Fuerteventura

Wie geplant haben wir am 08.03. morgens um 07.15 Uhr in Arrecife abgelegt mit Kurs 206° nach Gran Tarajal im Süden der Insel Fuerteventura. Wir hatten 11 Stunden Fahrzeit eingeplant, die bis auf 3/4 Stunde schnellere Fahrt auch zutraf. Der Wind aus NNO bis max. 12 Knoten bedeutete für unseren Kurs einen achterlichen, für die GusAnne etwas zu schwachen Wind. Guus hat um 10.30 Uhr den Spinnakerbaum oder Spibaum gesetzt. Der Spibaum wird an die Luv-Seite gesetzt um das Genuasegel gegen den Wind offen zu halten bzw. um das Einfallen des Segels zu vermeiden. Das Wetter war sonnig und die See moderat, eine angenehme Fahrt jedoch mit Motorunterstützung. Der Skipper stellte während der Fahrt fest, dass der eingebene Kartenkurs mit dem Kurs über Grund um knapp 20° differierte, sodass wir bei nächster Gelegenheit die GusAnne nochmal kalibrieren müssen.

Abschiedsessen in Arrecife. Auf Wiedersehen William, Norbert, Danny und Andreas
Morgenstimmung beim Verlassen des Hafens in Arrecife
Spibaum an der Steuerbordseite, im Hintergrund kann man schon die Insel Fuerteventura erblicken

Um 18.00 Uhr haben wir in Gran Tarajal angelegt und am nächsten Tag den Küstenort erkundet. Er ist mit rd. 7.500 Einwohnern der drittgrößte Ort der Insel. Es gibt hier keinen Massentourismus wie in Morre Jable im Südwesten oder in Corralejo im Norden der Insel,  jedoch eine Strandpromenade und einen Strand mit dunklem Sand. Uns gefiel es hier. Der Fischerhafen bietet neben der Marina auch Platz für Fähren oder Frachtschiffe, jedoch ist der Hafen heute was Letzere angeht nicht mehr  von Bedeutung.

Puerto de Gran Tarajal
Marina, links oben der Fischerhafen
Bucht von Gran Tarajal
die „Statue of the Lady in the spotty Dress“ auf der Strandpromenade heißt jeden fröhlich Willkommen

Unser Segelfreund Harald, den wir zuletzt in Funchal (Madeira) gesehen haben, hat uns während seines Urlaubes auf der Insel Teneriffa hier in Gran Tarajal besucht, ist übernacht geblieben und am nächsten Tag wieder zurück nach Teneriffa geflogen. War ein schöner Tag und Abend.

Im Hafen haben wir Skarlet und Arnd mit ihrem Katamaran „Lagoon 42“, die „Kibo“ kennen gelernt. Haben uns desöfteren zum Essen getroffen und an dem Tag vor deren Abfahrt nach Arrecife sind wir gemeinsam an der Westküste der Insel, in der Nähe von Ajuy gewandert. Die Beiden wollen im nächsten Jahr auch ins Mittelmeer, dann gibt es vielleicht ein Wiedersehen.

Küste bei Ajuy
„Loch“ im Felsen
eine schöne Wanderung ……
auf dem Heimweg zum Hafen haben wir in La Lajita im Restaurant „La Falúa“ gourmethaft gespeist
an Bord der „Kibo“ wurde an einem Abend gegrillt. Walter, ein Österreicher, -links im Bild-war ebenfalls zu Gast. Ihn hatten wir in 2021 schon in San Sébastian auf La Gomera kennen gelernt. (Der 2. Mann von rechts ist Guus !! auf den 1. Blick vielleicht nicht direkt zu erkennen, weil er sich zum Entsetzen von Anneke eines Abends bei einem Weinrausch die Haare bis auf 3mm kurz geschoren hat)

In einer Woche haben wir mit einem Mietwagen die Insel (die zweitgrößte der Kanaren) von Nord bis Süd und von West bis Ost besichtigt. Knapp 800 km sind wir auf der 100km lange und im Durchschnitt 25km breite Insel gefahren.

An der Nordküste befindet sich die Stadt „Corralejo“, heute aufgrund der pulverfeinen hellen Sandstrände eine Ferienstadt. Die Playas de Corralejo gelten für Surffreaks als die besten Starkwindreviere Europas. Südöstlich der Stadt steht die Dünenlandschaft mit kilometerlangen Stränden als Naturpark unter Schutz.

die Bucht von Corralejo. Man schaut auf die Insel Lobos.
Dünenlandschaft
dito. Leichte Sandverwehungen auf der Straße

Die heutige Hauptstadt „Puerto del Rosario“ im Osten der Insel ist im Vergleich zu der früheren Hauptstadt „Betancuria“ eher nüchtern und hat architektonisch für unseren Geschmack wenig zu bieten.

eine der Schneckenkulture an der aufgehübschten  Strandpromenade
und eine weitere Skulptur
die Kirche „Nuestra Senora del Rosario“

Die alte Hauptstadt Betancuria (1405 gegründet) wirkt alsob die Zeit stehen geblieben ist. Die Kirche „Santa Maria de Betancuria“ bildet den Mittelpunkt.

