Wie geplant haben wir Donnerstag, den 9.09. um rd. 12.00 Uhr mittags im Hafen von Praia da Vitória (Insel Terceira) abgelegt und die 90 Sm lange Fahrt zur Insel Sao Miguel begonnen. Wir rechneten mit 18 – 20 Stunden Fahrzeit. Der 13 – 15 Knoten starke Wind kam aus SSW, was für unseren Kurs raumschots-Wind und zum Teil halber-Wind bedeutete. Nur mit der Genua hatten wir eine Geschwindkeit von rd. 6 Knoten und kamen zügig voran. Nahezu die komplette Fahrt konnten wir segeln. In der Nacht gegen 5.00 Uhr ließ der Wind nach, aber da hatten wir unser Ziel, Hafen von Ponta Delgada, schon fast erreicht. Wir waren sogar zu früh, es war noch sehr dunkel und wollten warten bis kurz vor Sonnenaufgang um bei entsprechender Sicht in den Hafen hinein zu fahren. Da wir Zeit hatten wurden die letzten Meilen somit in Motor-Standby-Betrieb gefahren. Um 07.30 Uhr hatten wir im Hafen angelegt und die Strecke in nur. 17,5 Std. geschafft. Guten Job gemacht GusAnne!
Im Hafen der Hauptstadt Ponta Delgada war viel Platz und wir konnten uns ein schönes Plätzchen längs an einem Steg aussuchen, direkt gegenüber der Promenade.
In der Hauptstadt sind eine Vielzahl von Herrenhäusern und Kirchen erhalten geblieben. Die drei Bögen der „Porta da Cidade“ sind wohl ihre bekannteste Sehenswürdigkeit.
Nach 9 Tagen Aufenthalt auf der Insel Sao Jorge ging es am 20.08. weiter zur nächsten Insel, die Zweitkleinste, Graciosa. Auf der kleinen Insel gibt es keine Marina, aber im Hafenhandbuch stand beschrieben, dass man vor dem Fischerhafen von „Praia“ gut ankern kann. Die Fahrt von Sao Jorge nach Graciosa (35 Sm) dauerte gut 7 Stunden, jedoch mit nur wenig Wind, sodass Motorsegeln angsagt war.
Der Fischerhafen Praia bietet auch Platz für 3-4 Segelboote, jedoch waren diese besetzt, sodass wir aussen vor der Mole geankert haben.
Olala, schon wieder drei Wochen vorbei. Müssen uns an den neuen Beitrag rangeben um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Vom 28.07. bis 11.08. waren wir auf der Insel Faial im Hafen von Horta. Der Hafen war ziemlich voll und wir erhielten einen Platz neben einem französischen Segelboot an der Mole. Um auf der Mole zu gelangen war dies bei Niedrigwasser eine ziemliche Kletterpartie, aber dank Guus starkem Arm und Seemannsgriff gelangte auch Anneke sicher an Wall oder wieder zurück zum Schiff.
Apropos Tradition: direkt in der Nähe vom Hafen liegt das sagenumworbene Peter Café Sport, 1928 eröffnet. An seinen Tischen und Tresen saßen Seemänner aus allen Ländern, Walfänger und man sagt sogar Geheimagenten, das intenational bekannte Café gilt als Treffpunkt der weltweiten Segel-Szene. Man trinkt dort übligerweise Gin/Tonic und das Café ist für seinen Schokaladenkuchen bekannt. Also waren auch wir beiden dort und tranken den berühmten Gin/Tonic mit Eis, schmeckte nach mehr!
Als wir unseren letzten Beitrag am 09.07. geschrieben hatten und allen einen schönen Sommer wünschten, ahnten wir nicht, dass kurze Zeit später Teilbereiche in NRW und Rheinland Pfalz von einer Hochwasserkatastrophe betroffen wurden. Wir wünschen den betroffenen Familien bzw. Personen viel Kraft und Zuversicht, dieses folgenschwere Unglücksereignis zu meistern. Wären wir zum jetzigen Zeitpunkt zu Hause in Erftstadt, wäre es für uns eine Selbstverständlichkeit den Menschen bei den vielen erforderlichen Arbeiten zu helfen.
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Die letzten Tage auf der Insel Santa Maria haben wir noch mit Wanderungen verbracht und am 15.06. abends zusammen mit Marita und Erik das Festival „Santa Maria Blues“ besucht. Auf einer großen Weide hatte man einen Platz geschaffen, wo rundherum größere Buden aufgebaut waren, die Getränke, Essen und Handarbeitprodukte zum Kauf anboten. An dem Abend spielten zwei portugiesische Bands, die für unsere Ohren zuviel Rock anstatt, wie von uns erwartet, Blues spielten. Dennoch haben wir das Ganze drumherum genossen.
Eine nette Begegnung hatten wir noch mit dem französischen Seglerpaar Sophie und Alain, „SY Patago“, die bereits seit 19 Jahren auf eigenem Kiel auf Weltreise sind und schon an die 300.000 Sm geschafft haben. Alain, der bereits 74 Jahre jung/alt ist denkt noch lange nicht ans Aufhören. Schön! Wir erhielten eine Einladung und konnten das Schiff, innen bestückt mit zahlreichen Reiseerinnerungen, Fotos und souvenirs, besichtigen.
