Frankreich, Frankreich……. Baguette….,Jeanette….., Claudette….., haute couture……, vill zo düür…… usw.
Am Freitag, 6. Juli ging die Fahrt von Nieuwpoort (Belgien) nach Dunkerque (Dünkirchen) in Frankreich. Es war an diesem Tag diesig und wir hatten keinen Wind, sodaß die Strecke (rd. 17 Sm) mit Motor gefahren wurde. Die Genua wurde zeitweise gesetzt, jedoch ohne grosses Ergebnis. Die große Backbordwinsch fiel wieder aus. Im nächsten Hafen werden wir den Vertreter von Andersen anrufen zwecks Lösung des Problems. Während der Fahrt wurden die Gastflagge gewechselt, jetzt ziert die französische Flagge unsere Steuerbordseite.
In dieser Stadt wird man natürlich mittels Denkmälern, Tafeln, Museum etc. an den 1. und 2. Weltkrieg erinnert, die Schlacht um Dünkirchen in Mai und Juni 1940 „Operation Dynamo“; traurige Vergangenheit.
An einigen Stränden sieht man bei Ebbe noch die Schiffwracks liegen.
Zwei Tage haben wir in Dünkirchen verbracht und uns die Stadt zu Fuß angesehen. Die zweite Hälfte des Viertelfinales Frankreich : Uruguay (2 : 0) haben wir auf einen großen öffentichen Platz geschaut „Public Viewing“. Die Franzosen waren aus dem Häuschen.
Interessant war der Besuch der „Halle aux Sucres“, in welcher eine spielerische und interaktive Ausstellung über „nachhaltige Städte“ zu sehen war. In 2050 sollen 75% der Weltbevölkerung in einer städtischen Umgebung leben. Künftig mögliche Stadtbilder wurden gezeigt -für uns Beide gewöhnungsbedürftig-.
Der 55. Reisetag und 18. Fahrt führte nach Calais, lt. Seekarte nur rd. 18 Sm entfernt. Aufgrund der starken Gegenströmung zeigte die Logge jedoch bei Ankunft eine Distanz von 29 Sm!!
Unser Aufenthalt dauerte drei Tage, an welchen Stadtwanderungen und Radtouren in näheren Umgebung gemacht wurden. In Calais wird an vielen Stellen Tribut gezollt an Charles des Gaulle, weil seine Ehefrau aus Calais stammt und beide dort in der Kirche Notre Dame de Calais, geheiratet haben.
Auch sehr sehenswert ist das Stadthaus von Calais im Tudor-Stil sowie der Leuchtturm „Turm von Guet“.
Guus hat in Calais die Diodenblocks für die elektrischen Winschen getauscht und alle Kabel der Blocks neu gesteckt. Bislang, und wir sprechen jetzt bereits vom 22.07., funktionierten die Winschen.
Ja, und dann konnte Anneke in Calais ihren 65. Geburtstag feiern. 65 Jahre und dabei schon 1 1/2 Jahre Rentnerin. Dies kann man nur weiter empfehlen!
Am 11.07.18 weiter nach Boulogne-sur-Mer, gute 25 Sm Richtung Süden. Während dieser Fahrt hatten wir es mit einer sehr unruhigen See zu tun, hohe Wellen, 18 Knoten Wind und bis zu 2,5 Knoten Gegenströmung. Anstrengende 6-stündige Fahrt.
Boulogne hat einen schönen alten Stadtkern mit gut erhaltenen Burgen und
natürlich Kirchen.
Donnerstag kamen abends Guus Patenkind, Eric mit seinem Bruder Jerome auf seinem Segelschiff „Yow 2“ und ihr Vater, Giel auf seinem Segelschiff „Yow“ im Hafen an und blieben 3 Nächte. Wir haben zusammen gekocht, waren aus Essen und Eric hat unser Motor neu und richtig eingestellt, sodass dieser wieder angenehm surrt. Eric, vielen Dank! Giel half uns mit der Entlüftung des Hydrofoors, zuständig für des Aufbau des Drucks in den Wasserleitungen. Es waren sehr gesellige Tage. Sonntags sind sie über den Kanal nach England, Brighton, gefahren.
Wir beide haben nachmittags in Marina Clubhaus von Boulogne das WM-Finale Frankreich gegen Kroatien geschaut. Bis auf einigen weiteren Holländer natürlich nur Franzosen und Französinnen, die zu Beginn des Spiels alle aus voller Brust die „Marseillaise“ mitsangen und hinterher nach dem Spiel jubeln konnten. Wir saßen kaum auf unseren Plätzen, da wurden wir schon von zwei Französinnen geschminkt, sodaß wir mit den Franzosen mitgejubelt haben. Bis spät in die Nacht wurde in der Stadt laut gefeiert und waren Autohupkonzerte zu hören.
Am Montag, 16.07. führte die 20. Fahrt nach Dieppe, ca 54 Sm südlicher. WSW-Wind mit ca. 8 Kn. machten zeitweise Segeln möglich.
Dieppe hat einen sehr schönen Hafen, mitten in der Altstadt.
Auch hier wird man wieder automatisch mit den Geschehnissen im 2. Weltkrieg konfrontiert, insbesondere die „Operation Jublee“, die am 19.08.1942 stattfand. Alliierte Truppen, überwiegend Kanadische Truppen versuchten am Strand von Dieppe zu landen, was jedoch ein hoffnungsloses Unterfangen war. Innerhalb zwei Stunden starben von der ca. 5000 Kanadiern 907 Soldaten und mehrere hundert Soldaten anderer Nationen (Briten, Amerikaner und Deutsche). Viele wurden verwundet und 2000 Kanadier kamen in deutsche Gefangenschaft. Die Übrigen kanadischen Soldaten konnten mit Schiffen nach England flüchten. Die Strategie, die sich Verantwortlichen ausgedacht hatten, führte für viele changenlos in den Tod.
Am 21.07. ist Fécamp unser nächstes Ziel. Hierüber berichten wir im nächsten Beitrag.