die Kirche Santa Maria
eines der wenigen kleinen Gassen

In Nordosten der Insel haben wir das Museumsdorf „Ecomuseo La Alcogida“, ein Freilichtmuseum in Tefia besichtigt. Früher lebten die Menschen dort von der Landwirtschaft, heute direkt oder indirekt vom Tourismus. In den 1990er Jahren wurden 8 verlassene Bauernhöfe mit finanzieller Unterstützung der EU originalgetreu restauriert.

eines der restaurierten Häuser
dito

Fuerteventura, die Älteste der Kanarischen Inseln, ist im Vergleich zu den übrigen Inseln der Kanaren eher spröde und karg. Man liebt diese Insel wegen der vielen Bade- und Surfmöglichkeiten und die vielen tollen Sandstrände. Wenn man jedoch herumfährt und die Sonne auf die Landschaft und Lavahügel und -Berge scheint, sind die unterschiedlichen Okerfarben wunderschön zum anschauen. Die Insel hat ihren eigenen Reiz.

auf dem Weg nac Puerto del Rosario
nicht schlecht ….. oder …….  

Im südwestlichsten Teil von Fuerteventura haben wir nach einer 17km langen aber holprigen Staubpiste-Autofahrt von Morro Jable zum Weiler Cofete, in dem letzteren Ort eine Wanderung gemacht mit Blick auf den traumhaften Strand Playa de Cofete. Keine Hotels verunzieren die Küste. Es gibt dort nur ein uriges einfaches Restaurant „Bar Cofete“, wo u.a. Cabrafleisch (Ziegenfleisch) als Leckernei angeboten wird. Wir können bestätigen, dass das Gericht echt lecker war!

auf dem Weg nach Cofete, vorbei an der höchste Ebene der Insel „Pico de la Zarza“, 812m hoch
Blick auf die Küste von Cofete
vor einem die Küste und da hinter die Lavaberge
zum Schluß der Wanderung kommt man an der Villa Winter vorbei. Die Villa wurde nach einem deutschen Ingenieur benannt und ist von Gerüchten umgeben. So soll hier von dem Deutschen, angeblich ein enger Vertrauter von Göring, ein geheimer Bunker, Zugänge zu U-Boote etc. errichtet worden sein und später wurden Nazis nach dem 2. WK hier weiter zur Flucht verholfen.

Ferner haben wir eine Strandwanderung an der Costa Calma gemacht. Ca. 8km führten über Sandstrände und Felsformationen. Wunderbar. Zum Schluß sind wir in einem Hotel eingekehrt, wo überwiegend Surfer sich aufhielten und haben uns dort einen Drink am Pool des Hotels erlaubt. Wieder mal ein schöner Tag!

Costa Calma von der Ortschaft aus
Wanderung über Sandstrände, -Streifen…….
….. und Felsformationen
irgend einen Durchgang fand man immer
ausruhen in der Bar am Pool des Hotels

In der Nähe von Gran Tarajal, ca. 15km entfernt, steht der Leuchtturm „Faro de la Entallada“ im maurischen Stil in 1956 erbaut Mit dem Fahrrad sind wir hin und haben fesgestellt, dass dies für uns der schönste Leuchtturm ist, den wir bislang gesehen haben. Von der Aussichtsterrasse vor dem Leuchtturm aus hat man einen schönen Blick auf die Küste.

LT „Faro de la Entallada“   
und von Nahem 
Blick Richtung Süden

 

Blick Richtung Norden. Das Gebiet gehört zum Nationalpark „Los Cuchillos de Vigán“

Auf dem Rückweg sind wir zu dem Fischer- und Ferienort „Las Playitas“ geradelt. Auf der einen Seite ist der Fischerort selbst und auf der anderen der lange Vulkanstrand, an dem Wassersportarten betrieben werden können und ein großes Hotelresort.

Las Playitas im Bereich des Fischerdorfes
Restaurantterrasse im Hotelresort in Las Playitas

Weitere -bunt gemischt- Eindrücke der Insel:

Aloe Vera wächst an vielen Stellen der Insel und die Produkte, die hieraus erschaffen werden, kann man an den Herstellungsorten direkt erwerben
Bergzicke und -Zicklein direkt am Wegesrand
Casa de los Coroneles in dem Ort La Oliva. Früher 150 Jahr Sitz des Militärregiment. Ende des 18.Jhs. im spanischen Kolonialstil als Residenz der Obersten erbaut. Heute Kulturzentrum       
nebenan die Behausungen für die Soldaten, ein wenig „einfacher“
nettes Fischerhaus in Giniginamar (südliche Ostküste)
Bronzestatuen in dem kleinen Ort Tarajalejo. Ein Fischer hat Guus im Netz

 

und ein Seepferdchen

Am kommenden Wochenende geht unsere Fahrt nach 3  1/2 Woche Fuertevenutura weiter nach Gran Canaria zu dem Hafen von Las Palmas.

Wir wünschen einen schönen Frühling, grüßen allen herzlichst und bleibt gesund!