Von Cádiz über Barbate nach Gibraltar

Nach 22 Tage Aufenthalt in dem schönen Cádiz, ging es, nachdem der neue Akku von Anneke’s Rad geliefert wurde, am Dienstag, 3.12. weiter zum 45 Sm weiter gelegenen Barbate. Morgens um 9.00 Uhr sind wir los bei wiederum sonnigem Wetter, aber nur bis 14° C warm, also hatten wir die Offshorekleidung an, die schön warm war. Wind kam aus NNO, somit achterlicher Wind mit Böen bis zu 13 Knoten. Ca. 5 Sm von Cádiz entfernt führte die Route durch eine „Firing Practice Area“, also ein Schießübungsgebiet. Und tatsächlich, in regelmäßigen Abständen hörte man Schüsse und spürte man auch die Detonationen. Woher, ob vom Land oder unter Wasser,  geschossen wurde, konnte man nicht erkennen. Auf allen Fällen war dies nicht angenehm, und wir waren froh als wir das Gebiet hinter uns lassen konnten.  Nicht dass wir in Gefahr gewesen wären, denn falls wir denen in die Quere gekommen wären, hätten sie uns sicherlich angefunkt.

Die Küstenlandschaft der „Costa de Luz“ war sehr beeindruckend, wir fuhren vorbei an den „Cabo (=Kap) Roche“ und den „Cabo Trafalgar„. Letzterer Kap wurde berühmt durch die Schlacht von Trafalgar in 1805. In dieser Schlacht siegte die britische Flotte unter Admiral Nelson über die vereinigte spanisch-französische Flotte, aber leider fand Nelson bei dieser Schlacht den Tod. Als wir am Kap vorbeifuhren hatten wir mit einem starken Gegenstrom von 2 – 3 Knoten zu kämpfen. Aber unser 114 PS starken Deutz-Motor kam sehr gut dagegen an.

Leuchtturm auf dem Kap Trafalgar
Küstenbereich kurz vor Barbate

Um 15.30 Uhr haben wir in den ruhigen und fast leeren Hafen angelegt.

Route Cádiz – Barbate
Liegeplatz in Barbate

Barbate war lange Zeit eines der Zentren des traditionellen (roten) Thunfischfangs, mit auf dem Meeresgrund verankerten Stellnetzen (Almadraba). Die Thunfische kommen im Frühling auf ihren Weg zum Mittelmeer um dort zu laichen, an der Küste von Barbate vorbei. Es werden Thunfische ab 100 Kg schwer gefangen. In einem Museum haben wir auf Fotos gesehen und gelesen, dass es Exmplare bis zu 600 Kg gibt. Durch den Rückgang der Fischerei ist leider die Arbeitslosigkeit dort, insbesondere bei den Jugendlichen, gestiegen.

die typischen Thunfischfangboote mit einer sehr großen Arbeitsfläche
die Anker, die die Netze auf den Meeresboden halten, warten auf ihren nächsten Einsatz
während einer Wanderung durch den Ort entdeckt, …… da hat sich wohl jemand verfahren. Die „Hoffnung“ aus Bremen, diese stirbt -wie bekannt- zuletzt.
Strandwanderung in Barbate
…. unsere Spuren im Sand……..

Sonntag, den 8.12. konnte die geplante Fahrt nach Gibraltar angegangen werden. Wir hatten an diesem Tag, sowohl die Wind-, Dünung-  als auch die Strömungverhältnisse zu unseren Gunsten. In der Seekarte war genau angegeben, dass die Strömung im Küstenbereich 3 Std. vor Hochwasser Gibraltar bis 3 Std. nach HW Gibraltar in Richtung Gibraltar geht und somit genutzt werden kann. Wir lernten das Phänomän des Neerstromes kennen. Der Hauptstrom in der Straße von Gibraltar ging in der o.g. Zeit in der entgegengesetzten Richtung. Der Neerstrom ist eine gegenläufige Strömung im  Küstenbereich. Wir hatten somit 2 – 3 Knoten Strömung „mit“ und die rd. 38 Sm in knapp 6 Stunden geschafft. Der Stadthafen in Gibraltar hat wenig Platz für Besucher und war auch besetzt. Der 2. Hafen in Gibraltar ist nur für kleine Boote geeignet.  Der Hafenmeister erklärte uns über Funk, dass wir es in der Marina in dem spanischen Ort „La Linea de la Concepción“, direkt an der Grenze zu Gibraltar, versuchen sollten. Also, musste der Skipper die Gibraltarflagge, die er rechtzeitig vor dem Einlaufen in den Hafen gehisst hatte, wieder gegen die spanische austauschen.

Flagge von Gibraltar

Der Hafen in La Linea war sehr groß und hatte ausreichend Platz für Besucher. Um 15.30 Uhr haben wir mit Hilfe von sehr freundlichem Hafenpersonal angelegt. Im Nachhinein waren wir froh, dass der Stadthafen in Gibraltar belegt war, wir hätten dort nur zwischen Hochhäuser gelegen, was in La Linea nicht der Fall ist. Der Hafen ist nur knapp 3 Km von der Stadtmitte von Gibraltar entfernt, also überhaupt kein Problem. Wohl muss man dabei immer über die Grenze, die von den Britten sehr streng kontrolliert wird. Die Zäune, Betonblöcke etc. lassen an die ehemalige Ostzone erinnern.

unterwegs nach Gibraltar. An diesem Küstenabschnitt haben sogar die Bergen Wellen
Gibraltar in Sicht ……
Sicht von unserem Schiff aus auf den Felsen van Gibraltar

Wir bleiben einen Monat in La Linea bzw. Gibraltar. In der Zeit wollen wir La Linea und Gibraltar verkennen. Weihnachten feiern wir beiden erstmalig an Bord unserer GusAnne. Am 29.12. besuchen uns unsere Freunde Sonja und Wolfgang aus Pforzheim, die bis zum 04.01.20 bei uns an Bord bleiben. Darauf freuen wir uns.

Wir wünschen allen Daheim schöne, ruhige Feiertage und melden uns wieder im Neuen Jahr!

Weihnachtsglockengrüße von der Kirche in La Linea de La Concepción ……
von der kleine Kirche in der Catalan Bay in Gibratar…….
und von unserer Schiffsglocke !!