Henrique, ein sehr freundlicher Marinero im Hafen von Vila do Porto, hatte uns noch mit einem Veja-Fisch, oder Papagaienfisch überrascht, den Guus filitierte und den wir uns abends gut schmecken ließen. Samstag vor unserer Abfahrt hat Henrique uns abends abgeholt und ist nach Maia gefahren, wo ein guter Freund von ihm, Pedro bzw. der Vater von Pedro einige Terrassen besitzt und dort Weinreben angepflanzt hat. Den Wein, welchen sie nur für die Familie und Freunden noch auf traditionelle Weise herstellen (Trauben mit dem Füßen zerdrücken usw.) durften wir probieren. Eine Art Sekt, Pedro nannte es Spumante, war für unseren Geschmack ein wenig „suur“. Anschließend erhielten wir eine Probe eines Weines, welche einem Portwein glich. Das war schon besser für unsere Gaumen. Die ganzen Erklärungen und das Zeigen des Wein“kellers“ und des hübschen Innenhofs wurden von Pedro liebevoll vermittelt. Anschließend hat Henrique uns noch den nabei gelegenen Wasserfall in Maia gezeigt. Henrique und natürlich auch Pedro vielen Dank!
Die rd. 5600 Menschen, die auf der nur 18 Km langen und fast 10 Km breiten Insel Santa Maria wohnen, leben überwiegend von der Landwirtschaft (Wein, Mais, Kartoffeln und Getreide), Viehzucht, Fischfang und kunsthandwerklichen Tätigkeiten wie Keramik. Die Insel gilt als sonnigste und trockenste Insel der Azoren, obwohl wir seit unserer Ankunft am 08.06. bereits mehrere Regenschauer erlebt haben. Die Temperatur ist um die 20 – 25 Grad, somit immer sehr angenehm.
Der Hauptort der Insel ist „Vila do Porto“, wo auch der Hafen ist. Dem Ort wurde bereits in 1472 Stadtrechte verliehen.
Die Zeit, in welcher wir auf ein gutes Wetterfenster für die Überfahrt zu den Azoren warteten, haben wir u.a. noch für eine schöne aber anstrengende Wanderung in dem Nationalpark „Caldera de Taburiente“ genutzt. Mit einem Mietwagen sind wir zu einem Parkplatz nördlich des Ortes Los LLanos gefahren und von dort konnte man nur mit einem Taxi zu dem Aussichtspunkt „Los Brecitos“, 1.108m hoch, gefahren werden. Dies war der Ausgangspunkt für die Wanderung. Zunächst ging es ca. 4 Km auf fast gleicher Höhe in der Caldera (Kraterkessel) hinein, mit tollen Aussichten.
Am 26.04. haben wir morgens um 07.45 Uhr die Leinen im Hafen Puerto de la Estaca (El Hierro) los und uns auf dem „Weg“ nach Puerto de Tazacorte auf der Insel La Palmagemacht. Insgesamt 54,6 Sm. Diesmal keine Butterfahrt, sondern eine grobe See mit 3m hohen Wellen begleitete uns während der ganzen 10 1/2 Stunden dauernden Fahrt. Der Wind, bis 15 Knoten, kam aus NNW, sodass wir einen „Am Wind“- bzw. zum Teil „Hart am Wind“-Kurs fahren mussten. Um 18.30 Uhr erreichten wir den Hafen, wo wir zunächst eine Nacht am dem Rezeptionssteg verbringen mussten, weil das Hafenbüro schon Feierabend hatte. Am nächsten Tag erhielten wir unseren Liegeplatz am Steg 2.
40 Tage dauerte unser Aufenthalt auf La Gomera, sehr viel gesehen, bestaunen und erleben dürfen, aber jetzt wollten wir wieder weiter. Am Sonntag, den 11.04.21 haben wir um 08.00 Uhr zunächst im Hafen getankt und kurz vor halb neun begannen wir die ca. 47 Sm weite Stecke nach El Hierro, Puerto de la Estaca. Insgesamt 9 Stunden hatten wir eingeplant.
Eine Radtour führte am 15.03. nach La Laja, die Strecke war knapp 13 Km (einfach) aber mit einer Steigung bis auf 460m. Anneke musste 2x schieben oder mit müden Beinen ein Stück laufen. Man fährt an einer Schlucht entlang an Stauseen vorbei. In La Laja war der Weg zu Ende, sodass es die gleiche Strecke, aber jetzt ständig Berg runter, zurückging. Etwa auf der Hälfte des Weges haben wir eine Rast in einem kleinen Cafe in El Atajo eingelegt und dort nette Gomeros und ein deutsches Ehepaar kennen gelernt, die mittlerweile schon 10 Jahre in der Schlucht leben, sogenannte Aussteiger.
Nachdem wir erfahren hatten, dass die Straßen im Nationalpark Teide nunmehr alle geöffnet waren, haben wir am 26. und 27.02. nochmals ein Auto gemietet und sind über Chio die Höhenstraße TF38 gefolgt um dann in den Nationalpark zu gelangen. Die zum Teide führende Straße TF 21 war tatsächlich zugänglich und wunderschön. Sie führte vorbei an „Los Roques“, eine Felsenformation vor dem Teide. Der Lift „Teleferico“, auf einer Höhe von 2.356 Km gelegen, führt bis zu der Spitze des Teides, war jedoch wegen Corona noch geschlossen. Aber wir waren sehr dicht dran, an den Teide. Man kann sich an diesen tollen Berg nicht satt gucken.
Dann haben wir zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Garachico noch eine Radtour nach Buenavista del Norte gemacht, die über Los Silos weiter durch Bananenplantagen zu dem Golfplatz in Buenavista führte. Dort haben wir auf der Terrasse des Golfplatzes mit schönem Blick auf die Küste Rast gemacht und uns „una cerveza“ gegönnt.