo u.a. Cabrafleisch (Ziegenfleisch) als Leckernei angeboten wird. Wir können bestätigen, dass das Gericht echt lecker war!
Ferner haben wir eine Strandwanderung an der Costa Calma gemacht. Ca. 8km führten über Sandstrände und Felsformationen. Wunderbar. Zum Schluß sind wir in einem Hotel eingekehrt, wo überwiegend Surfer sich aufhielten und haben uns dort einen Drink am Pool des Hotels erlaubt. Wieder mal ein schöner Tag!
In der Nähe von Gran Tarajal, ca. 15km entfernt, steht der Leuchtturm „Faro de la Entallada“ im maurischen Stil in 1956 erbaut Mit dem Fahrrad sind wir hin und haben fesgestellt, dass dies für uns der schönste Leuchtturm ist, den wir bislang gesehen haben. Von der Aussichtsterrasse vor dem Leuchtturm aus hat man einen schönen Blick auf die Küste.
Auf dem Rückweg sind wir zu dem Fischer- und Ferienort „Las Playitas“ geradelt. Auf der einen Seite ist der Fischerort selbst und auf der anderen der lange Vulkanstrand, an dem Wassersportarten betrieben werden können und ein großes Hotelresort.
Weitere -bunt gemischt- Eindrücke der Insel:
Am kommenden Wochenende geht unsere Fahrt nach 3 1/2 Woche Fuertevenutura weiter nach Gran Canaria zu dem Hafen von Las Palmas.
Wir wünschen einen schönen Frühling, grüßen allen herzlichst und bleibt gesund!